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Veröffentlicht am 01.06.2020

Der Geist der Hyäne

Das wirkliche Leben
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Ein zehnjähriges Mädchen lebt mit ihrer vierköpfigen Familie in einem schmucklosen und einfachen Haus am Waldrand. Der Alltag ist von Tristesse und Angst geprägt, da der Vater in immer wiederkehrenden ...

Ein zehnjähriges Mädchen lebt mit ihrer vierköpfigen Familie in einem schmucklosen und einfachen Haus am Waldrand. Der Alltag ist von Tristesse und Angst geprägt, da der Vater in immer wiederkehrenden Momenten der Gewalt freien Lauf lässt, die die willenlose und ihrem Schicksal ergebende Mutter zu erdulden hat. Das Mädchen und ihr jüngerer Bruder Gilles halten in der schwierigen Situation zusammen, was sich aber nach einem Trauma-tischen Vorfall ändert. Das Mädchen kämpft um ihren Bruder, scheint ihn aber immer mehr und mehr an ihren Vater zu verlieren.
"Das wirkliche Leben" ist ein beeindruckendes Debüt der französischen Autorin Adeline Dieudonne, das aus meiner Sicht zu Recht mit bisher 14 Literaturpreisen ausgezeichnet wurde. Adeline Dieudonne erzählt die ergreifende Geschichte in einem markanten und auf den Punkt gebrachten Schreibstil, der mich in die Welt der tapferen Hauptprotagonistin entführte. Hier gibt es für das zehnjährige Mädchen keine Zuneigung oder gar Liebe, ihr einziger Rettungsanker ist ihr Bruder, und als sie auch ihn noch droht zu verlieren, nimmt sie ihr Leben selber in die Hand, um nicht in der Opferrolle ihrer Mutter zu verfallen. Ihr leidenschaftlicher und zunächst hoffnungsloser Kampf wird fesselnd beschrieben und ich litt mit der mir sympathischen und sicherlich auch bewundernswerten Protagonistin. Das Buch ließ mich nicht los und konnte mich auch mit dem dramatischen Finale voll und ganz überzeugen.
Insgesamt ist "Das wirkliche Leben" ein aus meiner Sicht packender und absolut lesenswerter Roman, der in der Heimat der Autorin bereits einen entsprechenden Erfolg feiern konnte. Aufgrund der vielen guten Bewertungen, die das Buch hierzulande erlangt, sollte ihm eine entsprechende und wohlverdiente Aufmerksamkeit sicher sein. Ich empfehle den Roman auf alle Fälle sehr gerne weiter und bewerte ihn eines meiner diesjährigen Lesehighlights mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 01.06.2020

Der 2. Fall für Andre Sartorius

Abendmahl für einen Mörder
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Eine junge Autofahrerin wird bei einem Unfall schwer verletzt, der durch einen Steinwurf von einer Brücke ausgelöst wurde. Schnell ist ein Jugendlicher als Verdächtiger in den Fokus der Ermittler gerückt. ...

Eine junge Autofahrerin wird bei einem Unfall schwer verletzt, der durch einen Steinwurf von einer Brücke ausgelöst wurde. Schnell ist ein Jugendlicher als Verdächtiger in den Fokus der Ermittler gerückt. Stadtführer Andre Sartorius will dem Ganzen aber keinen glauben schenken, da er den Jugendlichen persönlich kennt und ihn als besonnen und verantwortungsvoll wahr-genommen hat. Kurze Zeit später erschüttert ein Mordfall die Region und es wird beim Opfer eine Nachricht gefunden, ähnlich einem unscheinbaren Zettel, der im verunfallten Auto des Unfallopfers zu finden war...
Uwe Ittensohn hatte mich schon mit dem ersten Band der Reihe um den sympathischen und engagierten Stadtführer Andre Sartorius begeistert, so dass ich mit viel Vorfreude in den zweiten Band gestartet bin. Nach wenigen Seiten war mir klar, dass ich nicht enttäuscht werden würde, mit seinem lebendigen und sehr flüssig zu lesenden Schreibstil konnte der Autor mich schnell wieder in den Bann ziehen. Gekonnt wird mit dem ominösen Unfall zu Beginn des Buches der Spannungsbogen aufgebaut und über die interessanten und fesselnden Ermittlungsarbeiten des Hauptprotagonisten auf einem hohen Niveau gehalten. Es gibt viel Gelegenheit eigene Überlegungen bezüglich Täterschaft und Tathintergründe anzustellen und das Buch bleibt so bis zum fulminanten und überraschenden Finale höchst unterhaltsam. Die sehr gute Recherchearbeit bezüglich der historischen Hintergründe und das Engagement für die Region verleihen dem Ganzen dann noch einen ganz besonderen Charme.
Insgesamt ist "Abendmahl für einen Mörder" eine aus meiner Sicht sehr gut gelungene Fortsetzung einer besonderen Krimireihe mit sympathischen Protagonisten und einem wohldosierten Lokalkolorit. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen

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Veröffentlicht am 23.05.2020

Gehaltvoller und alltagstauglicher Ratgeber

MODERN AYURVEDA
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Die Autorin Katharina Döricht hat unter ihrem Pseudonym "Tasty Katy" bereits über einen Blog auf sich aufmerksam gemacht. Mir war sie bis vor dem buch unbekannt und bin mittlerweile sehr froh von ihr gehört ...

Die Autorin Katharina Döricht hat unter ihrem Pseudonym "Tasty Katy" bereits über einen Blog auf sich aufmerksam gemacht. Mir war sie bis vor dem buch unbekannt und bin mittlerweile sehr froh von ihr gehört bzw. gelesen zu haben. In ihrem Kochbuch "Modern Ayurveda" beschreibt sie zunächst was überhaupt Ayurveda ist und welche Ernährungsphilosophie sich dahinter verbirgt. Ein wirklich spannender und gut nachvollziehbarer Ansatz, seine bisherige Ernährung auch einmal ein wenig kritisch zu hinterfragen. Das Ganze wirkt dabei niemals aufdringlich sondern aufrichtig und wohlgemeint.
Ehe "Tasty Katy" dann zur Umsetzung der ayurvedischen Ernährung übergeht hält sie noch ihre eigenen 5 Prinzipien wie "Keine Diäten", "Ändere Deine mentale Einstellung" oder "Reduziere Stress" parat und erläutert diese gut verständlich. Gut motiviert und vorbereitet kann es nun zur 'Umsetzung übergehen. Die Rezepte sind nach Art der Mahlzeiten gegliedert, so gehört dem morgentlichen Frühstück der erste Part. Hier sicherlich für den einen oder anderen überraschend, dass die Gerichte warm zubereitet und verzehrt werden, was für das frühstück ein Grundsatz in der ayurvedischen Küche ist. Da häufig das Zeitfenster am Morgen ein wenig knapp gehalten ist, sind diese Rezepte einfach und schnell umzusetzen und können in Form von "Goldenem Milchreis" oder "Quinoa-Apfel-Prridge" voll und ganz überzeugen. Auch der Abschnitt der Salate hielt mit beispielsweise dem "Fruchtigen Hirsesalat mit Mango, Minze und Mandeln" oder dem "Süß-kartoffel-Qinoa-Salat" raffinierte Kombinationen parat, die mir in dieser Form noch unbekannt waren und mich im Geschmack begeistert haben. So finden sich auch noch in den übrigen Kapiteln "Warme sättigende Speisen", "Snacks & Beilagen", "Desserts" sowie "Ayurvedische Getränke für Leib und Seele" für jeden Geschmack tolle Vorschläge, die mit tollen Fotos zum Nachahmen anregen.
Insgesamt halte ich "Modern Ayurveda" aufgrund seiner Sonderstellung und den vielen kreativen Ideen für eine tolle Ergänzung in meinem Kochbuch-Regal. Zudem bin ich durch den Ratgeber auch auf den Blog der Autorin aufmerksam geworden, auf dem der Grundtenor des Buches umfänglich weitergeführt wird. Ein tolles Buch, welches ich gerne weiterempfehle und mit den vollen fünf von fünf Sternen bewerte.

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Veröffentlicht am 23.05.2020

Bluthochzeit

Grado im Mondschein
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Commissaria Maddelena Degrassi muss sich damit abfinden, dass ihre Mutter den ungeliebten Vorgesetzten Commandante Scaramuzza heiraten wird. Die Hochzeitsvorbereitungen bestimmen mittlerweile fast ausschließlich ...

