Cover-Bild Die Sache mit dem Glücklichsein
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8,99
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Ersterscheinung: 22.05.2020
  • ISBN: 9783423437486
Jason Reynolds

Die Sache mit dem Glücklichsein

Roman
Klaus Fritz (Übersetzer)

Die Spielarten der Liebe
Matt hat einen gut bezahlten Nebenjob bei einem Beerdigungsinstitut – nicht gerade ein normaler Zeitvertreib für einen 17-jährigen Teenager aus New York. Doch auf einer der Trauerfeiern trifft er Love, genau dann, als sich die schlechten Nachrichten in seinem Leben immer weiter häufen. Sie ist ein außergewöhnliches Mädchen mit seltsamem Namen, so liebenswert, so stark und so geheimnisvoll zugleich. Mit Schicksalsschlägen geht Love ganz anders um als Matt, der den Tod seiner Mutter einfach nicht verkraften kann. »Vergiss die Sache mit dem Glücklichsein ... Und vor allem, vergiss Love!«, sagt er sich schon bald. Doch das ist gar nicht so einfach und vielleicht kann auch nur Love ihn aus seiner Einsamkeit zurück ins Leben holen.

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Veröffentlicht am 13.11.2020

Trauerbewältigung - mit den richtigen Menschen wird es leichter

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Trauerbewältigung. Schwierig und doch bei jedem anders.
Matt hat seine Mutter verloren. Um seinen Vater zu unterstützen sucht er sich einen Job - bei dem er ein sehr außergewöhnliches Hobby für sich entdeckt. ...

Trauerbewältigung. Schwierig und doch bei jedem anders.
Matt hat seine Mutter verloren. Um seinen Vater zu unterstützen sucht er sich einen Job - bei dem er ein sehr außergewöhnliches Hobby für sich entdeckt. Dabei lernt er Love kennen und nur sie kann ihm helfen, mit der Trauer wirklich klar zu kommen.

Jeder verarbeitet einen Verlust anders und jede Beerdigung ist anders. Und doch ist eine Sache meistens gleich - die Reaktion der nähesten Angehörigen. Ich habe es gestern erst beendet und mich hat es sehr an die Beerdigung meines Großvaters zurückerinnert, denn ich habe mich in manchen der Protagonisten wiedererkannt. Es ist immer schwer jemanden gehen zu lassen und in diesem Buch wird, wenn auch nur so gut wie möglich, beschrieben wie es den meisten dabei geht. Eigentlich kann man das ja nicht in Worte fassen, aber der Autor hat es irgendwie geschafft, mir aus der Seele zu sprechen indem er Matt hat sprechen lassen. Vor allem durch den lockerem Schreibstil war alles so authentisch und man konnte denken, dass es alles genau so passierte. Irgendwo. Vielleicht.
Was ich auch sehr schön fand, dass der Hauptprotagonist, ein Junge war. Meistens liest man ja aus der Perspektive von Mädchen oder Frauen, aber hier ist es ein Junge und auch das war super passend für die Geschichte. Mal was anderes.

Eine sehr schöne Geschichte und ich denke auch sehr hilfreich, wenn man selbst noch mit einem Verlust zu kämpfen hat.

Mein Lieblingszitat daraus: "Erstaunlich, dass wir wissen, es ist hell in einem Raum, auch wenn du die Augen geschlossen hast. Das Licht gewinnt immer."

Das einzige, was mich ein ganz klein wenig stört, ist, dass die Geschichte sehr offen endet. Ich hätte einfach noch Stunden weiterlesen können!

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Veröffentlicht am 27.05.2020

Eine einfühlsame aber gleichzeitig erstaunlich leichte Geschichte über Tod, Trauer, Verlust und Liebe.

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"Love oder meine schönsten Beerdigungen" wurde vor drei Jahren von der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur zum "Jugendbuch des Monats Mai 2017" gewählt. Vor einigen Tagen erschien der Jugendroman ...

"Love oder meine schönsten Beerdigungen" wurde vor drei Jahren von der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur zum "Jugendbuch des Monats Mai 2017" gewählt. Vor einigen Tagen erschien der Jugendroman von Erfolgsautor Jason Reynolds in einer neuen Auflage und unter neuem Titel. "Die Sache mit dem Glücklichsein" heißt es nun und erzählt eine schöne und zugleich traurige Geschichte über einen Jungen zwischen Liebe und Trauer.


