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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.06.2020

Schwächer als der erste Teil

Changers - Band 2, Oryon
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Vorweg würde ich jedem empfehlen, den ersten Teil mit dem Namensteil Drew zu lesen, bevor er sich diesem zweiten Teil widmet.

Es handelt sich hierbei um den zweiten Teil der Changers-Tetralogie (4 Bücher). ...

Vorweg würde ich jedem empfehlen, den ersten Teil mit dem Namensteil Drew zu lesen, bevor er sich diesem zweiten Teil widmet.

Es handelt sich hierbei um den zweiten Teil der Changers-Tetralogie (4 Bücher). Das Grundgerüst der Geschichte kurz zusammengefasst: Es gibt Menschen, mit einem bestimmten Gen. Dieses führt dazu, dass sie mit dem 14 Geburtstag bis zu ihrem 18. Jedes Jahr, in einem neuen Körper erwachen. Abends bist du noch du selbst, am nächsten Morgen kannst du bereits dein Geschlecht, deinen ganzen Körper und somit dein ganzes Leben getauscht haben. Die Eltern sind drauf eingestellt, die Kinder jedoch nicht. So hat Ethan (Ausgangscharakter, seine erste „V“ mit Drew gehabt) und befindet sich nun im Körper vom 15-jährigen Oryon. Ein afro-amerikanischer großer und sehr schlaksiger Junge, der wie Ethan in Richtung Skater Boy geht.

Mit seiner neuen Identität muss er sich nun wieder anfreunden, wo er gerade erst mit seiner weiblichen Seite Drew klargekommen ist. So ist der Wunsch da, dass es diesmal ohne sexuelle Belästigung weitergeht und es im Ganzen einfacher für ihn wird. Aber weit gefehlt.

In diesem Band erfahren wir, wie extrem in Amerika der Hass auf Dunkelhäutige Menschen ist und was es für Folgen hat. Gerade jetzt wo ich die Rezension schreibe, gibt es Demos auf der Ganzen Welt, weil vor wenigen Tagen in den USA ein afro-amerikanischer Mensch wegen seiner Hautfarbe von einem Polizisten getötet wurde. So wird Oryon nicht sterben, aber die Härte von Rassismus, Misstrauen und Vorurteilen zu spüren bekommen. ES geht soweit das er schnell wieder raus will aus diesem Körper und sich dann zum Ende aber fragen muss, ob es nicht genau der V ist den er nehmen wird um diesen erlebten dem Kampf zu zeigen.

Im ersten Teil war es der Autorin wichtig zu zeigen wie schwerwiegend und schnell sexuelle Übergriffe auf Mädchen und Frauen stattfinden zu zeigen. Hier ist es der Rassismus der im Vordergrund steht.

Neben seinem neuen Selbstfindungstripp sind natürlich seine Ungebetene Audrey mit dabei und sein Kumpel Chase. Dieser hat einen stärkeren Bezug zu den RaChas aufgebaut, was Oryon nicht gut findet.

Nur am Rande und leider etwas zu wenig erfahren wir über den Changers-Rat und RaChas. Sie bekommen zwar Platz in der Geschichte, aber eigentlich noch zu wenig. Denn auch die Gefahr erwischt zu werden ist nach wie vor sehr groß und ich frage mich immer: Wie erklärt man den Nachbarn und dem Rest der Verwandtschaft wo der eigentliche Sohn abgeblieben ist. Dies darf man aber nicht zu weit denken, sonst verliert sich der Sinn der Geschichte zu sehr darin.

Für mich war dieser zweite Teil im Ganzen aber schwacher als der erste. Ich kam mit seinem neuen Ich Oryon nicht zurecht. Zu sehr der Versuch auf Cool zu machen und dann das anbandeln mit Audrey. Die hat gerade Drew verloren und nun hofft er sie kommt jedes Jahr aufs Neue auf die Idee mit einem neuen Menschen was anzufangen? Träum weiter Junge.

