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Veröffentlicht am 01.06.2020

Einfach super!

Hex Files - Hexen gibt es doch
2

Ich habe dieses Buch eines Abends in der Badewanne angefangen und konnte einfach nicht mehr aufhören zu lesen. Schon das erste Kapitel hat genau meinen Humpr getroffen und die schlagfertige Hexe Ivy war ...

Ich habe dieses Buch eines Abends in der Badewanne angefangen und konnte einfach nicht mehr aufhören zu lesen. Schon das erste Kapitel hat genau meinen Humpr getroffen und die schlagfertige Hexe Ivy war mir auf Anhieb sympathisch. Es gab auch kein langes Vorgeplänkel, sondern die Geschichte hat direkt Fahrt aufgenommen. Dabei war es auch kein Problem, sich in den Strukturen des Ordens zurechtzufinden, alles wurde nach und nach verständlich erklärt, ohne langweilig zu werden. Auch der Kriminalfall war originell aufgebaut und nicht so geradlinig wie erwartet. Bis kurz vor der Aufklärung wusste ich nicht, wie alles aufgeklärte werden würde. Am interessantesten war aber eigentlich das Geplänkel von Ivy und ihrem gegensätzlichen Partner Rafi Winter. Er, der adrette Soldatensohn, stets emsig und darauf bedacht, alles perfekt zu machen und die Regeln einzuhalten. Sie, möglichst bemüht wenig Aufwand zu betreiben und daher häufig mit unkonventionellen Ermittlungsmethoden. Aber trotz ihrer Vergangenheit mit dem Orden und ihrer starken Abneigung zu Beginn, schaffen sie es sich zusammenzuraufen, und darüber zu lesen hat wirklich Spaß gemacht. Sie ergänzen sich wirklich toll und sind dabei einander ebenbürtig, was für mich eine angenehme Abwechslung darstellt. Nicht zu verachten ist auch Brutus; Ivys sprdchemder Kater. Alle, die auch nur etwas für Katzen übrig haben, werden ihn lieben. Der Epilog hatte noch ein paar richtige Überraschungen parat und einige Fragen sind noch offen geblieben, weshalb ich mich schon auf den nächsten Band freue. Alles in allem -klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 24.03.2020

Estep in Höchstform!

Kill the Queen
2

Juhu, eine neue Serie von Jennifer Estep! Und sie wagt sich endlich in die High Fantasy vor!

Im Auftakt ihrer neuen Reihe lernen wir das Königreich Bellona kennen, das einst von einer Gladiatorin gegründet ...

Juhu, eine neue Serie von Jennifer Estep! Und sie wagt sich endlich in die High Fantasy vor!

Im Auftakt ihrer neuen Reihe lernen wir das Königreich Bellona kennen, das einst von einer Gladiatorin gegründet wurde. Es ist ein eher mittelalterlich anmutendes Land, das aber einigen moderne Annehmlichkeiten bietet, wie zum Beispiel Duschen. Abgesehen davon definiert es sich durch verschiedene Formen der Magie, die auf eine Weise in den Alltag der Menschen integriert ist, von der ich vorher noch nicht gelesen habe. Das Worldbuilding ist der Autorin hier wirklich exzellent gelungen, man erfährt genau die richtige Menge über Kultur, Geschichte und Politik von Bellona und den anderen Königreichen, sodass man perfekt in diese neue Welt eintauchen kann, ohne überfordert zu werden. Außerdem hat Estep ein Händchen für die Details, die alles so lebensecht wirken lassen - seien es Beschreibungen von leckerem Gebäck, Aufführungen von speziellen Tänzen oder Dichtungen bedeutungsschwerer Kinderreime.

Das Ganze präsentiert sie in gewohnt lockerem Schreibstil mit viel Gefühl, Humor und Spannung. Insgesamt ist das Verhältnis von Beschreibungen, Action- Szenen und Dialogen sehr ausgewogen, was das Lesen angenehm und abwechslungsreich gestaltet.

Und dann sind da noch die unglaublich toll gelungenen Figuren, allen voran die Protagonistin Everleigh. Sie hat einige Schicksalsschläge erlitten, aber sie erträgt sie mit hoch erhobenem Kopf, ohne zu klagen oder verbittert zu reagieren. Außerdem ist sie entschlossen, loyal und sehr bedacht, trotzdem schlagfertig, kämpferisch und liebevoll. Alles, was sie erreicht, hat sie sich erkämpft und verdient, ich kann nicht anders als sie zu bewundern.