"Ausnahmslos alle in der Kirche standen auf und klatschten Beifall für Love (…). Ich fragte mich, was sie so stark machte. Was sie so anders machte. "


Das Cover ist eine riesige Verbesserung zur alten Auflage und auch wenn ich den Originaltitel "The Boy in the Black Suit" für den treffendsten halte, gefällt mir der gesamte Auftritt der neuen Ausgabe sehr. Die übereinander gelegten Köpfe der beiden Hauptprotagonisten, die Kontraste aus blau und rosa und der weiße Titel wirken zwar ein wenig mädchenhafter als die männliche Erzählstimme und die offene Zielgruppe vermuten lassen würden, sehen aber wunderschön aus und treffen den Kern der Geschichte: durch Love kommt endlich wieder ein bisschen Freude in Matts Leben und durch ihre neue Sichtweise, ihre Stärke und ihr Vertrauen, kann er seine Trauer überwinden und nach vorne blicken.


Erster Satz: "Es war der erste Schultag."


Doch auch wenn Jason Reynolds hier eine tröstliche Geschichte über Hoffnung, Lebensfreude und Liebe erzählt, ist der Beginn überraschend deprimierend. Wir werden an Matts ersten Schultag nach dem Tod seiner Mutter in die Handlung eingeführt und leiden zusammen mit ihm nicht nur an der Leere, die seine Mutter in seinem Leben hinterlassen hat, den seltsamen Blicken seiner Klassenkameraden und der emotionalen Distanz seines Vaters, der immer wieder zur Flasche greift, sondern auch an dem Gefühl, sein ganzes Leben laufe rückwärts. Als er von einem Freund der Familie einen Job in einem Beerdigungsinstitut angeboten bekommt, weiß er zuerst nicht, ob er weitere Beerdigungen verkraftet.


"Das ist der Beweis, dass das Leben nicht immer läuft, wie geplant. Aber ich musste mir nicht seine Wände anschauen, um das zu wissen. Ich musste mir nur meinen Vater anschauen. Oder nachts in unserem leeren Haus sitzen."


Als er dann jedoch in der ersten Trauerfeier sitzt, findet er genau das, was er insgeheim in seinem abwesenden Vater gesucht hat: die Bestätigung, dass auch für andere Menschen die Welt zusammenbricht, dass auch das Herz von anderen bricht wenn ein geliebter Mensch plötzlich nicht mehr da ist. Neben seinem besten Freund Chris und dem väterlichen Leiter des Bestattungsinstituts Mr. Ray hilft ihm von da an vor allem der Anblick der leidenden Menschen auf den Trauerfeiern dabei, seine Trauer zu bewältigen. Als er dann eines Tages auf einer der Beerdigungen die junge Love trifft, die anders als all seine beobachteten Trauernden zuvor nicht zusammenbricht, ist er sofort von ihrer Stärke und ihrer Lebensfreude fasziniert. Und so entwächst seinem Faible für Beerdigungen noch eine andere Bewältigungsstrategie, die ihn zurück ins Leben holt: Love/Liebe.


"Mir gefiel es, anderen Leuten dabei zuzusehen, wie sie mit ihrem Verlust umgingen, nicht weil ich es genoss, ihren Schmerz zu sehen, sondern weil ich mich irgendwie besser fühlte, wenn ich wusste, dass mein Schmerz nicht nur meiner war. Dass mein Leben nicht das einzige war, dem etwas fehlte, das es nie mehr zurück bekommen würde."


Da sowohl auf dem Cover als auch auf dem Klapptext eine Liebesgeschichte angepriesen wird, war ich zuerst überrascht, dass Love erst in der zweiten Hälfte des Buches auftaucht. Sehr bald habe ich aber festgestellt, dass durch die behutsame Einführung der Liebesgeschichte das Hauptthema des Romans genügend Raum bekommt: Matts Trauer. Anders als ich es erwartet hatte, beschäftigen wir uns zunächst ausführlich mit seinen Gefühlen, Gedanken und den Reaktionen seines Umfelds, wobei Matt sich als sehr reifer Ich-Erzähler herausstellt, der authentisch und gerne auch mal selbstironisch über sein Innenleben reflektiert. Durch die einfühlsame Erzählperspektive und die teilweise witzig-skurrilen Situationen, in die Matt sich manövriert, gelingt Jason Reynolds die schwere Gradwanderung zwischen Ernsthaftigkeit und Unterhaltsamkeit, Trauer und Freude, Emotionen und Witz spielerisch und die Geschichte wird traurig und schön zugleich. Auch wenn sich manche Übersetzungen des Brooklyn-Slangs sich etwas seltsam lesen, treffen sowohl Autor als auch Übersetzer wunderbar den Ton eines 17jährigen und sorgen für gelegentliches direktes Ansprechen des Lesers für eine Auflösung der emotionalen Distanz zu Matt.


