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Veröffentlicht am 02.10.2020

Kein Buch, das man in einem Rutsch durchliest

An Ocean Between Us
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Klappentext:
Avery Cole will nichts anderes als Ballett tanzen, doch dann zerstört ein schwerer Autounfall ihren Lebenstraum. Sie wird nie wieder tanzen können.
Am Boden zerstört beginnt Avery ein Studium ...

Klappentext:
Avery Cole will nichts anderes als Ballett tanzen, doch dann zerstört ein schwerer Autounfall ihren Lebenstraum. Sie wird nie wieder tanzen können.
Am Boden zerstört beginnt Avery ein Studium am LaGuardia Community College – obwohl sie eigentlich gar nicht weiß, was sie mit ihrem Leben anfangen soll. Und dann begegnet sie in ihrer ersten Vorlesung auch noch einem Typen, der arrogante Kommentare über ihre Verletzung ablässt: Theo Jemison, dem gefeierten Star-Schwimmer des Colleges. Nur dumm, dass Schwimmen eine der wenigen Sportarten ist, die Avery mit ihrem kaputten Rücken noch bleiben. Und natürlich ist es ausgerechnet Theo, der ihren Kurs trainiert.
Wohl oder übel verbringt sie mehr Zeit mit ihm und lernt eine völlig andere und viel nettere Seite von ihm kennen, die er sorgsam hinter der arroganten Fassade verbirgt. Doch als er sie plötzlich wieder von sich stößt, muss sich Avery fragen, wer der wahre Theo ist …

Das Cover:
Finde ich durchaus hübsch und sehenswert. Ich mag es, dass es einerseits recht schlicht gehalten ist, dennoch aber nicht langweilig wirkt, weil der Titel schön gesetzt und noch dazu gliterfarbend ist.

Der Schreibstil:
Nina Bilinszki schreibt ziemlich unaufregend, leicht und locker und flüssig. Mich hat im Lesefluss nichts gestört, allerdings hätte ich mir manchmal gewünscht, dass sie die Gefühlsebene noch mehr ausführt. Es kratzte zu häufig nur an der Oberfläche, weil einiges eben nicht weit genug ausgeführt wurde.

Meine Meinung:
Ich bin anfangs gut in das Buch reingekommen und habe das erste Mal ein wenig verpasst, wer Hauptprotagonist istXD Nie hätte ich gedacht, dass der lediglich als eingebildet beschriebene Typ aus der Vorlesung derjenige ist, von dem ich nun dreihundert Seiten lesen werde. Ich denke, dass man hieran schon ein wenig sehen kann, dass sich diese Verkürzung einiger Dinge, auch auf die Geschichte ausgewirkt hat. Es hätte einfach noch ein wenig mehr zu Theo am Anfang kommen müssen, damit man sich als Leser mehr auf ihn fokussiert und auch eine Art von Gespanntheit auf ihn ausgelöst wird.

Aber fangen wir erst einmal mit Avery an. Die war durch die erste Erzählperspektive sehr deutlich als Hauptprotagonistin zu erkennen und hatte auch durchaus das Potential dafür. Sie ist anfangs ein teilweise gebrochener Mensch, der sich aber dennoch nicht seinen Charakter hat nehmen lassen. Sie zieht sich nicht in dem Sinne zurück, als dass sie nur noch bedingt an den Geschehnissen in ihrer Umwelt teilnimmt. Stattdessen fehlt ihr einfach ein wenig die Lebensfreude und alles andere bemerkt sie durchaus. So verteidigt sie sich mit deutlichen Worten, ist direkt und ehrlich und hält andere damit ein wenig auf Abstand. Mir hat das unheimlich gut gefallen, weil sie so trotz der Umstände kein reiner Trauerkloß war, mit dem man nun Mitleid hätte haben müssen. Der Unfall war immer präsent und dennoch hat sie auch etwas von sich gezeigt.
Im Verlauf der Handlung entwickelt sie sich da noch weiter. Der Unfall und seine Auswirkungen verschmelzen immer mehr mit ihrem Leben. Das fand ich schön gemacht, weil es auch entsprechend langsam voranschritt und sie eigentlich immer positiv eingestellt blieb. Einzig kritisieren möchte ich, dass ich etwas merkwürdig fand, dass sie in Bezug auf Theo nicht aufmerksamer war, ihn nie ausgefragt hat, wenn es drauf ankam.

