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Veröffentlicht am 26.10.2020

Ein spannender Agenten- und Politthriller!

Die Republik
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Wer spannende Agententhriller mit politischen und geschichtlichen Hintergründen liebt, wird hier voll auf seine Kosten kommen. Der Roman macht einen nachdenklich, erzeugt an manchen Stellen Gänsehaut und ...

Wer spannende Agententhriller mit politischen und geschichtlichen Hintergründen liebt, wird hier voll auf seine Kosten kommen. Der Roman macht einen nachdenklich, erzeugt an manchen Stellen Gänsehaut und sorgt für eine gewisse Erleichterung, dass es sich hier nur um eine Fiktion handelt.

Stasi Oberst Gustav Kuhn will andere Prioritäten in seinem Leben setzen, und liebäugelt mit einem Ausreiseantrag, um sich im westlichen Teil von Berlin eine neue Zukunft aufzubauen. Nur diese kleine autonome Insel ist nach der Gründung der DDR 1949 noch von Deutschland übriggeblieben, nachdem sie sich durch einen raffinierten Coup das gesamte deutsche Staatsgebiet einverleibt und es zu einem sozialistisch geführten und hochmodernen Überwachungsstaat ausgebaut hat. Doch ein furchtbares Ereignis und persönliche Interessen lassen Gustav umdenken und treiben seine Rachegedanken an. Vom Fernsehturm aus erlebt er mit, wie eine Giftgaswolke über dem Platz der Akademie hunderte Menschenleben vernichtet. Was und wer steckt hinter dieser Katastrophe? Handelt es sich um einen terroristischen Anschlag oder einen Unfall? All sein Können, Wissen und seine Kontakte, steckt er in die Suche nach der Wahrheit, stößt dabei auf eine riesengroße Verschwörung, in die auch der französische Dolmetscher Christopher Mueller, die junge DDR-Bürgerin Alicia und die MI6 Agentin Harper hineingezogen werden. Für alle wird es ein Wettlauf mit der Zeit, bei dem sie ihr Leben mehrmals riskieren müssen.

Aufgrund des Klappentextes, der mich sofort angesprochen hat, bin ich auf Maxim Volands Roman „Die Republik“ aufmerksam geworden. Hinter dem Pseudonym steckt ein namhafter deutscher Bestsellerautor dessen Schreibstil und Aufbau der Geschichte mir sehr gut gefallen hat. Sein fiktives Gedankenspiel ist faszinierend und beängstigend zugleich. Ein wenig gestört hat mich am Anfang der etwas holprige und trockene Start ins Buch, bei dem viele politische und geschichtliche Informationen eingebunden wurden, die meinen Lesefluss etwas gehemmt haben. Doch nach den ersten 40 Seiten hat mich die Geschichte richtig gepackt und ich habe mit den vier Hauptcharakteren mitgefiebert, wenn sie wie in einem Bondfilm von einem Desaster ins nächste stürzten um hinter die Verschwörung, den dafür Verantwortlichen und deren Motivation zu kommen. Unglaublich, was sie dabei aufdecken und letztendlich noch verhindern können. Der Autor schafft es vortrefflich die Atmosphäre des Kalten Krieges und den Machtkampf zwischen den Besatzungsmächten, den Spionage- und Agententätigkeiten, dem Leben in einem sozialistisch geführten Staat, in dem jeder jedem misstraut, totale Überwachung angesagt ist und Korruption und Vorteilsnahme herrscht, zum Leser rüberzubringen. Ein komisches Gefühl kommt bei einem auf, wenn Nebenschauplätze wie Frankfurt und Saarbrücken auf einmal DDR-Gebiet sind, Deutschland nur noch aus West-Berlin besteht, man durch Rückblicke in die Vergangenheit auf Altlasten aufmerksam wird und man die Schikanen der Grenzer bei Christophers Einreise ins Land hautnah miterlebt. Aus seinem Verwandtenbesuch, den er anlässlich einer Beerdigung tätigt, wird für ihn der Alptraum seines Lebens.

