Profilbild von Hermione27

Hermione27

Lesejury Star
offline

Hermione27 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Hermione27 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.06.2020

So spannend, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen mag

Licht in den Wolken
0

Preußen, Ende der 1860er Jahre: Rieke besucht gemeinsam mit Gunda von Hartung die Höhere Töchter-Schule der Schwestern Schmelling. Als sie die Ferien bei ihrer Freundin und deren wohlhabenden Familie verbringt, ...

Preußen, Ende der 1860er Jahre: Rieke besucht gemeinsam mit Gunda von Hartung die Höhere Töchter-Schule der Schwestern Schmelling. Als sie die Ferien bei ihrer Freundin und deren wohlhabenden Familie verbringt, ist Gundas Bruder Theo recht ruppig zu ihr. Als sie jedoch echte Hilfe braucht, als sich ihr Vater im Krieg verletzt, ist Theo zur Stelle.
Wären da nur nicht all die Missverständnisse, die zwischen Rieke und Theo stehen…


Meine Meinung:
Ich liebe die historischen Romane des Autorehepaars Iny und Elmar Lorentz, denn sie sind immer spannend und mit fundiert recherchiertem historischen Hintergrund geschrieben und flüssig zu lesen.
Auch der zweite Band der Trilogie rund um drei starke Frauen aus verschiedenen Generationen im 19. Jahrhundert war wieder sehr gelungen.

Dieses Mal ist der historische Hintergrund der deutsch-französische Krieg von 1870 sowie einige Schlachten der Preuße gegen die Dänen bzw. die Österreicher in den Jahren zuvor. In Preußen dreht sich vieles um das Militär, das Beamtentum und Firmen / Fabriken, die z.B. Tuche für Uniformen herstellen oder eben Waffen / Kanonen.

In dieser Zeit lebt Rieke als Tochter eines Offiziers aus kleineren Verhältnissen. Die Protagonistin war mir gleich sympathisch, denn sie ist eine starke Frau, die sich nicht alles gefallen lässt. Auch wenn ihr manchmal ihr Stolz etwas im Weg steht, ist sie zupackend und mutig sowie empathisch gegenüber ihren Mitmenschen.
Neben Rieke sind auch die anderen handelnden Personen fein gezeichnet, so dass man ihre Motive und Handlungen als Leser*in gut nachvollziehen kann.

Ich fand nicht nur die Figuren, sondern auch den Spannungsbogen wieder sehr gelungen angelegt und ich habe das Buch mit Genuss gelesen.
Da ich ständig wissen wollte, wie es weitergeht, konnte ich den Roman fast nicht aus der Hand legen.


Fazit:
Ich hoffe, wir bekommen noch viel weiteren „Stoff“ des Autorenpaares, der gewohnt spannend erzählt und so gründlich und fundiert recherchiert ist.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.06.2020

Ein humorvolles und herzerwärmendes Buch für Freundinnen – auch um in eigenen Erinnerungen zu schwelgen

Eine wahre Freundin ist wie ein BH
0

In dem neuen Buch von Ursi Breidenbach und Heike Abidi dreht sich alles um wahre Freundinnen. In fünf thematischen Abschnitten kommen die beiden Autorinnen und kurzen Kapitel zu Wort mit ihren eigenen ...

In dem neuen Buch von Ursi Breidenbach und Heike Abidi dreht sich alles um wahre Freundinnen. In fünf thematischen Abschnitten kommen die beiden Autorinnen und kurzen Kapitel zu Wort mit ihren eigenen Erfahrungen und denen ihrer Freundinnen und Bekannten – von der Kindheit bis ins hohe Alter, eine Freundin ist in jedem Alter Gold wert.


