gelungenes Fundament für Folgebände
„Noch immer wusste Leik nicht, ob er sich über die plötzliche und tiefgreifende Veränderung seines bisherigen Lebens freuen oder traurig sein sollte. Auf der einen Seite vermisste er Drena, […] auf der ...
„Noch immer wusste Leik nicht, ob er sich über die plötzliche und tiefgreifende Veränderung seines bisherigen Lebens freuen oder traurig sein sollte. Auf der einen Seite vermisste er Drena, […] auf der anderen Seite warteten die Geheimnisse der Âlaburg darauf, von ihm entdeckt zu werden. Dieser Ort hatte etwas Magisches, so viel hatte Leik schon verstanden.“ (S.126)
Durch einen Zwischenfall, den Leik sich nicht ganz erklären kann und über den sein Ziehvater Gerald sich ausschweigt, gelangen die beiden auf einer überstürzten Flucht zur Âlaburg. Dort wird Leiks Bild vom Kontinent Razlukan komplett auf den Kopf gestellt. Ihm wurde bisher immer eingeredet, dass Magie und Zauberer den Märchen angehören. Doch an der Âlaburg werden diese Märchen wahr und Leik ist ein Teil davon.
Die Geheimnisse der Âlaburg ist der Beginn einer Reihe rund um Leik und die Universität. Die Âlaburg steht für Frieden und Freundschaft zwischen den vier vernunftbegabten Völkern: Menschen, Elben, Zwerge und Orks. Doch die Realität sieht zwischen den Studenten anders aus.
Leiks Leben in Sefal sowie sein neues Leben als Student wird sehr detailliert beschrieben. Da er bisher keine Ahnung von Magie und den anderen drei Völkern hatte, ist Leik sehr wissbegierig. Sein Zimmergenosse und Zwerg Morlâ führt ihn bereitwillig ins neue Leben ein. Zusammen mit Morlâ und dem Zwergelbe Filixx fühlt sich Leik schnell heimisch.
Die Einführung der Protagonisten und auch einiger Nebencharaktere ist umfangreich. Dabei wird nicht nur das Aussehen beschrieben, sondern auch einige wichtige Charakterzüge. Vor allem bei Leik und seinen Freunden wird mit Adjektiven nicht gespart. Es ist, als würde man die drei persönlich kennen lernen.
Nicht so schön ist dagegen der Zustand des Weißen Hauses, in das Leik einzieht. Die Âlaburg hat für jedes Volk eine eigene Verbindung, auch Haus genannt. Wer nicht eindeutig zugeordnet werden kann, wird im Weißen Haus vorläufig untergebracht. Diese Verbindung wird nicht nur unter den Magistern und Studenten als „nicht vollwertig“ betrachtet, auch der Zustand des Inneren wirkt sehr zusammengewürfelt und behelfsmäßig eingerichtet. „Das sind die Waschräume. Wir haben fließendes und manchmal sogar warmes Wasser[…].“ (S.120) An einer Universität, die für Frieden und Freundschaft steht, sollte jeder gleichbehandelt werden. Die Ungewolltheit dieses Hauses wird dadurch nur unnötig stark hervorgehoben, obwohl das Verhalten der Studenten und Magister gegenüber „den Weißen“ ausreichend ist.
Ein Vergleich mit der Harry Potter Reihe liegt nahe, weil es um eine Schule und Magie geht, doch da hören die Gemeinsamkeiten schon auf. Es gibt andere Bücher (Magisterium), die offensichtlicher an diese Reihe angelehnt sind, als die Farbseher-Saga.
Leik macht in diesem Buch eine sichtbare Entwicklung durch. Dabei sind seine Entscheidungen und Verhaltensweisen nachvollziehbar. Die Freunde nehmen sich untereinander nicht sehr ernst und lockern das Geschehen durch ihren Humor auf. Das Motto der Âlaburg ist allgegenwärtig und wird immer wieder aufgegriffen. Die Spannung bleibt durchweg erhalten.
Rundum ein gelungenes Jugendbuch, das ein Fundament für die Folgebände bildet.