Platzhalter für Profilbild

Leseratte1961

Lesejury Star
offline

Leseratte1961 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Leseratte1961 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.06.2020

Gelungene Fortsetzung

Französisch von unten
0

Klappentext:

Arnaud – Ein Mordermittler aus Paris hat noch nicht den ersten Mord aufgeklärt, als die blutige Hand das nächste Opfer niederstreckt.
Derweil stellt sich die Frage, woher das Geld für den ...

Klappentext:

Arnaud – Ein Mordermittler aus Paris hat noch nicht den ersten Mord aufgeklärt, als die blutige Hand das nächste Opfer niederstreckt.
Derweil stellt sich die Frage, woher das Geld für den Ausbau des Kindergartens kommen soll. Kann ‚Jesus‘ dabei helfen? Wird der Pfarrer die finsteren Umtriebe Satans verhindern?
Mittendrin der verwilderte Kater Merlin, der seine Katzengöttin Isis verärgert und in wenigen Tagen die sieben kätzischen Plagen durchleidet. Wird Isis über den Machokater siegen?
Auch die menschlichen Wesen um Kater Merlin herum plagen sich mit irdischen und überirdischen Problemen – Erpressung, Bordellverhältnisse und die Suche nach der wahren Liebe. Wer um himmlische Hilfe bittet, bekommt vielleicht eine Antwort …

Fazit:

Da ich schon den ersten Teil gelesen habe, freute ich mich natürlich auf Teil 2. In Arnaud scheint der Alltag eingekehrt, denn die Kirche und der Kindergarten scheinen gerettet. Doch ist der erste Mord leider noch nicht aufgeklärt und hängt als Damoklesschwert über den Bewohnern. Da kann nur der Sonderermittler aus Paris helfen. Ob er Klarheit in den Fall bringen kann, oder sich eher unbeliebt bei den Dorfbewohnern macht? Das müsst ihr leider selbst lesen, ich will nicht zu viel verraten.

Der Autor hat es auch mit seiner Fortsetzung geschafft, mich sofort in die Handlung zu ziehen und mir viel Lesespaß zu bereiten. Die skurrilen Bewohner des Dorfes wurden wieder sehr authentisch, glaubwürdig und überspitzt beschrieben. Die bildgewaltigen Beschreibungen setzten wieder mein Kopfkino in Gang und sorgten dafür, dass ich das Gefühl hatte direkt vor Ort zu sein. Die Bewohner konnte ich wieder mit all ihren Ängsten und Sorgen sehr gut verstehen.

Natürlich spielt Merlin wieder eine wichtige Rolle und er versucht alles, um seine Katzengöttin Isis gnädig zu stimmen. Doch leider drängt sich der Macho in im immer wieder in den Vordergrund und so muss er innerhalb von kürzester Zeit sieben Plagen überstehen. Seine Gedanken und Gefühle wurden wieder treffend und humorvoll dargestellt und ich konnte mir seine Verzweiflung, immer wieder an die Grenzen zu stoßen, sehr gut vorstellen und litt mir ihm. Ob er es schafft seine Göttin endlich auf seine Seite zu ziehen, und welche Plagen er überstehen muss, müsst ihr selbst lesen, da es sich lohnt.

Der Mord am Bürgermeister ist zwar noch nicht aufgeklärt, doch wird die Sanierung der Kirche zügig vorangetrieben. Doch leider wird sie teurer als gedacht und so soll der Ausbau des Kindergartens nicht stattfinden. Doch das stößt bei manchen der Charaktere auf Widerstand. Ob die Dorfbewohner den Kindergarten retten können? Was muss noch passieren, bis wieder Frieden in Arnaud herrscht?

Auch diesmal hat mir hat der ganz spezielle Humor von Gogolin gut gefallen und ich fühlte mich gut unterhalten. Die Protagonisten, die mir in Teil 1 schon ans Herz gewachsen waren überzeugten mich auch in dieser Fortsetzung und ich freue mich auf den nächsten Teil, da ich wissen möchte, wie es mit Merlin und den Bewohnern von Arnaud weitergeht.