Auch die Nebencharaktere haben jeder eine eigene Persönlichkeit, die im Verlauf der Geschichte gut erkundet wird. Da ist zum einen Vasilia, die Grausamkeit in Person und verräterische Königin, die ältere Gladiatorin Serilda mit ihren eigenen Plänen und es gibt Lucas Sullivan. Zwischen ihm und Evie fliegen die Funken und ihre Streits sind herrlich zu lesen, aber es gibt auch gegenseitigen Respekt, der Hoffnung auf eine Beziehung macht, in der sich beide Partner gut tun und das Beste im anderen zum Vorschein bringt. Die angedeutete Romanze zwischen beiden kommt aber eher spät zum Tragen und nimmt keinen wesentlichen Einfluss auf die Handlung. So gibt es hier endlich mal eine coole New Adult Fantasy Erzählung, die ohne eine aufgeblähte Liebesgeschichte fesselt und funktioniert.

Dies gelingt dank eines Handlungsbogens, der zwar nicht allzu originell ist (Prinzessin muss aus Palast fliehen und kämpfen lernen, um Thron zurückzuerobern) aber mit seinen Figuren und seiner Umsetzung so rüberkommt. Auch wenn man natürlich ahnt, worauf alles hinausläuft, weiß man lange Zeit eigentlich nicht, was einen erwartet und die Autorin zaubert immer wieder überraschende, neue Herausforderungen aus dem Hut, die einen von Seite zu Seite fliegen und keine bisschen Langeweile aufkommen lassen. Cool ist auch, dass diese Herausforderungen realistisch gemeistert werden, und nicht in letzter Sekunde irgendwelche magischen Dinge das Blatt wenden.

Das Buch findet schließlich zu einem Ende, das die Haupthandlung in diesem Band abschließt, aber genug Fäden offenlässt, an die in den Folgeteilen angeknüpft werden kann. Ich für meinen Teil möchte Bellona erstmal noch nicht verlassen und werde mir den Rest der Reihe, der auf Englisch zum Glück schon erschienen ist, sofort bestellen. Und dann hoffe ich, dass Jennifer Estep schön weiter Fantasy Romane schreibt.

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Veröffentlicht am 29.12.2019

Laini Taylor - Tolkiens Erbin

Strange the Dreamer - Ein Traum von Liebe
2

Häufig hat man beim 2. Band einer Trilogie das Gefühl, er wäre nur ein Lückenbüßer, eine Überbrückung bis zum Großen Finale. Bei Laini Taylors Werken ist dies bewiesenermaßen nicht der Fall, sondern sie ...

Häufig hat man beim 2. Band einer Trilogie das Gefühl, er wäre nur ein Lückenbüßer, eine Überbrückung bis zum Großen Finale. Bei Laini Taylors Werken ist dies bewiesenermaßen nicht der Fall, sondern sie schafft es sogar immer wieder, sich noch einmal zu übertreffen.
Ich kann nicht viel über die Handlung schreiben, ohne diesen Band oder seinen Vorgänger zu spoilern, deshalb verrate ich nur, dass die Protagonisten Lazlo, Sarai und die sagenumwobene Stadt Weep erneut den Kern der Geschichte darstellen. Hinzu kommen weitere, liebevoll ausgestaltete Charaktere, die einem schnell ans Herz wachsen und noch lange nach dem Beiseitelegen des Buches beschäftigen. Wie die Autorin es schafft, jeder Figur eine Geschichte zu geben, ihr wirklich Leben einzuhauchen, ist nah dran an wahrer Magie und weit weg von jeglichen Stereotypen der Gut-Böse-Fantasyliteratur.
Auch das Worldbuilding ist schlichtweg beeindruckend. Die Geschichte ist in einer detaillierten Welt angesiedelt mit eigener Mythologie, faszinierenden Ethnien und einer ausführlichen Historie. Mit jeder Seite gibt es etwas Neues zu entdecken, ohne dass es überladen wirkt oder den Leser überfordert. Taylor hat die perfekte Balance zwischen Ausschweifungen, die zum Träumen anregen, und einem atemberaubendem Spannungsbogen gefunden. Wenn ich darf, möchte ich sie an dieser Stelle als Erbin Tolkiens bezeichnen.
Nicht zuletzt ist es aber ihr Schreibstil, der mich persönlich immer wieder fesselt, sobald ich eines ihrer Bücher in die Hand nehme. Auch in diesem Werk erzählt sie poetisch und einfühlsam, manchmal macht sie aber auch nur Andeutungen um der Fantasie des Lesers eigenen Raum zu geben. So entsteht aus einem einzigen Absatz ein Gemälde, mal surreal und mal epischen Ausmaßes, auf jeden Fall nicht von dieser Welt.
Zwiegespalten kann ich es jetzt kaum erwarten, bis der dritte Band erscheint und endlich die letzten großen Geheimnissen gelüftet werden, andererseits möchte ich, dass diese Buchreihe nie endet.
Wer oder was auch immer Laini Taylor inspiriert: Möge es von Dauer sein.