Mit seinen vier Hauptcharakteren schafft es Maxim Voland die Geschichte aus mehren Blickwinkeln zu sehen. Gustav Kuhn ist durch seine jahrelange Arbeit als Verhörspezialist und Überwacher bei der Staatssicherheit desillusioniert und kommt durch einen tragischen Verlust und seine Rachegedanken noch einmal wieder richtig in Fahrt. Seine schnelle Auffassungsgabe, sein Instinkt und sein Reaktionsvermögen sind faszinierend. Richtig gut gefallen hat mir auch die MI6 Agentin Harper, die unglaublich draufgängerisch, mutig und abgebrüht ist. Sie lebt nach der Devise, erst einmal ihre Vorteile durch ihre Tätigkeit zu nutzen und danach ihren Arbeitgeber zufriedenzustellen. Eine totale Wandlung hat der Franzose Christopher Mueller in der Geschichte durchlebt. Aufgrund seiner prekären Situation entwickelt er sich von einem ruhigen und besonnen Menschen zu einem mutigen Mann an der Seite von Gustav, Harper und Alicia. Letztere ist eine forsche und taffe junge Frau, die einer Bewegung angehört, die sich einen gerechteren und offeneren Sozialismus wünschen und dafür im Untergrund kämpfen.

Zum Schluss hin wurde das Geschehen immer dramatischer und ich war froh darüber, dass alles noch so glimpflich abgelaufen ist.

Mein Fazit:

Maxim Voland hat mir mit „Die Republik“ viele spannende Lesestunden beschert und ich empfehle diesen Roman sehr gerne weiter und vergebe hierfür eine 4 Sternebewertung.

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Veröffentlicht am 16.06.2020

Fesselnd, faszinierend, verwirrend und ganz anders wie gedacht!

Marta schläft
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Ein Thriller mit vielen Puzzleteilchen, die sich spannend, fesselnd und langsam zu einem Ganzen zusammenfügen. Als Leser ist man gefangen in den Gedanken der Charaktere und entwickelt dabei Mitleid, Fassungslosigkeit ...

Ein Thriller mit vielen Puzzleteilchen, die sich spannend, fesselnd und langsam zu einem Ganzen zusammenfügen. Als Leser ist man gefangen in den Gedanken der Charaktere und entwickelt dabei Mitleid, Fassungslosigkeit und Unverständnis.

Nadja ist eine junge Frau, die durch ihre schwere und traumatische Kindheit mit Problemen behaftet ist, gerne in der Anonymität lebt und andere Menschen um ihr sorgloses Leben beneidet. Was ist mit ihr passiert, dass sie immer wieder Unvorhergesehenes aus der Bahn wirft und sie gerade in eine gefühlte, ausweglose Situation bringt? Nadja wird in ein abgelegenes Haus in den Spreewald gelockt und muss unter Zwang ein Spiel spielen, bei dem es um Leben und Tod geht. Wer wird es gewinnen?

Voller Erwartungsfreude habe ich nach „Liebes Kind“ auf das neue Buch „Marta schläft“ von Romy Hausmann hin gefiebert und sie hat mich mit einem Thriller überrascht, der eine spannende Herausforderung war, für unheimlich viele Fragen und Verwirrtheit in meinem Kopf gesorgt hat, eine bedrückende Atmosphäre verströmte und eine Entwicklung nahm, mit der ich überhaupt nicht gerechnet habe. Am Anfang fühlt man sich etwas überfordert, durch die zusammenhanglos scheinenden Geschehnisse, doch später lassen einen die Gedanken und Handlungen der psychopathischen Charaktere nicht mehr los. Alle Protagonisten sind durchweg unsympathisch, die aber perfekt zur Story und der dramatischen und beklemmenden Stimmung in der Geschichte passen. Erzählt wird auf verschiedenen Zeitebenen, die immer wieder zwischendurch durch Briefe an einen Unbekannten unterbrochen werden. Wer ist der Verfasser und für wen sind diese von Schuld, Verzweiflung und auf Vergebung hoffenden Botschaften gedacht? Was ist an diesem 17. Juni 1999 Furchtbares passiert, der immer wieder erwähnt wird und der das Leben von einigen Menschen so verändert hat? Wie passt die Geschichte von Nelly und Paul ins Geschehen hinein und welche Rolle spielen Laura und Gero? Irre, wie einer hier die Schicksale von Menschen manipuliert. Gänsehaut hatte ich bei der Gerichtsverhandlung, die unheimlich düster und atmosphärisch im Haus der Großmutter von Laura beginnt und im weiteren Verlauf eine außer Kontrolle geratene Entwicklung nimmt. Welches Motiv hinter dem Ganzen steckt hat mich echt geschockt und der Ausgang nach den erschütternden Ereignissen überraschte mich erst recht.

