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Veröffentlicht am 19.07.2020

Die Wahrheit muss ans Licht ...

Das Finkenmädchen
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Viele Jahre schon trägt Felicity alias Birdy einen unglaublichen Hass in sich. Viele Jahre schon sinnt sie in ihrem geistig ein wenig eingeschränkten Kopf auf Vergeltung. Und auf einmal scheint sich ihr ...

Viele Jahre schon trägt Felicity alias Birdy einen unglaublichen Hass in sich. Viele Jahre schon sinnt sie in ihrem geistig ein wenig eingeschränkten Kopf auf Vergeltung. Und auf einmal scheint sich ihr eine Chance zu öffnen, denn sie trifft die Frau wieder, die damals weggesehen hat, oder war Rose wirklich so blauäugig und naiv? Die Beiden treffen in einem Gefängnis, oder eher einer Besserungsanstalt aufeinander. Rose ist immer noch ahnungslos, doch Birdy hat einen Plan …
Mit dem Finkenmädchen präsentiert die australische Autorin Nicole Trope ihren Lesern eine eindringliche Geschichte zum Thema Kindesmissbrauch, die auf subtile Weise zum Nachdenken anregen soll. Kapitel für Kapitel enthüllt sie mehr Details und rüttelt wach. Sie zeigt nicht nur am Beispiel des kleinen Finkenmädchens, dass diese Art von sexuellen Übergriffen gegenüber Kindern von den Partnern der Täter oft verdrängt wird, ja die Täter werden sogar noch in Schutz genommen. Was es jedoch mit den betroffenen Kindern macht, wird diese ihr Leben lang verfolgen.
Die Idee zur Umsetzung ist gut. Abwechselnd gibt die Autorin mal Rose und mal Felicitas das Wort. Dennoch, ich kann den Finger nicht direkt darauflegen, fehlte mir etwas. Für mich gibt es deshalb gut gemeinte vier von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 26.05.2020

Mit viel Spannung und Lokalkolorit ...

Die Schokoladenvilla – Goldene Jahre
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Wie schon Teil eins, hat mir auch dieser zweite Teil wieder richtig gut gefallen. Diesmal dreht sich der Roman um Serafina, die nach dem Tod ihres Vaters zu ihrem Halbbruder Viktor, dem Mann von Judith ...

Wie schon Teil eins, hat mir auch dieser zweite Teil wieder richtig gut gefallen. Diesmal dreht sich der Roman um Serafina, die nach dem Tod ihres Vaters zu ihrem Halbbruder Viktor, dem Mann von Judith Rothmann, der Erbin der berühmten Stuttgarter Schokoladenfabrik ins „Ländle“ zieht. Doch Serafina kommt mit „Gepäck“, einem dunklen Flecken in ihrer Vergangenheit, der ihr das Leben schwer macht. So lässt sie sich doch gerne ablenken von Lilu, einer Französin, der sie gleich am Hauptbahnhof in die Arme läuft und die sie bei ihrem Vorhaben der Vergangenheitsbewältigung tatkräftig unterstützt. Doch auch Judiths jüngere Zwillingsbrüder Karl und Anton geben ihr Bestes um Serafina das Eingewöhnen in der Schokoladenvilla so angenehm wie möglich zu gestalten. Wird sie wohl den bösen Geist ihrer Vergangenheit bezwingen?
Auch Victoria, die Tochter von Judith und Victor, bekommt viel Raum in diesem Roman. Die ganze Familie steht ihretwegen unter Schock als ein hinterlistiger Anschlag auf die Schokoladenfabrik verübt wird. Überhaupt ist es wieder das reinste Vergnügen mit den Rheinbergers und den Rothmanns ein wenig Zeit verbringen zu dürfen. Es gibt sogar ein Wiedersehen mit Mutter Hélène und zwei spektakuläre Auftritte von Martin Friedrich Rheinberger und der legendären Josephine Baker. Dieses Hörbuch spricht alle Sinne an und ist der reinste Hörgenuss beim Autofahren. Wenn da nur nicht der schlecht gesprochene schwäbische Dialekt der an sich so talentierten Sprecherin Beate Himmelstoß gewesen wäre … schade, dafür gibt es ein klitzekleines Sternchen Abzug …

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Veröffentlicht am 15.05.2020

Ein Blick hinter die deutsch-deutschen Kulissen ...

Margos Töchter
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Gestern habe ich dieses langersehnte Buch zu Ende gelesen und muss sagen, es lässt mich etwas ratlos zurück. Der Roman ist in drei Abschnitte aufgeteilt, von denen der erste Abschnitt, in dem es überwiegend ...

Gestern habe ich dieses langersehnte Buch zu Ende gelesen und muss sagen, es lässt mich etwas ratlos zurück. Der Roman ist in drei Abschnitte aufgeteilt, von denen der erste Abschnitt, in dem es überwiegend um Leonore, die Tochter Margo und Henris geht, der längste ist. Er beschreibt das Leben dieser rebellischen jungen Frau mit allen Höhen und Tiefen. Im zweiten Teil geht es um Clara, die Brieffreundin aus der DDR, die jedoch in jungen Jahren schon als Kundschafterin für das Regime in den Westen geschickt wird, ihr Kind im Stich lassen und noch so manch weitere Niederschläge einstecken muss. Abschnitt drei, der für mich bei Weitem emotionalste Teil des ganzen Romans, fügt schließlich die beiden ersten Erzählstränge zusammen. Er hat mich schwer beeindruckt und meine fast ein wenig negative Ansicht wieder ein wenig umgekehrt.