Ich habe mich wieder köstlich amüsiert und diese besondere Atmosphäre in Arnaud gespürt und erwarte jetzt sehnsüchtig die Fortsetzung. Auch diese hervorragende Fortsetzung empfehle ich an alle Leser mit Humor, die zusätzlich Spannung und geschickte Wendungen mögen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.06.2020

Schnitzeljagd mal anders

Eine Insel zum Dessert
0


Klappentext:

Lucy erbt unverhofft ein halbes Café in der Innenstadt von Buxtehude. Ehrgeizig stürzt sie sich in ihre neue berufliche Aufgabe mit dem Ziel, etwas mehr Pepp ins altbackene Café ihrer verstorbenen ...


Klappentext:

Lucy erbt unverhofft ein halbes Café in der Innenstadt von Buxtehude. Ehrgeizig stürzt sie sich in ihre neue berufliche Aufgabe mit dem Ziel, etwas mehr Pepp ins altbackene Café ihrer verstorbenen Tante zu bringen. Doch es gibt ein Problem: Ihre quietschlebendige Tante Martha, der die andere Hälfte des Cafés gehört. Und die ist wenig begeistert von Lucys Erbantritt. Martha macht schnell klar, dass sie die Chefin ist und das Café so weiterführen wird wie schon seit 40 Jahren. Kein leichter Start für Lucy, die verzweifelt nach einer Möglichkeit sucht, den Umsatz des Cafés kostendeckend zu steigern. Beim Lesen der Todesanzeigen stößt sie eines Tages auf eine merkwürdige Annonce, die ihr ganzes Leben auf den Kopf stellt.

Fazit:

Lucy hat sich damit abgefunden, dass wohl nur die anderen Menschen auf der Sonnenseite des Lebens leben. Doch mit dem unverhofften Erbe ihrer Tante, scheint auch sie einen Zipfel vom Glück zu bekommen. Nur, was soll sie mit einem halben Café anfangen und wie wird so etwas geleitet? Voller Motivation stürzt sie sich in die neue Aufgabe. Doch die Probleme lassen nicht lange auf sich warten. Der alte Haudegen Martha wehrt sich mit aller Macht gegen Lucys Verbesserungsvorschläge und Lucys pubertierende Tochter Eva, macht ihrer Mutter auch noch das Leben schwer. Gut, dass Lucy ihre Freundin Nancy hat, die kein Blatt vor den Mund nimmt, um Lucy auf die Sprünge zu helfen.

Kaum mit dem Lesen begonnen, war ich schnell mitten im Leben von Lucy. Auch wenn sie es sich am Anfang nicht zutraut, stürzt sie sich dann doch kopfüber in das neue Abenteuer. Unterstützung erhält sie von ihrer Freundin und teilweise auch von ihrer Tochter. Trotzdem hat sie am Widerstand ihrer Tante zu knabbern, die keine Änderungen wünscht. Doch als Lucy die seltsame Annonce entdeckt, wird sowohl ihr Leben als auch das ihrer Tante auf den Kopf gestellt. Ist die Annonce vielleicht der Schlüssel zur Rettung des Cafés? Das lest bitte selbst.

Lucy begibt sich mit ihrer Tochter und ihrer Tante auf eine Schnitzeljagd auf Sylt und nun warten so manche Überraschungen auf die Charaktere. Auch auf Sylt kann Martha nicht aus ihrer Haut und walzt gnadenlos und rücksichtslos über den Strand. Diese Szenen brachten mich immer wieder zum Lachen. Auch die schnodderigen Kommentare von Tochter Eva sorgten bei mir für gute Laune. Lucy scheint Martha und Eva nur wenig Kontra zu geben, doch auf ihre Art bietet sie ihnen doch die Stirn, da sie sich der Unterstützung durch ihre Freundin sicher ist. Nancy ist die Freundin, die jede Frau benötigt, ehrlich, direkt und gradlinig. Die Charaktere haben mir mit all ihren Ecken und Kanten sehr gut gefallen, ich konnte sie mir gut vorstellen.

Doch ob das Café zu retten ist und auf welche Weise, das müsst ihr selbst lesen, auch wer unterwegs sein Herz verliert und an wen, das werde ich euch ebenfalls nicht verraten.

Ich habe ein sommerlich leichtes Lesevergnügen erwartet und genau dies habe ich bekommen. Ich war gerne mit Lucy und ihrem Anhang auf Sylt und in Buxtehude und konnte mich an vielen Stellen amüsieren. Der Schreibstil war flüssig und dadurch lässt sich die Geschichte schnell lesen. Der Humor war genau meine Kragenweite, hat mir gute Laune bereitet und ich fühlte mich gut unterhalten.