Romy Hausmann hat in ihrem Buch sehr stark polarisierende Charaktere erschaffen. Nadja Kulka ist eine verstörte, psychisch labile, körperlich angeschlagene, und von Panikattacken geplagte junge Frau, die immer mit dem Gedanken spielt, was andere Menschen von ihr denken. Sie sehnt sich nach Freundschaft und Anerkennung und ist dafür zu allem bereit. Nadja kämpft gegen ihre Ängste, wächst über sich hinaus, wird manipuliert und sucht einen Ausweg aus der verfahrenen Situation. Immer wieder hat sie großes Mitleid bei mir entfacht. Kopfschütteln, Wut, Fassungslosigkeit und Unverständnis hat Gero van Hoven bei mir erzeugt. Als Inhaber einer erfolgreichen Anwaltskanzlei, treusorgender Ehemann und Vater ist er angesehen und hat ein Saubermann-Image. Doch der äußere Schein trügt. Er benutzt Menschen, ist unter Druck furchtbar unbeherrscht, kaltblütig, psychopathisch und selbstherrlich. Er liebt es, wenn seine Frau Laura nett und fügsam ist, doch kann das auf Dauer gut gehen? In ihren Nebenrollen fand ich Nelly Schütt und Paul Heger auch sehr gut dargestellt. Ebenfalls zwei interessante Charaktere, die mit Problemen behaftet sind und das Pech haben, den falschen Menschen zu begegnen.

Mein Fazit:

Das hinter dem Titel „Marta schläft“ so ein ungewöhnlicher und spannender Psychothriller steckt habe ich nicht vermutet. Romy Hausmann hat mir definitiv aufregende Lesestunden beschert. Wenn der Anfang der Geschichte nicht so eine Verwirrung bei mir gestiftet hätte, hätte es von mir die volle Punktzahl gegeben. So sind es 4 hochverdiente Sterne geworden.

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Veröffentlicht am 27.05.2020

Ein Regionalkrimi, wie ich ihn mag! Spannend und fesselnd!

Remsmord
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Wer spannende Lesestunden mit Lokalkolorit und Revierkämpfen im Rockermilieu liebt ist hier genau richtig! Der Roman startet verhalten, aber im weiteren Verlauf lässt dich die Geschichte nicht mehr los. ...

Wer spannende Lesestunden mit Lokalkolorit und Revierkämpfen im Rockermilieu liebt ist hier genau richtig! Der Roman startet verhalten, aber im weiteren Verlauf lässt dich die Geschichte nicht mehr los.

Ein Mord an einem jungen Mann, dessen Leiche in einem Fluchtgang unter Schwäbisch Gmünd entdeckt wird, gibt der Polizei Rätsel auf. Erste Hinweise führen die beiden Kripobeamten Eva Brenner und Gerhard Vollrath zum Motorradclub der Eastrider Ellwangen, wo sie auf zwielichtige Mitglieder stoßen. Schnell kommt bei ihnen die Vermutung auf, dass diese ihre Finger im Drogen- und Prostituiertenmilieu stecken haben und ihr Fall damit zusammenhängen könnte. Als die Ermittlungen in der Szene weiter voranschreiten, wird es für die Polizisten immer gefährlicher und die Lage scheint zu eskalieren, als sie einen weiteren Toten finden.

