Im Sommer 1943 verliebt sich die zwanzigjährige Lotte zum ersten Mal – in den rätselhaften Wilhelm. Warum bloß will er ihre Liebe geheimhalten? Nur im Verborgenen treffen die beiden sich, meist in einem abgelegenen Kellerraum. Er scheint im Widerstand zu sein, aber trägt häufig Uniform. Bei einer ihrer nächtlichen Verabredungen beginnt plötzlich ein Bombenangriff, weit schlimmer, als die Stadt ihn je erlebt hat. Während ihrer dramatischen Flucht verliert Lotte Wilhelm aus den Augen und überlebt die Brandnacht nur knapp, weil sie sich in einen Brunnen retten kann. Das Einzige, was ihr bleibt, ist das kleine Bild von Mohnblumen, das Wilhelm ihr geschenkt hat. Wird sie ihn je wiedersehen? Im Jahr 2018 entdeckt Hazel bei der älteren Frau Mathilda ein Bild, das sie magisch fesselt. Welche Bedeutung haben die Blumen darauf, die sie so in ihren Bann ziehen, und wie kommt es, dass Mathilda so viel über Hazels Leben zu wissen scheint?
Bei „ Mohnschwestern“ von Ilona Einwohlt handelt es sich um einen Roman.
Dieser Roman hat mir sehr gut gefallen .Ich konnte ihn kaum aus der Hand legen. So sehr war ich gespannt, wie es mit den Protagonisten ...
Bei „ Mohnschwestern“ von Ilona Einwohlt handelt es sich um einen Roman.
Dieser Roman hat mir sehr gut gefallen .Ich konnte ihn kaum aus der Hand legen. So sehr war ich gespannt, wie es mit den Protagonisten weitergeht.
Die Informationen auf der ersten Seite, haben mich dieses Buch mit anderen Augen lesen lassen. Die Autorin hat hierfür sehr viel recherchiert, Erinnerungen von Betroffenen mit einfließen lassen und Aufzeichnungen durchforstet.
Die Geschichte spiel in zwei Zeitebenen, dies steigert die Spannung sehr. Auch die vielen Wendungen, Schicksale, Ereignisse usw. haben dazu beigetragen, dass ich dieses Buch innerhalb von 3 Tagen gelesen habe..
Ich habe die Protagonisten gerne eine Stückchen auf ihrem Weg begleitet. Mit ihnen gehofft, gelitten und gefreut. Sie sind mir sehr ans Herz gewachsen.
Lotte lebt mit ihrer Mutter und dem Bruder in Darmstadt, der Vater steht an der Front und wir haben das Jahr 1943. Eines Tages lernt sie Wilhelm kennen und verliebt sich in ihn. Er ist rätselhaft und verschwindet ...
Lotte lebt mit ihrer Mutter und dem Bruder in Darmstadt, der Vater steht an der Front und wir haben das Jahr 1943. Eines Tages lernt sie Wilhelm kennen und verliebt sich in ihn. Er ist rätselhaft und verschwindet immer mal wieder für Tage oder Wochen. Dennoch, sie kommt nicht von ihm los. Sie werden in den Wirren des Krieges getrennt und es ist fraglich, ob sie sich irgendwann wiedersehen.
Im Jahr 2018 entdeckt Hazel bei ihrem Einsatz im Ehrenamt ein Bild. Sie ist davon gefesselt und unterhält sich gerne mit der alten Dame, der dieses Bild gehört.
Ein sehr schönes Buch, welches auf eindringliche Weise die Zeit vor dem Eingreifen durch die Alliierten beschreibt. Was mussten die Menschen leiden und welchen Stellenwert hatten die Frauen damals? Ja, Hitler legte wert auf eine gute Ausbildung und im Bund Deutscher Mädchen mussten sie kochen, nähen und backen. Sehr spannend fand ich den Begriff der „Reichsbräuteschule“, den ich nicht kannte. Junge Frauen sollten als Gebärmaschinen fungieren um arische Jungen zur Welt zu bringen, die dann dem „Führer“ dienten.
Und dann kam das Ende. Das Buch spielt in Darmstadt, wo am 11. 09. 1944 ein Feuersturm alles zerstörte. Die sogenannten „Helfer in der Not“ brachten die ganze Stadt in Schutt und Asche. Leichen lagen auf den Straßen und die junge Lotte konnte sich nur retten, weil sie im Bismarckbrunnen verharrte. Die Alliierten waren so perfide, dass sie sogar Phosphorbomben einsetzten. Nein, das ist unbegreiflich und nicht nachzuvollziehen.