So komme ich zu Theo, der durchaus Momente hatte, in denen ich gerne ein Befragungsteam auf ihn losgelassen hätte. Mitten in irgendwelchen Szenen hat er einfach irgendwelche überdramatisierten Anfälle, die von seinen Freunden als normal abgetan werden. Sie sind aber so überdramatisiert, dass es mir nicht vorkam, als wäre das nur Teil seines Charakters. Sowas wie seine fünf Minuten beispielsweise. Stattdessen hat es für mich immer wieder Fragen aufgeworfen, die ich gerne beantwortet gehabt hätte. Auch hier bleibt es aber oberflächlich.
Ansonsten wird einem als Leser durch den Wechsel der Erzählperspektiven ziemlich schnell klar, dass Theo ein deutliches Gewissen hat. Er bereut Entscheidungen und vergisst nichts so leicht und denkt unheimlich viel darüber nach. Mir schon fast zu viel, denn es bremst jedes Mal die Handlung und führt letztlich auch nie zu etwas. Er bleibt in Bezug auf Avery einfach unehrlich, was man als Leser schon ziemlich früh weiß. Diese ganzen Passagen, in denen er nicht mit der Sprach rausrückte, etwas kaputt machte, was er hätte retten können und quasi Momente erzeugt, die man immer erst am Wendepunkt der Geschichte, wenn das Paar kurzzeitig getrennt ist, erlebt. werden dadurch schon früher beschworen. Es gibt also mehrere solcher Passagen in diesem Buch, was es nicht unbedingt leicht macht, es zu lesen. Ich habe es dann tatsächlich ein paar Mal weggelegt, weil die Spannung leider verloren ging. Auch von Avery kommt dann nämlich nichts. Keine explosiven Szenen, keine Emotionen, nur bloßes Grübeln und das bringt einem als Leser, der schon weiß, worum es geht, einfach nichts.

Damit bin ich schon beim Handlungsverlauf und hier möchte ich gerne kritisieren, dass es auch emotional alles recht oberflächlich blieb. Ja, es gibt logische Entscheidungen, die einiges beeinflussen und immer schön alles vergegenwärtigen, was nicht vergessen werden sollte. So kann man als Leser die meisten Momente nachvollziehen. Allerdings sind die Übergänge zwischen den Gefühlen immer ziemlich abrupt und man bekommt als Leser gar nicht richtig mit, wie tief die Verbindung nun geht. Es wird schlicht nur gesagt, nicht aber beschrieben oder für den Leser erlebbar gemacht. So kann ich mir natürlich vorstellen, wie man sich in Theo und auch in Avery verlieben kann, von der Tiefe dessen, was zwischen ihnen ist, habe ich aber nur eine Ahnung. Das fand ich wirklich schade.

Und dabei fand ich die Thematik echt gut und auch sinnvoll aufgearbeitet. Nur wurde sie leider vom Rest nicht so unterstützt.

Fazit:
Dieses Buch hatte für mich einige Schwachstellen. So zum Beispiel, dass die Spannungselemente zu früh aufgelöst wurden und sich dann einfach in Phasen verliefen, in denen ich als Leser nicht viel Spaß an der Lektüre hatte. Die Liebesgeschichte ist irgendwo süß und gut durchdacht, allerdings bleibt es sowohl auf Schreibstilebene als auch auf Ebene der Emotionen zu flach und oberflächlich. Die Gefühle wollten nicht so richtig durchkommen. So kann man die Geschichte durchaus lesen, man sollte sich aber bewusst machen, dass man das Buch nicht in einem Rutsch durchliest.

3 von 5 Sterne von mir.

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Veröffentlicht am 13.07.2020

Zum Schnellweglesen, mehr aber auch nicht

Best I’ve Ever Had – Für jetzt und immer
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Zur Info: Dies ist der 3. Band der Sea-Breeze-meets-Rosemary-Beach-Reihe. Die Figuren darin kennen wir alle. Die Liebesgeschichte in diesem Buch ist dennoch unabhängig von den anderen Büchern lesbar. Es ...

Zur Info: Dies ist der 3. Band der Sea-Breeze-meets-Rosemary-Beach-Reihe. Die Figuren darin kennen wir alle. Die Liebesgeschichte in diesem Buch ist dennoch unabhängig von den anderen Büchern lesbar. Es ist eben nur schöner, wenn man auch die Geschichten der anderen kennt.

Klappentext:
Nachdem Eli Hardy ein ganzes Jahr wie vom Erdboden verschwunden war, kehrt er auf seinem Motorrad als neuer Mann in die Küstenstadt Sea Breeze, Alabama, zurück. Die Tattoos, die nun seine Arme, Brust und die Seite seines Halses bedecken, sind genau wie die wilden Locken ein Ausdruck der letzten Monate, in denen er sich den dunklen Schatten seiner Vergangenheit gestellt hat. Als Eli unerwartet auf Ophelia Finlay trifft, die Schwester seines besten Freunds Nate, wird er von seinen starken Gefühlen für sie völlig überrascht. Wird sie es schaffen, wieder neue Hoffnung in sein Herz zu bringen?

Schreibstil:
Abbi Glines schreibt schön flüssig und locker. Es fällt einem leicht, durch die Seiten zu fliegen. Ich hätte mir manchmal aber gewünscht, dass noch etwas mehr Raffinesse, etwas feinere Wörter, die mehr ausdrücken, eingefügt worden wären. Das hätte dieser Geschichte sehr geholfen, da sie doch ein paar Schwachstellen hatte.