Auf „Remsmord“ bin ich durch das ansprechende Cover und den vielversprechenden Klappentext aufmerksam geworden. Der Reiz in diesem Regionalkrimi machen der tolle Aufbau der Geschichte und die faszinierenden und authentisch dargestellten Charaktere aus, die mit ihren guten und schlechten Seiten lebensecht und glaubhaft rüberkommen. Tanja Roths Erzählweise ist spannend, fesselnd und leicht zu lesen. Durch ihre bildhaften Beschreibungen und Darstellungen hat man sofort Handlungsorte, Szenen und auch einzelne Personen vor Augen. Hier wird definitiv das eigene Kopfkino angeschmissen. Schon beim Start ins Buch kommen die ersten Fragen auf und es nimmt einen mit, dass Evas Ex-Kollege Björn und seine Familie Angst vor seiner möglichen Zwangspensionierung haben, da er immer noch unter Angststörungen leidet, die durch einen gefährlichen Einsatz ausgelöst wurden. In dieser Situation steckt sicherlich so mancher Polizist und ich habe großen Respekt vor ihrem Mut, dass sie ihr eigenes Leben für andere Menschen aufs Spiel setzen. Mit dem MC der Eastrider Ellwangen hat Tanja Roth sehr gekonnt das ganze Klischee einer kriminellen Vereinigung mit in die Geschichte eingebaut und wie immer geht es auch hier darum, mehr zu wollen. Geld, Macht, Profit, Reichweite und dafür auch Supporters für die Drecksarbeit anzuwerben. Sie interessiert nicht, wenn sie das Leben von anderen Menschen aus der Bahn werfen, sie in den Wahn und die Abhängigkeit treiben und zu Handlungen hinreißen lassen, die man nie von ihnen nicht erwartet hätte.

Das Ermittlergespann Eva Brenner und Gerhard Vollrath, sowie ihr Chef Kurt Willner haben mir richtig gut gefallen. Eva ist eine engagierte Kriminalbeamtin, die nicht locker lässt, wenn sie an einem Fall dran ist und ihr Privatleben kurzentschlossen hintenan stellt. Ihr Kollege Gerhard Vollrath, kommt am Anfang etwas schüchtern rüber, doch im Laufe der Geschichte wird er selbstbewusster, mutiger und entschlossener. So entschlossen, dass sogar die Stimmung zwischen ihm und Eva kurzfristig auf Grundeis geht, da sie unterschiedliche Ansichten über eine bestimmte Person haben. Ihr Chef Kurt Willner findet hier die richtigen Mittel um die Lage zu entschärfen und gemeinsam an einem Strang zu ziehen. Sehr reizvoll ist die Rolle von Professor Konstantin Behrenheim, der mich durch seine überhebliche, provokative, anmaßende und fordernde Art polarisiert hat. Gerätselt habe ich über das Verhalten von Evas Kollegin Regina, bei der man sich unsicher ist, auf welcher Seite sie steht. Doch noch viele weitere tolle Charaktere bereichern diese Geschichte, die zum Ende hin immer mehr Fahrt aufnimmt, einen Mörder offenbart, den ich nicht auf dem Plan hatte und die zufriedenstellend für den Leser endet.

Mein Fazit:

Mit „Remsmord“ habe ich mit Tanja Roth wieder einmal eine neue Autorin für mich entdeckt, die ich im Auge behalten möchte. Mit ihrem Krimi hat sie mir spannende und fesselnde Lesestunden beschert und ich kann dieses Buch jedem nur ans Herz legen. Hochverdient vergebe ich 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 19.04.2020

Dunkel, fantasievoll und sehr lesenswert!

Dunkler Segen
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Ein Buch, das durch zwei starke weibliche Charaktere, eine düstere und spannungsvolle Atmosphäre und dem fantasievollen Schreibstil von Cole Brannighan glänzt.

Es herrscht Bürgerkrieg in Jorvenlande ...