Meine Meinung:
Ich hatte mich auf das neue Buch der beiden (miteinander befreundeten!) Autorinnen schon sehr gefreut, weil ich auch das letzte Werk „Wetten, ich kann lauter furzen“ total witzig fand! Und ich wurde auch dieses Mal nicht enttäuscht. Im Gegenteil!
Dieses Buch fand ich sogar noch besser als das letzte. Ich fand den Aufbau mit den fünf am Alter / Lebensphase einer Frau (Kindheit, Jugend etc.) orientierten Abschnitte sehr gelungen und konnte mich von Anfang an dank des locker-leichten Erzählstils beim Lesen der kurzen – im Wechsel von beiden Autorinnen erzählten – Kapiteln super entspannen.
Die Geschichten über Freundinnen waren einfach witzig und unterhaltsam (so dass ich oft schmunzeln musste!) und ließen sich sehr gut lesen, vor allem haben sie mich aber angeregt, über meine eigenen Geschichten mit Freundinnen nachzudenken. So ging es um Kindergartenfreundinnen und dass man sich eine Freundin sucht, die etwas Interessantes hat, das man selbst nicht hat, oder um Freundschaften in der Pubertät und während der ersten Liebe oder welche Freundin einem auch in schweren Zeiten und allen möglichen Lebenslagen beisteht.
Bei vielen der Beispielgeschichten oder augenzwinkernd aufgeführten Kategorien und „Tests“ habe ich mich und die eine oder andere Freundin wiedergefunden. Es war sehr schön, wieder einmal in Erinnerungen zu schwelgen und an manche Begebenheit erinnert zu werden, an die ich schon seit Jahren nicht mehr gedacht habe.


Fazit:
Dieses Buch ist wunderbar unterhaltsam und herzerwärmend, voller witziger und wahrer Beispiele und wird auch ein von Herzen kommendes Geschenk für meine beste Freundin! Vielen Dank, liebe Autorinnen, für die schönen Stunden, die ihr mir geschenkt habt!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.06.2020

Reizende Fortsetzung über das Kindermädchen Marie und den Buchhändler Oskar

Sommer in Wien
0

Marie arbeitet weiterhin bei der Familie des Dichters Arthur Schnitzler als Kindermädchen und ist für das Wohlergehen von Heini und der kleinen Lili zuständig. Im Sommer darf sie gar mit der Familie in ...

Marie arbeitet weiterhin bei der Familie des Dichters Arthur Schnitzler als Kindermädchen und ist für das Wohlergehen von Heini und der kleinen Lili zuständig. Im Sommer darf sie gar mit der Familie in die Sommerfrische auf die Insel Brioni in Italien, während Oskar, der junge Buchhändler aus Wien, sehnsüchtig auf sie wartet.
Können sie ihre Beziehung noch weiter intensivieren…?


Meine Meinung:
Dieses Büchlein ist eine wunderbare Fortsetzung über Marie und Oskar und ihre zarte Liebe. Ich habe es wieder sehr gerne gelesen, wie Marie sich mit ihrer unverstellten Art um die Kinder kümmert und sich aber auch dank Oskars Hilfe das Lesen immer weiter erschließt.

Die Geschichte ist einfach so zart und reizend erzählt – wie ein ganz besonderes Kleinod.
Der Roman hat auch das Flair der Zeit zu Beginn des 20. Jahrhunderts sehr gut eingefangen und man kann sich den Alltag der Leute aus den unterschiedlichen Schichten gut vorstellen. Auch eine etwas melancholische Stimmung kommt durch, denn es ist einem als Leser schon bewusst, dass der Roman kurz vor dem Ausbruch des 1. Weltkriegs spielt.

Ich finde es wirklich immer wieder erstaunlich, wie viel Inhalt so ein kleiner Roman auf so wenigen Seiten rüberbringen kann.


Fazit:
Auch diese Fortsetzung ist ganz bezaubernd und vermittelt sowohl Zeitgeschichte als auch Gefühl als auch die Lebenswirklichkeit von unterschiedlichen Schichten. Sehr gelungen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.06.2020

Toller dicker Schmöker – fundiert recherchiert und spannend geschrieben

Der Turm aus Licht
0

Über 60 Jahre dauerte der Bau des Turms für das Freiburger Münster und über diesen Zeitraum spannt sich auch die Handlung des Romans.
Wir begleiten den Bau und gleichzeitig fiktive Menschen, die im Umfeld ...

Über 60 Jahre dauerte der Bau des Turms für das Freiburger Münster und über diesen Zeitraum spannt sich auch die Handlung des Romans.
Wir begleiten den Bau und gleichzeitig fiktive Menschen, die im Umfeld des Turmbaus gearbeitet, gelebt und geliebt haben.
So lernen wir zum Beispiel Findelkind Josef kennen, der nichts lieber machen möchte als Bildhauer zu werden, oder Thea, die in einer Bäckerfamilie aufwächst und von ihrem Vater viel schlechter und ungeliebter behandelt wird als ihre jüngeren Geschwister…


Meine Meinung:
Der Roman ist wirklich ein dicker Schmöker, der sich aber sehr gut und flüssig lesen lässt. Seine gut 800 Seiten sind in drei große Abschnitte aufgeteilt, die unterschiedliche Schwerpunkte setzen, d.h. auf das Bauvorhaben als große Aufgabe, auf die Umsetzung des konkreten Turmbaus und schließlich auf das Zwischenmenschliche.