"So viele Beerdigungen und hier war ich und wünschte, ich könnte ein paar Dinge von mir beerdigen. Die Tatsache beerdigen, dass ich am Grab meiner Mutter stand, nachdem sie mich in der Welt zurückgelassen hatte, wo ich selbst für mich sorgen musste. Die Tatsache beerdigen, dass mein Vater ein Trinker war und jetzt nicht mal mehr gehen konnte und mir deshalb nicht helfen konnte. Die Tatsache beerdigen, dass fast jeder in meiner Schule glaubte, ich sei ein verdammter Spinner. Die Tatsache beerdigen, dass ich leer war. Leer. Leer! Ich wünschte, ich könnte all diese verfluchten Dinge beerdigen."


Neben dem Schreibstil und dem leichten Umgang mit den schwierigen Themen, sind vor allem die Protagonisten Träger des Romans. Matt ist ein sehr angenehmer und sympathischer Protagonist, da er den Leser bereitwillig an seinen Gedanken teilhaben lässt und trotz seiner Unsicherheit und Orientierungslosigkeit sehr reif erscheint. An "Love" ist nicht nur ihr Name besonders, auch ansonsten ist sie eine eigenwillige Figur, die sowohl Matt als auch dem Leser ein Rätsel ist. Da hier vor allem Matts Gefühle im Vordergrund stehen, bleibt das leider auch bis zum recht offenen Ende so. Dafür rücken aber tolle Nebenfiguren wie der Bestatter Mr. Ray, der für Matt zum Ersatzvater wird, als sein eigener für ihn nicht da sein kann oder sein bester Freund, den wir als Frauenheld und Muttis Liebling kennenlernen, der aber insgeheim Angst vor der Dunkelheit hat, immer mehr ins Licht der Aufmerksamkeit. Gegen Ende verbinden sich die losen Fäden der Erzählung immer mehr zu einem runden Bild, auch wenn einige Zufälle und Zusammenhänge vielleicht etwas konstruiert wirken.

Zum Schluss noch mein Lieblingszitat, das gleichzeitig eine der wichtigsten Hauptmessages des Romans zu sein scheint:

"Ich hab erkannt, dass es nicht so ist, dass der Tod schlimm ist. Das ist es nicht. Es ist nur so, dass das Leben so gut ist. So verdammt gut, dass du dich einfach daran festhalten möchtest und an allen, die da sind. Doch das können wir nicht. Aber was wir tun können, ist, es mehr schätzen zu lernen."




Fazit:

Eine einfühlsame aber gleichzeitig erstaunlich leichte Geschichte über Tod, Trauer, Verlust, Liebe, Weiterleben und die Schönheit von Beerdigungen. Jason Reynolds gelingt die schwere Gradwanderung zwischen Ernsthaftigkeit und Unterhaltsamkeit, Trauer und Freude, Emotionen und Witz spielerisch und macht die Geschichte somit traurig und schön zugleich.

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Veröffentlicht am 07.09.2020

Glücklich, dieses Buch gelesen zu haben

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„Erstaunlich, dass wir wissen, es ist hell in einem Raum, auch wenn du die Augen geschlossen hast. Das Licht gewinnt immer.“

In „Die Sache mit dem Glücklichsein“ geht es um den 17-jährigen Matt, dessen ...

„Erstaunlich, dass wir wissen, es ist hell in einem Raum, auch wenn du die Augen geschlossen hast. Das Licht gewinnt immer.“

In „Die Sache mit dem Glücklichsein“ geht es um den 17-jährigen Matt, dessen Mutter kürzlich an Krebs gestorben ist. Er findet einen außergewöhnlichen Weg, um mit seiner Trauer umzugehen: Er nimmt einen Job bei einem Beerdigungsinstitut an und sucht bei Beerdigungen immer nach den Menschen, die am meisten trauern.
Gleichzeitig lernt er das Mädchen „Love“ kennen, in die er schon seit ihrem ersten Treffen verknallt ist. Die beiden lernen sich immer besser kennen und sie hilft ihm dabei, seinen Verlust zu verarbeiten.

Mir hat das Buch ziemlich gut gefallen. Der Schreibstil war unkompliziert und es gab viele liebenswerte Charaktere. Besonders toll fand ich, wie sich nach und nach immer mehr Verbindungen erschlossen haben. Auch das behandelte Thema war gut gewählt und gut umgesetzt.
Allerdings fand ich die Story öfter nicht ganz logisch und Matts Verhalten konnte ich nicht immer nachvollziehen.
Außerdem hat es verhältnismäßig lange gedauert, bis ich richtig in der Geschichte drin war.
Trotzdem bereue ich es nicht, das Buch gelesen zu haben und obwohl ich es erstmal nicht nochmal lesen werde, kann ich es weiterempfehlen!

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