Eine tolle Ergänzung, hoffentlich folgen weitere Teile!
Die Tribute von Panem X. Das Lied von Vogel und SchlangeInhalt: 64 Jahre vor den Ergeignissen der Trilogie finden die zehnten Hungerspiele statt. Coriolanus Snow, späterer Präsident von Panem, ist jung, machthungrig, narzisstisch und zusätzlich Mentor eines ...
Inhalt: 64 Jahre vor den Ergeignissen der Trilogie finden die zehnten Hungerspiele statt. Coriolanus Snow, späterer Präsident von Panem, ist jung, machthungrig, narzisstisch und zusätzlich Mentor eines Tributs. Das Buch folgt seinem Streben nach Erfolg und Ruhm und lässt durchblitzen, wie er zum mächtigsten Mann des Landes wird.
Meinung: das Prequel ist für mich eines meiner Jahreshighlights. Ich liebe die Tribute von Panem Reihe sosehr, dass ich sogar meine Bachelorarbeit darüber verfasst habe. Gerade deshalb sind mir auch die vielen kleinen, mitunter doch ziemlich subtilen Hinweise auf spätere Ereignisse aufgefallen. Ganz zu schweigen von den vielen Parallelen, die sich zur Trilogie ziehen lassen. Vor allem die Offenbarung von Snows durchtriebendem Charakter hat mir richtig gut gefallen.
Suzanne Collins greift auch in diesem Buch wieder aktuelle Entwicklung auf, wie es auch typisch für eine Dystopie ist. Manchmal mit kleinen Bemerkungen, manchmal durch die Ansichten der Figuren und natürlich durch das gesamte Buch. Notiert habe ich mir die Begriffe Müll- und Konsumwirtschaft, Marketing, Selbstmedikation, Inszenierung des Images, Klassenkampf, Besitzansprüche, Lebensmittelhamstern (wie unpassend passend zu Zeiten von Corona) etc...
Besonders spannend und gelungen fand ich auch die Perspektive. Denn meistens folgt die Sicht dem Helden, oder zumindest einer Figur, mit der man irgendwie sympathisieren kann/soll. Da man jedoch von Anfang an weiß, wer Coriolanus Snow ist und dass er einmal das größte Monster von Panem sein wird, betrachtet man eher, als dass man "mitfühlt". Doch gerade das fand ich sehr gelungen: man kann sein Kalkül, Machtsucht und seinen Geltungsdrang förmlich spüren.
Auch Snows Tribut, Lucy Grey, ist ein interessanter Charakter. Sie kam mir wie das Gegenteil von Katniss vor, weshalb ich die Spiele und das Geschehen rund um diese Inszenierung besonders spannend fand.
Parallelen zur Trilogie findet man zum Beispiel in den Nachnamen von Kapitolbewohnern, den Figuren und deren Verhalten, den eingestreuten Liedern und der Gesellschaft und deren Konventionen Panems. Auch der Hunger in "Hungerspiele" wird nochmal besonders deutlich.
Für mich bekommt die Trilogie mit dem Prequel einen wunderbaren Rahmen und ich würder gerne weitere Bücher lesen, die die Vorgeschichte weiter ausbauen. Ein super Buch, dass besonders durch die kontrastreiche Perspektive und die vielen Hinweise zur Trilogie glänzt.