Meine Meinung:
Von Abbi Glines bin ich spannende, aufregende Anfangsszenen gewöhnt. Nachdem der Prolog mich nicht ganz so mitreißen konnte, fing es gewohnt flott an.
Ophelia (die übrigens die Tochter von Rush ist, den ich super gern hatte und der hier auch einmal ganz rushmäßig erwähnt wurde, ansonsten aber leider nicht wirklich Teil der Handlung war) hat sich gleich auf Eli gestürzt und auch er treibt die Handlung ordentlich voran. Die eigentlich unschöne Anfangssituation (wegen der Umstände) geriet so in Vergessenheit.
Mir gefiel das Tempo, wie sich die Beziehung entwickelte und wie Ophelia sich stets sehr bewusst war, was da eigentlich gerade passiert. Bei ihr hatte ich nie das Gefühl, sie macht sich was vor und es war sehr erfrischend, dass sie beschließt zu kämpfen.
Zunächst aber muss ich was über das sagen, was mir in dem Buch gefehlt hat.
Eli kommt hier wieder zurück in seine Heimat und hat sich äußerlich sehr verändert. Er hat sich quasi in das Klischee eines Bad Boys verwandelt. Auch innerlich wie er sagt. Das Ganze wurde fürchterlich aufgebauscht. Immer wieder kamen aus seiner Perspektive Sachen wie: innerlich war ich dunkel, ich würde sie mit in meinen Abgrund ziehen und könnte nie ein guter Mensch sein. Ihr wisst schon. Das übliche Gerede, dass zu diesem Klischee gehört. Nur leider blieb es bei Eli auch ein bloßes Klischee. Ich konnte es nicht mit seinem Charakter vereinbaren. Seine „grumpy“ Phase hält nur bedingt an und seine Abgründe haben wir nur zweimal durch Erzählungen aus seiner Vergangenheit mitbekommen. Sein Verhalten passte nicht dazu. Weder vor sich selbst noch vor Ophelia. Es war fast, als hätte man ihm eine fremde Vergangenheit verpasst, die er nur mehr schlecht als recht beschreiben konnte, aber immer wieder die Anweisung bekam, sie zu erwähnen.
Da wäre definitiv Potential gewesen, aber es wurde leider verschenkt.
Das bezieht sich leider auch auf die Beziehung zu Ophelia. Auch über Ophelia weiß man nicht viel. Man lernt sie nicht richtig kennen. Ihr Bruder Nate sagt, sie sei eine Zicke. Man merkt es aber nie. Vage wird von einem Job berichtet, aber was tut sie da? Was sind ihre Erfahrungen und Träume? Was tut sie gerne außer essen? Sie beschreibt sich selber ebenfalls als kompliziert. Angeblich passen die beiden gut zusammen, weil sie beide innerlich kaputt sind. Bei Eli wird das wenigstens noch versucht, anzudeuten. Bei Ophelia nicht. Und so löst es sich wieder nur in ein pures Klischee auf.

Meine Kritikpunkte am Handlungsverlauf kann ich leider nicht ohne Spoiler anmerken. Also ACHTUNG SPOILER!

Kurz gesagt beginnt die Beziehung als One Night Stand und wird dann sehr unaufregend zu etwas Festerem. Das Komische ist nur, dass die beiden nicht so richtig darüber reden und etwas Festes haben, ohne etwas Festes zu haben. Wenn das überhaupt geht?! Jedenfalls ist es so. Die beiden verbringen fast jeden Tag miteinander, nur kommt es nie an den Punkt, an dem Eli endlich mal rausrücken muss mit der Sprache. Kein Wunder, wenn alles zwischen den beiden immer nur Friede Freude Eierkuchen ist. Unrealistisch wenn ihr mich fragt. Und obwohl die beiden sich darüber Gedanken machen, was sie für den anderen empfinden, so machen sie keinerlei Anstalten, den anderen besser kennenzulernen.
Die Tiefe fehlt. Es bleibt alles oberflächlich. Nicht, dass es nicht schön war, die schönen Szenen zu lesen. Ich habe es sehr genossen und fand die beiden wirklich süß zusammen. Es wirkte nur alles einfach nicht echt. Wie die Liebesgeschichte, die man sich wünscht, die aber nur in Träumen Bestand hat.

Enttäuschend war auch, dass Elis Oma nicht mehr Platz bekommen hat. Die Erkrankung muss wirklich bedrückend und sehr schwer für die Familie sein. Bei den Nebenprotagonisten merkt man das auch ein wenig. Die haben sowieso sehr viel mehr Tiefe gezeigt als Eli und Ophelia. Eli selbst macht sich aber nie Gedanken um seine Oma. Es ist fast so, als wäre sie nicht krank. Passt vielleicht nicht in das Bad Boy-Klischee.

Auch wenn ich viel an den beiden Hauptprotagonisten auszusetzen habe, habe ich ihre Geschichte dennoch sehr gerne gelesen. Ich denke jedoch eher, dass es an der Idee lag, die ich von den beiden hatte und nicht daran, dass sie tatsächlich so waren.
Das Ende war dann für mich noch überraschend, weil auf den letzten zehn Seiten doch noch überstürzt was passierte. Auf einmal muss Eli sich doch noch ein wenig mit seiner Vergangenheit auseinandersetzen. Nur leider blieb es wieder nur oberflächlich und leider war es wieder viel zu einfach geklärt. Ich hätte mir da noch irgendein tiefergehendes Gespräch zwischen den beiden gewünscht. Irgendwas, das beweist, dass es nicht nur darum geht, dass der Bad Boy und die schöne, unerreichbare Blondine zusammenkommen.