Das Cover des Buches ist wunderschön. Die zarten Farben und der behutsame Kuss zweier junger Menschen berührte mich. Die Autorin Ilona Einwohlt lebt in Darmstadt und „Mohnschwestern“ ist ihr Debüt im Bereich Belletristik. Das ist ihr sehr gut gelungen, nur der zweite Strang rund um Hazel gefiel mir nicht so gut. Trotzdem gebe ich sehr gerne fünf Sterne und ein ausdrückliche Leseempfehlung.
Meine Meinung und Fazit:
Dieses Buch lässt mich sehr nachdenklich zurück lässt, denn es ist ein Buch gegen das Vergessen und es zeigt die schlimne dunkle Zeit des 2. Weltkriegs auf. Freunde, Eltern und ...
Meine Meinung und Fazit:
Dieses Buch lässt mich sehr nachdenklich zurück lässt, denn es ist ein Buch gegen das Vergessen und es zeigt die schlimne dunkle Zeit des 2. Weltkriegs auf. Freunde, Eltern und Kinder haben sich verraten, man musste nicht mehr, was man nich sagen, ja denken durfte und so ziemlich alle Männer mussten in den Krieg und kamen verletzt oder gar nicht wieder. So ein sinnloser Krieg, mit unendlich viel Leid.
Lotte, die taffe junge Hauptprotagonistin, hat mich tief beeindruckt. Sie wächst in Darmstadt auf und beginnt zu studieren, wo doch eine Frau nur als Mutter gut war. Was ich an ihr bewundere ist, ihre Kraft, ihr Wagnis und ihr unbedingter Überlebenswille. An ihr sieht man, wie viel
Widerstand es gegeben hat und wie schwierig es war, diesen umzusetzen. Zitat von Seite 9 "Solange der Wind der Veränderung weht, ist nichts verloren". Oder von Seite 153 "Wie schwer es für alle war, sich dagegen zu behaupten, ohne das eigene Leben zu riskieren. Wie man im Gleichschritt marschieren musste und bei jedem Tanz aus der Reihe Gefahr lief, in ein Arbeitslager gesteckt zu werden."
Ilona Einwohlt schreibt so, als würde ich Lotte und ihre Familie kennen. Sehr gelungen.
Parallel dazu wird das Leben von Hazel erzählt, in der Gegenwart. Im Buch immer durch eine andere Schrift abgesetzt und die Verbindung hat mir ebenfalls sehr gut gefallen. Hazel ist eine liebenswerte belesene Frau, die ihre Liebe gefunden zu haben scheint. Zitat von Seite 69 "Henry hatte ihr Herz berührt, nicht nur ihren Körper, es war, als öffnete er ihr eine andere Welt. Eine Welt der Freiheit, voller Vertrauen in den anderen, Hazel fühlte sich geliebt wie noch nie in ihrem Leben, und sie hatte selbst noch nie soviel Liebe gegeben. Und noch eine andere Textpassage zum Thema Liebe zwischen den Freundinnen Lotte und Ruth von Seite 226 "Lieber durch Liebe verwirrt als durch Hass."... "Niemand kann dir sagen, was du fühlen musst, wen du lieben, für wen du dich entscheiden musst. Heirate lieber keinen als einen Mann, den du nicht liebst. Lebe lieber die Liebe, als dass du betreust, es niemals probiert zu haben. Folge deinem Herzen, folge der Liebe, die du fühlst. Hab keine Angst! Und vor allem: vertraue darauf, dass letztendlich alles so wird, wie es werden soll."
Eine eindeutige Leseempfehlung, ein sehr gut recherchiertes (Geschichts-) Buch, was die Vergangenheit verdeutlicht und aufzeigt, wie unmenschlich die damalige Zeit gewesen ist. Die nie wieder kommen darf, ein Buch gegen das Vergessen.
Vielen Dank an Ilona Einwohlt für die gelungenen Lesestunden.
Dieses Buch hat mich sofort begeistert, da es in zwei Zeitzonen spielt. Die schwierigen Kriegszeiten und der heutigen Zeit. Dieser Bogen von damals und heute, hat mich komplett begeistert, da ich bisher ...
Dieses Buch hat mich sofort begeistert, da es in zwei Zeitzonen spielt. Die schwierigen Kriegszeiten und der heutigen Zeit. Dieser Bogen von damals und heute, hat mich komplett begeistert, da ich bisher immer nur die reinen Kriegsromane gelesen habe.
Die beiden Hauptdarsteller sind ergreifend und nahbar dargestellt und nehmen einen gut durch die unterschiedlichen Ebenen mit.
