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Veröffentlicht am 19.06.2020

Nachtprinz

Hunting The Prince
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„Hunting the Prince“ von Miranda J. Fox ist der ersten Teil einer spannenden Dilogie, die sich in den Kreisen der italienischen Mafia bewegt.
Allegra hat einen klaren Auftrag. Sie soll den sogenannten ...

„Hunting the Prince“ von Miranda J. Fox ist der ersten Teil einer spannenden Dilogie, die sich in den Kreisen der italienischen Mafia bewegt.
Allegra hat einen klaren Auftrag. Sie soll den sogenannten „Nachtprinzen“, den Anführer des feindlichen Mafiaclans der Nero töten. Dafür wird sie als vermeintliches Entführungsopfer in sein gut bewachtes Anwesen eingeschleust. Dort schafft sie es tatsächlich in kurzer Zeit, in der Hierarchie aufzusteigen. Silvan, die hochgefährliche rechte Hand des Prinzen, fasziniert sie auf den ersten Blick. Aber Allegra darf sich von ihrer Mission nicht ablenken lassen, denn von ihr hängt das Leben ihres kleinen Bruders ab.

Man sollte unbedingt beachten, dass dies eine Dilogie ist. Ansonsten wird man am Ende nach einem absolut fiesen und wirklich bösen Cliffhanger wild schimpfen und toben. Mit diesem Gedanken im Hinterkopf kann man sich aber auf die spannende und düstere Romance einlassen und auf ein baldiges Erscheinen der Forstsetzung hoffen.
Allegra hat mir am Anfang richtig gut gefallen. Sie wirkt abgeklärt, professionell und eiskalt. Dass dies nur eine Fassade ist, wird im Laufe der Handlung klar. Allegra wird dadurch sympathischer und nahbarer, aber ihre teils unglaubliche Naivität hat mich manchmal gestört. Dafür konnte sie mich später umso mehr überraschen.
Silvan ist der abgeklärte und knallharte Sicherheitschef des Clans. Er wirkt düster und undurchschaubar und gerade dadurch hochinteressant. Die Funken zwischen ihm und Allegra sind deutlich zu spüren. Aber je weiter ihre Beziehung fortschreitet, desto unglaubwürdiger verhält sich Silvan meiner Meinung nach. Das ist jedoch Jammern auf hohem Niveau. Die Charaktere bewegen sich allesamt in Graubereichen und Gut oder Böse sind hier schwer zu klassifizieren.
Einige überraschende Twists lassen die dunkle Lovestory bis zum offenen Showdown spannend bleiben. Ich bin total neugierig, wie die Autorin im zweiten Band hier wieder ansetzen wird. Ich mag ihren Schreibstil und freue mich definitiv auf die Fortsetzung.
Mein Fazit: Spannende Unterhaltung, die ich gern weiterempfehlen kann!

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Veröffentlicht am 05.06.2020

Düstere Atmosphäre

Der Tunnel - Nur einer kommt zurück
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„Der Tunnel – Nur einer kommt zurück“ von Chris McGeorge ist ein spannender Thriller, der mich durchaus überraschen konnte.
Der Journalist und Autor Robin Ferrington erhält einen seltsamen Anruf. Ein ihm ...

„Der Tunnel – Nur einer kommt zurück“ von Chris McGeorge ist ein spannender Thriller, der mich durchaus überraschen konnte.
Der Journalist und Autor Robin Ferrington erhält einen seltsamen Anruf. Ein ihm unbekannter Matthew ruft ihn aus dem Gefängnis an und bittet ihn um Hilfe. Matthew ist der einzige Überlebende, der von einer Bootstour durch den Standedge-Tunnel zurückkehrte. Er war gemeinsam mit seinen fünf Freunden zu ihrer jährlichen Tour aufgebrochen. Doch die fünf jungen Leute sind allesamt spurlos in dem dunklen Tunnel verschwunden. Nur Matthew war am Tunnelausgang noch an Bord. Und er kann sich angeblich an nichts erinnern.