So wie ich ihn als Charakter schwach fand, war die gesamte Story etwas lahmer als der erste Teil. Man erwartet mehr über den Rat und die Changers zu erfahren. Ob es nicht doch einen Prozess gibt, der dies verhindern kann.

Den dritten Teil würde ich an dieser Stelle aber schon verraten, würde ich nicht mehr lesen.

Veröffentlicht am 30.05.2020

Ist halt Geschmackssache

Chill mal, Frau Freitag
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„Guten Morgen Frau Freitag“, so könnte die normale Begrüßung an einer Schule für die Klassenlehrerin sein. Nicht aber in der Schule und im speziellen der Klasse von Frau Freitag. Hier kommt dann eher: ...

„Guten Morgen Frau Freitag“, so könnte die normale Begrüßung an einer Schule für die Klassenlehrerin sein. Nicht aber in der Schule und im speziellen der Klasse von Frau Freitag. Hier kommt dann eher: „EY, Frau Freitag, sag mal du, was machst heute mit uns?“.
Genau so muss man sich dieses Buch und die darin befindlichen Geschichten vorstellen. Wir erfahren das die Autorin aus ihrer Sicht die Geschichten aus ihrem Lehreralltag wiedergibt. Durch ein Radiointerview wurde bekannt, dass sie Lehrerin in Berlin-Neukölln ist. Die Geschichte beginnt im ersten Buch mit den Schülern der 9.Klasse einer Gesamtschule wo fast alle einen Migrationshintergrund haben und aus schwierigen Familienverhältnissen stammen.
So lesen wir vermehrt Namen aus aller Welt und hören von den dazugehörigen Sitten die daheim ausgelebt werden und zum Teil auch mal mit in den Unterricht gebracht werden. So wirklich der Deutschen Sprache, sind die wenigsten mächtig und man liest die ganze Zeit mehr von Ay, Alter, und sonstigen Assi-Deutschen Floskeln. Das da Frau Freitag erstmal richtig was zu tun hat und die Englische Sprache nicht einfach ist zu lehren, wenn die deutsche schon nicht wirklich klappt.
Aber Frau Freitag ist mehr als nur die klassische Lehrerin. Sie ist auch Therapeutin, Pärchenhelferin, Lebensberaterin, den die Kids bringen mehr mit als nur die Schwäche der deutschen Sprache. So erleben wir mit einem sehr breit gefächerten Humor die Geschichten einer Lehrerin im Kampf mit den Schülern, Eltern und der Politik. Denn auch eine Lehrerin kann sich manchmal einfach nur hängen gelassen fühlen, wenn sie helfen möchte dies aber nicht kann.
Das Buch hat schon einen recht harten Witz und die ständigen Wiederholungen der Phrasen der Kids kann schon stören, ist aber einfach ein fester Bestandteil des Buches. Es war nicht zu hundert Prozent meins, aber die Neugier der Menschen scheint hier recht hoch zu sein, denn es gibt immerhin mehrere Bände. Jedem das seine und naja, vielleicht hat der eine oder andere es doch noch zu einem Schulabschluss gebracht

Veröffentlicht am 29.05.2020

Für die Liebhaber von Klassikern und Familienproblemen

Die unglaubliche Flucht des Uriah Heep
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Die Autorin H.G.Parry studierte englische Geschichte und hat ihren Beruf und die Liebe dazu in ihrem ersten Roman niedergeschrieben. Denn das ist dieses Buch, die Liebe zu alten englischen Klassikern.

Das ...

Die Autorin H.G.Parry studierte englische Geschichte und hat ihren Beruf und die Liebe dazu in ihrem ersten Roman niedergeschrieben. Denn das ist dieses Buch, die Liebe zu alten englischen Klassikern.

