Cover-Bild Der Funke des Lebens
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: C.Bertelsmann
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Ersterscheinung: 27.04.2020
  • ISBN: 9783641214852
Jodi Picoult

Der Funke des Lebens

Roman. New-York-Times-Bestseller Nr.1
Elfriede Peschel (Übersetzer)

Zwei Väter, zwei Töchter und die Frage nach dem Wert des LebensAn einem warmen Herbsttag wird Polizeiunterhändler Hugh McElroy zu einer Frauenklinik in Jackson, Mississippi, gerufen. Ein verzweifelter Schütze ist in die Klinik eingedrungen, hat um sich geschossen und Geiseln genommen. Als McElroy mit dem Täter verhandeln will, erreicht ihn eine schockierende Nachricht: Seine 15-jährige Tochter Wren befindet sich in der Klinik. McElroy setzt alles daran, Wren und die anderen Geiseln zu befreien – Frauen in Not, engagierte Ärzte und Krankenschwestern ...»Die aufgeladene Abtreibungsdebatte als Thriller: Bei Erfolgsautorin Picoult, die gern Aktuelles anpackt, funktioniert das.« Hörzu

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.05.2020

Die große Debatte um das Thema Abtreibung

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"Du wirst nicht erschossen." - [...] "Das wissen Sie nicht." - Natürlich nicht. ´Leben´ war immer ein Verb im Konditional.


Als in einer Abtreibungsklinik in Jackson, Mississippi, erste Schüsse fallen, ...

"Du wirst nicht erschossen." - [...] "Das wissen Sie nicht." - Natürlich nicht. ´Leben´ war immer ein Verb im Konditional.


Als in einer Abtreibungsklinik in Jackson, Mississippi, erste Schüsse fallen, wird der Polizeiunterhändler Hugh McElroy verständigt, um mit dem Schützen zu verhandeln. Denn: Es befinden sich noch mehrere Personen in der Klinik. Doch was Hugh zunächst nicht weiß, ist, dass sich auch seine eigene 15-jährige Tochter Wren und seine Schwester Bex unter den Geiseln befinden. Als ihm dies klar wird, lässt er sich nicht, wie es Vorschrift wäre, von dem Fall abziehen, sondern sieht sich nun erst recht in der Pflicht dazu, mit dem Geiselnehmer zu verhandeln. Schnell wird klar, dass der Schütze aus persönlichen Gründen gehandelt hat - erst kurz zuvor hatte sich seine eigene Tochter für eine Abtreibung entschieden.


Die Geiseln, welche der Mann in seine Gewalt gebracht hat, könnten unterschiedlicher nicht sein: ein Arzt und eine Krankenschwester, eine Frau, die gerade abgetrieben hat, eine Abtreibungsgegnerin und auch Patienten, die lediglich einen Termin zur Untersuchung hatten. Nach und nach werden Vorgeschichte und Motivation der einzelnen Figuren beleuchtet, ihre teils sehr konträren Positionen deutlich gemacht. Dabei werden die unterschiedlichsten Aspekte auf der langen Pro-und-Kontra-Liste zum viel umstrittenen Thema Abtreibung beleuchtet. Das Besondere ist, dass alle Positionen beim Lesen absolut nachvollziehbar erscheinen, gelingt es doch bemerkenswert gut, sich in die verschiedenen Personen hineinzuversetzen.

Das große Thema, um welches es hier geht, wird von den unterschiedlichsten Seiten angegangen, und je mehr man über das Leben der Beteiligten erfährt, desto enger ziehen sich die Kreise. Eindrucksvoll ist vor allem die Tatsache, dass sich die eigentliche Diskussion nicht im Gespräch zwischen den Figuren untereinander entwickelt, sondern nach und nach im Kopf des Lesers entsponnen wird.

"Der Funke des Lebens" ist definitiv ein Buch, das fordert, das einen packt und nicht mehr loslassen will. Denn neben der wichtigen Frage nach ethischer und gesetzlicher Vertretbarkeit von Abtreibungen oder deren Verbot ist natürlich auch die Umgebung, in welcher sich die Geschichte abspielt, hervorragend gewählt: eine kleine Klinik in den USA, die plötzlich von einem Mann mit Waffe gestürmt wird. Ganz nebenbei und wie zufällig wird so auch die Diskussion um die viel zu leichte Verfügbarkeit von Waffen angesprochen - denn wie kann es sein, dass es schwieriger ist, eine Abtreibung vorzunehmen, als an eine Schusswaffe zu gelangen, die mit einem Mal so viele Menschen töten kann? Auch der Rassenkonflikt spielt eine Rolle, ist doch Mississippi mit rund 38% der Bundesstaat mit dem größten Anteil Schwarzer und Afroamerikaner.

