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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.06.2020

Leider enttäuschend

Hamish Macbeth hat ein Date mit dem Tod
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„Der Zug donnerte über die schottische Grenze. Es war trübe und bedeckt gewesen, doch nun war der Himmel strahlend blau, und die Sonne schien. „ (17)

Maria führt die Paarvermittlung Checkmate für vermögende, ...

„Der Zug donnerte über die schottische Grenze. Es war trübe und bedeckt gewesen, doch nun war der Himmel strahlend blau, und die Sonne schien. „ (17)

Maria führt die Paarvermittlung Checkmate für vermögende, elitäre Kunden. Ihre Mitinhaberin Peta ist gerade auf Urlaubsreise und Maria nutzt die Gunst der Stunde mit ihren Klienten eine Reise ins schottische Hochland zu machen. Hier sollen Pärchen zueinander finden. Und zwar ungestört. Denn Peta ist eine recht unangenehme Zeitgenossin.

Natürlich reist Peta kurz darauf ebenfalls an und zieht den Hass aller Beteiligten auf sich. Die Dinge nehmen ihren Lauf und der Dorfpolizist Hamish Macbeth hat schon bald einen Mordfall zu lösen.

„Hamish Macbeth hat ein Date mit dem Tod“ war für mich der erste Band, den ich aus dieser Reihe gelesen habe. Ich kannte daher die Protagonisten nicht aus Vorgängerbänden. Und leider wurden sie mir auch in diesem Band nicht näher gebracht. Man erfährt kaum etwas über Hamish - der Ermittler bleibt völlig charakterlos und im Hintergrund.

Dieses Buch bietet nur einen hochgradig konstruierten Mordfall mit einer ganzen Truppe oberflächlichen und völlig überzeichneten Figuren.

Und leider bleibt auch die Spannung auf der Strecke. Da alles so überspitzt ist, kommt man keiner der Figuren nahe und hat deshalb überhaupt kein Interesse an der Entwicklung und dem Ausgang der Geschichte.

Schöne Landschaftsbeschreibungen und ein hübsches Cover sind die positiven Aspekte dieses Krimis. Außerdem bleibt die Hoffnung, dass die anderen Bände besser sind und dort ein interessanter Ermittlercharakter aufgebaut wird.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Handlung
  • Spannung
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 16.09.2019

Sehr durchschnittlich

Die Waldmeisterinnen
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„‚Good evening, fellow…!‘ Das ist Englisch und bedeutet: Guten Abend, Kumpel. Denn wir sind im Wildwood-Forest, einem großen, alten Wald irgendwo in einer Grafschaft in England.“ (5)

Und in diesem zauberhaften ...

„‚Good evening, fellow…!‘ Das ist Englisch und bedeutet: Guten Abend, Kumpel. Denn wir sind im Wildwood-Forest, einem großen, alten Wald irgendwo in einer Grafschaft in England.“ (5)

Und in diesem zauberhaften Wald wohnen die Waldmeisterinnen Holly Holunder und Lia Lavendel. Ein verspieltes Baumhaus ist ihr zu Hause: Hier hat Holly eine Werkstatt für ihre Erfindungen und Lia eine Küche, in der sie Leckereien backt. Außerdem betreiben sie gemeinsam eine "Sorgenloswerdstelle“, in der sie Tieren aus dem Wald mit Rat und Tat beiseite stehen, um gemeinsam Probleme zu lösen.

„Die Waldmeisterinnen“ - das ist ein toller Titel und auch eine ganz charmante Geschichte. Anderen zu helfen und Probleme am besten gemeinsam zu lösen, sind die Botschaften, die dieses Buch vermitteln möchte.
In sehr fantasievoller und märchenhafter Sprache wird den Leserinnen das nahe gebracht.

Leider ist die Sprache auch gleichzeitig das Problem, das ich mit diesem Buch habe. Die Sätze sind sehr lang und komplex, meist sogar ziemlich holprig. Es macht keinen Spaß, dieses Buch vorzulesen. Und ich kann mir vorstellen, dass es für Kinder ab 7 Jahren (empfohlenes Lesealter) auch kein großes Selbstlesevergnügen ist.

Hinzu kommt, dass die Geschichte sehr austauschbar ist. Es fehlt das gewisse Etwas. Andrea Schütze hat bereits zahllose Kinderbücher geschrieben. Sie scheint damit dem Phänomen Masse statt Klasse unterlegen zu sein.

Alles in allem also ein recht langweiliges, nichtssagendes Buch, das sich hauptsächlich an Mädchen ab 7 Jahren richtet. Besonders hervorzuheben seien aber die Illustrationen von Petra Eimer, die ich wirklich sehr hübsch und gelungen finde.

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  • Spaß
Veröffentlicht am 05.07.2024

Kriegsliteratur?

Zauberhafte Aussichten
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„Sie schrieb mit dem Finger ein Wort in die Luft und machte unter dem Wort einen Schnörkel. So blumig war der Schnörkel, dass er sie herumwirbelte, einmal um ihre Achse auf den Zehenspitzen, bis sie ihre ...


