Was ist das?
Katharina Tempel ist Doktorin der Psychologie. Auf ihrem Blog und ihrer Youtubeseite, aber auch durch diverse Online-Coachings vermittelt sie ihr Fachwissen, insbesondere im Bereich der „Positiven Psychologie“. Mit „Gib dir die Liebe, die du verdienst“ möchte sie dem Leser helfen, wie er sich auf sich selbst konzentrieren kann und lernt, für sich selbst liebevoll zu sorgen. Hierfür gibt sie Tipps und kleinere Übungen an die Hand.
Wie sieht es aus?
Das Buch ist eine Hardcover-Ausgabe mit einem matten Pappeinband. Das Format ist etwas kleiner als das klassische Din A5-Format. Das Cover ist weiß mit einem dunklen Rosaton sowie einer Goldprägung des Titels. Die Buchrückseite ist ebenfalls weiß mit dem dunklen Rosaton des Cover und schwarzer Schrift. Nicht gut gefällt mir der Buchrücken, der – passend zum Verlag – Knallgelb ist, allerdings damit nicht zum Design des Buches passt.
Die Innengestaltung ist sehr gradlinig und mit viel Liebe zum Detail gehalten. Es gibt farbliche Abhebungen wie Überschriften oder Zitate, der Grundtext ist schwarz in einer gut lesbaren Schriftart, während einige Elemente wie Übungen in Kursivschrift oder Tipps in Rosa gehalten sind. Es gibt einige Farbbilder im Buch und auch das ein oder andere ganzseitige Zitat in der Schriftart vom Cover. Insgesamt ist die Innengestaltung sehr übersichtlich und wirkt nicht erschlagend.
Das Buch wirkt wirklich sehr hochwertig. Auch wenn es mit 190 Seiten nicht wirklich dick ist, ist es den Preis absolut wert. Es wird hochwertiges Papier verwendet, das Buch befindet sich in einem Hardcover-Einband und zudem gibt es viele farbige Elemente im Buch – neben Textabschnitten auch zahlreiche Fotos. Die Haptik ist wirklich angenehm, allerdings ist das Buch anfangs etwas widerspenstig und möchte nicht ganz offen bleiben. Das Lesen ist daher vor allem am Anfang doch etwas anstrengend.
Was erwartet einen?
Thematisch befasst sich das Buch mit dem Thema Selbstliebe und ein Stück weit Selbstreflexion. Die Autorin möchte durch Positive Gedanken das Selbstbild beeinflussen und hierfür Ideen mit an die Hand geben. Das Buch besteht aus sechs verschiedenen Abschnitten, etwa „Du und die anderen“ oder „Zutaten für mehr Selbstliebe“, die wiederum in einzelne Kapitel unterteilt sind, die eine unterschiedliche Länge haben.
Mein Fazit
Vorweg muss ich sagen, dass ich die Autorin des Buches vorher nicht kannte. Ich bin durch das Cover auf das Buch aufmerksam geworden und habe lediglich den offiziellen Klappentext gelesen. Ich kenne daher weder ihre Bloginhalte noch ihre Coachings und kann daher nichts dazu sagen, ob in diesem Vergleich die Inhalte neuwertig sind oder nicht.
Selbstliebe ist ein wichtiges Thema und vor allem eins, welches viel unterschätzt wird. Ich hatte keinen festen Grund, zu diesem Buch zu greifen, es hat mich einfach generell angesprochen. Ich denke, dass man sich auf so ein Buch auch einlassen muss, denn wenn man dem bereits skeptisch gegenübersteht, wird man wahrscheinlich nur positives Blabla in den Worten der Autorin sehen. Ich stand dem Ganzen neutral gegenüber und wurde dennoch positiv überrascht. Man fühlt sich abgeholt, motiviert und das Buch versprüht eine regelrechte Lebensfreude. Hierbei ist die Autorin nicht immer nur positiv, denn oft zeigt sie unbewusste Verhaltensweisen und wieso sie schädlich für uns sind. Besonders beeinflusst haben mich die Kapitel „Schluss mit den ewigen Vergleichen“ und „Mit der Vergangenheit Frieden schließen“.
Das Buch gibt wirklich sehr viele Anreize. Man merkt, dass in die Gestaltung viel Zeit geflossen ist und sich Mühe gegeben wurde, alles stimmig zu machen. Das beginnt mit der konsequenten Farbwahl, den zahlreichen Zitaten, einigen kleinen, unterstützenden Bildern, viele Tipps, viele Übungen, mehrere Aufzählungen – es gibt immer wieder etwas zum Entdecken und zum Entspannen. Das Buch ist stimmig und fühlt sich rund an, ohne überladen zu wirken oder mich als Leser zu verwirren mit zu vielen verschiedenen Gestaltungstechniken. Natürlich wird einiges im Buch nicht unbedingt neu sein, aber es fühlt sich gut an, alles so komprimiert zusammengefasst zu haben.
Für mich ist dies hier kein Buch, dass man in einem Rutsch durchliest. Ich habe immer mal wieder zu dem Buch gegriffen, 2-3 Kapitel oder einen Themenabschnitt gelesen, vereinzelt die Übungen gemacht. Einige Übungen habe ich mir auch gesondert markiert, um sie später zu machen, ohne an einem Tag mal etwas zu lesen. Hierfür ist das Buch wirklich gut geeignet, denn man kann das Buch verwenden, wie man mag, wann man mag und sich auch frei entscheiden, welche Themenkomplexe man lesen möchte.
Ein minikleines Manko ist für mich, dass das Buch für mich doch sehr weiblich ausgerichtet und an eine weibliche Leserschaft orientiert ist. Die sehr feminine Farbwahl ist hierfür bereits ein Indikator, aber auch vom Inhalt her wirkten viele der Tipps und Impulse eher für Leserinnen passend. Sicher kann man auch als Mann das Buch lesen, ich fühle bei dem Buch aber eher das Label „Frauenbuch“.
„Gib dir die Liebe, die du verdienst“ ist in jeder Hinsicht ein Schmuckstück. Sowohl optisch als auch inhaltlich wurde hier mit viel Liebe und Hingabe gearbeitet und ein inspirierendes Buch geschaffen, was einen wirklich berührt und seine Perspektive überdenken lässt.
[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, was mir freundlicherweise von dem Verlag zur Verfügung gestellt wurde. Meine Meinung wurde hierdurch nicht beeinflusst.]