Die Spannung wird durch das ganze Buch hinweg hervorragend aufrechterhalten. Dies ist sicher auch der eher ungewöhnlichen Erzählweise geschuldet, denn es wird von hinten nach vorne erzählt - der erste Abschnitt beginnt um 17 Uhr, ab da wird schrittweise im Stundentakt bis 8 Uhr morgens zurückgegangen. Man könnte meinen, es sei unnötig noch weiterzulesen, wo man doch den Ausgang der Geschichte bereits kennt - doch Irrtum, hier stellt das In-der-Zeit-Zurückgehen tatsächlich einen großen Mehrwert für die gesamte Geschichte dar. In jedem dieser Kapitel kommen alle beteiligten Personen zu Wort - es wird erzählt aus der Sicht Hughs, der von draußen Kontakt mit dem Geiselnehmer aufnimmt; aus der Sicht des Schützen selbst darüber, wie er die Situation in der Klinik unter seine Kontrolle bringt; aus der Sicht Wrens, des Arztes, der Patienten. So kann man nicht nur die aktuelle Lage aus den verschiedensten Blickwinkeln betrachten, sondern begleitet die Figuren auch in ihre Erinnerungen und erfährt, wie sie in diese Situation hineingeraten sind. Nach und nach wird so das Bild, welches man anfangs betrachtet, in seine einzelnen Teile zerlegt, und eben dadurch erst kann ersichtlich werden, dass es sich dabei eigentlich um ein großes, komplexes Puzzle handelt.


Die interessante Erzählweise, die authentisch wirkenden Charaktere, der wunderbare Schreibstil und die Brisanz des Themas - all das trägt dazu bei, dass mich dieses Buch sofort mitgerissen hat. Ich konnte es wirklich kaum mehr aus der Hand legen. Es ist spannend geschrieben, man kann als Leser sehr gut mit den Figuren mitfühlen und es bietet definitiv ganz viel Stoff zum Nachdenken. Für mich ein ganz wunderbares Buch, das ich wärmstens empfehlen kann!

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Veröffentlicht am 06.05.2020

Welches Leben ist mehr wert? Das der Mutter oder das des ungeborenen Kindes?

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Wir befinden uns in Jackson, Mississippi, in einer der letzten Abtreibungskliniken des Bundesstaates. Hier wurde ein besonderer Ort geschaffen, für Frauen, die eine sehr schwere Entscheidung treffen müssen. ...

Wir befinden uns in Jackson, Mississippi, in einer der letzten Abtreibungskliniken des Bundesstaates. Hier wurde ein besonderer Ort geschaffen, für Frauen, die eine sehr schwere Entscheidung treffen müssen. Und hier treffen wir auf zwei Väter, die aus ganz unterschiedlichen Gründen an diesem Ort sind. Der eine ist in der Klinik und der andere davor. Der eine hat die Waffe in der Hand und der andere versucht sie ihm mit Worten auszureden. Und beide versuchen ihre Töchter zu retten.

Jodi Picoult nimmt uns mit in eine Situation, die uns das Herz zerreißt, es wieder heilt und immer wieder brechen lässt. Ich habe gelacht, geweint - mitgefühlt. Das hochsensibele Thema behandelt sie als solches. Sie beleuchtet die Standpunkte von allen Seiten, lässt Welten aufeinander prallen. Das Buch ist unheimlich spannend geschrieben und man kann es kaum mehr aus der Hand legen, hat man einmal angefangen. Die Personen sind unheimlich real beschrieben und beginnen in deinem Kopf zu leben, sobald die Geschichte beginnt.

Ich kann dieses Buch jedem empfehlen, der auf der Suche ist, nach einer Geschichte, bei der du mitfieberst, mit jedem Charakter. Bei der du mit einem hochaktuellem Thema konfrontiert wirst. Bei der du ins Nachdenken kommst. Bei der dein Herz und dein Kopf wichtig ist.