„Sie schrieb mit dem Finger ein Wort in die Luft und machte unter dem Wort einen Schnörkel. So blumig war der Schnörkel, dass er sie herumwirbelte, einmal um ihre Achse auf den Zehenspitzen, bis sie ihre Zuschauer wieder ansah.“

Bei einer steif und geregelt ablaufenden Komiteesitzung taucht plötzlich eine eigenartige Fremde auf. Sie bringt mit ihrem zappeligen Auftritt die anwesenden Damen sehr durcheinander. Sarah, ebenfalls Komiteemitglied, entdeckt auf dem Besen, den die Fremde mitgebracht hat, eine Adresse. Tags darauf besucht sie sie zu Hause und bekommt erklärt, dass es sich bei der Fremden um eine Hexe handelt.

„‚Ich bin eine Hexe‘, sagte die Hexe.“

Gibt es die falschen Leserinnen für ein Buch? Ja, die gibt es. Und ich bin leider nicht die richtige Leserin für dieses Buch.
Es fällt mir schwer, hier einer Handlung zu folgen. Das Lesen dieser Geschichte macht mich nervös. Vielleicht ist es, weil ich die magischen Teile der Geschichte nicht verstehe. Vielleicht ist es auch, weil ich mit dem Humor nichts anfangen kann, der mir arrogant und unlogisch erscheint.

Ich kann Stella Bensons Geschichte deshalb auch nicht als feministische lesen. Genau so wenig als Kriegsliteratur.

Erstaunlich finde ich, dass ‚Zauberhafte Aussichten‘ schon 1919 erschienen ist. Es liest sich sehr aktuell, sehr anders. Ein Buch, das bestimmt die Wiederentdeckung lohnt und aus einem anderen Blickwinkel den Ersten Weltkrieg beleuchtet. Ich wünsche der Geschichte viele Leserinnen, die offener und geneigter sind. Für mich passte es einfach nicht.

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Veröffentlicht am 25.03.2024

Einer von vielen historischen Romanen

Solange es eine Heimat gibt. Erika Mann
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»Wissen Sie nicht, wen Sie vor sich haben?«, herrscht Erika den Portier an. Der sieht sofort zu, dass er tätig wird, diese Dame könnte unangenehm werden, wenn man ihren Wünschen nicht entspricht, er händigt ...

»Wissen Sie nicht, wen Sie vor sich haben?«, herrscht Erika den Portier an. Der sieht sofort zu, dass er tätig wird, diese Dame könnte unangenehm werden, wenn man ihren Wünschen nicht entspricht, er händigt Erika den Schlüssel zur noblen Suite im zweiten Stock aus. »Na bitte, warum nicht gleich!«

Unda Hörners Bücher 1919, 1929 und 1939 habe ich verschlungen. Sie sind großartige Porträts der Zeit und legen den Fokus auf die kunst- und literaturschaffenden Frauen. Sie befinden sich zwischen spannendem Sachbuch und völlig kitschfreier Unterhaltungsliteratur.

Entsprechend habe ich mich auf Hörners Roman über Erika Mann sehr gefreut. Doch leider konnte der meine Erwartung nicht erfüllen. Hier handelt es sich dann plötzlich nur noch um kitschig fiktionalisierte Geschichte. Erika Mann (nein, eigentlich alle Manns und alle Figuren des Romans) kommt furchtbar unsympathisch daher, bleibt aber auch recht oberflächlich in der Beschreibung. Außerdem liegt der Fokus zu weiten Teilen auf den berühmten Männern der Familie. Und die bekommen doch eh immer die Bühne für sich.

Für mich nicht das richtige Buch und auch nicht das, was ich unter diesem Titel und von dieser Autorin erwartet hätte. Allerdings glaube ich, dass auch dieser Roman durchaus seine geneigten Leser*innen findet unter denjenigen, die leichte, historische Schmöker suchen.

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Veröffentlicht am 10.02.2023

Spannende Grundlage, langweilige Umsetzung

Mary & Claire
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„Ich schreibe stets, wie mir das Herz durchs Zünglein hüpft, sonst sind die Worte nichts als Kritzelkratzel.“ (15%)

Die Stiefschwestern Mary Shelley und Claire Clairmont verlieben sich beide in denselben ...

„Ich schreibe stets, wie mir das Herz durchs Zünglein hüpft, sonst sind die Worte nichts als Kritzelkratzel.“ (15%)

Die Stiefschwestern Mary Shelley und Claire Clairmont verlieben sich beide in denselben Mann, in Percy Bysshe Shelley. Jeder steht auf jeden, man unterhält sich kultiviert.

Die Namen der Protagonisten sind bekannt und es soll im Roman von Markus Orths die wahre Geschichte der Geschwister und Liebenden erzählt werden.

Ich bin sehr interessiert an „Mary & Claire“ herangegangen, war aber sofort irritiert von der Sprache: Eher modern, manchmal fast, als würde man die erste Skizzierung des Romans lesen. Manchmal dann gezwungen poetisch. Das hat mich immer wieder aus dem Lesefluss gebracht.

Erschwerend kommt hinzu, dass die Geschichte nicht richtig an Fahrt gewinnt. Im Stile des Romans ausgedrückt: Sie ist lang & sie ist langweilig.

Hat mich leider überhaupt nicht überzeugen können.

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