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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.01.2017

Hatte mir mehr davon versprochen

Ihr tötet mich nicht
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Lisa ist 16 Jahre alt und schwanger. Auf dem Schulweg wird sie gekidnappt und in einem Versteck festgehalten. Man will ihr Baby und sie dann umbringen. Aber Lisa ist für ihre 16 Jahre sehr reif, dazu hoch ...

Lisa ist 16 Jahre alt und schwanger. Auf dem Schulweg wird sie gekidnappt und in einem Versteck festgehalten. Man will ihr Baby und sie dann umbringen. Aber Lisa ist für ihre 16 Jahre sehr reif, dazu hoch intelligent und hat ihre Emotionen 100 Prozent im Griff. Mit eiskaltem Kalkül nutzt Lisa jedes noch so kleine Detail, um ihre Flucht zu planen.

Eigentlich eine interessante Geschichte. Und weibliche Heldinnen mag ich auch gern. Aber dieses Buch war für mich leider doch nicht so spannend, wie ich gehofft hatte. Zum einen berichtet Lisa tageweise über ihre Gefangenschaft und ihre "Pluspunkte". Durchnummerierte Dinge, die ihr bei ihrem Fluchtplan helfen sollen. Wie z.B. eine rote Strickdecke, ein Fernseher, ein Eimerhenkel etc. Das ist ja anfänglich ganz okay, aber spätestens ab Nr. 30 nervte es. Und die Ausschweifungen in vergangene Erlebnisse. Okay, mag sie sich in ihrem Gefängns daran erinnern, aber die Story brachte es nicht voran. Zwischendurch kommt Detektive Liu zu Wort, der auf der Suche nach ihr und einem anderen Mädchen ist, zusammen mit seiner seltsamen Partnerin. Auch bei ihm zu viele Nebensächlichkeiten. Und Lisa war mir trotz der ganzen Situation, die sie durchmachen muss und ihren macgyver-artigen Einfällen einfach nicht sympathisch. Mir hat insgesamt das Tempo gefehlt, ich habe mich streckenweise ziemlich gelangweilt und etliches daher dann nur noch quer gelesen, bis es einen spannenden Abschnitt gab. Eigentlich hätte die Hälfte des Inhalts auch gereicht, um die Story zu erzählen. Mehr als 3 Sterne sind daher leider nicht drin.

Veröffentlicht am 18.01.2017

Irland während der Eroberungszeit durch die Normannen

Die Herren der Grünen Insel
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"Vier Familien, sechs Jahre Krieg und eine einzige Krone". Das sagt eigentlich schon fast alles. Es geht hier in den Jahren 1151 bis 1172 um die Machtverhältnisse in Irland, die von mehreren Königen und ...

"Vier Familien, sechs Jahre Krieg und eine einzige Krone". Das sagt eigentlich schon fast alles. Es geht hier in den Jahren 1151 bis 1172 um die Machtverhältnisse in Irland, die von mehreren Königen und ihren Anhängern auf recht grausame Weise durchgesetzt werden. Da wird gemordet und gebrandschatzt, Erben geblendet, Frauen geschändet und versklavt usw. Es waren grausame Zeiten und der gut recherchierte Lesestoff ist nichts für zarte Gemüter. Mich lies die Handlung wirklich gruseln, ich war wieder einmal froh, im hier und heute zu leben. Der Schreibstil ist gut, man kann sich das Setting sehr gut (manchmal zu gut) vorstellen. Die einzelnen Kapitel werden dabei jeweils aus SIcht einer der handelnden Figuren dargestellt. Klar gibt es in einem so dicken Buch auch Längen. Ich hab auch sehr lange daran gelesen und es immer wieder beiseite gepackt, aber gelangweilt habe ich mich dennoch nicht. Ich konnte mit den Protagonisten nur nicht recht warm werden, ganz anders als bei den Romanen von Diana Gabaldon, mit denen der Verlag dieses Werk gern vergleichen möchte. Und es war mir teilweise wirklich zu derb und drastisch. Ist ja alles Geschmackssache, meinen hat es leider nicht ganz getroffen.

Veröffentlicht am 17.01.2017

ein wässriger Aufguss

Argus
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Hier haben schon viele geschrieben, dass es sich um den „3. Aufguss“ handelt. Das ist auch leider nur allzu wahr , und wie es mit Aufgüssen so ist, werden sie nicht besser sondern dünner und weniger gehaltvoll.
Streckenweise ...