Das erste was einem auffällt, ist dieses wunderschöne Cover mit den hochgestellten Buchstaben, welches ein bisschen die Farbe von alten Büchern hat. Die Geschichte selbst ist nicht alt, hat aber einen nostalgischen Touch mit drin. Denn wir erleben eine Geschichte in der Gegenwart mit Geschichten aus Büchern aus der Vergangenheit.

Der 26-jährige Literaturdozent Charley Sutherland ist berühmt auf seinen Gebiet. Die Klassiker von Dickens und anderen Autoren dieser Zeit sind sein Steckenpferd. Generell ist Charley etwas Besonderes. Mit zwei Jahren begann er zu lesen und zu schreiben, mit 12 hatte er schon mehrere Klassen übersprungen und sein Studium weit vor allen anderen abgeschlossen. Aber noch etwas anderes macht ihn einfach besonders. Die Tatsache, dass er mit vier Jahren das erste Mal einen Gegenstand und später Menschen aus Büchern gelesen. Ja, gelesen. Diese Menschen und Gegenstände waren vom Papier in unsere Welt gelangt. Echt und fassbar.

Diese Gabe, ist der Grund dafür, warum man ihn einen Beschwörer nennt. Die Menschen, die er aus Büchern liest, haben seine Interpretation und somit die Charaktereigenschaft, welche er reininterpretiert. Von dieser Gabe wissen jedoch nur seine Eltern und sein älterer Bruder Rob. Dieser ist vier Jahre älter und ein gutverdienender und angesehener Rechtsanwalt. Dessen Lebensgefährtin Lydia weiß hingegen nichts von dem Mysterium um Charley, weiß nur das er sonderbar ist und niemand ihr sagen will was dahintersteckt.

Denn so ist Charley. Er ist sonderbar, tollpatschig, eigenbrötlerisch. Er ist nicht der Mann von Welt, der auf alle zugeht. Er liebt seine Bücher, seine Ruhe. Er liebt seine Familie und seinen Bruder, auch wenn dies nicht offen zeigen kann.

Doch eines Tages wird all das auf die Probe gestellt, als er nachts Rob aus dem Bett klingelt und um Hilfe bittet. Eine Figur aus einem Buch ist an der Uni aufgetaucht, wo er lehrt, nur das er dies nicht war. Gibt es einen zweiten Beschwörer oder macht Charley es unterbewusst? Dann taucht der Bösewicht Uriah Heep auf und für die beiden beginnt ein Abenteuer, womit sie niemals gerechnet hätten.

Dieses Buch verspricht im ersten Augenblick ein Abenteuer. Man denkt an Verfolgungsjagd, Reise durch Städte, Bücher aus allen Epochen. Aber nein, es ist anders als man denkt. Die Autorin hat ihren Schwerpunkt auf die Geschichte von Dickens und seinem Meisterwerk „David Copperfield“ gesetzt. So werden wir aufgeklärt, was sein Buch bedeutet, lernen Charaktere aus diesem Buch und anderer derer Zeit kennen. Die Charaktere die Bücher sind nicht modern und von heute, sondern alles Klassiker. Man muss sie nicht kennen, man bekommt sie nähergebracht. Für mich persönlich war es etwas schade, weil mich jüngere Protagonisten der letzten zwanzig Jahre mehr angesprochen hätten. Aber es hat seinen Sinn, warum es diese sind, werde dazu aber nicht mehr schreiben, da es zu viel verraten würde.

Das Buch ist mit seinen 600 Seiten schon sehr umfassend geschrieben. Wir erleben die Geschichte meistens aus der Sicht vom Bruder Rob, aber auch von Milli der Kinderdetektivin, Uriah oder anderen, wenn Rob nicht Teil der Episode ist. Auch das Tagebuch von Charley fand hier und da seinen Platz und gibt uns Einblicke in sein sonst verschlossenes Seelenleben. Bei allen war der Schreibstil für diese Figur besonders und wiedererkennbar. Für mich war der Lesefluss zwar da, aber ich mochte persönlich nicht die vielen Wiederholungen und manchmal etwas übertriebenen Dialoge. Es gab Passagen, die inhaltlich auf eine Seite gepasst hätten, wenn nicht sogar weniger, dann aber auf mehr als eine verlängert wurden. Dies war zu oft, zu viel des Guten. Grundsätzlich war das Buch stellenweise zu sehr in die Länge gezogen. Dialoge wiederholten sich gefühlt, Emotionen immer wieder neu durchgekaut.