Ich möchte meine Beurteilung gerne mit einer positiven Note beginnen und der Autorin Cora Stephan ein großes Lob für ihre Recherche Arbeit aussprechen. Ich kann nicht zählen wie oft ich mich beim Lesen wieder selbst an Dinge erinnerte, die in den 70er und 80er Jahren in Deutschland passierten. RAF Terroranschläge waren an der Tagesordnung und der Ost-West-Konflikt immer wieder ein beliebtes Thema. Wie groß der Unterschied der Generationen doch damals war. Waren die Eltern und Großeltern noch geprägt vom Krieg, seinem Leid und den Entbehrungen so wollte die Jugend frei von allen Zwängen sein, demonstrieren und die freie Liebe leben. Ganz besonders berührten mich auch die Erinnerungen an den Reaktorunfall in Tschernobyl, dessen Auswirkungen deren unserer jetzigen Corona Krise nicht unähnlich waren.

Doch hier kommt jetzt leider auch mein Kritikpunkt. Ich fand diese großartige Grundlage zu einer spannenden Story ein wenig emotionslos verarbeitet. Teilweise las es sich für mich fast wie ein Sachbuch. Ich konnte weder mit Leonore noch mit Clara mitfühlen, streckenweise waren sie mir sogar richtig unsympathisch.

Dieses Manko macht die Autorin jedoch mit ihrem leider viel zu kurzen dritten Abschnitt aber dreimal wieder wett. Was hat sie für Emotionen und Gefühle in diese im Vergleich wenigen Teilen gepackt. So hätte der ganze Roman sein können … durch ihn erinnerte ich mich wieder, warum ich dem ersten Band „Ab heute heiß ich Margo“ damals die Bestnote mit einer bewundernden Rezension gegeben hatte. Dennoch von mir eine Leseempfehlung an alle, die wie ich gerne mal eine Zeitreise in die eigene Kindheit und Jugend machen.

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Veröffentlicht am 30.04.2020

Der Ignaz ist weg ... ich wittere die Mafia ...

Am Abgrund lässt man gern den Vortritt
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Der Inhalt dieser Lokalkrimifolge wird ja abdeckend im Klappentext beschrieben, hierzu brauche ich nichts hinzuzufügen. Zu den Kriminalfällen rund um Kommissar Jennerwein schreibe ich meistens auch keine ...

Der Inhalt dieser Lokalkrimifolge wird ja abdeckend im Klappentext beschrieben, hierzu brauche ich nichts hinzuzufügen. Zu den Kriminalfällen rund um Kommissar Jennerwein schreibe ich meistens auch keine ausführlichen Rezensionen, da mir die Bücher nicht tiefgründig genug sind um sie zu zerpflücken wollen. Das darf man aber keineswegs als negative Wertung betrachten, ist nur ein Erfahrungswert … aber ich möchte gerne zum Ausdruck bringen, dass mich dieser, vom Autor selbst gelesene Lokalkrimi, wie auch schon die Vorgängerbände, wieder gut unterhalten haben. Jörg Maurers skurriler Humor ist einfach klasse. Besonders gut fand ich zudem das Zusammentreffen mit dem sicher vielen Lesern und Hörern bekannten Allgäuer Kommissar Kluftiger. Im Gegenzug durfte nämlich auch Jennerwein in dessen Jubiläumsband mit einer kleinen Rolle aufwarten. Dieser zehnte Teil macht Lust auf mehr … bald schon wird es weitergehen für mich und Kommissar Jennerwein.

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Veröffentlicht am 14.04.2020

Nicht alles lässt sich nachholen ...

Wir holen alles nach
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Der Klappentext deckt den Inhalt dieses Buchs im Grunde genommen hervorragend ab. Was er dem Leser natürlich nicht vermitteln kann, sind die Gefühle, Probleme aber auch Glücksmomente, die die Protagonisten ...

Der Klappentext deckt den Inhalt dieses Buchs im Grunde genommen hervorragend ab. Was er dem Leser natürlich nicht vermitteln kann, sind die Gefühle, Probleme aber auch Glücksmomente, die die Protagonisten mit sich herumtragen. Da haben wir zum Beispiel Sina, die seit Jahren mit Schuldgefühlen kämpft, da sie im Alltag ihrem Sohn Elvis zeit- aber auch kraftmäßig nicht gerecht werden kann. „Wir holen alles nach“ scheint da Pseudoversprechen Nummer eins zu sein. Und was ist mit Ellen, die plötzlich feststellen muss, dass „Wir holen alles nach“ auf sie oft nicht mehr zutreffen wird. Sie ist nämlich im letzten Abschnitt ihres Lebens. Umso schöner scheint es daher für Elvis, Sina und Ellen, dass sie ein Stück des Weges gemeinsam gehen dürfen und dies wunderbar zu funktionieren scheint bis zu dem Tag, der das junge Leben von Elvis auf den Kopf stellt …


Auf einfühlsame Weise sucht die Autorin Martina Borger die Leben der Protagonisten nach Vorkommnissen ab. Was ist passiert? Warum darf Elvis nichts sagen? Welches Versprechen wurde ihm da abverlangt? Auf subtile Weise verführt sie uns zugleich dazu uns eine Meinung zu bilden, die wenig fundiert ist und aufzeigt, wie leicht die Menschen zu manipulieren sind. Die Geschichte endet schlussendlich in einer Art Happy End, das keineswegs eine heile Welt vorspielt und absolut kitschfrei ist. Gut gemacht, Frau Borger, aber an manchen Stellen hätte ich mir etwas mehr Tiefgang gewünscht. Ich finde, hundert Seiten mehr hätten dem Buch gut getan.

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