etwas anderer Küstenkrimi
KüstenstrichNicolas Guerlain hat als Personenschützer für die Regierung gearbeitet. Derzeit ist er nicht im Dienst, da er einen Haufen Probleme mit sich herumträgt und noch in Therapie ist. Doch dann wird er ungewollt ...
Nicolas Guerlain hat als Personenschützer für die Regierung gearbeitet. Derzeit ist er nicht im Dienst, da er einen Haufen Probleme mit sich herumträgt und noch in Therapie ist. Doch dann wird er ungewollt in einen neuen Fall involviert. Zum einen kommt er gerade in dem Moment an einer Brücke vorbei, in dem Unbekannte einen Mann an einem Seil ins Wasser gehängt haben und wegfahren. Nicolas will ihn retten, doch der Mann war schon tot. Zum anderen soll Nicolas einen Adeligen schützen, der mit dem Minister befreundet ist, für dessen Dienst Nicolas arbeitete. Der Comte de Tancarville bekam mehrere Drohschreiben, die seinen Tod in ein paar Tagen ankündigen.
Ich bin Fan von Küstenkrimis und lese da alles, was es gibt. Hier habe ich mir kurz den Klappentext durchgelesen und das Buch dann gekauft. Was ich daher nicht erwartet hatte war, dass ich mich mit dem allgegenwärtigen Thema Flüchtlinge, deren Situation mich traurig macht, nun auch in einem Küstenkrimi auseinandersetzen müsste. Die Story ist sehr gut geschrieben, hat mich aber betroffen gemacht. Betroffen war ich vor allem, weil ich mir sehr gut vorstellen kann, das vieles so in der Realität passieren kann und das legt sich wie Staub auf die Seele...Gleich zu Beginn geht es um zwei afghanische Mädchen im "Dschungel" , dem Lager, in dem vor Calais viele Flüchtlinge darauf warteten, nach England zu gelangen. Das Elend im Lager und bei dessen staatlicher Räumung ist aber nur der Anfang...
Den ersten Band von Benjamin Cohrs um Nicolas Guerlain hatte ich nicht gelesen. Andeutungsweise erfährt man, was zu seinen heutigen Problemen geführt hat, aber es blieben da noch einige Verständnislücken. Auch, wenn ich etwas ganz anderes erwartet hatte, war das Buch sehr spannend und schnell gelesen, da ich es kaum aus der Hand legen konnte. Ein wenig hat mich gestört, dass noch etwas offen bleibt am Schluss, wohl aufgespart für eine Fortsetzung. Das gefällt mir nicht so gut, ich würde immer gern alles erfahren und nicht bis zu einer Fortsetzung warten müssen.