Und hier sind wir bei dem, was das Buch mehr ausmacht als eine Jagd nach den Figuren und deren Herkunft. Die Geschichte zweiter Brüder. Zweier Brüder die nicht unterschiedlicher sein könnten. Rob der erfolgreiche der auf Menschen zugehen können muss in seinem Beruf, Charley der Introvertierte. Der eine der Entscheidungen trifft, der andere der versucht sie vermeiden. Aussprache gegen Totschweigen. In der Vergangenheit, gerade in der Kindheit von Charley ist viel falsch gelaufen, dies wird in der Zeit der Hektik und der Gefahr aufgearbeitet und ist stellenweise mehr im Mittelpunkt als die Geschichte der herbeigelesenen Figuren aus Büchern.

Für mich war daher der Mittelweg zwischen der Spannung und den Emotionen, zu stark auf den aufzuarbeitenden Problemen der Brüder gelegt. Interessant war es, wie Rob versuchte herauszufinden, was mit Charley als Kind passierte. Denn so ganz kann er nicht glauben das er sein Bruder ist, zu unterschiedlich sind die beiden. Aber wer kennt das nicht? Nicht alle Geschwister wirken, als wären sie von der gleichen Mutter. Und so ist die Story halb, die Rettung der Welt und halb die Rettung der Beziehung der Brüder.

Leider war für mich beides nicht wirklich gut ausgearbeitet und so gut wie mir der Einstieg gefallen hat, so schwerer wurde es von der Mitte an für mich. Zu lange Kapitel mit zu langem Kaugummiartigen Gesprächen und Verläufen.

Wer ein Buch sucht, wo die Klassiker im Vordergrund stehen und die familiären Probleme, der ist hier genau richtig. Für mich war es einfach zu träge und leider dann auch ab der Mitte zu langweilig am werden. ES ist kein schlechtes Buch, aber es muss der richtige Leser dafür da sein, und das bin ich leider nicht gewesen.

Veröffentlicht am 25.05.2020

Durchschnittlicher New Adult

Forever Free - San Teresa University
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Vorab möchte ich mich an dieser Stelle bei netgalley.de und dem Verlag Lyx danken, für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

Zurzeit gibt es recht viele Liebesromane im Bereich New Adult und mal ...

Vorab möchte ich mich an dieser Stelle bei netgalley.de und dem Verlag Lyx danken, für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

Zurzeit gibt es recht viele Liebesromane im Bereich New Adult und mal bessere und mal schlechtere. Für mich war dieser Auftakt der Reihe im Mittelfeld. Nichts Außergewöhnliches aber auch nicht schlecht.
Zusammengefasst ist es der Unistart für Raelyn. Diese kommt aus New York, so dass natürlich alle Leute erstmal von ausgehen, dass sie Hip und der Partymensch sein muss. Aber sie ist genau das Gegenteil. Der Ruf das graue Mäuschen zu sein, übertoppt sie noch. In ihrer Schulzeit gab es keine Partys, kein Alkohol, keine Freunde, nichts außer die eigenen vier Wände, die Galerie ihrer Mutter, gemeinsame Kunstreisen mit ihr und die Schule.

So kommt sie total überfordert und verschüchtert an die Universität am anderen Ende von ihrer Heimat an. Weit weg von Mutti und deren Rockzipfel. Denn das wollte sie, um ihr eigenen Leben zu beginnen. Denn ihre Mutter hat sie immer in Watte gepackt und sie in ihrer Welt eingeschlossen, so das Raelyn gar nicht erwachsen werden konnte, wie andere Teenager.