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Veröffentlicht am 09.05.2020

interessante Erzählweise

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Jodie Picoult greift wieder ein heißes Eisen an: Mit dem Thema illegale Abtreibung traut sie sich in Gebiete vor, die normalerweise kein Gegenstand von Romanen sind. Aber gerade hier liegt ja Picoults ...

Jodie Picoult greift wieder ein heißes Eisen an: Mit dem Thema illegale Abtreibung traut sie sich in Gebiete vor, die normalerweise kein Gegenstand von Romanen sind. Aber gerade hier liegt ja Picoults Stärke. Für ihr neues Buch „Der Funke des Lebens“ hat die Autorin wieder total gut recherchiert und bringt auch geschichtliche Hinweise mit ein, die ich sehr interessant fand. Z.B. wurden schon im Altertum Abtreibungen mit heißem Zwiebeldampf versucht oder dann im Mittelalter mit verschiedenen Kräutern.
Im Mittelpunkt der Handlung steht Hugh, der seine Tochter in den Händen eines Geiselnehmers weiß. Dieser ist in die Abtreibungsklinik eingedrungen und hat wild um sich geschossen. Erzählt wird die Geschichte rückwärts. Der erste Abschnitt beginnt mit dem Höhepunkt der Geiselnahme und endet dann mit einem Cliffhanger, der erst ganz am Ende – und da für meine Augen ein wenig zu lapidar – wieder aufgenommen wird.
Ein Buch rückwärts zu erzählen ist ja nicht einfach und ich hätte es mir auch zeitlich andersherum gewünscht, weil man so ja schon weiß, was als nächstes mit den Personen geschieht. Andererseits war es interessant, die Geschichten der Beteiligten dann näher kennenzulernen. Allerdings blieben am Ende noch einige Fragen offen, u.a. eine sehr wichtige, was mich ein wenig geärgert hat.
Teilweise hat sich das Buch ein wenig in die Länge gezogen, dennoch war es sehr interessant zu lesen. Da es in den USA teilweise noch illegal ist, sein Kind abzutreiben, bekam die Geschichte mit Beth noch zusätzliche Brisanz.
Fazit: Sehr interessante Geschichte über das Thema Abtreibung und die psychischen Folgen für Frauen, gekonnt verpackt in die Handlung und teilweise auch spannend erzählt.

Veröffentlicht am 28.04.2020

Abtreibung ja oder nein?

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Wer die Bücher von Jodi Picoult kennt, der weiss, dass es immer um ein spannendes Thema geht. Wie auch in diesem Buch. Abtreibung ja oder nein?

Wren ist ein Mädchen im Teenager Alter und Tochter von ...


Wer die Bücher von Jodi Picoult kennt, der weiss, dass es immer um ein spannendes Thema geht. Wie auch in diesem Buch. Abtreibung ja oder nein?

Wren ist ein Mädchen im Teenager Alter und Tochter von Hugh, einem Polizeibeamten. Hugh wird zu einem Notfall in einer Abtreibungsklinik gerufen, als ein Kidnapper in die Klinik eindringt, Geiseln nimmt eine davon ist Wren und ihre Tante Bex.

Meine Meinung:

Ich mag die Bücher von Jodi Picoult und dieses gehört definitiv auch dazu. In jedem Buch wird ein spannendes Thema bearbeitet. Abtreibung geht uns alle an, ob wir vom Gesetz her damit in Berührung kommen oder nicht. Es ist ein Buch aus den USA und somit ist die Abtreibung anderes geregelt als in Europa.

Der Schreibstil ist wie gewohnt, sehr gut zu lesen, sehr detailliert und ausführlich. In diesem Buch wurden für mich zu viele Personen zu ausführlich beschrieben,
wodurch die Spannung des öfteren abnahm. Die Handlungen sind bildlich gut beschrieben und nachvollziehbar. Ein weiterer Punkt der mir nicht so gefallen hat ist, dass die Geschehnisse rückwirkend beschrieben werden, zum Glück ohne den Ausgang zu verraten. Auch war der Showdown dieses Dramas zu schnell erzählt, was ich sehr schade fand. Sehr gut fand ich die Recherchearbeit der Autorin, die in diese Geschichte einfliesst.
Das Cover ist eher schlicht gehalten, der berühmte Namen der Autorin grösser als der Titel der Geschichte. Ist nicht meins, hat aber keinen Einfluss auf die Geschichte.