Ich kann mir die damalige Zeit schwer vorstellen, doch bin ich nach diesem Buch sehr dankbar, heute leben zu dürfen. Ein wirklich emotionales Buch.
Immer wieder verlasse ich meine Comfortzone und greife zu einem Buch, dass vielleicht nicht unbedingt so mein Genre ist. So auch bei und mit MOHNSCHWESTERN von Ilona Einwohlt.
Und ich bin froh darüber, ...
Immer wieder verlasse ich meine Comfortzone und greife zu einem Buch, dass vielleicht nicht unbedingt so mein Genre ist. So auch bei und mit MOHNSCHWESTERN von Ilona Einwohlt.
Und ich bin froh darüber, dass ich das Buch beim Stöbern durch die Neuerscheinungen entdeckt und es schließlich auch gelesen habe.
Ilona Einwohlt erzählt auf sehr eindringliche Weise, die Geschichte der 20-jährigen Lotte, die sich 1943 zum ersten Mal verliebt. In Wilhelm, der wie aus dem Nichts in ihr Bohnenbeet gesegelt kommt und der ihr ein absolutes Rätsel ist. Widerstandkämpfer auf der einen, Uniformträger auf der anderen Seite.
Ihre Liebe steht von Anfang an unter einem schlechten Stern, denn um sie herum tobt der Krieg, gemeinsame Stunden sind rar und kostbar und ein Bombenangriff in der Brandnacht droht ihr kurzes, aber inniges Glück für immer zu zerreißen...
Der Klappentext und diese kurze Zusammenfassung klingen ja irgendwie romantisch. Geheime Liebe im Versteckten, Tragik und so weiter. Aber dieses Buch ist SO VIEL MEHR.
Denn im Fokus steht vor allem Lottes Alltag mitten in Nazi-Deutschland. Sie lebt mit ihrer Mutter und den beiden Brüdern in der Deppertstraße, wo jeder jeden kennt und plötzlich nichts mehr so ist, wie es noch vor wenigen Wochen war. Der Vater dient an der Front, der Else, Blockwart, kontrolliert und schnüffelt allen Bewohnern hinterher. Lebensmittel und andere lebenswichtige Dinge werden knapp, der christliche Glaube wird in Frage gestellt, die Gestapo patroulliert durch die Straßen, man verprügelt Menschen, die sich nicht an die Regeln halten. Die eine Freundin wird zu Hitlers größtem Fan, während die jüdische Freundin von einem Tag auf den Nächsten verschwindet.
Die Autorin hat hier unglaublich gute Recherchearbeit geleistet und mich mit ihrer authentischen und detaillierten Erzählart mitten in die Wirren des Krieges katapultiert.
Besonders gelungen fand ich, dass die Autorin aufzeigt, wie schnell man sich radikalisieren lassen kann. Während Lotte das Nazi-Regime von Anfang an in Frage stellt und immer mehr begreift wie falsch es ist, was um sie herum passiert, während sie aufsteht und versucht ihren Beitrag beim Widerstand zu leisten, erlebt man auf der anderen Seite, wie sich die Menschen zunehmend haben einlullen lassen. Lottes Freundin Hedwig hat mich wirklich schockiert, auch wenn mir bewusst ist, dass es damals, wie leider auch heute, immer Menschen gab, bei denen diese Gehirnwäsche wunderbar funktioniert hat. Auch Tante und Onkel auf dem Land sind regimetreue Bürger und ich hätte vor Wut schreien mögen, weil sie so verblendet waren.
Außerdem fand ich den Blickwinkel auf das alltägliche Leben einer deutschen Familie sehr spannend. Wie sich der Krieg mit all seinen Seiten auf die einzelnen Charaktere ausgewirkt hat, wie sie einfach weitergemacht haben, in dem Wissen, nicht wirklich eine große Wahl zu haben. Wie sie an manchen Dingen gewachsen und an anderen gebrochen sind.
Zum Schluss möchte ich noch erwähnen, dass es auch einen zweiten Handlungsstrang gibt, der in der Gegenwart beziehungsweise in den letzten fünf, sechs Jahren spielt und bei dem man sofort ahnt, dass es eine Verbindung zu Lottes Geschichte geben wird. Ich mochte diesen Strang tatsächlich nicht so gern, weil ich mit Hazel und ihrer distanzierten Art so meine Schwierigkeiten hatte, verstehe aber, nachdem ich das Nachwort der Autorin gelesen und die Geschichte beendet habe, warum sie diesen Handlungsstrang eingebracht hat.
Mich konnte das Buch absolut überzeugen und deshalb kann und möchte ich es auf jeden Fall an euch weiterempfehlen !