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Veröffentlicht am 03.06.2020

Spannendes Kinderbuch

Die Reise des weißen Bären
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„...Doch nun gab es keinen Ort mehr, an den ich mich hätte flüchten können. Ich war mit Hauk und der Bärin auf diesem Schiff gefangen, bis wir nach London kamen...“

Der 12jährige Arthur ist vor dem Stiefvater ...

„...Doch nun gab es keinen Ort mehr, an den ich mich hätte flüchten können. Ich war mit Hauk und der Bärin auf diesem Schiff gefangen, bis wir nach London kamen...“

Der 12jährige Arthur ist vor dem Stiefvater und den Stiefgeschwistern geflohen. Bei sich trägt er einen Brief, den seine Mutter aus Wales erhalten hat. Wales war die Heimat der verstorbenen Vaters. Die Mutter ist nach dessen Tod nach Norwegen zurückgekehrt und hat erneut geheiratet.
Als Arthur Hunger hat, greift er sich in einem Gasthaus eine Hasenkeule. Die gehörte dem Seemann Hauk. Auf der Flucht gelangt Arthur in ein Gebäude, in dem eine Eisbär in einem Käfig ist. Der Dok, der das Tier betreut, bietet Arthur an, sich um die Bärin zu kümmern. Der soll mit dem Schiff als Geschenk nach England gebracht werden.
Die Autorin hat ein spannendes Kinderbuch geschrieben. Es führt mich in das Jahr 1252.
Arthur hat es auf dem Schiff nicht einfach. Vom Kapitän wird er geduldet, von den Matrosen gemobbt, um das heutige Wort dafür zu verwenden. Besonders Hauk tut sich bei den Schikanen hervor.
Zwei Dinge zeichnen die Reise aus. Zum einen bildet sich schnell eine besondere Bindung zwischen Arthur und der Eisbärin heraus. Er ist in der Lage, sie zu beruhigen. Trotzdem dauert es seine Zeit, bis Arthur ihr vertraut und begreift, dass sie ihm nichts tun wird.

„...Als ich einige Zeit später den Kopf hob, stellte ich fest, dass die Bärin die Augen geöffnet hattE und mich beobachtete. Ich hatte keine Angst...“

Auch das Verhältnis zwischen Arthur und dem Dok erfährt eine Wendung. Es ist zunehmend spürbar, dass er den Jungen ins Herz geschlossen hat und mit dem Vorgehen auf dem Schiff nicht immer einverstanden ist. Doch in der Hierarchie thronen zu viele über ihm.
Seefahrt zur damaligen Zeit war mit Gefahren verbunden. Durch die muss auch Arthur, sei es ein Piratenüberfall oder ein Sturm. Kurzzeitig darf die Bärin das Gefühl der Freiheit genießen. Daran erinnert sich Arthur, als es in London für das Tier um Leben und Tod geht.
Im Nachwort legt die Autorin da, dass es eine solche Bärin in London wirklich gegeben hat. Ihre Überfahrt allerdings entstammt der Phantasie der Autorin.
Die Geschichte hat mir ausgezeichnet gefallen. Sie ist spannend und abwechslungsreich und ein Plädoyer für die Freiheit von Mensch und Tier.

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Veröffentlicht am 01.06.2020

Folgen einer Reise

Sonnenplätze
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„...Ich schaukelte in meinem Stuhl. Nur ein bisschen. Eine Verschnaufpause gewinnen und überlegen, wie viel Wahrheit du vertragen würdest...“

Frederike ist schwerhörig. Das verdankt sie ihrer Erkrankung ...