So ist sie am ersten Tag mit allem überfordert und freut sich wie sie von Kate angesprochen wird. Hübsch, YouTube-Star und in einer Mädchenverbindung. Ihr Job: Rette die Neulinge. Und dies macht sie richtig gut. Sie bringt Rae an April ran, die ebenfalls neu ist und freunden sich alle untereinander an. So kommt Rae auch an den, natürlich sehr gut aussehenden, Hunter ran. Dieser studiert auf Musik und bastelt mit seinen Kollegen an einem Album. Groß und gut aussehend, was Verruchtes. Welches Mädchen steht da natürlich nicht drauf.
So dauert es auch nicht lange, das Hunter sie ins Auge springt und Interesse an ihr findet. Gerade weil sie die ruhige ist, die schüchterne und Bodenständige. So ganz anders als er. Er wirkt nach außen hin als ruhig und alles andere als Macho, aber er hat einen Ruf. Einen Ruf, den ihr niemand erklären will, aber sie erfährt von anderen, dass er schwierig ist wenn nicht sogar gefährlich.

Aber sie kommen sich näher, die Gegenpole, die sie sind und Gefühle entstehen. Die Uni schreitet weiter voran und die Geschichte zwischen den beiden mit ihr.

Was mir positiv aufgefallen ist: Anders als anderen fand ich, war die Zeit der Kurse und die Dozenten nicht übertrieben erwähnt. Ich finde das das Setting nicht aus den Augen verloren werden sollte und es ist nun mal auf der Uni. Ich hätte mir hier sogar mehr vom Unialltag gewünscht.

Die Nebenfiguren Kate und April sind mir beide sehr sympathisch gewesen und auch das die Theatergruppe Rae unterstützt sie in ihrer Schüchternheit abzubauen.

Die klammernde Mutter am Anfang, die etlichen Anrufe und Nachrichten, so sehr Rae sich beengt fühlte, so passte dies einfach zur Geschichte und der Entwicklung, welche damit auch ausgelöst wurde.

Negativ ist mir leider das komplette Verhalten beider Charaktere aufgefallen. Rae hat das Benehmen einer 16-jährigen die nun von zu Hause ausbricht. Zu viele Dinge, die sie gemacht hat, sind überstürzt und verändern in Zukunft ihr ganzes Leben. Hier finde ich, hat sie sich zu sehr manipulieren und mitschleifen lassen. Hunter sagte, sie hüpfte. So ein Verhalten geht mal gar nicht. Dazu das dauernde „Entschuldigung“ am Anfang. Hier finde ich, wurde die Figur einfach überspitzt dargestellt und ihrer extreme Verängstigung, die sie durchlebt.
Hunter ist für mich zu blass geblieben. Um sein Geheimnis nicht zu sehr ans Licht kommen zu lassen, gibt es nur kleine Einblicke in seine Person. So bleibt die Geschichte bei ihm aber viel zu oberflächlich. Die Auflösung war dann alles andere als überraschend. Hier finde ich viel schlimmer, dass eine Ex bis heute nicht weiß, warum er ihr damals gegenüber lauter geworden ist. Niemals jedoch handgreiflich. Er war mir während des ganzen Buches nicht wirklich sympathisch.

Das Buch hat für mich daher im Ganzen einen mittelmäßigen Eindruck hinterlassen. Spannend denke ich wird da eher der zweite Teil, in dem es um Kate geht, der Musterstudentin und wie ihr Ruf leidet nach einem, den Leuten denkend, Fehltritt.

Veröffentlicht am 18.05.2020

Anders als der Klappentext verrät

The Secret Book Club – Ein fast perfekter Liebesroman
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Die erste Regel des Book Club lautet: Ihr verliert kein Wort über den Book Club!

Nun, dass ist recht einfach, einfach weil genau dieser Buchclub viel zu kurz kommt im Buch. Aber ich fange mal von vorne ...

