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Veröffentlicht am 25.06.2020

Für Laien interressant

Die geheimnisvolle Nähe von Mensch und Tier
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Das Positive an diesem Buch: Es enthält viel Wissenswertes aus der Welt der Tiere und stellt Vergleiche zum Menschen an (und auch wenn ich weiß, dass der Mensch auch nur ein Tier ist und die Abgrenzung ...

Das Positive an diesem Buch: Es enthält viel Wissenswertes aus der Welt der Tiere und stellt Vergleiche zum Menschen an (und auch wenn ich weiß, dass der Mensch auch nur ein Tier ist und die Abgrenzung an sich nicht korrekt ist, werde ich auch weiter von Menschen und Tieren sprechen). Geballtes Wissen gut erklärt.
So erfährt der Leser etwas über das Schlafverhalten von Tieren, ob sie Lügen können, die Fähigkeit zur Selbsterkenntnis besitzen oder wie weit sie fähig sind eine „Fremdsprache“ (in diesem Fall die menschliche) erlernen zu können.
Aber trotz dieses geballten Wissens, dass durch die eine oder andere Abbildung veranschaulicht oder durch Bilder aufgelockert wird, hat mir das Buch nicht gefallen.
Vielleicht liegt es aber auch daran, dass ich viele der Forschungserkenntnisse bereits an anderer Stelle gelesen habe (und manche nicht ganz so neu sind, wie es den Anscheine Erwecken mag, denn der berühmte sprachbegabte Graupapagei Alex verstarb bereits 2007 und auch die Erkenntnisse einiger Feldforscher wie etwa Jane Goodall sind schon einige Jahrzehnte alt). Für denjenigen, der sich nicht so intensiv mit der Welt der Tiere befasst mag vieles aber tatsächlich neu sein. Vielleicht bin ich aber auch nicht wirklich die Zielgruppe und das buch richtet sich an ein weniger spezialisiertes (aber nicht weniger interessiertes) Publikum.
Punkt zwei: Anfangs war ich überrascht, wie dick das Buch war, dann hat mich überrascht, dass die Kapitel doch sehr kurz (aber zahlreich) sind und viele interessante Erkenntnisse nur am Rande streifen. Zudem fehlen mir oft die Verbindungen zwischen Mensch und Tier, obwohl das ja angeblich der Zweck dieses Buchs war. Hin und wieder findet man sie, aber man muss sich meistens die Verbindungen selber suchen. Die besonderen Fähigkeiten der Tiere stehen im Vordergrund (und ich möchte sie in keiner Weise schmälern, aber ein Buch in dem es auch um Menschen gehen sollte, sollte dieser auch eine etwas größere Rolle haben).

Und eine Kleinigkeit hat mich extrem gestört: Die Konferenz der Tiere. Besonders herausragende Tierpersönlichkeiten (u. a. Graupapagei Alex, aber auch andere …) lauschen den Vorträgen des Autors mehr oder weniger begeistert. Im einleitenden Kapitel spielen sie noch eine große Rolle, danach dienen sie nur noch dem Abschluss der einzelnen Kapiteln, aber … der Sinn des Ganzen will sich mir nicht erschließen und besonders informativ finde ich das Geplänkel auch nicht. Es mag der Auflockerung dienen, aber ich finde es störend. Mehrwert keiner.

Wie bereits erwähnt: Mich hat das Buch enttäuscht, meine Kenntnisse über die besonderen Fähigkeiten der Tiere nicht weiter vertieft, eine geheimnisvolle Nähe zu Mensch und Tier habe ich nicht erkennen können.
Aus einer anderen Sicht mag das Buch informativ sein, aber … weniger wäre mehr gewesen.

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Veröffentlicht am 28.05.2020

Enttäuschend

Hollow Kingdom
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Für alle Leser*innen von Richard Adams, Matt Ruff, Emily St. John Mandel,Terry Pratchett und Helen MacDonald.

Allein dieser Satz macht neugierig. Auf den ersten Blick klingt die Mischung der Autoren interessant... ...

Für alle Leser*innen von Richard Adams, Matt Ruff, Emily St. John Mandel,Terry Pratchett und Helen MacDonald.

