Wenn Kinder morden
Veit Etzold ist für mich schon seit längerem ein Garant für spannenden Lesegenuss und auch dieses Mal hat er mich, wie gewohnt, gepackt, gefesselt und ein wenig in Grauen versetzt.
Eine junge Frau wird ...
Veit Etzold ist für mich schon seit längerem ein Garant für spannenden Lesegenuss und auch dieses Mal hat er mich, wie gewohnt, gepackt, gefesselt und ein wenig in Grauen versetzt.
Eine junge Frau wird von einer Gruppe Jugendlicher, fast Kinder, im Zug ermordet. Die Täter sind schnell gefasst, sind sie doch mit 13 Jahren noch strafunmündig und brauchen sich aus diesem Grunde nicht zu verstecken. Killer- Spiele völlig neu interpretiert.
Clara Vidalis und ihr Team ermitteln effizient wie eh und je und finden bald eine Spur, die ins Dark Web führt. Der „Blutgott“ rekrutiert Jugendliche unter 14 Jahren und motiviert sie zu immer grausameren Slash Mobs. Werden sie den Blutgott finden? Und wie viele Menschen müssen sterben, bis sie ihn haben?
Veit Etzold weiß, wie er den Leser packen kann. Sehr bildgewaltig beschreibt er nicht nur das Setting, so kann sich zum Beispiel jeder Bahnfahrer das Abteil mehr als bildlich vorstellen und hat nahezu den typischen Bahngeruch in der Nase, nein, auch die Morde werden sehr detailliert geschildert. Damit muss man umgehen können, ich mag es sehr.
Auch das Thema ist sicher nicht für jedermann. Pöbelnde Jugendliche hat wohl jeder schon erlebt, aber mordende Jugendliche, fast Kinder? Wie fühlt man sich als Elternteil, wenn das Kind, welches doch vor Kurzem noch mit großen Augen die Welt erkundet hat, plötzlich zum Mörder wird? Das sind Fragen, die sich beim Lesen unweigerlich stellen. Ich liebe es, bei Thrillern über Fragen nachzudenken, die mit der Lösung des Falles nichts zu tun haben, sondern mit der Psychologie, die dahintersteckt. Bücher, über die ich während des Lesens reden möchte. Dies ist bei Veit Etzolds Büchern sehr oft der Fall.
Ein wirklich empfehlenswertes Buch für alle, die sich vom Klappentext angezogen fühlen.