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Veröffentlicht am 10.12.2019

FSK 16

Vicious - Das Böse in uns
1

Ich begann dieses Buch an einem Samstag zu lesen. Und plötzlich war es Montagmorgen.

„Vicious-Das Böse in uns" ist eines dieser Bücher, das man nicht mehr aus der Hand legen kann, wenn man es einmal aufgeschlagen ...

Ich begann dieses Buch an einem Samstag zu lesen. Und plötzlich war es Montagmorgen.

„Vicious-Das Böse in uns" ist eines dieser Bücher, das man nicht mehr aus der Hand legen kann, wenn man es einmal aufgeschlagen hat.
Wer V.E. Schwan kennt, weiß, dass ihre Worte einen in ihren Bann schlagen und auch in diesem Werk verzaubert sie mit einer gewohnt ausdrucksstarken Sprache. Jene passt vom Stil unheimlich gut zur originellen Handlung und auch wenn die Geschichte mehr oder weniger in unserer Welt angesiedelt ist, fühlt man sich, als hätte man sich in eine Fantasiewelt begeben.

Alles beginnt mit zwei brillanten, jungen Medizinstudenten und entwickelt sich zu einem Epos um Rache, Freundschaft, und das Böse in all seinen Facetten. Man hat ein bisschen das Gefühl, hier wird der Grundstein für etwas viel Größeres gelegt, obwohl die Autorin schon mit so vielen Wendungen und Enthüllungen aufwartet, das einem fast schwindelig wird. Ich kann es kaum erwarten, bis die Fortsetzung kommt!

Das faszinierendste an dieser Geschichte sind aber vor allem die beiden Hauptcharaktere. Beide waren einst Freunde, und entwickeln sich zu so unterschiedlichen Menschen, dass sie einen Kampf auf Leben und Tod miteinander beginnen. Dabei sind beide moralisch äußerst fragwürdig, aber ihre Motive werden absolut nachvollziehbar dargestellt, dass man (zumindest teilweise) Sympathie und Verständnis für sie entwickelt. Sie sind eigentlich typische Anti-Helden, aber in ihrer Persönlichkeit und eigenen Geschichte so besonders, was sie mit zu den spannendsten literarischen Figuren macht, über die ich je gelesen habe.

Nichtsdestotrotz sollte man festhalten, dass es eine düstere, brutale Geschichte ist - sowohl Cover als auch Titel deuten das ja schon an. Und auch wenn der Klappentext verrät, dass es um Superkräfte geht, sollte man dabei nicht an Comic Helden denken. Hier wird ein wissenschaftlicher Ansatz gegeben, und man sieht, was passiert wenn die falschen Personen Macht bekommen. Wenn jemand in seiner ethischen Entwicklung noch nicht ganz gefestigt ist, könnte dieses Buch eventuell zu Problemen führen.

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Veröffentlicht am 24.06.2018

Wanhsinns Abschluss

Tochter der Götter - Schattenweg
1

Diese Reihe endet so, wie ich sie mir gewünscht habe und bleibt ihrem Stil treu.
Es gibt jede Menge Witz und Spannung, Magie und Emotionen und etliche wirklich überraschende Wendungen. Endlich werden ...

Diese Reihe endet so, wie ich sie mir gewünscht habe und bleibt ihrem Stil treu.
Es gibt jede Menge Witz und Spannung, Magie und Emotionen und etliche wirklich überraschende Wendungen. Endlich werden einige Geheimnisse gelüftet und Identitäten enthüllt. Es werden Opfer gebracht aber auch Beziehungen geknüpft und Verrät begangen. Neue Orte dieser griechischen Welt werden erkundet und neue Figuren eingeführt-interessante Figuren.
Cat schließt ihre in Band eins begonnene Entwicklung ab blüht jetzt richtig auf. Griffin ist dabei wieder stets die verlässliche Unterstützung an ihrer Seite. Auch die Nebencharaktere bekommen diesmal wieder etwas mehr Raum, was mir sehr zugesagt hat, genauso wie das Auftreten einiger Götter.
Insgesamt ist dies alles, was ich mir vom Ende dieser Reihe gewünscht und erhofft habe, und ich kann jedem nur begeistert empfehlen, sich diese Bücher anzuschaffen.