Ein Buch, das durch zwei starke weibliche Charaktere, eine düstere und spannungsvolle Atmosphäre und dem fantasievollen Schreibstil von Cole Brannighan glänzt.

Es herrscht Bürgerkrieg in Jorvenlande nachdem der König hinterhältig ermordet wurde und alle auf der Suche nach dem Verantwortlichen sind. Doch nicht nur diese Sorge macht JAR Talisa zu schaffen. Sie stößt auf rätselhafte Vorkommnisse in Tilayndor, wo Menschen plötzlich verschwinden, ermordet werden und Einwohner mit einer geheimnisvollen Droge zu willenlosen Werkzeugen eines Unbekannten gemacht werden. Vilinor besteigt währenddessen den Thron seines Vaters und erklärt der Wüstenstadt Wranis den Krieg, da diese nach ihrer Unabhängigkeit strebt. Weit weg vom Geschehen befindet sich Khalea immer noch auf Erkundungstour in Nauwold, als sie vom Tod des Herrschers erfährt und selber in Gefahr gerät, fliehen kann und nach einer Vision auf der Suche nach einem Ratgeber ist, der ihr bei der Aufschlüsselung dieser seltsamen Bilder hilft. Zudem trauert sie immer noch ihrer verlorenen Liebe Finn hinterher und kann nicht akzeptieren, dass ein Zauberer ihn vernichtet hat. Talisa und Khalea wird auf ihrer Suche viel abverlangt und Unglaubliches geschieht!

Durch „Dunkler Segen“, Band 2 der Sternenklingen-Saga, habe ich einen neuen und interessanten Fantasy-Autor für mich entdeckt. Auch ohne Vorkenntnisse aus dem ersten Buch bin ich gut in die Geschichte hineingekommen und wurde durch die spannenden und magischen Geschehnisse voll hineingezogen. Einen großen Anteil daran haben der fesselnde und bildreiche Schreibstil von Cole Brannighan und seine zwei wirklich tollen Charaktere Talisa und Khalea. Sie sind die einzigen Frauen in Jorvenlande, die vom König zum JAR geschlagen wurden und unterschiedlicher nicht sein könnten. Ich kann mich gar nicht entscheiden, wen von beiden ich faszinierender finde. Talisa, die
Elite-Kriegerin, die ihren Mann steht, ihre Ungebundenheit liebt, unbeherrscht, selbstsüchtig und grob daherkommt und keine Reue und Erbarmen kennt. Oder Khalea, die Meisterdiebin mit magischen Fähigkeiten, die unglaublich wissbegierig, intelligent und vorrauschauend ist. Sie bei ihren Abenteuern zu begleiten hat mir aufregende und vergnügliche Lesestunden bereitet.

Aber auch weitere spannende Charaktere haben diese Geschichte noch bereichert. Yanis, der Meuchelmörder, der in eine Falle gelockt wurde und auf Rache sind, Schmutzbart, Talisas Schatten und Schutzschild, JAR Eveldinor, ein Schleimer schlechthin und dann auch noch so ein uriges Wesen wie Khaleas Flugechse Flöckchen.

Eine Überraschung war für mich, wer hinter dem Attentat auf den König steckte und was und wohin es Khalea noch getrieben hat.

Mein Fazit:

Mit „Dunkler Segen“ durfte ich in eine fesselnde Fantasywelt eintauchen, die mir gut gefallen hat und für die ich sehr gerne eine 4 Sterne-Bewertung vergebe.

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Veröffentlicht am 10.04.2020

Empfehlenswert für schöne Lesestunden!

Die Frauen vom Alexanderplatz
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Sehr unterhaltsam! Ein historischer Roman, der die entbehrungsreiche Zeit nach dem 1. Weltkrieg und die Auswirkungen der Novemberrevolution in Berlin gut wiederspiegelt und aufzeigt, wie drei starke Frauen ...