Fazit:
Ein Buch, dessen Story man gut lesen kann, wenn man sich nicht an Klischees stört und einfach nur was für Zwischendurch haben will. Es ließ sich sehr leicht lesen, da der Schreibstil flüssig und die Handlung kurzweilig ist. Mir aber fehlte die Tiefe und Authentizität.

3 von 5 Sterne von mir.

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Veröffentlicht am 13.07.2020

Zu viel Sex, zu wenige Gespräche

All of You
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Klappentext:
Es sollte rein geschäftlich sein: Geld gegen eine gespielte Beziehung, kein Sex und schon gar keine Gefühle. Doch je länger Shaw und Willow allen das glückliche Paar vorspielen, desto heißer ...

Klappentext:
Es sollte rein geschäftlich sein: Geld gegen eine gespielte Beziehung, kein Sex und schon gar keine Gefühle. Doch je länger Shaw und Willow allen das glückliche Paar vorspielen, desto heißer brennt die Leidenschaft zwischen ihnen. Bis ein schreckliches Ereignis aus ihrer Vergangenheit aufgedeckt wird und alles gefährdet …

Schreibstil:
Der Ton dieses Buches ist viel ernster und so passt sich auch der Schreibstil etwas an. Aus Band 1 war ich es locker und flockig gewöhnt. Hier ist nun alles etwas gemäßigter. An der direkten Art ihrer Charaktere hält die Autorin dennoch in gewisser Weise fest. Wenn sie etwas sagen, hat es durchaus eine Aussagekraft.
Ansonsten ließ es ich alles flüssig lesen. Mir fehlte hier nur eine gewisse Leichtigkeit, die einen Sog bewirkt hätte.

Meine Meinung:
Ich muss gestehen, dass ich ziemlich lange gebraucht habe, um mit der Story dieses Buches warm zu werden. Shaw und Willow kannte ich ja schon. Alles schick. Allerdings erzählt dieser Band wohl den Teil der Beziehung, der irgendwie unerlässlich, gleichzeitig für den Leser aber auch nicht so spaßig ist. Alles ist jetzt ernster und was ganz besonders hervorsticht: die Geheimnisse drohen mehr und mehr, aufgedeckt zu werden.

Das Besondere an dieser Fortsetzung ist wohl, dass Band 1 mit einem Cliffhänger endet, von dem nur Shaw weiß. Willow hat mit ganz anderem zu kämpfen und weiß im Prinzip von nichts.
Für Willow geht es darum, sich lieben zu lassen und ohne Bedingungen zu lieben. Das fand ich im Verlauf der Handlung auch sehr gut herausgestellt. Immer wieder wird ihr klar, dass sie in alte Muster fällt und setzt sich neue Ziele. Es ist ein Prozess, den der Leser hautnah miterleben kann. Dabei bleibt Willow ganz so, wie wir sie ganz zu Anfang dieser Welt kennengelernt haben: aufmüpfig, selbstbestimmt und verschlossen (was Shaw auch mindestens zehnmal herausstellt).
Bei ihr habe ich wirklich Fortschritte gesehen und konnte ihr Handeln steht’s sehr gut nachvollziehen.
Dazu kommen bei ihr die Thematiken rund um ihre Familie und ihren Ex-Verlobten Reid. Ersteres findet in der Story genau die richtige Menge Platz. Man merkt, wie schwierig es ihr fällt, all das zu überwinden und dennoch kämpft sie. Besonders dieser Handlungsstrang hat mich irgendwie durch die Geschichte getragen, denn er materialisiert sich später auch noch in Gesprächen mit Personen und Handlungen seitens Shaw. Es ist alles miteinander verstrickt. Man könnte fast sagen, das ist es, was die Story zusammenhält. Shaw ist es nämlich leider nicht.

Bevor ich aber zu ihm übergehe, möchte ich gerne noch was zu Reid sagen – aka Shaw’s Erzfeind (was ich schon alles als etwas kindisch übertrieben empfand). In Bezug auf ihn hat Willow eigentlich schon in Band 1 eine klare Meinung. Vor allem, weil ihre Gefühle für Shaw sich auch nicht wesentlich verändern und wir so ja schon wissen, dass sie für Reid nie so viel empfunden hat. Nur irgendwie dringt diese Erkenntnis, die Willow ja selbst gewonnen hat, nicht richtig zu ihr durch, was ich recht schade fand. Immer wieder geht sie auf ihn zu oder toleriert ihn sowie seine Anfeindungen gegen Shaw. Ich als Ex-Freundin hätte dem schon längst einmal die Meinung gegeigt. Willow aber guckt sich das alles nur an und lässt Reid damit ganz schön in der Luft hängen. Ein klarer Cut wäre netter gewesen und auch wesentlich angenehmer für mich als Leserin, die jedes Mal bei seinem Auftreten die Augen verdrehte. Ärgerlich war dann vor allem, dass ganz am Ende eben genau das passiert, was schon dreihundert Seiten vorher hätte passieren können, wenn Willow den Mund aufgemacht hätte. Und genau das kann ich leider nicht entschuldigen, denn so sehr ich auch die Aufarbeitung ihrer Vergangenheit begrüßte und auch wirklich gut fand, so hat sich emotional zu Reid nie diese Verbindung hergestellt. Er war lediglich für Shaw’s Teil der Handlung eine Bereicherung.