Von mir eine Leseempfehlung an alle Leser, die für die Sommertage eine lockere, amüsante Unterhaltung suchen und einfach mal abschalten wollen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.06.2020

Außergewöhnlicher Reisebericht

Einmal mit der Katze um die halbe Welt
0


Klappentext:

Motomogli – die verrücktesten und besten Geschichten schreibt immer noch das Leben. Das Buch Einmal mit der Katze um die halbe Welt ist die besondere Geschichte von Martin Klauka und seiner ...


Klappentext:

Motomogli – die verrücktesten und besten Geschichten schreibt immer noch das Leben. Das Buch Einmal mit der Katze um die halbe Welt ist die besondere Geschichte von Martin Klauka und seiner Katze Mogli, die ihm während einer Motoradtour im Alter von etwa zwei Monaten halbverhungert zulief und sich ihn als Bezugsperson aussuchte. Damit war klar: Mogli musste sich mit dem Motorrad anfreunden, denn allein wäre ihr Schicksal besiegelt gewesen. Zum Glück fasste Mogli sofort Vertrauen zu diesem metallischen Ungetüm, und Martin Klauka konnte sie mit nach Rosenheim bringen. Doch eigentlich war diese Motorradtour nur die Vorbereitung für ein noch größeres Abenteuer. Martin beschloss vor einem Jahr, aus dem Alltag im beschaulichen Rosenheim auszubrechen und der Faszination des Orients nachzuspüren. Gemeinsam begeben sich die beiden mit dem Motorrad auf den Weg von Deutschland über Dubai bis nach Nepal. Mogli ist dabei seine Heimat in der Fremde.

Fazit:

Schon auf den ersten Seiten fällt die enge Bindung zwischen Mogli und Martin auf. Die kleine Fundkatze vertraut Martin sehr schnell und so wundert es auch nicht, dass sie gerne mit ihm auf die große Reise geht. Bevor ich dieses Buch gelesen hatte, konnte ich mir ehrlich gesagt, nicht vorstellen, wie solch eine Reise mit Katze auf dem Motorrad gelingen kann. Katzen, die sich ihrem Menschen anvertrauen, nehmen ja schon einiges auf sich, um immer bei „ihrem“ Menschen zu sein. So auch Mogli, diese Prinzessin, die mit Martin auf dem Motorrad um die halbe Welt reist.

Gemeinsam bereisen sie 14 Länder und legen 30000 Kilometer zurück. Da gibt es natürlich viele Abenteuer zu bestehen und so manches Hindernis muss aus dem weg geräumt werden. Sehr detailliert und liebevoll beschreibt der Autor die vielen kleinem und großen Erlebnisse dieser ungewöhnlichen Reise. Er und Mogli lernen viele unterschiedliche Menschen kennen und sehen sich oft mit völlig fremden Kulturen konfrontiert. Mogli zeigt sich in den Kulturkreisen, die Katzen offen gegenüberstehen, oft als Türöffner und erobert die Herzen im Sturm. Martin muss sich dagegen um solche profanen Dinge, wie Übernachtung, Verpflegung und Reiseroute kümmern. Gerade die sichere Unterkunft stellt ihn oft vor ungeahnte Herausforderungen. Gut, dass er im Vorfeld viele Kontakte knüpfte und immer Hilfe findet.

Ich hatte das Gefühl, direkt mit Martin und Mogli zu reisen und konnte mit ihnen hoffen, bangen, träumen und auch manchmal ein Tränchen zerdrücken, da es nicht nur schöne Momente gab. Über die bereisten Länder konnte ich viel Neues erfahren und wieder einmal erfahren, dass es abseits der üblichen Touristenrouten auf jeden Fall schöne Wege und Orte gibt.

Die gesamte Reise wurde sehr spannend beschrieben und mit tollen Bildern untermalt, die immer wieder zeigen, wie wohl sich Mogli fühlt. Das Buch ist sehr flüssig geschrieben, so dass ich es in kürzester Zeit gelesen habe und dann etwas enttäuscht war, weil ich gerne weitergelesen hätte. Ich freue mich jetzt auf die geplante Fortsetzung.

