Ganz okay, aber leider nicht mehr
Sechs Tage zwischen dir und mirIch habe lange darüber nachgedacht, wie ich das neue Buch von Dani Atkins finden soll. Es war mein erstes Buch von ihr und ich hatte schon öfter gehört, dass sie für ihre tränenreichen Enden und ihre überraschenden ...
Ich habe lange darüber nachgedacht, wie ich das neue Buch von Dani Atkins finden soll. Es war mein erstes Buch von ihr und ich hatte schon öfter gehört, dass sie für ihre tränenreichen Enden und ihre überraschenden Wendungen bekannt sein soll. „Sechs Tage zwischen dir und mir“ hat mich zumindest auf der emotionalen Ebenen mehr oder weniger kalt gelassen.
Gemma wird quasi vor dem Traualtar sitzen gelassen. So ganz kann sie es aber nicht wahrhaben, denn sie ist sich sicher - Finn würde ihr das niemals antun. Leider scheinen alle Indizien dafür zu sprechen und immer mehr Menschen aus ihrem Umfeld sind davon überzeugt. Doch sie verliert den Glauben an Finn nicht und will ihn unbedingt finden und herausfinden, was passiert ist.
Besonders gut gefallen hat mir der Schreibstil der Autorin. Wir begleiten vor allem Gemma und in Rückblenden erzählt sie auch immer wieder von der Beziehung zu Finn, den Anfängen, den Konflikten, ihrem gemeinsamen Leben. Wie die Autorin es schafft, verschiedene Gefühle rüberzubringen, fand ich super - so gab es lockerleichte Situationen, die dann sehr humorvoll waren, oder auch emotionale Passagen, wenn die Leser*innen mit Gemma mitleiden, die verzweifelt versucht, Antworten zu bekommen.
Jetzt kommt das große und für mich maßgebliche Aber - die Gefühle für Finn konnte ich kein bisschen nachvollziehen. Für mich hatte er Gemma gegenüber nichts zu bieten außer pompöse Dates. Wir erfahren aus den Rückblenden, was zwischen den beiden ein Streitthema war, wie Finn sich gegenüber Gemma verhalten hat … aber von großen Gefühlen ist hier, meiner Meinung nach, nichts zu sehen.
Trotzdem hat das Buch eine große Sogwirkung, ich wollte schließlich auch herausfinden was passiert ist. Umso enttäuschender war dann die Auflösung. Ich fand es teilweise etwas unlogisch und auch habe ich mir irgendwie was „krasseres“ vorgestellt. Letztendlich war es dann doch das Naheliegendste.
Das Buch war an vielen Stellen wirklich schön geschrieben und Gemmas Gefühlschaos und Verzweiflung stark nachvollziehbar und spürbar, aber in Bezug auf Finn hat mich die Geschichte leider völlig kalt gelassen. Total okay, aber mehr leider auch nicht.
3/5 ⭐️
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