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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.05.2020

Ungeahnte Zusammenhänge und eine überraschende Auflösung

Blaues Gift
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Eigentlich hat sie ja Urlaub, aber als eine Leiche am Strand vor Lübeck angespült wird und dann noch ihre Schwägerin spurlos verschwindet, kehrt Pia Korritki früher in den Dienst zurück um bei der Aufklärung ...

Eigentlich hat sie ja Urlaub, aber als eine Leiche am Strand vor Lübeck angespült wird und dann noch ihre Schwägerin spurlos verschwindet, kehrt Pia Korritki früher in den Dienst zurück um bei der Aufklärung beider Fälle zu helfen. Es stellt sich heraus, dass beides zusammenhängt. Viele Spuren führen ins Leere, viele Zeugen müssen befragt werden, Pias Bruder wird verhaftet und ein ungelöster alter Fall muss wieder aufgerollt werden, bevor die Ermittler der Lösung näher kommen.

"Blaues Gift" ist ein sehr spannender Krimi, gewürzt mit einer kleinen Liebesgeschichte, der mich nicht losgelassen hat. Es gelingt Eva Almstädt meisterhaft, den Leser mit unerwarteten Wendungen und undurchsichtigen Charakteren zu fesseln. Lange habe ich mich gefragt, was der Nebenschauplatz Pflegeheim mit der Geschichte zu tun haben soll. Letztlich war er dann der Schüssel für die Aufklärung des alten und des aktuellen Falls.

Mein Fazit: Ein toller Krimi, den ich nur weiterempfehlen kann. Muss man gelesen haben!

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Veröffentlicht am 28.05.2020

Spannend bis zum Schluss

Olympisches Feuer
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Annika Bengtzon ist eine engagierte Journalistin, die für ihre Stories nicht nur an der Oberfläche kratzt. Sie recherchiert auch die Hintergründe und ist manchmal mit ihren Erkenntnissen der Polizei einen ...

Annika Bengtzon ist eine engagierte Journalistin, die für ihre Stories nicht nur an der Oberfläche kratzt. Sie recherchiert auch die Hintergründe und ist manchmal mit ihren Erkenntnissen der Polizei einen Schritt voraus.

Als im Olympiastadion eine Bombe explodiert und dabei eine Frau ums Leben kommt, kniet Annika sich in den Fall hinein. Sie kommt einigen Geheimnissen auf die Spur, geht mehrfach in die Irre, um dann doch die Wahrheit herauszufinden. Fast zu spät, denn der Täter ist ihr immer noch eine Nasenlänge voraus, so dass sie in Lebensgefahr gerät.

Ein sehr spannender Krimi, fesselnd geschrieben und mit ein wenig schwedischem Lokalkolorit. Die Hauptakteurin wird in ihrem beruflichen und privaten Umfeld so genau dargestellt, dass ich fast glaube, sie zu kennen. Das gibt der Geschichte einen persönlichen Touch. Außerdem sind die Hinweise auf den Attentäter so gut versteckt, dass man bis zum Schluss nicht sicher ist, ob man auf der richtigen Spur ist. Das hält die Spannung hoch und sorgt für ein furioses Finale.

Fazit: Für Leute, die die skandinavischen Krimis mögen ein unbedingtes Muss. Mir hat das Buch in jeder Beziehung gut gefallen, ich werde sicher noch mehr von Liza Marklund lesen.

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Veröffentlicht am 27.04.2020

Aufbruch in ein neues Leben

Denn das Leben ist eine Reise
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Aimee Thaler ist ohne Vater als Tochter einer Alkoholikerin in einer Wohnwagensiedlung aufgewachsen. Ihre Kindheit war alles andere als unbeschwert, ohne die liebevolle Zuwendung anderer Mitglieder der ...