Allein dieser Satz macht neugierig. Auf den ersten Blick klingt die Mischung der Autoren interessant... und auch wenn ich von Helen MacDonald noch nichts gelesen habe und ich Emily St. John nicht kenne, machen die verbleibenden Autoren neugierig.
Dazu noch "Pets" meets "The Walking Dead" und man sollte eine spaßige Geschichte erwarten können. Andererseits ... manchmal kommt es anders als man denkt und zurück bleibt Enttäuschung.
Ich kann zwar nicht sagen, dass Hollow Kingdom schlecht ist, aber ich kann auch nicht sagen, dass ich begeistert bin.
Übrig bleibt: Es war ganz nett, aber man hätte es nicht lesen müssen. Da hat das Namedropping wohl versagt. Ich gebe zu, dass ich kein großer Fan von Zombiefilmen/serien/büchern bin, aber mich hat der Tieraspekt interessiert. Und es ist durchaus interessant eine Zombiegeschichte aus der Sicht einer Krähe zu lesen, auch wenn die Zombies mehr oder weniger nur eine Randerscheinung sind und nicht unbedingt als die grausamen hirnfressenden Monster wahrgenommen werden, wie man sie aus diversen Filmen kennt (was wohl daran liegt, dass Zombies an Tieren keinen großen Gefallen haben).
Es gibt ein paar witzige Momente, es gibt ein paar interessante Ideen. Und es ist gar nicht so abwegig eine besondere Art der tierischen Kommunikation (Aura, Netz und Echo..) zu erwähnen. Kommunikationsmöglichkeiten, die dem Menschen nicht gegeben sind, da dieser sich zu sehr der digitalen Informationsflut hingegeben hat. Und dann zum Zombie wird ...
Manchmal ist die Geschichte sehr langatmig, teilweise vorhersehbar (wenn man zwischen den Zeilen lesen kann), manchmal spannend und witzig.
Ich kann nicht sagen, woran es liegt, aber HOLLOW KINGDOM hat mich nicht in ihren Bann gezogen, auch wenn S.T. durchaus ein charismatischer Charakter ist.

Muss man Tiergeschichten mögen, um Spaß an diesem Buch zu haben? Ich weiß es nicht?
Muss man Zombiefan sein, um das Buch zu mögen? Definitiv nicht, denn die Zombies sind nur nettes Beiwerk und wer auf blutige grausame Szenen hofft, wird enttäuscht.
Und wer etwas vergleichbar Humorvolles wie die Bücher von Terry Pratchett und/oder Matt Ruff erwartet ... der wird ebenfalls enttäuscht.

Ich habe keine Ahnung, wer Gefallen an diesem Buch haben könnte ... man kann es lesen, wenn man Krähen mag und diese mal als Hautdarsteller erleben möchte. Aber meiner Meinung nach versäumt man auch nichts, wenn man dieses Buch nicht liest.

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Veröffentlicht am 18.01.2020

Entäuschende Fortsetzung

Wayward
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Der erste Teil der WAYWARD PINES-Trilogie (Psychose) konnte mich überzeugen und nach dem Ende (das kein Cliffhanger war) interessierte es mich, wie es weiter geht... Jetzt bin ich auf Band drei gespannt, ...

Der erste Teil der WAYWARD PINES-Trilogie (Psychose) konnte mich überzeugen und nach dem Ende (das kein Cliffhanger war) interessierte es mich, wie es weiter geht... Jetzt bin ich auf Band drei gespannt, denn mich interessiert, wie die Geschichte zu Ende geht.
Ich hoffe aber auch, dass DIE LETZTE STADT besser ist als WAYWARD, denn die Geschichte hat mich tatsächlich enttäuscht.
In Rückblenden erfährt der Leser einiges über die Vergangenheit von David Pilcher und seiner Erfindung. Neue Charaktere werden eingeführt, neue Verwicklungen und alles arbeitet (irgendwie sehr gemächlich und wenig interessant) auf einen mächtigen Showdown hin, der dann doch sehr spannend war, aber nicht darüber hinweg täuscht, dass den Seiten davor das mysteriöse aus dem ersten Band fehlt und selbst durch andere Sichtweisen nicht wirklich Tiefe gewonnen wird.
Es gibt interessante Ansätze, die aber unspektakulär und fast beiläufig in Szene gesetzt werden. Erst am Schluss wird es wirklich spannend ... davor muss man aber noch 400 Seiten hinter sich bringen und das Gefühl, das ich im ersten Teil bekam, war wieder da.

PSYCHOSE war schnell zu lesen, gute, spannende Unterhaltung und obwohl man in WAYWARD mehr über die Hintergründe zur Stadt erfährt ist es doch ein zäher Weg bis zum Ende.
Und doch habe ich die Hoffnung, dass DIE LETZTE STADT wieder an PSYCHOSE anknüpft und WAYWARD vielleicht nur ein leicht missratener Lückenfüller darstellt.

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Veröffentlicht am 05.12.2019

Unschlüssig, was ich davon halten soll

Das große tiefe Blau
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Ich hasse Bücher, die mir eigentlich gefallen sollten, es dann aber doch nicht tun. Obwohl …. hassen ist vielleicht das falsche Wort. Andererseits hat mich der Klappentext angesprochen und (wie so oft) ...

Ich hasse Bücher, die mir eigentlich gefallen sollten, es dann aber doch nicht tun. Obwohl …. hassen ist vielleicht das falsche Wort. Andererseits hat mich der Klappentext angesprochen und (wie so oft) enttäuscht. Ich habe nicht bekommen, was ich erwartet habe.
Aber … es ist ein wichtiges Buch, das jeder, dem etwas an unserer Natur liegt, lesen sollte.

