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Veröffentlicht am 28.05.2020

Die falsche Gabe

3 Lilien, Das erste Buch des Blutadels
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Lorelai liebt ihr Leben. Ihre Arbeit im Blumenladen ihrer Mutter, ihre Schwestern und das Herumblödeln mit ihren Freundinnen, doch sie hütet einen großes Geheimnis: ihre Familie gehört zum Blutadel, einer ...

Lorelai liebt ihr Leben. Ihre Arbeit im Blumenladen ihrer Mutter, ihre Schwestern und das Herumblödeln mit ihren Freundinnen, doch sie hütet einen großes Geheimnis: ihre Familie gehört zum Blutadel, einer kleinen Gruppe von Menschen. Die eine besondere Gabe haben – sie können das Leben geben oder den Tod. Ungeduldig wartet Lorelai darauf, dass ihre Gabe erwacht, aber als es soweit ist, steht ihre Welt Kopf.

Ein vielversprechender Auftakt zu einer neuen Romantasy-Trilogie von Rose Snow. Die Geschichte weist die typischen Elemente des Genres auf, doch gespickt mit einer äußerst originellen Idee. Sympathische Charaktere, eine interessante Geschichte und alles sehr gut geschrieben. Punkte, die mich in anderen Büchern der Autorinnen genervt haben, fallen hier weg. Keine ausufernden Beschreibungen von Bauchmuskeln oder Hormonkapriolen. Die Charaktere haben Kontur, Tiefgang und sind lebendig gezeichnet.

Eine Geschichte, die viel mehr ist als ein aufgewärmter Eintopf aus Klischees und Romantasy-Schablonen. Originelle Ideen und überraschende Motive fesseln. Es gibt noch ein wenig Luft nach oben, aber trotzdem bietet das Buch großartige Unterhaltung. Rose Snow nimmt den Leser mit in die mysteriöse Welt des Blutadels, die etwas düster und archaisch ist, aber nichts an Faszination verliert.

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Veröffentlicht am 27.05.2020

Eine spannende Romanbiografie

Pontius Pilatus
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Pontius Pilatus ist als eine zentrale Figur des Neuen Testamens jedem ein Begriff – aber wer war der reale römische Präfekt? Die Quellenlage ist dürftig. Vereinzelte Randbemerkungen, eine gefundene Inschrift, ...

Pontius Pilatus ist als eine zentrale Figur des Neuen Testamens jedem ein Begriff – aber wer war der reale römische Präfekt? Die Quellenlage ist dürftig. Vereinzelte Randbemerkungen, eine gefundene Inschrift, Pilatus‘ Rolle in der Geschichte scheint unbedeutend zu sein. Die Fakten zu den im Neuen Testament beschriebenen Szenen sind ebenfalls mehr als fragwürdig.

Behutsam bettet Ralf-Peter Märtin die so bekannte und so wenig belegte historische Gestalt in ihren Kontext ein. Pilatus muss einen bestimmten Weg gegangen sein, um schließlich als Präfekt von Judäa in Erscheinung zu treten. Dieser Lebenslauf wird anhand antiker Quellen glaubwürdig konstruiert, immer wieder unterstützt von den wenigen Informationen, die tatsächlich vorliegen. Als Leser wird man sofort gefesselt. Die romanhaften Züge bringen Spannung in die Konstruktion ohne sich tatsächlich in die Fiktion des historischen Romans zu flüchten.

Besonders die Rahmung durch ein Vorwort, das sowohl die Textgeschichte des Neuen Testaments als auch die Quellenlage zu Pilatus erläutert und ein Schlussteil, der eine illustrierte historisch-archäologische Exkursion darlegt, rücken die wenig greifbare Gestalt des Pilatus in ein völlig neues Licht. Interessant, erhellend und auf jeder Seite fesselnd. Zu schade, dass der Hauptteil ein Konstrukt bleiben muss – glaubwürdig, aber fiktiv.

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Veröffentlicht am 27.05.2020

Nichts ist wie es scheint

Oscar Wilde & Mycroft Holmes - Folge 16
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Eine heikle diplomatische Mission droht zu scheitern. Mycroft Holmes setzt Oscar Wilde und eine neue Verbündete darauf an – Irene Adler, Sherlock Holmes‘ Vertraute und Wildes Feindin. Die Spur führt zum ...

Eine heikle diplomatische Mission droht zu scheitern. Mycroft Holmes setzt Oscar Wilde und eine neue Verbündete darauf an – Irene Adler, Sherlock Holmes‘ Vertraute und Wildes Feindin. Die Spur führt zum Opernhaus. Irene und Wilde müssen sich zusammenraufen, um eine Katastrophe zu verhindern.

Lose Anknüpfungspunkte an die Haupthandlung, aber keine Weiterentwicklung. Wenn man die Hörspiele einfach auf den Aspekt der „Sonderermittlungen“ reduziert, ist die vorliegende ein durchaus spannender Krimi mit witzigen Charakteren. Es bleibt aber das dumpfe Gefühl, dass hier ausschließlich mit Irene Adler ein neuer Charakter eingeführt werden sollte. Mir geht die Rahmengeschichte etwas verschütt. Der Zirkel der Sieben und die Darwin Gesellschaft treten immer weiter in den Hintergrund. So langsam sollte die Handlung gestrafft und der eine oder andere Aspekt wieder aufgegriffen werden. Als reiner Krimi machen die Hörspiele auch Spaß, doch mit dem Wissen um die größere Geschichte bleibt immer wieder ein schaler Geschmack zurück, wenn die Folgen in der Hinsicht leer bleiben. Der Humor bleibt derzeit ebenfalls etwas auf der Strecke. Wilde ist zwar wieder in einer Zwitterrolle, mal Mann mal Frau, doch hat der Grund eher etwas von einem trotzigen Kind.

