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Veröffentlicht am 01.06.2020

Mut zum Überleben

Die Champagnerkönigin (Die Jahrhundertwind-Trilogie 2)
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In diesem Buch geht es um die junge Isabelle, die gegen den Willen ihrer Eltern mit dem attraktiven Radprofi Leon Feininger durchbrennt. Doch nicht alles ist so, wie sie sich das vorgestellt hat, denn ...

In diesem Buch geht es um die junge Isabelle, die gegen den Willen ihrer Eltern mit dem attraktiven Radprofi Leon Feininger durchbrennt. Doch nicht alles ist so, wie sie sich das vorgestellt hat, denn bislang ist sie doch ein ziemlich verwöhntes Mädchen gewesen, dass sich nicht die Hände schmutzig machen oder mal selbst mit anpacken musste. Durch das geerbte Weingut ist sie nun gefordert und zwar mehr, als man meint, denn so einfach, wie man sich das vielleicht vorstellt ist es nicht. Ein Tiefschlag nach dem anderen folgt, Zweifel tauchen auf, auch der Anfang und die Kontaktaufnahme zu den Einwohnern gestaltet sich schwierig. Hier erlebt man Zurückhaltung, Neid, Argwohn - aber natürlich auch liebenswerte Menschen, die ihr helfen, sich einzuleben und ihre Träume zu verfolgen, wie zum Beispiel den Angestellten Claude oder seine Lebensgefährtin Micheline.

Anfangs hab ich gedacht, wow 511 Seiten, und ja vielleicht hätte man manche Szenen etwas abkürzen können, aber im Großen und Ganzen fand ich es erstaunlich, was man über das Thema Champagner alles lernen kann, was wirklich interessant und verständlich, aber auch ausreichend erklärt ist und durch einige Bilder noch hervorgehoben wird.

Mit Isabelle bin ich lange nicht warm geworden, weil ich sie anfangs wirklich unerträglich arrogant, fordernd und unzufrieden fand. Zum Glück verändert sich das Stück für Stück, aber immer wieder scheint ihre besserwisserische Art, ihr schnelles urteilen über andere und ihr Verhalten auch ihren besten Freundinnen gegenüber durch, was für mich oft wirklich unverständlich war und mich auch ab und zu doch ziemlich aufgeregt hat, selbst wenn sie einiges durchmachen muss.

Daniel ist für mich ein talentierter Kellermeister, der sich darauf aber nichts einbildet und mit seiner Sanftheit und seiner ruhigen Ausstrahlung sorgt er für gewissen Ausgleich. Seine Ideen sind berührend und selbstlos.
Am Schluss war ich ehrlich gesagt etwas geschockt, denn das hätte ich einfach nicht erwartet und hat Isabelle in meinen Augen wieder etwas herabgestuft, dafür hab ich nicht wirklich Verständnis gehabt und ich bin gespannt, ob man darüber in den folgenden Bänden noch was lesen kann.

Alles in allem lässt mich die Geschichte ein wenig mit gemischten Gefühlen zurück - einerseits finde ich die Idee und den Aufbau der Geschichte interessant, die Charaktere sind auch gut umschrieben, da es eine gute Mischung aus intriganten, eifersüchtigen Personen gibt, andere mit Berechnung, einigen mit trauriger Vergangenheit und dann wieder welche, die offen für Neues und Andere sind, die positiv sind und trotz des eigenen Leids so selbstlos sind. Genau das hat die Geschichte gut rausgestellt: Sei für andere da, nimm Dich selbst zurück, tue selbst was und auch für andere, freu Dich über das, was Du geschafft hast, lass Dich nicht von Niederlagen runterreißen, sondern entwickle Plan B und bleib positiv, und dass Freundschaft und Vertrauen in Notlagen so wichtig sind, dazu muss man aber selbst ein guter Freund sein.
Allerdings ist es mir einfach schwer gefallen, mit Isabelle warm zu werden, mit ihrer Art, ihrem Verhalten, ihrer teilweise impulsiven Art, ohne nachzudenken, um dann wieder zurückzurudern und sie hat immer wieder die Freundschaft anderer verkannt und nicht wirklich geschätzt und leider war für mich das Ende etwas zu abrupt, da hätte ich nach so vielen Seiten gerne doch etwas mehr Ausklang gefunden und leider hat man mit dem was kam, irgendwie gerechnet, daher etwas vorhersehbar. Einige Male hatte ich auch von den Ansichten und den Gesprächen das Gefühl, dass es gar nicht so richtig in die Zeit gepasst hat und eine gewisse Leichtigkeit und ein paar mehr lustige Momente haben mir dann doch gefehlt.
Etwas schade, denn die bisherigen Bücher und die Autorin selber mag ich wirklich sehr gerne!

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Veröffentlicht am 01.06.2020

Das neue Leben in Siam

Der Zwilling von Siam
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Emilie reist mit ihrem Vater von Hamburg nach Siam/Bangkok, auch das Venedig des Ostens genannt, um sich dort geschäftlich niederzulassen. Sie hat eine Anstellung als Lehrerin am Königshof erhalten.
Doch ...

Emilie reist mit ihrem Vater von Hamburg nach Siam/Bangkok, auch das Venedig des Ostens genannt, um sich dort geschäftlich niederzulassen. Sie hat eine Anstellung als Lehrerin am Königshof erhalten.
Doch die Ankunft wird getrübt, denn ihre Zwillingsschwester Marie soll mit ihrer Kutsche tödlich verunglückt sein. Ständig wird sie mit ihr verwechselt und kommt so an Informationen, dass Marie ein falsches Spiel gespielt und spioniert haben soll, denn sowohl die Deutschen als auch die Engländer liefern sich einen Wettkampf um die Gunst des Königs, auch was den Eisenbahnbau betrifft. Immer tiefer gerät sie in ein Netz aus Lügen, Machtkämpfe, Missgunst, Intrigen. Ihr Vater verhält sich ziemlich merkwürdig, so dass sie nur auf die Hilfe von Johannes, dem Schwager ihrer Schwester, rechnen kann, der aber von allen als Nichtsnutz und Rumtreiber angesehen wird. Ihr Schwager Franz wirkt so, als wenn er von dem Leben seiner Frau nicht viel mitbekommen hat.

Man denkt als Erstes erst an die Geschichte von Anna und der König, was überraschenderweise auch erwähnt wurde, obwohl die Tätigkeit am Palast eher hintergründig ist, was ich etwas schade finde. Auf jeden Fall ist der König sehr sympathisch und seine Kinder wohlerzogen.
Emilie wirkte auf mich öfter sehr dickköpfig, sie hat sich nicht groß Gedanken gemacht, wie ihr Verhalten auf andere wirkt, was sie wollte, hat sie auch durchgesetzt, ohne groß an die Gefahr zu denken. Auch etwas ungewöhnlich für die damalige Zeit. Diese vielen Gedankengänge, die sie hatte, die Spurensuche und das Ausfragen anderer waren zum Teil taktisch sehr unklug, unüberlegt und unreif. Das hat mich irgendwie die ganze Zeit gestört.
Auch die vielen Längen, die Landschaftsbeschreibungen, das Leben dort und vieles mehr, hätte etwas zusammengefasster sein können, dann wäre die Spannung nicht so häufig wieder raus genommen worden.
Die Konflikte sind zeitweise leider auch sehr verworren, zu viele Personen, zu viel wenn und aber, da bauscht sich was auf und ist aber auch schnell wieder erledigt, auf zum nächsten Vorfall und das alles trotz der Gesamtlänge des Buches.
Der Schluss des Buches ist etwas ungewöhnlich, hat mich aber auch nicht mehr gewundert, irgendwie hat man sich das schon die ganze Zeit gedacht, vielleicht nicht die Art und Weise, aber es hat vieles darauf hingedeutet. Ich hab mir nach dem Klappentext etwas mehr versprochen und war doch etwas enttäuscht, denn dieses Wow-Gefühl ist ausgeblieben.

Auch die jeweiligen Charaktere konnten mich leider nicht überzeugen, es ist alles trocken, unpersönlich, ohne große Emotionen geblieben und selbst der romantische Teil hat leider keine großen Gefühle erzeugt.

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Veröffentlicht am 01.03.2020

Eine stürmische Familie

Die Whiteoak-Saga. Stürmische Zeiten
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Der Auftakt einer Familien-Saga um das Jahr 1824.... In dem 1.Teil lernt man die Whiteoaks Stück für Stück kennen, eine eher ungewöhnliche, eigensinnige und teilweise auch ziemlich schräge Familie, die ...

Der Auftakt einer Familien-Saga um das Jahr 1824.... In dem 1.Teil lernt man die Whiteoaks Stück für Stück kennen, eine eher ungewöhnliche, eigensinnige und teilweise auch ziemlich schräge Familie, die sich über mehrere Generationen auf dem Besitz Jalna in Ontario niederlassen.
Ich muss gestehen, dass ich ziemlich schwer in dieses Buch gefunden habe, teilweise aufgrund der doch etwas gewöhnungsbedürftigen Übersetzung, durch die ich häufiger ins Stocken geraten bin, aber auch aufgrund der wirklich ungewöhnlichen, teilweise unerträglichen Verhaltensweise der Familie, besonders der Großmutter Adeline und ihrem noch schrägeren Papagei, der in diesem Buch nichts anderes tut, als auf indisch ziemlich derbe Schimpfworte und Flüche auszusprechen.
Manchmal hab ich mich gefragt, ob es an der Familie lag, dass manche Sätze unterbrochen oder kindisch klangen, aber scheinbar sollte dieses Buch ein wenig der Zeit angepasst werden. Leider muss ich gestehen, dass ich hier das erste Mal überlegt habe, ob ich das Buch weiterlesen möchte, denn es kommt wirklich langsam nur in Fahrt und es braucht schon einige Seiten, damit man mal ein wenig mehr erlebt, als gemeinsame Essen, Diskussionen der Familie, eine ständig kreischende und unzufriedene Großmutter, die kurz vor ihrem 100.Geburtstag steht.
Doch mit der Zeit hat sich die Geschichte dann entwickelt und hat sich mit einem seichten Cliffhanger für den ersten Teil verabschiedet.
Momentan überlege ich wirklich, ob ich die weiteren Teile lesen möchte, denn auch wenn das Leben gerade auf dem Land und in der Landwirtschaft hart ist und es auch schwer ist, so viele Personen, mit so unterschiedlichen Charakteren zu versorgen, so hatte ich ganz besonders großen Respekt vor dem ältesten Sohn/Enkel Renny, der sein bestes gibt, um die Familie zusammen zu halten, obwohl ständig irgendjemand von ihm eine Reaktion erwartet. Das spürt auch Alayne, die als neue Ehefrau von Eden nach Jalna kommt und genau wie ich, sich erstmal in dieser chaotischen, wirren, sehr unterschiedlichen Familie zurecht finden muss, dass sie ihnen schon Tiere zuordnet, um ihren Charakter am Besten zu beschreiben. Und natürlich kommen hier Mißgunst, Neid, Eifersucht, Steitereien, Wortgefechte, verbotene Liebe nicht zu kurz.

Es ist bislang das ungewöhnlichste Buch, welches ich jemals gelesen habe, einerseits bin ich froh, dass ich es bis zum Ende geschafft habe, andererseits hat es doch etwas neugierig gemacht, ob die Geschichte um die Whiteoaks sich in den nachfolgenden Bänden weiterentwickelt und auch etwas mehr an Fahrt aufnimmt.
Doch man braucht wirklich gute Nerven, denn ich war einige Male entsetzt über gewisse Ansichten, über die jeweiligen Charaktere, doch man kann hier nicht zu viel verraten, sonst kann man sich den Verlauf schon denken. Ich war überrascht, wohin all das geführt hat, gerade auch für den Zeitpunkt, aber wer ein wenig Muße und Geduld hat und schräge, ungewöhnliche Storys mag, der ist hier genau richtig. Interessant sind die Gedankengänge, die immer mal mit eingeflochten werden und dadurch das wahre Ich noch ein wenig mehr herausstellen.

Insgesamt vom Verlauf der Geschichte, wann sie erst etwas Tempo aufgenommen hat, aufgrund der doch etwas unverständlichen, zum Teil merkwürdigen Schreibweise und Übersetzung und den gewöhnungsbedürftigen Charakteren bekommt sie von mir 3 Sterne!

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Veröffentlicht am 18.12.2019

Out oft the Bottle Brewery- Pipers Brauerei

Die kleine Brauerei der Liebe
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Eine Frau in einem Männergewerbe, aber Piper schlägt sich mit ihrer Out of the Bottle Brewery wirklich klasse, kreiert tolle Biersorten, die selbst die Gaststätten begeistert. Doch ihr Traum von einer ...

Eine Frau in einem Männergewerbe, aber Piper schlägt sich mit ihrer Out of the Bottle Brewery wirklich klasse, kreiert tolle Biersorten, die selbst die Gaststätten begeistert. Doch ihr Traum von einer großen Brauerei, außerhalb der eigenen Garage ist holprig und es wird ihr aufgrund von Vorurteilen und miesen Rezensionen immer wieder schwer gemacht. Auch der Gaststättenbesitzer Blake Reed, der gerade dabei ist, sein Gastropub "Public" zu eröffnen, unterstützt sie, doch leider oft anders, als Piper es hofft oder sich vorstellt, denn sie möchte ihren Traum leben, ohne von anderen abhängig zu sein.
Die Geschichte wird aus der wechselnden Sicht von Piper und Blake erzählt, so dass man direkt in ihre Gedanken und Gefühlswelten eintauchen kann, viel mehr wahrnehmen kann an Emotionen, Planungen, Empfindungen. Ob es der Job selber ist, seine Wünsche zu leben oder einfach nur das zwischenmenschliche.
Blake hat mit seinem Status als Sohne eines Senators sehr zu kämpfen, aus der Reihe zu tanzen und nicht in die Fußstapfen seines Vaters zu treten, was ihn immer wieder den Unmut seiner Eltern spüren lässt. Kein Verständnis, keine Unterstützung. Wie anders dagegen Pipers Eltern, herrlich lustig und locker, die einfach hinter ihrem Kind stehen und sich nur wünschen, dass es dem Kind gut geht, bei dem was es macht.
Diese beiden Welten treffen aufeinander und so ist eine geladene Stimmung vorprogrammiert. Doch davon lassen sich Blake und Piper nicht beirren, denn sie haben beide einen Traum und zeigen, was sie können und sie ihr Handwerk verstehen. Es macht richtig Spaß, mal ein wenig hinter die Kulissen gucken zu können, wie funktioniert so eine Produktion, was muss man beachten- zugleich kommt auch die romantische Seite nicht zu kurz, doch ein Mißverständnis bringt alles zum kippen.
Dieses Missverständnis hab ich leider nicht ganz nachvollziehen können, das war mir ein wenig zu übertrieben und hat mich ab dieser Stelle ein wenig gestört. Einerseits kann man Pipers Reaktion zum Teil nachvollziehen, doch nicht in diesem Umfang und Ausmaß. Und Blake tat mir da einfach nur noch leid, meint er es doch nur gut. So ist der letzte Teil des Buches etwas von der Spannung abgesunken und dadurch nicht so ganz mehr nach meinem Geschmack gewesen, das war mir einfach alles etwas zu nervig, trotzig, unverständlich, zickenhaft.
An sich ist die Idee des Buches wirklich gut aufgebaut, wie zwei Welten aufeinander treffen, sich arrangieren und mit spritzigen Dialogen und häufigen lustigen Einlagen bestückt, doch im letzten Drittel war einiges nicht so ganz nachvollziehbar, auch die Stimmungsschwankungen von Piper nicht ganz verständlich, es kam einem etwas wie "Bäumchen wechsel Dich" vor.
Eine unterhaltsame Geschichte, mit teils lustigen, liebenswerten Charakteren wie den Freunden Sonja, Bear, Connor und Pipers Eltern. Im krassen Gegensatz zu Blakes Eltern und seiner Schwester Tiffany. Manchmal auch hier nicht ganz ausgewogen. Mir hat einfach das gewisse Etwas an der Geschichte gefehlt, damit sie für mich völlig schlüssig und rund läuft! Das war etwas schade!

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Veröffentlicht am 22.07.2019

Doppelleben

Die Saphirtochter
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Ich lese die Bücher von D. Jefferies sehr gerne, weil sie einen immer wieder in fremde Welten entführen, in denen es ein Genuss ist, sich die Eindrücke, Umgebungen, Düfte und Farben umschreiben zu lassen ...

Ich lese die Bücher von D. Jefferies sehr gerne, weil sie einen immer wieder in fremde Welten entführen, in denen es ein Genuss ist, sich die Eindrücke, Umgebungen, Düfte und Farben umschreiben zu lassen und sie sich bildlich vorzustellen. Zusammen mit gefühlvollen Geschichten und einem interessanten Schreibstil lassen sie sich immer gut lesen.
Dieses Buch ist allerdings nicht das stärkste aus ihrer Feder, denn auch wenn wieder etliche Eindrücke in der Festungsstadt Galle auf Ceylon auf den Leser wirken, so ist die Handlung leider etwas unstimmig, manches bleibt am Ende immer noch offen und nicht schlüssig.
Louisa und ihr Mann Elliot führen nach außen eine scheinbar glückliche Ehe, obwohl man ihn in den ersten Kapiteln als verhätscheltes Muttersöhnchen erlebt, dem seine Mutter nie was abstreiten konnte und seiner Schwester Margo auch immer vorgezogen wurde. Er liebt die Gefahr, das Abenteuer und hat länger gebraucht, um die Firma von Louisas Vater, Jonathan Reeves, einzusteigen, der ihm eher skeptisch begegnet.
Nicht zu Unrecht, wie sich nach Elliots Unglück zeigt, denn er hatte vor seiner Frau so einige Geheimnisse und auch kuriose Geschäfte abgeschlossen, über die keiner Bescheid wusste.
Louisa hat schwer daran zu knabbern, dass sie früh ihre Babys verloren hat, nun steht sie mit ihren Bediensteten und ihrem Vater alleine da und wird von einer Schreckensnachricht nach der anderen überrascht und fragt sich immer wieder, ob sie ihren Mann wirklich gekannt hat und wie er sein Doppelleben verheimlichen konnte. Leider schwebt sie auch bald in Gefahr, doch sie hat treue Freunde, wie zum Beispiel ihre Schwägerin Margo, den Besitzer der Zimtplantage Leo, ihre Freundin Gwen, eine liebenswerte, treue Seele und auch ihren Vater.
Die Charaktere sind gut getroffen, egal welche Position sie auch vertreten, ob positiv oder negativ, bei jedem hat man ein gewisses Bild im Kopf und kann sich besser in die Situationen hineinversetzen.
Doch leider ist die Handlung eher schwach, man kommt nicht so schnell rein, erhofft sich ein bisschen mehr Spannung, teilweise sind manche Abläufe unverständlich und unlogisch, zu schnell wieder geklärt oder bleiben mit dickem Fragezeichen über.
Die romantische Seite ist zwar auch vertreten, aber es kommt eher wenig Gefühl rüber, es klingt alles etwas platonisch, Louisa ist einerseits eine Romantikerin, hat ihr Herz in ihre Ehe gesteckt, doch andererseits ist sie auch geschockt, über das, was sie jetzt herausfindet und zeigt eine gewisse Unnahbarkeit, die teilweise etwas übertrieben oder zickig wirkt. Sie verliebt sich zwar neu, bremst sich aber immer wieder selber aus, was den ganzen Schwung und die Romantik rausnimmt.
Der letzte Teil des Buches stolpert ein wenig durch die Handlung, alles wirkt etwas gerafft, Spannung baut sich auf, flacht aber zu schnell wieder ab und alles plätschert ein wenig vor sich hin und löst sich zu schnell in Wohlgefallen auf. Egal ob es die Persönlichkeit mancher Angehöriger ist, die sich plötzlich verändert, oder Situationen, die eigentlich von den Gefühlen viel länger brauchen, sind zu schnell ins positive geschwenkt. Und der Schluss eine Zusammenfassung der letzten beiden Monate und ein Blick in die Pläne für die Zukunft. Etwas schade!
Alles in allem ist es ein nettes Buch für zwischendurch, bleibt aber doch ein wenig hinter den Erwartungen, ist aber durchaus lesenswert, denn trotz allem gefällt mir der Schreibstil der Autorin.

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