Die erste Regel des Book Club lautet: Ihr verliert kein Wort über den Book Club!

Nun, dass ist recht einfach, einfach weil genau dieser Buchclub viel zu kurz kommt im Buch. Aber ich fange mal von vorne an.

Wir haben da Gavin, der Profibaseballspieler ist mit Thea verheiratet und dies schon seit ein paar Jahren. Beide haben sich recht jung kennen gelernt und in nur sehr kurzer Zeit ist sie schon von der ersten Tochter schwanger. Die zweite folgt schon recht schnell danach. Thea hat für die Kinder ihr Kunststudium abgebrochen und Garet in seiner Karriere geholfen.

Wir erfahren schon recht früh das es zwischen den beiden zu einer Situation kam, die dazu führt, dass Thea die Scheidung will. Diese ist, wird auch recht früh gesagt, die Tatsache das Thea in den letzten drei Jahren gerade mal auf einen Orgasmus gekommen ist, und der war vor wenigen Tagen. Dieser war anders als die, welche sie drei Jahre lang vorgespielt hat. Dieser Streit führt dazu, dass sie die Scheidung will. Erstmal schwer übertrieben. Aber es ist klar, dass da noch mehr ist, nur dies erfahren wir später.

Aber Gavin will diese Frau und die beiden Töchter nicht einfach so gehen lassen. So wird er von Dell, seinem besten Freund und ein paar anderen Männern an die Seite genommen. Sie erklären ihm, dass die alle Teil eines geheimen Bücher Clubs von nur Männern besucht, sind. In diesem helfen sie sich, mit Hilfe von Liebesromanen, sich ihren Problemen in Ehen und Beziehungen zu stellen. Garet wundert sich, da er diese Probleme gar nicht mitbekommen hat. Ja, der Grund ist halt der Club, daher läuft es bei allen wieder.

Nun sollte dieser Bücherclub, laut dem Klappentext und dem Titel ja im Mittelpunkt stehen. Aber genau dies tut er nicht. Ich komme auf etwa drei oder vier Runden, wo die Truppe in unterschiedlichen Zusammensetzungen zusammensitzt und sich berät wie es Garet geht. Wie er mit dem Buch, welches ihm als Hilfe dienen soll, funktioniert. Wie die Beziehung läuft und ob es zu Besserungen kommt. Diese Treffen sind jedoch so rar gesät, dass es recht schade ist, denn die Männer untereinander sind sehr lustig. Man redet von „LL“, der Leselatte, weil ihnen die Sexszenen im Buch so zusetzten. Reden von Washitape und Pinterest, und bringen sich das Leben und die Emotionen der Frauen näher. Aber genau das, war alles im allem sehr kurz gekommen.

Mehr und geht es um die Geschichte zwischen Gavin und Thea und der Challenge die sie ihm gibt. Er hat fünf Wochen Zeit, sie davon zu überzeugen, dass es zwischen den beiden läuft und die Scheidung abzuwenden. Dieser Schritt bedeutet aber viele Veränderungen, an sich selbst und auch für Thea.

Daher komme ich hier mal zu Charakteren von „Der will ich mal so richtig eins draufgeben“ bis hin zu „Der Mann tut was er kann“.

Liv ist die Schwester von Thea. Sie will ihre Schwester beschützen und tut alles für sie. Umso mehr ist sie das Biest, was Garet das Leben schwer machen will und versucht ihrer Schwester einzureden sie solle sich unbedingt scheiden lassen. Den Rauswurf von Gavin feiert sie und danach ist ihr nichts zu schade, den Keil zwischen den beiden zu verstärken. Ihre Art ist rücksichtslos und einfach nur unmöglich. Ihrer Schwester vergleicht sie mit ihrer Mutter, was man früh merkt, einer großen Beleidigung nachkommt. Liv ist die Unsympathie in Person und einfach nur so dreist und elendig, dass man sie schlagen möchte.