Der Klappentext hat mich total neugierig gemacht und ich habe es definitiv nicht bereut, dieses spannende Buch gelesen zu haben. Obwohl die Buchbeschreibung vielleicht eine andere Geschichte erwarten lässt.
Der Standedge-Tunnel ist ein interessanter Schauplatz, den Chris McGeorge geschickt gewählt hat. Das düstere und gruselige Setting bildet den perfekten Hintergrund für die perfide Story, die der Autor hier konstruiert hat.
Die Charaktere im Buch sind sehr facettenreich und nicht leicht zu durchschauen. Sie schaffen es immer wieder, einen zu überraschen, so dass man bis zur Auflösung miträtseln kann, was in den dunklen Tiefen des Kanaltunnels wirklich passiert sein könnte. Chris McGeorge legt viele falsche Fährten, die es nicht einfach machen, die komplexen Zusammenhänge zu durchschauen. Am Ende laufen die Handlungsfäden zusammen und alle Fragen werden geklärt. Der Autor zeigt in diesem Buch die Bandbreite der menschlichen Abgründe, die mich stellenweise sprachlos gemacht haben.
Der fesselnde Schreibstil und die geschickt und hochspannend konstruierte Story haben mich voll überzeugt. Der unfreiwillige Antiheld Robin ist vielleicht kein Sympathieträger, aber trotzdem konnte ich mit ihm mitfühlen. Seine Verzweiflung und Traurigkeit sind die ganze Zeit spürbar.
Die überraschenden Wendungen, die düstere Atmosphäre und die hochinteressanten Charaktere machen diesen packenden Thriller zu etwas besonderem.
Von mir gibt es daher eine ganz klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 04.06.2020

Berührende Geschichte

The Beauty Within. Finde mich
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„The Beauty Within. Finde mich“ von Teresa Zwirner ist eine berührende Geschichte, die zeigt, worauf es wirklich im Leben ankommen sollte.
Mia ist ein ganz normaler Teenager. Bis ein schrecklicher Unfall ...

„The Beauty Within. Finde mich“ von Teresa Zwirner ist eine berührende Geschichte, die zeigt, worauf es wirklich im Leben ankommen sollte.
Mia ist ein ganz normaler Teenager. Bis ein schrecklicher Unfall ihr Leben zerstört. Bei einem Brand in ihrem Haus kommt ihre Mutter ums Leben und Mia behält eine große Brandnarbe im Gesicht zurück. Seitdem vergräbt sie sich lieber zu Hause und zeigt sich nur ganz selten in der Öffentlichkeit, um nicht angestarrt zu werden. Von ihren alten Freunden hat sie sich komplett zurückgezogen. Sie vergräbt sich lieber hinter Büchern und dem Schreiben von Theaterstücken. Dadurch lernt sie über einen Chat den siebzehnjährigen Jonah kennen, der ihr unbeschwerte Momente zurückgibt. Als sie überraschend ein Stipendium für einen Sommerkurs in Literatur bekommt, an dem Jonah ebenfalls teilnehmen wird, muss sie sich entscheiden, ob sie den Sprung zurück ins Leben wagen will.

Teresa Zwirner schafft es hervorragend, Mias Gefühle, sowohl vor als auch nach dem Unfall sehr realistisch und authentisch zu beschreiben. Der Einschnitt in Mias Leben ist unglaublich brutal und es ist für mich absolut nachvollziehbar, dass sie sich zurückzieht. Doch ihr Schmerz überträgt sich auch auf ihren Vater und ihre Schwester, die ebenso einen Verlust erlitten haben und nun zusehen müssen, wie Mia von Trauer und Schuldgefühlen zerstört wird.
Das Erzähltempo ist Mias Entwicklung angepasst und gibt ihr genug Raum, um Schritt für Schritt zurückzufinden. Der sympathische Jonah wirkt als Charakter glaubwürdig, auch wenn er mir für einen Siebzehnjährigen stellenweise viel zu reif vorkommt. Das kann aber auch durch sein eigenes Schicksal bedingt sein, was ihn schneller erwachsen werden ließ. Auf jeden Fall sind er und Mia total süß zusammen.
Der Schreibstil liest sich leicht und flüssig und man fliegt nur so durch die Seiten. Der innere Kampf, den Mia mit sich ausfechten muss, ist der Autorin überzeugend gelungen. Zwischen den ernsten und traurigen Momenten gibt es auch humorvolle, romantische und hoffnungsvolle Szenen, die die Geschichte perfekt abrunden.
Von mir gibt es sehr gern eine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 29.05.2020

Spannende Lovestory

Und irgendwann wird alles gut
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„Und irgendwann wird alles gut“ – das hofft man zumindest. In diesem Ostsee-Roman erzählt Louise Holtmann ob dieser Satz für die Protagonistin Riley tatsächlich wahr werden könnte.
Riley sucht im verschlafenen ...