Hier haben schon viele geschrieben, dass es sich um den „3. Aufguss“ handelt. Das ist auch leider nur allzu wahr , und wie es mit Aufgüssen so ist, werden sie nicht besser sondern dünner und weniger gehaltvoll.
Streckenweise wurde umfangreich aus dem ersten Band „Cupido“ nacherzählt, was für den Leser, der sich noch gut daran erinnert, doch ermüdend war. Auch „Morpheus“ wurde noch einmal rekapituliert. Okay, für die, die beide Bücher noch nicht kannten sicher interessant. Aber viel zu episch ausgewalzt und mit den ganzen Emotionen der betroffenen Staatsanwältin C.J. Townsend gekrönt. Gähn…Die Staatsanwältin Daria, die in diesem Buch zusammen mit Manny Alvarez (der als Ermittler auch aus den beiden Vorgängerromanen bekannt ist) gegen einen brutalen Mörder Anklage erhebt, reichte wohl als Protagonistin nicht aus, um genug Spannung zu erwecken. Sympathisch oder charismatisch fand ich sie allerdings auch nicht. Der aktuelle Fall beschränkt sich bis auf ein paar kurze spannende Szenen auf juristisches Geplänkel und Ermittlungsarbeit. Da musste dann für etwas mehr „Gehalt“ doch wieder C.J. Townsend herangezogen werden und auch der Täter „Cupido“ wurde noch mal wieder ins Spiel gebracht. Richtig daneben fand ich aber den Schluß. Vorher alles so detailliert und dann plötzlich hopplahopp und fertig?? Es wird wohl noch einen vierten Aufguss geben, für den man sich einen großen Teil aufgehoben hat, denn „fertig“ kann ich hier eigentlich nicht sagen. Aus der Story hätte viel mehr gemacht werden können und es hätte viel mehr Nervenkitzel, so wie in „Cupido“ geben können. Schade.

Veröffentlicht am 17.01.2017

kommt nicht an "Still missing" heran

Never Knowing - Endlose Angst
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Mir hatte das erste Buch Still Missing super gut gefallen und daher hatte ich mich auf das neue Buch der Autorin sehr gefreut, wurde aber doch enttäuscht. Wieder wird die Handlung in Sitzungen bei der ...

Mir hatte das erste Buch Still Missing super gut gefallen und daher hatte ich mich auf das neue Buch der Autorin sehr gefreut, wurde aber doch enttäuscht. Wieder wird die Handlung in Sitzungen bei der Psychotherapeutin Nadine erzählt. Sara, eine junge Mutter kurz vor der Hochzeit, möchte ihre leibliche Mutter finden, denn sie wurde als Kind adoptiert. Mit Hilfe eines Dedektives findet sie heraus, dass sie die Tochter eines Serienkillers ist, der ihre Mutter, das einzige Opfer, das dem Killer je entkommen konnte, damals vergewaltigte. Irgendwie gelangen der neue Name ihrer Mutter und ihr eigener ins Internet und die Presse stürzt sich darauf. Das scheucht auch den Serienkiller auf, der nun Teil von Saras Leben werden möchte. Die ganze Zeit über geht es nun um seine Anrufe bei Sara und die hilflosen Versuche der Polizei, ihn aufzuspüren. Saras Beziehung leidet, weil sie mit der Polizei zusammenarbeitet. Das hat mich alles etwas gelangweilt und erst ganz zum Schluß wurde es doch spannend. Aber bis dahin aber fand ich die Handlung recht mühsam zu lesen. Daher nur 3 Sterne

Veröffentlicht am 17.01.2017

ein wenig enttäuschend

Märzgefallene
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Nachdem ich die ersten vier Fälle von Gereon Rath recht interessiert gelesen habe, hat mich der aktuelle Titel "Märzgefallene" enttäuscht. Hauptkritikpunkt ist, dass es sich um eine Verwechslungsgeschichte ...

Nachdem ich die ersten vier Fälle von Gereon Rath recht interessiert gelesen habe, hat mich der aktuelle Titel "Märzgefallene" enttäuscht. Hauptkritikpunkt ist, dass es sich um eine Verwechslungsgeschichte handelt, dem Leser aber nicht alle verwechselten Figuren vorgestellt werden, sondern er sie sich z.T. aus Erzählungen anderer Figuren erschließen muss, sodass im Kopf ein ständiges "Wer war das jetzt nochmal? Ist der nicht für den gehalten worden?" usw. entsteht. Zudem ist der Text mit über 600 Seiten (geb. Ausgabe) auch für Volker Kutscher recht lang geraten - der Plot hätte sich auch auf 2/3 des Textumfangs eindampfen lassen, ohne wesentlich an Spannung zu verlieren.
Gelungen - soweit ich das beurteilen kann - ist die Darstellung der historischen Kulisse: Dies ist der erste Rath-Fall, der während und nach der Machtergreifung spielt. Er spiegelt eindrücklich wider, für wie ungefährlich viele Deutsche die Nationalsozialisten noch 1933 hielten, auch wenn Judenverfolgung, Bücherverbrennung etc. hier schon auftauchen.