Vier Sterne vergebe ich für dieses sehr gute Buch mit einem spannenden Thema und eine klare Kaufempfehlung an alle Interessierte.

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Veröffentlicht am 27.05.2020

Schwächer als gewohnt

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MEINE MEINUNG:
Im Grunde ist Der Funke des Lebens mit Sicherheit kein schlechter Roman. Er hat mich auch nicht zu Tode gelangweilt. Trotzdem finde ich dieses Jodi Picoult-Werk bis jetzt am schwächsten, ...

MEINE MEINUNG:
Im Grunde ist Der Funke des Lebens mit Sicherheit kein schlechter Roman. Er hat mich auch nicht zu Tode gelangweilt. Trotzdem finde ich dieses Jodi Picoult-Werk bis jetzt am schwächsten, im Gegensatz zu den vorherigen Geschichten.
Wieder einmal geht es um ein gesellschaftlich wichtiges und vor allem schwieriges Thema, das Jodi Picoult aber in jeder Hinsicht wunderbar diskutieren kann. Wie der Klappentext verrät, behandelt das Buch einen Amoklauf in einem Frauencenter, der aber auf keinen Fall im Fokus des ganzen Plots steht. Vielmehr geht es um die Frage nach dem Warum, die Begründung für das, was geschieht und das ist nun mal die Tatsache, dass in diesem Frauencenter Abtreibungen vorgenommen werden.
Was ich anfangs spannend fand, mit dem Fortschreiten der Geschichte aber immer problematischer fand, ist das Aufrollen der Geschichte von hinten. Es startet quasi am Ende der ganzen Geschichte und erzählt dann rückwärts, was in den Stunden vorher passiert ist. Im Endeffekt hat sich das für mich als ziemlich spannungshemmend erwiesen, weil ich das Gefühl hatte, ich weiß doch sowieso schon, wie es ausgeht. Mir war zwar klar, dass es hier nun einmal nicht um den Amoklauf an sich gehen soll, vielmehr um die Emotionen und die Einstellung der verschiedenen Protagonisten, aber dennoch war für mich nach einiger Zeit leider die Luft raus.
Wir haben in diesem Buch eine Reihe von Charakteren, der Amokläufer, seine Geiseln, Verletzte und der Unterhändler Hugh, die alle zu Wort kommen und alle unterschiedliche Meinungen zum Thema Abtreibung und dem Leben haben. Jodi Picoult versteht es wie immer meisterhaft, all diese verschiedenen Denkweisen authentisch und realistisch zu formulieren und die Figuren mir als Leser nahezubringen. So bekommt man dieses schwierige Thema aus allen möglichen Blickwinkeln geschildert. Da sind die extremen Gegner, der Amokläufer und die Aktivistin Janine, die sich gegen Abtreibungen starkmacht, aber auch der Arzt Louis oder die verzweifelte Joy, die gerade eine Abtreibung hat vornehmen lassen. Viele unschuldige Personen und weniger unschuldige Personen kommen zu Wort und jeden einzelnen kann man, trotz eigener Überzeugungen, verstehen. Das ist das, was für mich Jodi Picoults Bücher ausmachen und das habe ich auch hier wiedergefunden.
Jeder der unterschiedlichen Charaktere ist glaubhaft und bekommt ein Gesicht, was mich diese Geschichte auch teilweise mit Spannung folgen ließ. Leider nur teilweise, denn für mich hatte die Geschichte einige Längen, was den ganzen Roman sehr zäh erscheinen ließ. Einige Passagen hätte ich am liebsten übersprungen, da ich mir oft dachte, diese tragen nun wirklich nicht zu einer Handlung bei.
In Der Funke des Lebens begleitete mich eine sehr gefühlvolle, emotionale Stimmung. Das Ende hätte ich mir doch sehr viel ausgebauter gewünscht. Der Epilog ist mir leider viel zu schmal ausgefallen, dafür, dass vorher so viel erzählt wurde.

FAZIT:
Ich bin hin- und hergerissen, was dieses Buch betrifft. Auf der einen Seite hat es mich zeitweise leider etwas gelangweilt und ich hätte mir mehr Spannung gewünscht, auf der anderen Seite überzeugt die Autorin wie immer mit einem sehr emotionalen Schreibstil und einer schönen Sprache, sodass ich das Buch auch gerne gelesen habe.

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