Nun zu Shaw: Tja in Band 1 habe ich ihn wirklich wirklich gerne gemocht. Er war leidenschaftlich, verliebt, direkt, bestimmend, sexy und fürsorgend. Ein toller großer Bruder, ein exzellenter Geschäftsmann und ein leidenschaftlicher Liebhaber und vielleicht mehr. In diesem Band wurde er für mich mehr und mehr zum sexsüchtigen, machohaften Feigling. Anstatt mit Willow zu reden, Vertrauen gegen Vertrauen einzutauschen, hält er alles zurück. Dabei sitzen ihm sein Vater und Reid im Nacken und an der Wahrheit hängt nicht nur Willow’s Schicksal, sondern auch das von Annabelle. Mir ist bewusst, dass er es immer wieder damit begründet, dass er sie nicht verlieren will. Aber wenn es ihm alles so ernst ist, warum will er dann eine Beziehung auf Lügen aufbauen? Warum nicht ehrlich sein?
Auf den ersten hundert Seiten konnte man es noch ertragen. Dann wurde es aber nur noch nervig und langatmig. Immer, wenn man dachte, jetzt kommt der Moment, schläft er doch wieder nur mit ihr. (Vielleicht sollte man auch erwähnen, dass dieses Buch mehr Sexszenen enthält, als ein Leser ertragen kann. Zumindest, wenn er eine vernünftige Handlung erwartet.)

Der Handlungsverlauf geriet durch diese Szenen immer wieder ins Stocken. Über Weite Teile hinweg ging es eigentlich nur darum, dass Shaw es ihr nicht sagen will und Sex. Was ich wirklich schade fand, da Shaws Gefühle für sie eigentlich total süß und ernst sind.

Zu den einzelnen Handlungsteilen der Story kann ich sagen, dass vieles davon leider sehr voraussehbar ist. Selbst Willows und Shaws Beziehung und ihre Probleme miteinander schließen sich dem an. So wurde ein eigentlich tiefgehender Plot lang und länger und konnte mich als Leserin nicht wirklich bei der Stange halten. Dafür fehlte mir einfach die Spannung.

Mein Fazit:
Ich bin mit dieser Fortsetzung leider gar nicht warm geworden. Willows Teil der Geschichte ist schön gemacht und sehr tiefgreifend. Der Rest jedoch blieb für mich recht oberflächlich, vorhersehbar und sehr lang. Es wollte sich nicht so recht Spannung einstellen und mir war es irgendwann einfach zu viel Sex. Etwas tiefgründigere Gespräche hätten dem Buch nicht geschadet.

Von mir gibt es 3 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 10.06.2020

Nur okay leider.

Darker Things
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Klappentext:
Hast Du Dich auch schon mal gefragt, ob unsere Welt die einzig existierende ist?
Als die 17-jährige Lejla plötzlich von düsteren Visionen einer zerfallenen Welt heimgesucht wird, ist ihr normales ...

Klappentext:
Hast Du Dich auch schon mal gefragt, ob unsere Welt die einzig existierende ist?
Als die 17-jährige Lejla plötzlich von düsteren Visionen einer zerfallenen Welt heimgesucht wird, ist ihr normales Teenagerleben auf einen Schlag vorbei. Sie beginnt Nachforschungen anzustellen und erfährt von der Dunkelwelt, einer Parallelwelt, die zu einer Gefahr für die Menschheit geworden ist. Irgendwie scheint sie mit dieser Welt verbunden zu sein, doch bevor sie herausfinden kann, was mit ihr geschieht, ist sie schon zur Gejagten einer mysteriösen Gesellschaft geworden, die die Menschen vor dem Bösen beschützen will. Und ausgerechnet der Junge, den sie in ihr Herz lässt, soll sie nun töten. Doch auf der Suche nach der Wahrheit kommen sich die beiden näher und ein gefährliches Versteckspiel beginnt, denn weder in der einen noch in der anderen Welt sind sie sicher …

Cover:
Das Cover finde ich super. Es passt mit den dunklen Farben super zum Titel und der Hell-Dunkel-Kontrast, der auch in der Silhouette der Stadt zu sehen ist, passt zum Motiv der zwei Welten, das schon im Klappentext angedeutet wird. Die helle Schrift passt super dazu und der I-Punkt strahlt förmlich die Hoffnung aus, die schließlich von Lejla ausgeht und alle Welten betrifft.
Es gefällt mir einfach rundum gut:)