„Und irgendwann wird alles gut“ – das hofft man zumindest. In diesem Ostsee-Roman erzählt Louise Holtmann ob dieser Satz für die Protagonistin Riley tatsächlich wahr werden könnte.
Riley sucht im verschlafenen Örtchen Bradebüll an der Ostsee auf der Flucht vor ihrem Ex-Freund einen Unterschlupf. Als Provinzreporterin für ein kleines Zeitungsblatt hofft sie, nicht aufzufallen. Keinesfalls will sie engere Beziehungen zu den Bewohnern aufbauen. Als sie Hendrick, den Juniorchef des Gestüts Hansen, kennenlernt, gerät ihr Entschluss ins Wanken. Die beiden können nicht voneinander lassen, obwohl Hendrick andere Verpflichtungen hat und die Vergangenheit immer noch wie ein düsterer Schatten über Riley schwebt.

Man darf sich von dem idyllischen Cover nicht täuschen lassen, denn das Buch ist alles andere als ein netter und vorhersehbarer Wohlfühlroman vor heimeliger Kulisse. Die Kulisse ist natürlich trotzdem wunderschön, das will ich überhaupt nicht abstreiten. Die Geschichte an sich ist aber voller Spannung, überraschender Twists und hat in einigen Teilen fast schon Krimi- oder Thrillercharakter.
Die Handlung wird nicht nur aus der Perspektive der beiden Hauptcharaktere, sondern aus vielen verschiedenen Sichtweisen erzählt. Dabei fühlt man sich der Ich-Form von Riley am nächsten, während die anderen Figuren in der dritten Person dargestellt sind. Der lockere Schreibstil und die direkte und abgeklärte Sprache von Riley haben mir sofort gefallen. Bereits nach wenigen Zeilen merkt man, dass soviel mehr hinter ihrem Charakter steckt. Aber auch die anderen Personen im Buch haben jede Menge Geheimnisse, die sich Stück für Stück enthüllen, wenn sich die unterschiedlichen Handlungsfäden am Schluss verknüpfen. Ein paar kleine Klischees haben sich trotzdem eingeschlichen, aber das stört den Gesamteindruck nicht wesentlich.
Ich bin absolut von der spannenden Handlung und den ungewöhnlichen Charakteren überrascht worden und kann daher nur eine Leseempfehlung aussprechen.

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Veröffentlicht am 29.05.2020

Herzzerreißend

Als du mich sahst
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„Als du mich sahst“ von Robinne Lee erzählt eine ungewöhnliche Liebesgeschichte, die einem das Herz zerreißt.
Die geschiedene Mutter Solène begleitet lediglich ihre zwölfjährige Tochter zu einem Meet-and ...

„Als du mich sahst“ von Robinne Lee erzählt eine ungewöhnliche Liebesgeschichte, die einem das Herz zerreißt.
Die geschiedene Mutter Solène begleitet lediglich ihre zwölfjährige Tochter zu einem Meet-and Greet mit einer angesagten britischen Boyband. Womit sie überhaupt nicht gerechnet hat, sind die massiven Flirtattacken des attraktiven zwanzigjährigen Hayes. Der Mädchenschwarm und Sänger der Band lässt keinen Zweifel an seinem Interesse an Solène und auch sie fühlt sich auf den ersten Blick zu ihm hingezogen. Doch beide trennen immerhin 19 Jahre und sie leben in komplett verschiedenen Welten. Trotz aller Unterschiede und dem Druck der Presse werden ihre Gefühle immer stärker. Aber kann diese Liebe wirklich funktionieren?

Ich will hier gar nicht allzu viel zur Handlung verraten, denn das muss jeder selbst im Buch lesen. Die gesamte Geschichte wird aus der Perspektive von Solène erzählt, so dass man ihre Gedanken und Emotionen immer hautnah mitbekommt. Hayes selbst kann man nur durch ihre Augen und durch die Erzählung von Dritten wahrnehmen, aber trotzdem kommen seine Gefühle doch relativ klar zum Ausdruck. Fakt ist, dass Solène fast doppelt so alt ist wie Hayes. Und während es im umgekehrten Fall maximal ein paar dumme Kommentare gäbe, so ist das Entsetzen von Solènes Umfeld und der Öffentlichkeit über diese Beziehung riesengroß.
Die außergewöhnlichen Charaktere in diesem Buch sind vielschichtig und facettenreich und bedienen keine Klischees. Das gilt auch für die Nebenfiguren, die auch bei noch so kleinen Rollen nie nur blasse Statisten sind. Die Protagonisten wirken in ihrer Zerrissenheit absolut glaubwürdig und authentisch und sind der Autorin herausragend gut gelungen.
Der Schreibstil von Robinne Lee hat mich bis zum Schluss gefesselt und nimmt einen mit auf die rasante Achterbahnfahrt der Gefühle. Dabei sollte man definitiv auch Taschentücher mit im Gepäck haben. Diese emotionale Lovestory hat mich sehr berührt und ich werde sie nicht so schnell vergessen können.
Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

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