Tiefsee, ein Ort, der kaum bekannt ist und meist nur dann positiv in den Schlagzeilen zu finden ist, wenn ein merkwürdiges neues Tier entdeckt wurde. Negatives Schlagzeilen gibt es in Mengen und wann immer die Rede von der Tiefsee ist, darf man feststellen, dass man darüber fast nichts weiß, bzw. das Wissen noch sehr lückenhaft ist.

Alex Rogers verbrachte als Kind die Ferien zumeist bei seinem Großvater, einem Fischer an der irischen Küste, und die Faszination der See hat ihn tief geprägt. Heute ist er Meeresbiologe, Professor für Conservation Biology in Oxford und einer der international bedeutendsten Ozeanforscher.
Ich kann seinen Werdegang verstehen (ich selbst bin früher an der Adria diversen Meeresgeschöpfen hinterhergegangen und habe sie eingesammelt, beobachtet und wieder frei gelassen, die Abzweigung zum Meeresbiologen habe ich dann wohl verpasst)
Der Autor führt den Leser nicht nur in die Tiefsee ein, er erzählt auch anschauliche Anekdoten, die anschaulich und nachvollziehbar sowohl die Faszination des Autors für die Tiefsee, als auch die Problematik zeigt, in der sich dieser Lebensraum befindet.
Die Tiefsee ist ein sensibler Ort und der Mensch ist ein sehr unsensibles Wesen, das zerstört, meist des Profits wegen. Und vieles, was der Mensch verursacht landet im Meer und kommt erst nach und nach ans Tageslicht (man denke nur an die Unmengen an Mikroplastik, Brandschutzhelfer und so weiter).

Alex Roger zeigt in Das große tiefe Blau beides, den Lebensraum und seine Bewohner und die Gefahren die vom Menschen ausgehen. Ohne jedoch ständig mit dem erhobenen Zeigefinger zu mahnen.

Aber … und jetzt kommt der schwierige Teil meiner Rezension.
Bei einer guten Rezension müsste ich jetzt erklären können, warum mir das Buch nicht gefallen hat. Ich kann es aber nicht. Und das ist etwas unbefriedigend.
Ich bin mir bewusst, dass das Buch eine gute Bewertung verdient hätte, weil es ein wichtiges Buch ist. Und auch eines der Bücher, von denen es nicht genug geben kann.
Mir haben die Anekdoten des Autors gefallen, einige davon haben mich an mich selbst erinnert.
Aber ich hatte mir mehr über das Leben in der Tiefsee erhofft. Das, was der Titel versprach (…. von Yetikrabben, leuchtenden Medusen …) kam mir etwas zu kurz.

Veröffentlicht am 30.09.2019

Enttäuschend

Mein Leben nach dem Tod
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Mit MEIN LEBEN NACH DEM TOD schrieb er nun seine Biografie, genauso ausschweifend und plaudernd, wie ich es von seinen „Lesungen“ her kenne (und ich muss Lesung tatsächlich in „“ setzen, da sie zwar als ...

Mit MEIN LEBEN NACH DEM TOD schrieb er nun seine Biografie, genauso ausschweifend und plaudernd, wie ich es von seinen „Lesungen“ her kenne (und ich muss Lesung tatsächlich in „“ setzen, da sie zwar als Lesungen angekündigt worden waren, es sich meist aber über frei gesprochene Vorträge handelte, die oft auch länger dauerten, als sie angekündigt waren).
Die Biografie liest sich interessant und wenn man Mark kennt kann man seine Stimme im Kopf hören. Man erfährt wie Mark zum Kriminalbiologen wurde und was er im Laufe der Zeit gemacht hat. Was man nicht erfährt ist allzu Privates. Auf dieser Ebene versagt die Biografie. Marks Ehefrauen werden erwähnt (wobei nie sicher ist ob Ines oder Lydia gemeint ist, solange der Name nicht erwähnt wird). Das finde ich ein bisschen schade, denn so interessant diverse Fallbeschreibungen auch sind, so wäre es ebenso interessant gewesen wie Mark seine Ehefrauen kennen gelernt hat (und woher er die Zeit genommen hat sie zu heiraten, bei all seinen Forschungen …)
Ich gebe es zu: So sehr ich mich auf die Biografie gefreut habe, so enttäuscht war ich am Ende. Gut zu lesen, aber viele Fragen bleiben offen.
Was meiner Meinung nach auch zu viel Platz in Anspruch genommen hat war der Beitrag der MARKierten, Personen, die Marks Unterschrift auf ihrem Körper tätowiert haben. Schön und gut, irgendwie passt das in die Biografie eines tätowierten Menschen, aber … man hätte es auch kürzer fassen können.
Teilweise hatte ich Spaß am Lesen des Buchs, aber … unter einer Biografie hätte ich mir etwas Anderes erwartet (wenn ich Fallbeispiele lesen wollte, hätte ich mir ein anderes Buch von Mark vorgenommen). Von daher kann ich nur sagen, dass man im Wikipedia-Eintrag von Mark Benecke mehr über den Menschen erfährt, als in der gedruckten Biografie. Und was die Arbeit des Wissenschaftlers anbelangt … da gibt es ausführlichere Bücher.

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