Den Krieg mal durch kindliche Augen betrachten ...
Der HütejungeEs ist schon immer etwas ganz Besonderes, wenn Autoren einen Teil ihrer ganz eigenen und privaten Geschichte mit ihren Lesern teilen. Die Autorin Ulrike Blatter hat diesen mutigen Schritt mit großem Erfolg ...
Es ist schon immer etwas ganz Besonderes, wenn Autoren einen Teil ihrer ganz eigenen und privaten Geschichte mit ihren Lesern teilen. Die Autorin Ulrike Blatter hat diesen mutigen Schritt mit großem Erfolg gewagt. Sie lässt uns teilhaben am Kriegsgeschehen in einer kleinen Stadt in der Eifel. Durch die Augen und Ohren eines kleinen Jungen – ihr eigener Vater – erleben wir, wie das Grauen immer schrecklicher wird, wie er schließlich immer mehr Tote, Bomben und Zerstörung durchleben muss. Aber sie zeigt uns auch seine kindlichen, weichen Züge. Ein Künstler hatte er werden wollen. Er war ein Kind der Farben, der sich stundenlang an einer hübschen bunten Murmel erfreuen konnte. Er war das jüngste von sechs Kindern und die Mutter war bei seiner Geburt bereits ausgelaugt und müde. Und so wuchs er als „Der Junge“ auf, ein kleiner Junge ohne Namen. Als mir der als Leserin am Ende des Buchs schließlich doch noch offenbart wurde, war ich fast zu Tränen gerührt.
Ich wünsche dem Buch, das durchaus mal wieder zum Nachdenken über das eigene Leben – die Vergangenheit und die Zukunft – anregt, weiterhin viel Erfolg und vor allem viele Leser. Ich spreche eine absolute Leseempfehlung aus und vergebe hier verdiente fünf Sterne.