„...Ich schaukelte in meinem Stuhl. Nur ein bisschen. Eine Verschnaufpause gewinnen und überlegen, wie viel Wahrheit du vertragen würdest...“

Frederike ist schwerhörig. Das verdankt sie ihrer Erkrankung an Mumps in der Kindheit. Nach der Beerdigung ihres Vaters öffnet sich durch Zufall der Impfausweis ihrer älteren Schwester vor ihr. Die ist gegen Mumps geimpft. Plötzlich hat Frederike Fragen, die sie ihrer Mutter Karin stellt. Deren Reaktion zeigt das Eingangszitat. Es sollte noch einige Wochen und eine Lange Reise brauchen, bis Frederike die Wahrheit erfährt.
Die Autorin hat eine abwechslungsreichen Gegenwartsroman geschrieben. Die Familiengeschichte wird einmal aus der Sicht der Mutter, dann aus dem Blickwinkel der Tochter erzählt. Beide sehen logischerweise manches unterschiedlich.
Die Ausgangssituation ist nicht einfach. Der plötzliche Tod des Vaters fordert Entscheidungen. Dazu kommt, dass Karin bei dem Ausräumen der Hinterlassenschaft auf Briefe aus Florida stößt. Die erinnern sie an eine Krise in ihrer Ehe. Ihr Mann war vor der Hochzeit in den USA gewesen. Und dann tauchte plötzlich ein Frauenname auf.
Die 30jährige Frederike hatte seit dem Unfall der Vaters vor einigen Jahren in der Drogerie ausgeholfen. Von der Arbeit konnte sie sich nicht mehr lösen, obwohl sie ihr kaum Befriedigung gab und ihr eigentlicher Beruf als Fotografin auf der Strecke blieb. Gleichzeitig wurde die Fotoecke in der Drogerie immer weiter eingeschränkt.
Karin bittet Frederike, sie auf eine Reise nach Florida zu begleiten. Sie hofft dort für sich Antworten zu finden und sich gleichzeitig mit ihrer Tochter aussprechen zu können. Zu viel ist offen zwischen ihnen.
Der Schriftstil ist leicht lesbar und sorgt für einen angenehmen Lesefluss. Sanibel Island wird sehr anschaulich beschrieben. Deutlich wird die Wirkung des Klimawandels in Florida. Gary, der im Nationalpark aushilft und der Sohn von Frederikes Vermieter ist, zeigt Frederike nicht nur die Schönheiten, sondern macht sie in inhaltsreichen Gesprächen auch auf die Gefahren aufmerksam.

„...Aber die starken Regenfälle haben überall viel durcheinandergebracht. In unseren Sümpfen trifft Süß- auf Salzwasser. Der Salzgehalt darin ist stark gesunken. Darum können nun auch andere Bäume neben den Mangroven überleben...“

Warum die Mangroven für das Land so wichtig sind, wird ebenfalls thematisiert.
Ein weiterer Punkt, der nicht nur zwischen Frederike und ihrer Mutter zur Sprache kommt, ist die Teilnahme an Impfungen. Für und Wider werden kontrovers diskutiert. Hank, Arzt und Freund des Vermieters, dringt darauf:

„...Eine Fachzeitschrift, von der ich viel halte, hat über den vergangenen Grippewinter in Europa berichtet. Der muss wirklich hart gewesen sein. Ich mache mir Sorgen um meinen alten Freund her, weil dies Viren bei uns meist eine Saison später kommen...“

Und gerade diese Gespräche führen Karin an einen entscheidenden Punkt ihrer Ehe. Sie bekommt Antworten, mit denen sie nie gerechnet hat. Für Frederike wird klar, warum sich ihr liebender Vater von einen Tag auf den anderen für sie verändert hat und warum sie nicht geimpft ist. Nein, es hat nichts mit Ehebruch zu tun! Der Zusammenhang hat einen völlig anderen Grund. Wieder einmal zeigt sich, dass Schweigen oft die schlechteste aller Optionen ist.
Frederike lässt mich an ihren positiven und negativen Erfahrungen mit Hörgerät und Schwerelosigkeit teilnehmen.
Und in Florida steht Gary vor einer ähnlichen Entscheidung wie Frederike vor Jahren. Soll er seine persönlichen Ambitionen aufgeben und seine Vater bei der Verwaltung der Ferienanlage unterstützen?
Die drei Ferienwochen werden alle Beteiligten nachhaltig verändern. Sie begreifen, was für ihr persönlichen Glück wirklich wichtig ist.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es verbindet gekonnt gesellschaftliche mit persönlichen Fragen.