Von mir eine absolute Leseempfehlung für alle Leser, die gerne Reiseberichte lesen und an alle Katzenliebhaber.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.06.2020

Unglaubliche Bandbreite von Themen und spannend bis zum Schluss

Sanitöter
0

Klappentext:

»Aber aufgeben, weil es einfacher ist, das ist falsch.«
Deutschland, 2035. Die durch den Klimawandel verursachten geringen Ernten zwingen die rechte Regierung, die Bevölkerungszahl zu verringern. ...

Klappentext:

»Aber aufgeben, weil es einfacher ist, das ist falsch.«
Deutschland, 2035. Die durch den Klimawandel verursachten geringen Ernten zwingen die rechte Regierung, die Bevölkerungszahl zu verringern. Ihre Lösung ist das dreizehnte Sozialgesetzbuch, das medizinische Behandlungen untersagt.
Susanne Bergmann ist überzeugte Euthanasistin. Ihre Aufgabe ist es Kranke von ihrem Leid zu erlösen, wenn sie es denn wollen. Als Tochter des Schöpfers des SGB XIII wird sie widerwillig von der Reporterin Kira Sommer begleitet.
Die Krankenpflegerin Maria Kaya findet ein Baby in der Notaufnahme und infiziert sich mit dem für ihr Kind tödlichen Körner-Virus. Ihre Behandlung wird von ihrem Vorgesetzten verweigert, deshalb muss sie mit Susanne Bergmann über die »Erlösung« des Babys zu sprechen. Sie wird vor eine schwierige Entscheidung gestellt.
Angestachelt durch Kira Sommer, beginnt Susanne Nachforschungen über den Ursprung von Marias Infektion. Dabei stößt sie auf immer mehr Ungereimtheiten. Um das Baby zu retten, muss sie alles hinterfragen, woran sie glaubt.
Tauchen Sie ein, in eine erschreckende Zukunftsvision, auf deren Weg wir uns schon befinden!

Fazit:

Was soll ich nur zu dieser Geschichte sagen? Werden wir das was hier erzählt wird, so oder ähnlich wirklich erleben, oder haben wir so manches schon von den Generationen vor uns gehört?

Im Jahre 2035, mitten in Deutschland, findet durch ein neues Gesetz eine erbarmungslose Selektion statt. Die Bevölkerung muss reduziert werden und dazu ist jedes Mittel recht.

Eines der Opfer ist das ungeborene Baby von Maria Kaya. Was unterscheidet dieses Baby von anderen? Es entstammt einer Mischehe und diese sind verpönt und das Baby demzufolge nichts wert. Das ist schon schlimm genug. Doch es kommt noch schlimmer. Maria hat sich durch einen Fehler mit dem für Babys tödlichen Körner-Virus infiziert. Das Todesurteil, oder sind Maria und ihr Mann bereit für ihr Baby zu kämpfen? Das müsst ihr selbst lesen, es lohnt sich unbedingt.

Welche Rolle spielt die Sanitöterin Susanne Bergmann in diesem bösen Spiel. Sie ist die Tochter des Politikers, der das unsägliche Gesetz auf den Weg gebracht hat. Macht das seine Tochter automatisch zur Feindin von Maria, oder ist es dann doch ganz anders? So viel sei verraten: Susanne will herausfinden, was es mit diesem Virus auf sich hat. Was sie wohl herausfindet und ob das dem Baby helfen kann? Bitte selbst lesen.

Auch die Rolle der Reporterin ist am Anfang eher undurchsichtig, doch nach und nach konnte ich ihre Beweggründe immer besser verstehen und sie schätzen. Eines sei verraten: Sie spielt eine wichtige Rolle.

Nach einigen Seiten war ich von der Handlung gepackt und konnte die Geschichte nicht mehr aus der Hand legen. Die Spannung sorgte für viele Gänsehautmomente und diese wurden durch die vielfältige Thematik noch verstärkt. Es geht um korrupte Politiker, Fremdenhass, Ächtung von Mischehen, Verbot von gleichgeschlechtlicher Liebe und einiges mehr. Manche Themen kommen uns bekannt vor? Dies ist vom Autor so gewollt und auf meisterliche Art gekonnt in diese Geschichte eingebaut. Aktuelle und geschichtliche Themen wurden gekonnt mit Fiktion gemischt und sorgen für regelrechtes Gruselfeeling. Ich dachte öfter: Das gab es schon, oder so kann es tatsächlich mal werden, wenn wir nicht aufpassen.