Der Schreibstil:
Die Autorin schreibt recht einfach und legt ihre Intention meist ziemlich schnell frei. So gibt es wenige Leerstellen für den Leser durch mögliche Chiffrierungen. Das passt natürlich gut zu unerfahrenen, vielleicht jugendlichen Lesern. Für jeden Leser, der jedoch schon öfters Fantasybücher gelesen hat, wird hier etwas enttäuscht sein. Der Schreibstil wirkt so einfach wenig interessant für den erfahrenen Leser. Das fand ich leider etwas schade, da es natürlich auch ein stück weit Spannung nimmt.
Ansonsten schreibt die Autorin sehr schön flüssig. Mir waren nur die Beschreibungen oft etwas zu kurz. Gerade bei solch einer fiktiven Welt muss ein Bild im Kopf des Lesers erschaffen werden, dass sich bestenfalls immer erweitert. Hier konnte ich mir die Dunkelwelt jedoch nicht wirklich gut vorstellen. Die Autorin stellt zwar den Vergleich mit einem Würfel an, um die Ebenen der Dunkelwelt zu erklären, was es wohl auch auf die einzige Weise irgendwie erklärt, aber mir fehlte die ganze Zeit über das Gesamtbild. Es war für mich vielmehr ein Flickenteppich von Orten, die ich mir in Symbiose nicht vorstellen konnte. Das irritiert natürlich während des Lesens immer mal wieder.

Meine Meinung:
Die Kapitel werden großteilig aus Lejlas Perspektive erzählt. Es gibt aber auch in den meisten Fällen ein paar Seiten aus Dorians Perspektive.
Bei Lejla handelt es sich um eine „rebellische Teenagerin“. Das Pubertäre an ihr habe ich anfangs auf jeden Fall gesehen. Ihre Gedanken und Überlegungen sind noch weit davon entfernt, erwachsen zu sein. Es geht um den Typen in der Schule, Hausarrest und darum, erwachsen zu werden. Das Rebellische wiederum habe ich nicht gesehen, nur präsentiert bekommen. Noch dazu auf eine eher plumpe Weise, denn es wurde nicht so richtig auf Details geachtet und es blieben einige Fragen beim Leser offen. Das hat es mir anfangs ziemlich schwer gemacht, Lejla richtig einschätzen zu können.
Im Verlauf der Handlung hat Lejla aber eine gute Entwicklung durchgemacht. Ich habe mehr und mehr zu ihr gefunden und letzten Endes ging sie auch viel vernünftiger und erwachsener mit den Dingen um. Was mich einzig immerzu gestört hat, war, dass sie eigentlich nichts alleine hinkriegt. Für mich braucht solch eine Geschichte einen Helden/eine Heldin und die soll Lejla wohl auch darstellen, aber ohne Tipps von hier und dort und helfenden Händen, die ihr unter die Arme greifen, funktioniert bei Lejla gar nichts. Vielmehr lässt sie sich einlullen, denkt nicht richtig nach.
Verständlicher wären solche Szenen vielleicht noch gewesen, wenn man ihren Hintergrund (Mutter tot, Vater unbekannt, Identitätskrise) etwas stärker thematisiert hätte. Es bleiben aber immer nur schlichtweg Fetzen innerhalb der Geschichte, die keine richtige Verwurzlung finden.

Andrin (er wird zuerst Dorian genannt) fand ich durchaus cool. Er hat eine Art Bad Boy Charme und trägt das typische große Herz in sich. Anders als Lejla kämpft er von sich aus und ganz auf sich allein gestellt mit den Dingen. Man hat das Gefühl, er ist der Einzige, der alles durchschaut.
Durch dieses Kämpfen ist er aber auch sehr einsam und hat sich in sich selbst verschlossen. Ich fand es wirklich gut, wie das dargestellt wurde und auch wie er nach und nach auftaute und eine Vertrauensperson in Lejla fand. Für mich war er definitiv der Held der Geschichte und ich habe trotzt vieler süßer Szenen zwischen den beiden nicht so recht verstanden, warum er solch eine Bindung zu Lejla aufbaut.

Die Lovestory generell fand ich dennoch angemessen in das Buch eingefügt. Zu Anfang war alles aufregend, weil Andrin als uminöser Beobachter dargestellt wurde (ich lasse bewusst das Wort „Ninja“ weg, das immerzu in Bezug auf ihn benutzt wurde, denn ich finde, dass es etwas sehr kindlich klingt), dann wird er zum Retter und schließlich zur Stütze und die Gefühle entwickeln sich schön langsam parallel dazu. Dies hat der Geschichte doch an einigen Stellen einen Kick an Spannung verliehen.
Etwas befremdlich hingegen fand ich, dass eine Art Sexszene auftritt. Natürlich nicht explizit ausgeschrieben, aber dennoch völlig überraschen vorhanden. Das war neu für mich, da ich es in diesem Genre nicht unbedingt so kenne, aber es war vor allem befremdlich, weil Lejla eben die ganze Geschichte hinweg so jung wirkte. Dass sie dann quasi schon nach kurzer Zeit mit einem älteren Kerl (Er ist nicht soo viel älter, aber wenn man siebzehn ist, ist jemand über zwanzig meist ja schon an einem anderen Punkt in seinem Leben und Andrin ist es definitiv.) ins Bett „hüpft“.