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Veröffentlicht am 30.05.2020

Sehr geschickt konstruiert

Nur tote Schwaben schweigen
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„...Keiner entgeht seiner Schuld. Gezeichnet: die schwarze Henne...“

Hauptkommissar Eugen Querlinger wird zu einem Toten gerufen. Der Oboist Manfred Reuber wurde erschossen und in den Wald gelegt. Kopfzerbrechen ...

„...Keiner entgeht seiner Schuld. Gezeichnet: die schwarze Henne...“

Hauptkommissar Eugen Querlinger wird zu einem Toten gerufen. Der Oboist Manfred Reuber wurde erschossen und in den Wald gelegt. Kopfzerbrechen bereitet den Kriminalisten die Nachricht, die sie bei dem Toten finden. Ich habe sie als Eingangszitat gewählt.
Der Autor hat einen fesselnden und äußerst geschickt konstruierten Krimi geschrieben. Selbst Kleinigkeiten sind nicht so, wie sie scheinen.
Die Personen werden gut charakterisiert. Das betrifft insbesondere Querlinger. Der hat einen sehr trockenen Humor. Das zeigt sich, als sie bei der Vermieterin des Toten aufschlagen und die Frau Professor ihnen ein Getränk anbietet.

„...“Brennesseltee, Ziegenmilch, Ayram, Wasser?“ Querlinger versuchte sich zu erinnern, wann man ihn das letzte Mal genötigt hatte, sich ultimativ für ein Getränk zu entscheiden, das bei ihm Brechreiz auslöste...“

Der Schriftstil ist abwechslungsreich. Mit dem schwäbischen Dialekt hatte ich keine Probleme. Gerade im Dialekt kann Querlinger sehr direkt werden, wenn man ihm dumm kommt.

„...Ob mir scho wisset, wer`s war? Freilich. Des isch wie beim Furzen. Der wo z`erscht frogt, wer`war, der war`s...“

Die Ermittlungen dagegen erweisen sich als schwierig. Schnell stellt sich heraus, dass der Oboist nicht der einzige Tote bleiben wird. Die schwarze Henne spielt mit der Polizei Katz und Maus. Wird es ihnen gelingen, weitere Morde zu verhindern?
Als hilfreich und clever erweist sich im Team insbesondere Janine von Eulenburg. An passender Stelle stellt sie fest:

„...Innovativer Grips, gepaart mit kreativem Einfallsreichtum und weiblicher Intuition. Eigenschaften, die bestimmten männlichen Kollegen völlig abgehen...“

Allerdings kann sie auch grantig werden. Beim Verhör im Kloster vergreift sie sich kräftig im Ton. Hier fehlen ihr Toleranz und Fingerspitzengefühl. Doch der Erzabt weiß geschickt zu kontern. Auch dr hat Humor.
Das ist übrigens einer der Punkte, die das Buch für mich zu etwas Besonderen machen. Selbst die Nebenfiguren spielen eine Rolle und bringen sich mit ihren Charaktereigenschaften ein, sodass man sie einschätzen kann. Sie sind nicht nur Statisten bei den Ermittlungen.
Ich denke dabei nicht zuletzt an die philosophischen Weisheiten der Frau Professor.

„...Die Idee sitzt gleichsam als Brille auf unserer Nase, und was wir ansehen, sehen wir durch sie. Wir kommen gar nicht auf den Gedanken, sie abzunehmen...“

Die Frau Professor kann nicht im mindesten ahnen, an wie vielen Stellen des Romans ihre Worte sich bewahrheiten werden, denn der Autor animiert mich zwar gekonnt zum Mitraten, lässt sich aber in die gleichen Fallen laufen wie das Team der Ermittler.
Nach und nach lichtet sich der Nebel über der Geschichte. Ein Foto aus der Vergangenheit erweist sich als tragbare Spur. Wen ich allerdings geglaubt hatte, dass es nun linear zum Ende zu geht, hatte ich mich gründlich getäuscht.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es war mein erster Krimi vom Autor, aber sicher nicht mein letzter.

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Veröffentlicht am 28.05.2020

Was haben die Diebe vor?

