Cover-Bild Das Eulenhaus
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14,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Atlantik Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Cosy Mystery
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 288
  • Ersterscheinung: 15.04.2015
  • ISBN: 9783455650266
Agatha Christie

Das Eulenhaus

Ein Fall für Poirot
Pieke Biermann (Übersetzer)

Hercule Poirot ist zur Wochenendparty auf das Anwesen von Lady Angkatell eingeladen. Als er eintrifft, liegt ein sterbender Mann am Pool. Über der Leiche steht dessen Frau, mit einem Revolver in der Hand. Die Gäste sind entsetzt. Doch was nach einer perfekten Inszenierung aussieht, ist keineswegs ein Schauspiel.

Der Meisterdetektiv muss sich durch eine Vielzahl von Familiengeheimnissen kämpfen, um die Wahrheit herauszufinden.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.07.2017

Ein nicht ganz gewöhnlicher Mörder

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Ins Eulenhaus zu Lady Angkatell kommen sie gern: ihre Cousinen und Cousins, Neffen, Nichten, Verwandte. Sie ist zwar äußerst skurril, die gute Lady, aber so charmant, dass man ihr auch die taktlosesten ...

Ins Eulenhaus zu Lady Angkatell kommen sie gern: ihre Cousinen und Cousins, Neffen, Nichten, Verwandte. Sie ist zwar äußerst skurril, die gute Lady, aber so charmant, dass man ihr auch die taktlosesten Bemerkungen mit einem Lächeln verzeiht. Aber dieses Mal hat sie wohl nicht nur den Takt, sondern auch den Sinn für die richtige Mischung ihrer Gäste verloren, denn wie sonst ist es zu erklären, dass ausgerechnet der beliebte Dr. Christow ermordet wird? Wobei die Tat klar zu sein scheint - man hat seine etwas unscheinbare, naive und in Denkprozessen etwas langsame Frau mit einem Revolver in der Hand über den sterbenden Mann gefunden. Einfach aufzuklären, denkt Inspector Grange, doch dann ist da noch Hercule Poirot, und er weiß eines: Wenn alles aussieht wie bei einem Theaterstück inszeniert, so ist es das in der Regel auch.

Immer, wenn ich ein Buch von Agatha Christie lese, bin ich überrascht, wie modern mir diese vorkommen. Gut, niemand zieht ein Smartphone aus der Tasche und macht ein Selfie von sich und der Leiche, aber die Handlungen und Taten könnte man problemlos in die heutige Zeit übertragen. Und das ist auch die große Stärke der Autorin, denke ich. Sie schafft Protagonisten, die einen hautnah heranlassen, ob man sie jetzt mag oder nicht. Das Eulenhaus oder The Hollow, wie es eigentlich heißt, ist nicht einmal eines ihrer besten Bücher, und doch blitzt allein im Aufbau und Logik dieses Falles eine Genialität auf, von denen viele heutige Krimiautoren nur träumen können. Während ich bei den meisten Krimis sehr schnell auf Mörder und Motiv komme, so bin ich mir bei A. C. bestenfalls "sicher", auf der richtigen Spur zu sein. Und deshalb verzeihe ich ihr auch gern die gelegentlichen Längen, zu denen sie sich hinreißen lässt und werde immer wieder zu einem ihrer Bücher greifen.

Veröffentlicht am 29.05.2020

Agatha Christie geht neue Wege - teilweise sehr gelungen

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"Das Eulenhaus" ist ein für Agatha Christie eher untypischer Krimi und das ist zunächst seine Stärke. Wir haben hier schon fast eher ein Psychogramm als einen Krimi. Das bringt erfreulich frischen Wind ...

"Das Eulenhaus" ist ein für Agatha Christie eher untypischer Krimi und das ist zunächst seine Stärke. Wir haben hier schon fast eher ein Psychogramm als einen Krimi. Das bringt erfreulich frischen Wind hinein, aber leider gab es auch mehrere Schwächen.

Es beginnt noch recht typisch Christie. Diverse Menschen kommen für ein Wochenende in einem Landhaus zusammen, als Gäste von Henry und Lucy Angkatell. Lucy ist die Erste, der wir begegnen und wir merken auch gleich, sie ist ungewöhnlich. Die ältere Dame neigt zu gedanklichen Abschweifungen und exzentrischen Gedankengängen. Was zu Beginn noch etwas Amüsantes hat, wird im Verlauf des Buches zunehmend ermüdend. Viel Platz wird darauf verwandt, Lucys Monolog widerzugeben und die Charaktere versichern und unablässig, wie herrlich charmant und exzentrisch sie ist. Herrlich fand ich es allerdings immer weniger, abgesehen davon, daß es viel zu viel Raum einnahm. Irgendwann weiß man auch schon, in welche Richtung es gehen wird, da diese ganze "charmante" Exzentrik absolut überbenutzt wird.

Die anderen Charaktere sind teilweise sehr interessant und gut gezeichnet, teilweise bleiben sie blass und sind für die Geschichte überflüssig. Interessant war es, einen Einblick in die Gedanken vieler der Charaktere zu bekommen. Wir erleben das Geschehen ausnahmsweise nicht durch die Augen von Hastings, Poirots normalerweise treuem Begleiter, und erfahren so mehrere Perspektiven, lernen die Personen deshalb auch viel besser kennen. Das war erfreulich und oft interessant. Einige Handlungsstränge zogen sich leider ziemlich und hatten keine Relevanz für die Geschichte. So hatte ich am Ende das Gefühl, ziemlich in der Luft hängengelassen zu werden. Zum Ende aber später mehr.

Poirot kommt im Buch vor, aber er spielt keine wirklich Rolle. Ursprünglich war nicht geplant, ihn mitspielen zu lassen und das merkt man. Er ist hier halbherzig eingebunden, ermittelt eigentlich nicht, taucht nur ab und an auf. Überhaupt spielen die Ermittlungen nur eine geringe Rolle. Nachdem der Mord geschieht und viele interessante Fragen aufwirft, widmet sich Christie ihren diversen Charakteren und berichtet uns viel Unnötiges. Allerdings geschieht dies überwiegend durchaus kurzweilig. Während ich in vielen Christie-Büchern die ständigen Verhöre, in den die ewiggleichen Fragen wiederholt werden, oft langweilig fand, gibt es so etwas hier gar nicht. Die Perspektiven wechseln, das Geschehen wechselt, wir gehen von einem zum anderen und das in einem meistens guten Erzähltempo.

Das Ende kommt dann recht unerwartet und natürlich gelingt es Christie wieder, mich damit zu überraschend. Ich hatte bis zum Ende keine Ahnung, wer der Täter ist. Allerdings ist der Weg zur Lösung plötzlich und nicht wirklich nachvollziehbar. Auch eine Entscheidung, die Poirot am Ende trifft, finde ich nicht passend. Während sie interessante Fragen rund um Schuld und Sühne berührt, läßt sie andere wichtige Aspekte außer Acht und wirkt deshalb nicht stimmig für mich. Auch blieben einige Fragen unbeantwortet, bzw. erwiesen sich als irrelevant. Insgesamt hatte mir die Handlung des Buches zu wenig mit dem Ende und der Auflösung des Falles zu tun.

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