Jetzt zum Handlungsverlauf. Anfangs war alles total aufregend. Ich fand es wirklich gut gemacht, wie sich die Welten miteinander „vermischen“ und Lejla mitten drin steckt. Merkwürdig dagegen fand ich dann aber, dass sie einfach mit ihrer Freundin zu deren Oma geht und die dann über alles Bescheid weiß. Ich hätte es doch irgendwie schöner gefunden, wenn diese ganzen fantastischen Elemente ein wenig geheimer und versteckter gewesen wären. Von mir aus hätte es gereicht, wenn Andrin Bescheid wüsste und Lejlas Tadda und die Oma Stillschweigen bewahren müssten. Das würde auch viel besser passen, da Andrin ja als Rebell dargestellt wird.
Richtig in Fahrt kam die Geschichte dann erst, als Lejla und Andrin in die Dunkelwelt abtauchten. Vorher wirkte es ein wenig wie eine Schnitzeljagd auf mich, in der Dunkelwelt kam auf einmal der Ernst hinzu. Auch was dort passierte, war spannend, allerdings zog es sich dann doch sehr lange, ohne das irgendetwas Weltbewegendes passierte. Im Prinzip feilt Lejla ewig lang ohne Fortschritte an ihren Kräften und alles um sie herum scheint pausiert.
Aber letztlich kommt es natürlich doch, wie es kommen muss.
Die Geschichte nimmt ihren Lauf und ist ab dann actionreicher. Dennoch blieb es recht voraussehbar und mir auch einfach zu einfach. Es gelingt alles nach Plan, Lejla muss ganz klischee-like über sich hinauswachsen und am Ende sind alle happy. Sorry, dass ich hier ein wenig spoilere, aber im Prinzip ist es ja wortwörtlich nur das Prinzip.
Das Ende hat mich nach dem Hauptteil, der okay war, echt enttäuscht. Es löste sich für mich viel zu schnell und viel zu einfach auf. Der Vater wird von schwarz zu weiß. Ohne Probleme, ohne Auseinandersetzung. Authentisch ist was anderes.
Es war einfach etwas lieblos gemacht und hat bewiesen, wie wenig komplex die Geschichte ist.

Fazit:
Das Thema der Story ist interessant und wer gerne Jugendbücher liest, wird hier so einiges geliefert bekommen. Hin und wieder war es super actionreich und der Handlungsverlauf konnte aufgrund seiner Logik überzeugen. Er war aber auch sehr vorhersehbar und ist kein Spannungscatcher. Am meisten enttäuscht haben mich hier die Protagonisten. Gerade Lejla ist mir einfach ein Tick zu naiv, zu handlungslos und zu einfach gestrickt. Andrin ist zwar cooler, erfüllt aber letztlich auch nur die Klischees. Komplett schade war dann das Ende, das viel zu einfach aufgelöst wurde.

Für mich sind es 3 von 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 27.05.2020

Gut für Zwischendurch

Mad about the Medic (Saving Chicago 3)
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Also Achtung! Dies ist der dritte Band einer dreiteiligen Reihe!

Klappentext:

Luca Bianco ist ein Idiot.

Er denkt, er wäre so charmant und sexy, während er in seiner Rettungssanitäteruniform herumläuft, ...

Also Achtung! Dies ist der dritte Band einer dreiteiligen Reihe!

Klappentext:

Luca Bianco ist ein Idiot.

Er denkt, er wäre so charmant und sexy, während er in seiner Rettungssanitäteruniform herumläuft, durch die sich seine harten Muskeln abzeichnen. Weil er jeden Tag Leben rettet. Ich bin sicher, er glaubt, jede Frau auf der Welt würde töten für die Chance, mit ihm zusammen zu sein. Aber Männer wie Luca sind nur für eines gut: One-Night-Stands. Keine Verpflichtungen. Deshalb werde ich nicht mit Luca ausgehen, obwohl meine Freundinnen auf der Bachelor-Versteigerung für mich ein Date mit ihm gewonnen haben.

Das denke ich zumindest. Bis Luca mir ein Angebot macht, das ich nicht abschlagen kann und ich einwillige, seine Verlobte zu spielen …

Schreibstil:
Das Autorenduo schreibt auch hier wieder sehr schön flüssig und locker. Es gab wieder so einige Momente, in denen ich schmunzeln musste. Manchmal hatte ich nur den wenig den Eindruck, als wäre sie an einigen Stellen etwas zu schnell vorgegangen. Da kam ich gerade bei Beschreibungen nicht so ganz mit und fühlte mich etwas orientierungslos. Aber das waren wirklich nur winzige Stellen. Ansonsten habe ich nichts auszusetzen. Es liest sich schnell weg:)