Tödliche Energie
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„...Zuckerbrot oder Peitsche! Gib dem Subjekt keine Chance, sich auf irgendetwas einzustellen. Bring ihn aus der Balance...“

Ein LKW-Fahrer wird von Polizisten in der Nähe von Erfurt auf einen Parkplatz ...

„...Zuckerbrot oder Peitsche! Gib dem Subjekt keine Chance, sich auf irgendetwas einzustellen. Bring ihn aus der Balance...“

Ein LKW-Fahrer wird von Polizisten in der Nähe von Erfurt auf einen Parkplatz geschickt, um die Räumung der Unfallstelle abzuwarten. Er kann nicht ahnen, dass dies eine Falle ist, Als er in seiner Koje erwacht, hängt am LKW eine leerer Anhänger. Die Energiespeicher, genannt Pulsatoren, sind verschwunden.
Der Fall landet bei der Amerikanerin Karen, da die Ware für ein amerikanischen Unternehmen bestimmt war und es sich um sehr brisante Geräte handelt.
Ihr deutscher Partner Martin Weilmann stößt erst später dazu, weil er in die Bewachung des lateinamerikanischen Präsidentenkandidaten Ormana y Ortegana involviert ist.
Der Autor hat erneut einen spannenden Krimi geschrieben. Wieder stehen waffentechnisch relevante Geräte im Mittelpunkt.
Anfangs ahnt Karen nicht, dass es ein zweites Problem gibt. Aus einem tschechischen Abfalllager wurde zwei Chemikalien gestohlen, die zusammen einen gefährlichen Sprengstoff ergeben.
Der Schriftstil passt zum Genre. Er sorgt für einen hohen Spannungsbogen.
Bei ihrer Recherche muss Karen feststellen, dass die Firma, die die Pulsatoren bekommen sollte, sie nicht für voll nimmt. Sie zeigt denen schnell, wo es lang geht Das Eingangszitat stammt von Karen.
Am Abend trifft Karen auf eine Gruppe von Umweltschützerin. Sie wollen vor der Firma demonstrieren.

„...Hier am Ort gibt es eine Firma, die liefert Waffen an die Elfenbeinküste und nach Nigeria, und zwar an die Regierungsgruppen und die Rebellen gleichermaßen. Unsre Regierung lässt das zu, weil es eben Steuergelder bringt...“

Sehr gut wird im Gespräch in der Runde herausgearbeitet, dass die Meinungen radikal auseinander gehen. Gewalt oder friedliche Demonstration? Das ist die Frage.
Die technischen Zusammenhänge, die bei den Geschehen eine Rolle spielen, werden ausreichend und allgemeinverständlich erläutert. Gleichzeitig wird dargestellt, wie einfach es sein kann, Geheimdienste auszutricksen, in dem man ihre Vorurteile bedient.
Karens Ermittlungen bleiben nicht unbemerkt. Das bringt sie erneut in Lebensgefahr.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen.

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Veröffentlicht am 26.05.2020

Spannende Familiengeschichte

Die Insel der vergessenen Träume
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„...So wie ihre Mutter von der Hochzeitsnacht sprach, erinnerte sie Clara an einem Besuch beim Zahnarzt. Der musste sein, war zumeist unerfreulich und man war froh, wenn man es hinter sich hatte...“

Das ...

„...So wie ihre Mutter von der Hochzeitsnacht sprach, erinnerte sie Clara an einem Besuch beim Zahnarzt. Der musste sein, war zumeist unerfreulich und man war froh, wenn man es hinter sich hatte...“