Sehr unterhaltsam! Ein historischer Roman, der die entbehrungsreiche Zeit nach dem 1. Weltkrieg und die Auswirkungen der Novemberrevolution in Berlin gut wiederspiegelt und aufzeigt, wie drei starke Frauen für ihre Träume und eine glückliche Zukunft kämpfen.

Hannas größter Wunsch ist ein selbstbestimmtes Leben, als sie ihren Dienst im Lazarett nach Kriegsende quittiert und in ihr Elternhaus zurückkehrt. Doch hier stoßen ihre Pläne auf Gegenwehr und es wird von ihr erwartet, dass sie das marode Familienunternehmen durch eine standesgemäße Heirat rettet. Für die Schneiderstochter Vera und ihre Mutter ist das Leben nach dem Tod des Vaters gerade sehr beschwerlich und beide hoffen sehnlichst auf die Rückkehr des verschollenen Bruders und Sohnes, um ihre Werkstatt wieder neu eröffnen zu können. Doch dann tritt mit dem Matrosen Benno Funke plötzlich ein Mann in ihr Leben, der Veras Herz im Sturm erobert. Zu dumm, dass sich seine Verlobte Fritzi gerade jetzt auf den Weg nach Berlin macht um ihm die freudige Nachricht zu überbringen, dass er während des Krieges Vater einer Tochter geworden ist. Werden alle drei Frauen Hindernisse überwinden, sich Herausforderungen stellen und ihren Gefühlen nachgeben können?

Ich liebe Romane mit historischem Hintergrund und dieser hier ist mir sofort durch das tolle Cover und dem vielversprechenden Klappentext aufgefallen. Elke Schneefuss schafft es mit ihrem flüssigen und leicht zu lesenden Schreibstil, dass man nur so durch die Geschichte fliegt und sich sofort in die damalige Zeit hineinversetzen kann. Man spürt die Entbehrungen, aber auch die Hoffnungen der Menschen im Nachkriegsberlin. Politische Entwicklungen werden angerissen, aber nicht zu tief thematisiert. Durch drei sich abwechselnde Handlungsstränge, die aus Sicht von Hanna, Vera und Fritzi erzählt werden, hält Elke Schneefuss die ständige Neugierde der Leser auf den Fortlauf des jeweiligen Geschehens hoch. Für mich hätten ihre Charaktere durch intensivere Gefühlsregungen und Gedanken gerne noch ausdrucksstärker dargestellt werden können. In manchen Situationen kamen mir ihre Empfindungen zu oberflächlich rüber und erzeugten dadurch eine gewisse Distanz zu ihnen.

Am meisten Respekt hatte ich vor Hanna, die viel Raffinnesse aufbringen muss um sich ihren Traum, Ärztin zu werden, erfüllen zu können. Ihre Hartnäckigkeit gegenüber Cora hat mich zwischendurch etwas genervt und ich habe mich gefragt, warum sie ein „Nein“ nicht akzeptiert. Vera entwickelt während der Geschichte mehr Persönlichkeit und nimmt die Konfrontation mit ihrem Bruder auf, der durch sein Erscheinen und seine Gesinnung Unruhe in die Familie bringt. Ein mulmiges Gefühl hatte ich, als Benno in ihr Leben tritt und ihre Liebe zueinander so schnell entflammt. Meine Neugierde war groß, wie sie auf Fritzis Auftauchen und ihre Offenbarung reagieren. Sie blieb für mich der blasseste Charakter, obwohl sie für einige herzerwärmende Momente gesorgt hat.

Zum Ende hin hat Elke Schneefuss für alle drei Frauen einen schönen Ausblick auf eine glückliche Zukunft geschaffen und man wird als Leser neugierig darauf, wie sich ihre Lebenswege weiter entwickeln. Eine Fortsetzung des Romans fände ich sehr reizvoll.

Mein Fazit:

Mit „Die Frauen vom Alexanderplatz“ habe ich schöne und unterhaltsame Lesestunden genossen und kann dieses Buch mit gutem Gewissen weiterempfehlen. Ich vergebe hierfür eine 4 Sternebewertung.

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