Meine Meinung:
Der Anfang war wie gesagt für mich etwas holprig, da ich die Teile davor nicht gelesen habe und somit nicht so richtig wusste, wie die Protagonisten zueinander stehen. Irgendwo war zwar klar, dass sie sich gehasst haben müssen, aber es ging hier ja gleich los mit der Handlung, sodass man in den zwei Perspektiven eigentlich nur noch las, dass er/sie gar nicht so schlimm ist.
Überspringen wir das mal, denn ihr habt ja alle die Vorgängerbände gelesen und werdet somit keine Probleme haben, sondern euch vermutlich darüber freuen, dass der Einstieg so direkt erfolgt:)
Die Geschichte beginnt also recht flott: Falsche Verlobung. Grund: Die Mutter ist krank. Ich habe das Schlusswort der Autorinnen gelesen, indem sie ihre Themenauswahl begründet haben. Sie wollten einen vernünftigen oder zumindest realistischen Grund für die merkwürdige Situation. Mir persönlich war es aber doch ein wenig zu sehr an den Haaren herbeigezogen. Innerhalb des Handlungsverlauf wurde nicht so richtig deutlich, warum es nun so nötig ist, die Verlobung vorzutäuschen. Sinnvoller wäre es noch bald gewesen, wenn Luca sich den Grund nur ausgedacht hätte, um an seine Erzfeindin heranzukommen. So war es ein schwacher Grund für eine ziemlich große Sache. Mich hat einfach gestört, dass die beiden anlügen und so ein Trara machen und sich letzten Endes alles so schwach auflöst, weil es eben eine Schnapsidee war, die eigentlich völlig unnötig war. Aber gut. Das mag jeder anders sehen.
Lauren und Luca fand ich als Protagonisten ziemlich cool. Klar, es fehlte für mich jetzt ein wenig die Perspektive, in der sich die beiden anfeinden. Hier ist es dann ja doch so, dass da eher andere Gefühle sind. Dennoch haben beide Feuer. Sie lieben es, gegeneinander anzutreten, lassen sich nicht vom jeweils anderen die Butter vom Brot nehmen und erkennen auch die Stärken und Schwächen des anderen. Hier sind es eben keine Gegensätze die sich anziehen, sondern Gemeinsamkeiten, die sich aneinanderschmiegen. Und dennoch wird es nicht langweilig, denn die beiden sind beide sehr stark in ihren Handlungen und Aussagen.
Wenn ich Laurens Perspektive betrachte, dann fand ich es toll, wie sie nach und nach Lucas verletzliche Seite kennenlernt. Und dann auch, dass Luca mit seinem Humor und seiner Motivation so manche Situation zu verzaubern vermag. Da hatte ich als Leser wirklich das Gefühl, Lauren kennt den ganzen Luca und lernt auch den ganzen Luca lieben.
Etwas schade fand ich, dass ihre Freundinnen nur handlungstechnisch genutzt wurden, ihr aber nicht seelisch zur Seite standen. Lauren hat so gut wie nie darüber nachgedacht, mit ihnen zu sprechen. Bei besten Freundinnen ist das schon außergewöhnlich und fällt auf.
Es war sehr interessant, Luca kennenzulernen, denn ich hätte nie gedacht, dass er eine so weiche Seite hat. Sehr geschickt lassen die Autorinnen immer mehr seiner Geheimnisse und Gefühle an die Oberfläche tauchen, sodass es spannend bleibt, ihn zu verfolgen und es dennoch unheimlich berührend wird. Tatsächlich ist die Beziehung aufgrund Lucas‘ Vergangenheit nicht so explosiv, wie ich es erwartet hätte. Stattdessen bleibt es eher seicht. Für mich eine zwiespältige Situation, denn ich fand es einerseits gut, dass der heiße Kerl hier seine weiche Seite zeigt, gleichzeitig plätschert die Story so aber auch ein bisschen.
Nun noch einmal zum Handlungsverlauf: Schön fand ich, dass es Teil der Handlung war, dass die Protagonisten sich ihrer Gefühle bewusst werden müssen, sich dann dazu durchringen müssen, diese zu kommunizieren und sich dann noch gegenseitig einzugestehen. Das war schön nacheinander und erweckte somit viel Authentizität.
Die Situation allgemein war aber etwas sehr an den Haaren herbeigezogen. Der Umschwung zur „Liebe“ passierte dann sehr schnell und lief ab dann ziemlich undramatisch ab. Es gab dann zwei Situationen, in denen Dramatik aufkam. Beide verhalten sich in diesen Situationen zu meiner Freude sehr erwachsen. Es nimmt der Geschichte aber natürlich schon wieder etwas Spannung. So plätschert es ein wenig und auch das Ende schließt sich diesem Gefühl an. Ich hätte mir da einfach noch ein paar stärkere Emotionen gewünscht. So war es süß und schön, aber mehr auch nicht.

Fazit:
Das Buch ließ sich gut lesen und bietet eine tolle Geschichte für Zwischendurch. Die Protagonisten sind interessant und die Beziehung zwischen ihnen wird schön aufgebaut. Ich fand die ganze Situation etwas an den Haaren herbeigezogen und mir fehlte zwischendurch ein wenig die Spannung in den Übergängen. So war es eine süße Geschichte, die mich aber emotional nicht besonders berühren konnte.

3 von 5 Sterne von mir.

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