Das Buch beginnt heftig. Eine junge Frau wird auf Hawaii von drei Deutschen vergewaltigt und geschlagen. Sie setzt ihren Leben ein Ende, um ihre Angehörigen zu schützen.
Dann wechselt die Geschichte in die Gegenwart. Leonie hat gerade ihr Medizinstudium geschmissen. Sie war in der Pathologie umgekippt. Das war leider nicht das erste abgebrochene Studium. Nachdem auch das Praktikum als Journalistin nicht funktioniert, bekommt sie das Angebot, eine Stelle in einem Hotel auf Hawaii anzutreten. Sie weiß, dass eine Vorfahrin in Hawaii gelebt hat.
Dummerweise verpasst sie unterwegs den Anschlussflug. Als sie 24 Stunden später auf Hawaii ankommt, ist der Manager unerbittlich. Die Stelle ist weg. Sie steht ohne Job und ohne Unterkunft da.
Ein zweiter Handlungsstrang beginnt 1881. In Hamburg stirbt Claras geliebter Vater. Die Mutter heiratet erneut. Der Stiefvater will, dass Clara heiratet. Die droht ihm mit einem Skandal, wenn er sie zur Hochzeit zwingt. Doch eine geschickt eingefädelte Intrige sorgt dafür, dass Clara Robert heiratet und sich mit ihm nach Hawaii einschifft. Auf der Hochzeitsfeier bekommt sie mit, was im Hintergrund gelaufen ist.
Die Autorinnen haben einen fesselnden und abwechslungsreichen Roman geschrieben. Die Geschichte hat mich schnell in ihren Bann gezogen.
Der Schriftstil ist ausgefeilt und sorgt für einen hohen Spannungsbogen. Da immer Gegenwart und Vergangenheit wechselt, findet der Umbruch meist an einer spannenden Stelle statt.
Sehr bildhaft und mit feinen Metaphern wird die Landschaft der Garteninsel Kauai beschrieben.

„...Als sie unten ankamen, ließ Leonie ihren Blick in die Ferne schweifen und genoss den Anblick der großartigen Landschaft. So weit das Auge reichte, rote Felsformationen, die mit Bäumen und Moos bewachsen waren...“

Beide Handlungsstränge haben ihren eigenen Reiz. Und in beiden steht jeweils eine starke Frau im Mittelpunkt. Natürlich gibt es Unterschiede. Clara war eine selbstbewusste Frau, die erfahren muss, dass sie wie eine Ware auf Hawaii geschickt wurde und sich hier gegen Gewalt und Missachtung durchsetzen muss.
Leonie lernt auf Hawaii, ihr Leben in die eigenen Hände zu nehmen und herauszufinden, was sie wirklich will. Olina, Nakoas Mutter, sieht ihre Ankunft so:

„...Das Leben ist ein Kreislauf. […] Ein Kreislauf aus Schöpfung und Untergang. Alles ist vorherbestimmt, Irgendetwas hat dich zu uns geführt...“

Bei ihrer Suche nach Claras Vergangenheit stößt sie als erstes auf Informationen zu deren Mann. Und der hat vorwiegend negative Spuren auf Hawaii hinterlassen. Leonie schämt sich ihrer Verwandtschaft, doch ihr wird gesagt:

„...Jeder Mensch hat die Möglichkeit, aus seinem Leben etwas Einzigartiges zu machen. Vielleicht ist das deine Chance?...“

Dann findet Leonie im Museum Bilder, die Clara gemalt hat. Jetzt will sie genau wissen, wie die unterschiedlichen Informationen zusammenpassen.
Ausführlich wird die Geschichte Hawaiis in die Handlung eingebettet. In Claras Leben erlebe ich bewusst, wie die Einheimischen unterdrückt wurden. Nakoa gehört in der Gegenart zu denjenigen, die die alten Kultur retten wollen und sich für eine Selbstständigkeit von Hawaii einsetzen.
Auch die Legenden und Sagen der Inselwelt werden nicht ausgespart. Mir gefallen die eindringlichen Lebensweisheiten.

„...Das Leben ist wie das Meer. Es kommt, es geht, es verändert sich. […] Man kann es nicht besiegen, aber man kann auf seinen Wellen reiten...“

Inhaltsreiche Gespräche geben Einblicke in die Gedankenwelt der Protagonisten. Sowohl für Clara, als auch für Leonie wird Hawaii zu einen entscheidenden Punkt in ihrem Leben.
Ein Personenverzeichnis, ein Glossar und eine inhaltsreiches Nachwort ergänzen das Buch.
Die Geschichte hat mir ausgezeichnet gefallen.

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