Aimee Thaler ist ohne Vater als Tochter einer Alkoholikerin in einer Wohnwagensiedlung aufgewachsen. Ihre Kindheit war alles andere als unbeschwert, ohne die liebevolle Zuwendung anderer Mitglieder der Kommune wäre sie wohl untergegangen. Auf der Suche nach einem bürgerlichen Familienleben heiratet sie den aufstrebenden Architekten Per und bekommt mit ihm Sohn Len. Immer wieder merkt sie, dass weder sie noch Len so richtig in dieses Leben hineinpassen. Nach sechs Jahren kommt es zur Trennung, den Per betrügt sie in mehr als einer Weise.

Aimee packt Len und ein paar wenige Habseligkeiten in ihren alten Bulli und fährt zunächst nach St. Ives zur Beerdigung ihrer Ersatzmutter aus der Kommune. Dort trifft sie auch ihren Jugendfreund Daniel wieder, der ihr immer noch sehr vertraut ist. Werden die beiden eine neue Chance bekommen? Bevor sie darüber nachdenkt, muss Aimee zuerst mit ihrer Vergangenheit ins Reine kommen. Unerwartete Begegnungen und dramatische Ereignisse helfen ihr dabei.

Aimee ist mir sehr sympathisch in ihrer unperfekten, einfach menschlichen Art. Sehr gerne hätte ich ihr zur Seite gestanden. Ich habe mich sehr gefreut, dass sie in St. Yves so viele Menschen gefunden hat, die sie und Len so annehmen wie sie sind. Der kleine Len ist ein außergewöhnlicher Junge, der sich nicht verbiegen lässt. Für Aimees Ehemann Per konnte ich mich gar nicht erwärmen, er ist ein karrieregeiler, eiskalter Egoist, der weder Frau noch Kinder haben sollte.
Auch zu Marielou, Aimees Mutter, habe ich ein sehr gespaltenes Verhältnis entwickelt. Sie war eine echte Rabenmutter!

Der Schreibstil von Hannah Miller gefällt mir sehr. Sie beschreibt die Umgebung von St. Ives so anschaulich, dass ich richtig Lust bekommen habe, dort mal Urlaub zu machen. Auch finde ich die Geschichte insgesamt stimmig, auch wenn einiges ein bisschen vorhersehbar und das Happyend vielleicht ein kleines bisschen zu dick aufgetragen war. Alles in allem ist es eine Geschichte, die Mut macht, Neues zu wagen und sich vor allem nicht verbiegen zu lassen.

Mein Fazit: die ideale Urlaubslektüre, nicht zu seicht, aber auch mit der richtigen Portion Unbeschwertheit. Deshalb 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 16.04.2020

Ein besonders perfider Mord - Kommissar Schielins 7. Fall

Seebühne
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Nach einem Sturm wird im Lindenhofpark eine männliche Leiche gefunden. Kommissar Schielin und sein Team ermitteln im Umfeld des Toten und stoßen auf immer neue Rätsel. Ist der Täter in beruflichen Umfeld ...

Nach einem Sturm wird im Lindenhofpark eine männliche Leiche gefunden. Kommissar Schielin und sein Team ermitteln im Umfeld des Toten und stoßen auf immer neue Rätsel. Ist der Täter in beruflichen Umfeld zu suchen oder in der Familie? Was hat sein Engagement in einem Verein zur Förderung der ernsten Musik mit seinem Tod zu tun? Zwielichtige Nachbarn hat er auch noch zu bieten. Die Ermittler geraten mehrmals auf falsche Spuren bevor sie durch akribische Recherchen zu einem überraschenden Ergebnis kommen.

Nach "Hafenweihnacht" ist "Seebühne" das 2. Buch aus der Kommissar Schielin-Reihe, das ich lese. Mir gefällt Soedhers Schreibstil sehr gut. Er verbindet seine spannenden Kriminalfälle perfekt mit reichlich Lokalkolorit aus seiner offensichtlich sehr geliebten Heimat - dem Bodensee-Gebiet. Auch die Art wie die Ermittler im Team arbeiten finde ich super, das habe ich noch bei keinem anderen Autoren in dieser Form gefunden. Alle haben ihre kleinen Macken und Eigenheiten, die von den Kollegen aber akzeptiert werden. Mich stört es oft in anderen Krimis, dass es schon fast zum guten Ton gehört, einen total durchgeknallten oder zumindest schwer gestörten Hauptermittler darzustellen.