Den Aufbau und die Gestaltung des Romans mit einer Handlung, die sich über sechs Jahrzehnte erstreckt, finde ich dadurch sehr gelungen. Nachdem ich nach den ersten paar Seiten die Befürchtung hatte, ich könnte bei den vielen beteiligten Personen eventuell den Überblick verlieren, hat sich dies im weiteren Verlauf gar nicht bestätigt. Ich konnte der Handlung stets sehr gut folgen und die Geschichte dank der flüssigen und sehr anschaulichen Erzählweise in mich aufsaugen.

Ich habe mich zum einen durch die Geschehnisse auf der Beziehungsebene sehr gut unterhalten gefühlt und bei Schicksalsschlägen mit den Personen gelitten sowie auch an ihrer Entwicklung teilgehabt, zum anderen habe ich aber auch sehr viel über den Turmbau, die Zusammenhänge in einer Bauhütte (z.B. zwischen den einzelnen Gewerken), aber auch den Alltag der Menschen zu der Zeit gelernt. Dabei kam die Autorin nie mit erhobenem Zeigefinger daher, sondern man erfährt interessante Details ganz nebenher, so dass man die fundierte Recherche erkennen und schätzen kann, sich aber als Leser*in nie belehrt fühlt.

Dank des gelungenen Spannungsbogens habe ich auch über die sehr lange Strecke der Handlung mitgefiebert. Ich wurde sehr gut unterhalten und habe ganz viel gelernt – und das ist genau das, was ich von einem historischen Roman erwarte.


Fazit:
Dieser besondere historische Roman rund um den Bau des Freiburger Münsters ist für mich ein tolles Beispiel für einen guten historischen Roman, weil er fundierte Recherche mit einer spannenden Handlung verbindet.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.06.2020

Auch nach 20 Jahren noch lesenswert und unterhaltsam

Mondscheintarif
0

Cora Hübsch ist Anfang 30 und hatte bisher noch nicht sehr viel Glück in ihren Beziehungen. Doch nun scheint sie mit dem attraktiven Dr. Daniel Hoffmann endlich ihren Traummann gefunden zu haben. Doch ...

Cora Hübsch ist Anfang 30 und hatte bisher noch nicht sehr viel Glück in ihren Beziehungen. Doch nun scheint sie mit dem attraktiven Dr. Daniel Hoffmann endlich ihren Traummann gefunden zu haben. Doch er ruft und ruft nicht an… In einer Zeit noch ohne Smartphones ist es für eine Frau wie Cora nahezu die Hölle den Samstagabend neben dem Telefon zu verbringen oder alternativ ihrem Anrufbeantworter zu vertrauen…


Meine Meinung:
„Mondscheintarif“ war das erste Buch von Ildikó von Kürthy, das ich damals gelesen habe, und es ist für mich auch nach wie vor eines der besten. Ich habe eine niedliche kleine Neuausgabe zum Anlass genommen, das Buch nach 20 Jahren noch einmal zu lesen.
Dank der flotten Schreibe der Autorin hat die Geschichte für mich wenig von ihrem Charme verloren. Manches liest sich heute ein anders mit mehr Lebenserfahrung, z.B. Coras Sinnieren über Frauen in Führungspositionen, es ist jedoch – leider! – immer noch genauso aktuell wie damals.
Die Geschichte könnte man heute in Zeiten von Smartphones so natürlich nur noch abgewandelt erzählen, aber wir können uns als Frauen wohl alle trotzdem gut in Cora hineinversetzen. Und der sehr gelungene Humor trägt auch heute noch genauso gut wie damals.
Ich musste auch dieses Mal beim Lesen oft schmunzeln und manchmal auch herzhaft lachen. Die Missverständnisse sind einfach zu gut erzählt! Besonders charmant finde ich auch Coras selbstironische Sicht auf sich selbst. Das macht sie auf jeden Fall sympathisch.


Fazit:
Diesen leicht zu lesenden unterhaltsamen Roman kann man auch nach 20 Jahren noch gut lesen und sich damit ein paar nette Stündchen gönnen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere