Zu skurril für mich...
Auf und davonAuf und Davon ist zwar ein Jugendbuch aber alles andere als leicht-locker-flockig zu lesen. Was nicht zuletzt an den sehr ernsten Themen liegt wie "Scheidung", "Kindesmissbrauch", "Krankheit", "Depression", ...
Auf und Davon ist zwar ein Jugendbuch aber alles andere als leicht-locker-flockig zu lesen. Was nicht zuletzt an den sehr ernsten Themen liegt wie "Scheidung", "Kindesmissbrauch", "Krankheit", "Depression", "Behinderung" und was weiß ich noch nicht alles.
Haupffigur ist Mim. Sie macht sich eines Tages auf den Weg quer durch die USA um zu ihrer kranken Mutter zu gelangen, denn ihre Eltern leben in Scheidung. Schlimmer noch: ihr Vater ist dabei sich mit Kathy eine neue kleine Familie aufzubauen. Ist klar, dass für Mim nichts mehr so ist wie es war. Der Leser begleitet also Mim (Koseform von Mary Iris Malone) auf ihrer Odysee quer durch Amerika.Dabei liegt der Fokus des Romans allen voran in der Charakterstudie von Mim. Denn Mim hat so einige "Unzulänglichkeiten" wie sie selbst sagt. Der Leser erfährt, dass sie potentiell gefährdet ist und Medikamente gegen den Irrsinn nehmen muss. Nach dem Motto: trifft sie wirklich diese Leute, oder bildet sie sich das nur ein?
Ganz klar das es hier einiges Potential gibt, was ich mitunter nicht so gelungen umgesetzt fand. Im Gegenteil. Der Schreibstil, der zwar an vielen Stellen flüssig ist, baut dem Leser an so manch anderen Stellen wahre Stolpersteine in den Lesefluss. Mitunter fand ich es nicht einfach den Gedankengängen von Mim oder denen des Autors zu folgen. Ein Wort beschreibt diesen Roman ganz treffend: skurril! Gerade zu Beginn hin, wenn man noch nicht in die Geschichte gefunden hat, war es mir teilweise zu skurril. Ich hatte nie so recht Lust weiter zu lesen, weswegen ich für die gesamte Geschichte unheimlich lange gebraucht hatte. Es war einfach schwer mich für Mim und ihr Dasein zu motivieren.
Die einzelnen Kapitel werden noch begleitet von Briefen, die Mim an eine Isabel gerichtet, schreibt und jeder Brief bezieht sich auf einen besonderen Grund, weswegen Mim sich auf de beschwerliche Reise aufgemacht hat, zu ihrer Mutter zu gelangen. Lange Zeit wird nicht erklärt, was es mit Isabel auf sich hat oder wer das überhaupt ist. Erst zum Ende hin, ahnt man etwas. Die Auflösung ist recht schön gelungen. Generell ist das Ende des Buches wieder richtig gut geworden, weswegen ich dann auch doch noch 3 Sterne vergeben konnte (lange Zeit dachte ich, es werden nur 2).
Denn die letzten Botschaften des Romans gehen nicht nur zu Herzen, sie berühren die Seele des Lesers ganz tief drinnen und nicht nur Mim erfährt ihre Erlösung, sondern auch der Leser. Auf und Davon ist keinesfalls ein leichtes Buch und es fällt sehr schwer sich darauf einzulassen. Wer sich dem doch widmet wird zumindest zum Ende hin für das Durchhaltevermögen belohnt.