Ich hoffe, dass die Serie bald aufhört vor sich hin zu dümpeln. So nett auch die reinen Krimis ohne Mystery-Element sind, es waren jetzt genug Füllfolgen. Wenn sich die Produzenten auch noch ihre Geheimnisse vorbehalten wollen, kann doch das Hauptmotiv ausgebaut werden. Die vielen neuen Charaktere – von der Hexe am Brocken über Archer, den Wächter des Labyrinths der Angst bis zu Irene Adler – müssen jetzt auch in die Hauptgeschichte integriert werden, sonst bleiben sie hübsche, aber nutzlose Sammelstücke.
Die Sprecher bleiben genial und die Inszenierung atemberaubend. Hörenswert ist die Folge allemal!

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Veröffentlicht am 27.05.2020

Jagd am Klondike

Oscar Wilde & Mycroft Holmes - Folge 15
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Mycroft Holmes und Oscar Wilde reisen diesmal nach Alaska, um dem Trickbetrüger Lex Lancaster das Handwerk zu legen, der sogar das englische Königshaus beraubt hat. Mycroft Holmes soll die Beute wiederbeschaffen, ...

Mycroft Holmes und Oscar Wilde reisen diesmal nach Alaska, um dem Trickbetrüger Lex Lancaster das Handwerk zu legen, der sogar das englische Königshaus beraubt hat. Mycroft Holmes soll die Beute wiederbeschaffen, doch Lancaster ist in Nordamerika zu einem großen Gangsterboss aufgestiegen. Holmes und Wilde müssen sich mit ungewöhnlichen Verbündeten arrangieren – wie der Prostituierten Daisy und dem alten Revolverhelden Wyatt Earp.

Dieses Hörspiel ist eine etwas merkwürdige Füllfolge und scheint rein gar nichts mit dem Hauptthema zu tun zu haben. Als pures Abenteuer ist sie spannend und wieder sehr gut inszeniert. Die großartigen Sprecher tun ein Übriges und originelle Element – wie das unverhoffte Auftreten Wyatt Earps – sind immer wieder für einen Lacher gut. Enttäuschend ist das Ende, das nicht einmal die Handlung dieser Folge auflöst.
Es bleibt ein unterhaltsames Hörspiel mit den bekannten Charakteren und einem witzigen, übergewichtigen Mycroft Holmes, dessen britische Haltung durch Eis und Schnee und überschwängliche Damen ein wenig aus dem Gleichgewicht gebracht wird. Mycroft Holmes ist selten als agierender Protagonist dabei und so ist es durchaus amüsant. Als Hörer der ganzen Reihe bleibt man aber etwas ratlos zurück.

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Veröffentlicht am 27.05.2020

Ein Schritt vorwärts

Jumping 2
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Ran geht völlig in der Prüfungsvorbereitung auf. Sie will es unbedingt an die Uni schaffen, um ihre neuen Freunde und Tsugamaru nicht zu verlieren. Als ihre Freundin Sayuri mit einer Grippe ausfällt bietet ...

Ran geht völlig in der Prüfungsvorbereitung auf. Sie will es unbedingt an die Uni schaffen, um ihre neuen Freunde und Tsugamaru nicht zu verlieren. Als ihre Freundin Sayuri mit einer Grippe ausfällt bietet ihr Hinagata an bei ihm zu wohnen. Auch er hat mit seiner Vergangenheit zu kämpfen und fürchtet alte Fehler zu wiederholen. Da steht plötzlich ein unerwarteter Besucher vor seiner Tür und die Vergangenheit wird Teil der Gegenwart.

Der zweite Band arbeitet die Charaktere weiter heraus. Hinagatas und Tsugamarus Trauma werden offenbart und der Leser beginnt zu begreifen. Auch Ran wird komplexer. Nicht nur Minderwertigkeitskomplexe oder Depressionen, die den Leser leicht genervt zurückweichen lassen würden, machen sie aus, sondern ihr Charakter geht weit tiefer. Frühere Ereignisse werden aus Sayuris Sicht und Rans Perspektive erzählt, ein Blick auf Rans Vater erklärt auch viel und so wird man immer weiter in die Geschichte reingezogen, die weit mehr als eine standardisierte, süßliche Pferdegeschichte ist. Mit einem neuen Mitspieler gewinnt die Geschichte dann erneut an Fahrt. Ich bin gespannt, was als nächstes kommt.

Die Zeichnungen sind detailliert und halten genau die Waage zwischen romantischen Shojo-Zügen und dynamischer Action, die gleichzeitig die Charaktere problematisiert. Die Gesichter tragen immer noch teilweise gruselige Züge, die allerdings auch deutlich machen, dass hier nicht die glatte Herzchen-Shojo-Welt präsentiert wird, sondern problematische Charaktere mit einer unbarmherzigen Realität konfrontiert werden.

Eine fesselnde Fortsetzung, die der Geschichte noch mehr Tiefgang gibt und noch sehr viel mehr verspricht.

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