Thea stellt sich im Buch als das arme Opfer hin. Sie ist früh und ungewollt schwanger geworden und hat sich direkt mal als Hausfrau abstellen lassen. Nie war der Versuch da noch etwas zu machen, sondern vorgeschoben wird die Karriere von Garet. Dann kommt der große Krach, weil sie eingesteht, dass sie von Anfang an in dieser Beziehung, ihre Orgasmen vorspielt. Schuld ist natürlich nur ihr Mann. Denn Mund aufmachen und sagen was sie will, anstatt vorzumachen, kann sie nicht.

So fand ich es schon dreist, dass sie ihn der das Haus finanziert hat rauswirft und sagt nach der Scheidung will sie da Haus haben. Immerhin hätte sie sich ja für ihn aufgeopfert. Dann möchte er Zeit haben, um sich zu beweisen, die Liebe neu zu entfachen. Was macht sie? Stellt unmögliche Forderungen, die ihm gar keine Chance lassen. Das ist unterste Kiste. Hätte sie gesagt, er solle über Wasser gehen, um sie zurück zu bekommen, wäre dies dem gleich gekommen. Man merkt das sie vorgeschädigt ist, aber nicht von einer anderen Beziehung, sondern von ihrem Vater und der Familiengeschichte. Genau diese Voreingenommenheit ist es, die sie so schwierig als Mensch macht. Den Fehler bei sich suchen kann sie nicht. Die Entwicklung von ihr ist aber im Buch zu sehen und das anfängliche negative ihr gegenüber wird mit der Zeit und der Geschichte besser. Wer sie als das reine Opfer empfindet, sieht nicht was sie Gavin unter Druck setzt und voreingenommen an diese Sache geht.

Gavin . Für mich einfach nur ein Mann der seine Beziehung retten will. Er ist maßlos enttäuscht über die Vortäuschung von Thea. Vollkommen verständlich. Er will die Ehe retten und schiebt alles zurück und Thea in den Mittelpunkt. Die Kariere bleibt, aber nimmt sich so viel Zeit wie es nur geht für die Familie. Räumt seiner Frau jede Möglichkeit ein, wie die Wiederaufnahme eine Studiums. Gut, dass Männer oft nicht so sind wie am Anfang einer Beziehung und etwas müde werden, dass ist nichts Besonderes. Aber geht nicht fremd, ihm ist es unangenehm, wenn andere Frauen mit ihm flirten. Was will man erstmal mehr, vor allem wenn man so aussieht wie er. Alle Regeln, welche er aufstellt, sind verständlich, korrekt und fair. Etwas was Thea nicht so fand. Ich mochte ihn total. Er ist für mich der positivste Mensch im Buch.

Aber auch die Randfiguren wie Dell und Mac geben der Geschichte einen Schliff.



Nun wie bewerte ich nun dieses Buch.

Erwartungen die erfüllt wurden: 2/5 (zu wenig Buchclub)

Charaktere: 3/5 (zu viele negative und unbefriedigte Frauen)

Story: 3/5 (nicht schlecht, aber nicht das was versprochen wurde)



Alles in allem ist die Geschichte nicht schlecht, aber man hat sich einfach was anderes versprochen, weil es anders angepriesen wurde. Ich fand Charaktere wie Liv so ätzend und Thea so voreingenommen und selbstsüchtig, dass es dem Buch schon einen Knick gegeben hat. Schuld ist hier nicht der Mann, wie es gerne dargestellt wird, sondern es sind falsche Erwartungen, fehlende Kommunikation und zurückgestellte Wünsche, so wie falsche Egos. Alles in allem eine gute Story, vor allem mal von Erwachsenen anstatt von 18-jährigen Mädchen und ihrem ersten Liebesproblemen.

Ich werde so oder so den zweiten Teil lesen. Ich hoffe Dell ist dann dran mit seiner Geschichte

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