Mein Fazit: Ein spannender Krimi mit wenigen Längen (den Exkurs im Fach Musikwissenschaften hätte ich jetzt nicht unbedingt gebraucht) und einer überraschenden Auflösung des Falles. Absolut empfehlenswert, deshalb auch 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 08.04.2020

Die Geschichte eines Dienstmädchens

Das geheime Spiel
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Das Buch ist eine Rückblende der in einem Seniorenheim lebenden, 99-jährigen Grace. Sie spürt, dass sie bald sterben wird. Um ihrem Enkel Markus, der sich nach einem Schicksalsschlag auf einer längeren ...

Das Buch ist eine Rückblende der in einem Seniorenheim lebenden, 99-jährigen Grace. Sie spürt, dass sie bald sterben wird. Um ihrem Enkel Markus, der sich nach einem Schicksalsschlag auf einer längeren Reise befindet, ihre Lebensgeschichte zu erzählen, spricht sie diese auf Band.

Grace ist vierzehn, als sie ihre Stelle als Dienstmädchen auf Riverton Manor antritt.Hier hat ihre Mutter als junge Frau auch gearbeitet. Von Anfang an ist sie fasziniert von den Kindern des Hausherrn, David, Hannah und Emmeline, die sie kaum wahrnehmen. Später, als Grace sich als vertrauenswürdig erwiesen und einige Geheimnisse der drei bewahrt hat, nimmt die frisch verheiratete Hannah sie als Zofe mit nach London. Hannah ist nicht glücklich in ihrer Ehe und ihrem Umfeld, so wird Grace ihre engste Vertraute und deckt auch ihre heimlichen Eskapaden. Für Hannah gibt sie sogar Alfred auf, den Hausdiener von Riverton Manor, der sie heiraten will. In einer dramatischen Nacht, in der der Dichter Robert Hunter ums Leben kommt, wird Graces Treue zu Hannah auf eine schwere Probe gestellt. Sie wird jedoch das gemeinsame Geheimnis bewahren bis die Geschichte von Riverton Manor verfilmt werden soll. Die junge Regisseurin bittet Grace darum, ihr Wissen über die Ereignisse preiszugeben. So werden ihre Erinnerungen ans Licht gezerrt und das Geheimnis von Riverton Manor wird gelüftet.

Kate Mortons Schreibstil hat mich direkt in die Geschichte hineingezogen. Ich war dabei in der Bibliothek von Riverton Manor, im Kinderzimmer, am Brunnen und im Dienstbotentrakt. Das Buch verknüpft die Familiengeschichte von Grace mit der der Hartfords
mit den historischen Ereignissen rund um den zweiten Weltkrieg. Es vermittelt einen guten Eindruck vom Zusammenleben von Herrschaft und Dienstboten in einem englischen Herrenhaus.

Besonders mitgefiebert habe ich mit Grace, obwohl ich mich nicht so richtig mit ihr identifizieren konnte. Sie hat es sich zur Lebensaufgabe gemacht, für das Wohl der Hartford-Kinder zu sorgen. Besonders mit Hannah fühlt sie sich verbunden, ihr gilt ihre absolute Treue bis zur Selbstaufgabe. Erst als Hannah gestorben ist, gelingt es Grace, sich ein eigenes Leben aufzubauen.

Mein Fazit: Von Anfang bis Ende spannend geschriebene Geschichte, die sehr authentisch wirkt. Man möchte das Buch nicht aus der Hand legen und fühlt sich fast ein bisschen verlassen, wenn es dann zu Ende ist. Hier vergebe ich gerne die 5 Sternchen.

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