Durch den fesselnden Schreibstil und die unglaubliche Spannung habe ich das Buch in einem Rutsch verschlungen und ich blieb sehr nachdenklich und regelrecht atemlos zurück.

Für mich ein absolutes Highlight, dass ich voller Überzeugung weiterempfehlen kann.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.05.2020

Ein tolles Stück Zeitgeschichte, aus den letzten Tagen der DDR

Heavy Metal
0

Klappentext:

Karl-Marx-Stadt 1988:
Weit weg von Mauer, Stacheldraht, der Politprominenz in Berlin und den politischen Aktionen der anwachsenden Opposition in der Hauptstadt der DDR und in Leipzig gründen ...

Klappentext:

Karl-Marx-Stadt 1988:
Weit weg von Mauer, Stacheldraht, der Politprominenz in Berlin und den politischen Aktionen der anwachsenden Opposition in der Hauptstadt der DDR und in Leipzig gründen vier Zehntklässler in der Provinz eine Heavy Metal-Band. Was als Akt jugendlicher Experimentierfreude und pubertärer Rebellion gegen die starren Regeln der Gesellschaft beginnt, wächst den vier jungen Männern schon bald über den Kopf. Unversehens geraten sie in das Visier der Staatsorgane und setzen ihre Zukunftsaussichten im sozialistischen Arbeiter- und Bauernparadies aufs Spiel. Und zu allem Überfluss gibt es da noch die Verlockungen dieses faszinierenden anderen Geschlechts...

Fazit:

Durch den Klappentext war mein Interesse an dieser Geschichte geweckt. Schließlich habe ich den Mauerfall miterlebt und mich interessierte brennend, was die Staatsorgane der DDR noch gegen eine junge Band unternehmen. Zukunft im Arbeiter- und Bauernstaat in dieser Zeit? Was wurde da noch an Druck ausgeübt und den Menschen versprochen?

Kaum mit der Geschichte begonnen, war ich schon mitten im Leben von Thilo und seinen Freunden. Nach einem Heavy Metal-Konzert sind die jungen Männer begeistert und gründen kurz darauf ihre eigene Band, da ihnen die Musik so zusagt. Kurz danach beginnt der Ärger, da sowohl die Musik, als auch das veränderte Auftreten negativ auffällt. Lange Haare und Kritik am System sind natürlich ein Ärgernis und so müssen die Freunde einiges auf sich nehmen. Ihr Mut, ihr Zusammenhalt und ihre Freundschaft haben mich begeistert. Doch ich will nicht zu viel verraten, lest die Geschichte bitte selbst, es lohnt sich.

Mir hat der lockere und flüssige Schreibstil sehr gut gefallen, so dass ich leider viel zu schnell am Ende der Geschichte angekommen war. Ich bin jetzt gespannt auf den zweiten Teil.

Die Charaktere waren sehr authentisch gezeichnet und ich konnte ihr Denken und Fühlen sehr gut nachvollziehen. Sie befanden sich im richtigen Alter, um rebellisch zu sein und das System zu hinterfragen, so dass sie durchgehend glaubwürdig erschienen. Die Dialoge zwischen den Freunden haben mich häufig zum Schmunzeln gebracht, da sie mit der richtigen Prise Humor gespickt waren.

Ich habe wieder viele Einblicke in das Leben der ehemaligen DDR erhalten und kann mir jetzt besser vorstellen, wie viele Ängste und Sorgen die Menschen auch in den letzten Tagen der DDR noch hatten. Auch als die DDR schon in den letzten Zügen lag, wurden die Menschen noch bespitzelt und bedroht. Dem Autor ist es gelungen, dies mit Humor und ohne erhobenen Zeigefinger in eine Geschichte zu verpacken, die mich begeistern konnte. Ich habe jede Seite gerne gelesen und mich trotz der Ernsthaftigkeit des Themas an vielen Stellen amüsiert. Toll gemacht.

Mir hat der Roman so gut gefallen, dass ich ihn garantiert noch einmal lesen werde.

Von mir eine absolute Leseempfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere