Gelungene Fortsetzung mit kleinen Schwächen
Hier haben wir ihn nun endlich, den lang ersehnten zweiten Band der Neon Birds Trilogie – Cyber Trips. Dieser Teil war nach meinem Empfinden etwas schwächer als der Erste Teil. Während uns im ersten Buch ...
Hier haben wir ihn nun endlich, den lang ersehnten zweiten Band der Neon Birds Trilogie – Cyber Trips. Dieser Teil war nach meinem Empfinden etwas schwächer als der Erste Teil. Während uns im ersten Buch ein rasanter Einstieg in die Geschichte geboten wird und man mit den Ereignissen quasi überfahren wird, erlebt man in Cyber Trips eher einen langsamen, seichten Start. Das Geschehene in Sao Paulo sitzt den Protagonisten noch schwer in den Knochen und alle versuchen sich fürs erste etwas zu Sammeln und neue Pläne zu schmieden. So kommt es, das sich 2 Handlungsstränge ergeben aus denen wir den Fortgang der Geschichte erleben. Während Luke und Flover noch nicht recht wissen wohin sie sich wenden sollen oder wo sie Hilfe ersuchen könnten, wird Okijen befördert und zum Kampf aufgerufen. Mit allen Mitteln. Fieberhaft wird nach einer Lösung gesucht Kami endlich die Stirn zu bieten. Denn diese entwickelt sich immer weiter und ist mittlerweile sogar zu Masseninfektionen fähig. Was könnte man dagegen schon unternehmen?!
Die Entwicklung der Charaktere hat mir zu Beginn weniger gefallen als zum Ende hin. Flover versinkt zu Beginn sehr in Selbstmitleid und handelt zusammen mit Luke, auf der Suche nach Hilfe für ihn selbst, sogar etwas egoistisch und für mich nicht nachvollziehbar. Tatsächlich haben mir die Kapitel dieser beiden am wenigsten zugesagt. Dies legte sich allerdings ab der Mitte des Buches, was aber auch damit zusammen hing, dass ab da ein rasanteres Tempo angeschlagen wurde.
Die Entwicklung ab da hat mir sehr gut gefallen und war für mich nicht vorhersehbar und sehr interessant gestaltet.
Okijen, Andra und Byth bilden das andere Team und den anderen Handlungsstrang. Zu Beginn der Geschichte verfolgen sie eine Theorie die es ermöglichen könnte, Kami endlich zu vernichten. Um dieser aber nachzugehen, muss sich Andra ihrer Vergangenheit stellen, was sich als gar nicht so einfach erweist. Sie wirkt tatsächlich etwas nervig auf mich und ist nicht mein Liebster Charakter. Auch ihre Handlungen konnte ich nicht immer nachvollziehen.
Allein ihr Gedanke, mit Kami in Kontakt zu treten lässt sie für mich sympathisch erscheinen.
Ab der Hälfte des Buches überschlagen sich nun die Ereignisse. Die Handlung wird ab hier so rasant, dass ich manchmal nicht mehr wusste wo mir der Kopf steht und ich selbst nicht mehr so richtig mit kam. Zudem stellte ich mir ein paar Logik Fragen und hatte auch manchmal ein paar imaginäre Fragezeichen über dem Kopf. Spannende, filmreiche und epische Kampfszenen blieben natürlich auch nicht aus und sorgten für den nötigen Wow Effekt und den damit verbundenen Kick.
Fazit: Auch wenn sich manche Charaktere für mich eher weniger bis gar nicht entwickelt haben, habe ich die Entwicklung bei anderen wiederum sehr genossen. Manche sind sogar im Gegensatz zu Band 1 in den Hintergrund gerückt. Die Kapitel um Kami fand ich wieder einmal unglaublich gut gelungen und man kann ihre Gründe sogar fast verstehen. Auch wenn mir das Buch im großen und ganzen, sehr gut gefallen hat mit den vielen epischen Szenen und einem hier sehr viel geboten wurde, fand ich die Geschichte doch nicht ganz rund und hatte sogar den Eindruck auf etwas verschenktes Potential. Die Welt welche hier erschaffen wurde, ist absolut komplex und einzigartig, kam aber im ersten Teil viel mehr zur Geltung. Ich wünsche mir einfach noch mehr! Ich brauche noch mehr.