Commissaria Maddelena Degrassi muss sich damit abfinden, dass ihre Mutter den ungeliebten Vorgesetzten Commandante Scaramuzza heiraten wird. Die Hochzeitsvorbereitungen bestimmen mittlerweile fast ausschließlich auch ihr Leben und so sind alle Beteiligten froh, dass es nun endlich soweit ist. Aber die Feierlichkeiten verlaufen völlig anders als geplant, da das Fest für eine Entführung genutzt werden soll, welche dann auch blutig verläuft. Gerade für Maddelena entwickelt sich dieser Tag äußerst dramatisch...
"Grado im Mondschein" ist mittlerweile der fünfte Band um die sympathische Ermittlerin Maddelan Degrassi. Bereits in den Vorgänger-bänden konnte mich die Autorin Andrea Nagele mit ihrer Reihe begeistern, so dass ich mit viel Vorfreude und hohen Erwartungen in das Buch gestartet bin. Schon nach wenigen Seiten war mir klar, dass ich nicht enttäuscht werden würde und es entwickelte sich zum persönlichsten und aus meiner Sicht besten Fall für die Hauptprotagonistin. Hervorragend gefällt mir die Weiterentwicklung der Protagonisten, gerade wenn man von Beginn der Reihe an dabei ist entsteht eine enorme Tiefe bei den einzelnen Personen. Andrea Nagele versteht es dann auch perfekt dies in einen spannenden und dramatischen Mantel zu packen, der mich das Buch bis zum fulminanten Finale nicht mehr aus der Hand legen ließ. Wie in den vorherigen Teilen beeindruckt der Kriminalroman auch mit der sehr gut eingefangenen südländischen Atmosphäre, die den Geschehnissen den ganz besonderen Charme verleiht.
Insgesamt ist "Grado im Mondschein" die hervorragend gelungene Fortsetzung einer besonderen Kriminalroman-Reihe, die mit dem Erzähltalent der Autorin, den interessant charakterisierten Protagonisten und dem wohldosierten italienischen Flair überzeugen kann. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen, lege dem Leser aber nahe, die Serie in der Gesamtheit zu genießen.

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Veröffentlicht am 23.05.2020

Migrantenroute

American Dirt
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Lydia lebt mit ihrem Mann Sebastian, einem sehr engagierten Journalisten, und ihrem achtjährigen Sohn Luca in Mexico. Nach einem erschütternden und zugleich offenen Bericht über den skrupellosen Anführer ...

Lydia lebt mit ihrem Mann Sebastian, einem sehr engagierten Journalisten, und ihrem achtjährigen Sohn Luca in Mexico. Nach einem erschütternden und zugleich offenen Bericht über den skrupellosen Anführer eines der agierenden Drogenkartelle, nimmt sich dessen Tochter das Leben. Es kommt zu einer Vergeltungsaktion, bei der Lydias und Sebastians gesamte Familie nieder-gemetzelt wird. Lediglich Lydia und ihr Sohn Lucas überleben mit viel Glück dieses Massaker und schnell ist ihr klar, dass lediglich eine schnelle Flucht ihren und den ihres Sohnes sicheren Tod verhindern kann. So macht sie sich Hals über Kopf auf, um das Unmögliche wahr zu machen...
Die Autorin Jeanine Cummins hat mit ihrem Roman "American dirt" gerade in ihrer amerikanischen Heimat viel Aufsehen erregt. Sie thematisiert das dort äußerst brisante Migrantenthema und erzählt die Geschichte von Lydia und Luca in einem lebendigen und gut zu lesenden Schreibstil. Dabei gelingt es ihr aus meiner Sicht hervorragend, die Verzweiflung und Angst der Protagonisten auf ihrer Reise einzufangen und den Leser so an das Buch zu fesseln. Die auf dieser Flucht manchmal unwirklich erscheinende Kalt-blütigkeit und Brutalität wirkt desto stärker, wenn man sich vor Augen führt, dass die Autorin sich in ihrer vierjährigen Recherchearbeit über Erfahrungs-berichte ein genaues Bild gemacht hat und so diesem Thema einen unbequemen Spiegel vorhält. Für mich entwickelte sich das Buch durchaus zu einem Page-Turner, da mich die Einzelschicksale nicht kalt ließen und die entstandene Gemeinschaft beeindruckt hat. Das Ganze wirkt daher sehr authentisch auf mich und regt definitiv zum Nachdenken an.
Insgesamt ist "American dirt" eine für mich sozialkritischer und packender Roman, dem gerade im so gelobten Amerika eine große Leserschaft zu gönnen wäre. Ich halte das Buch für äußerst lesenswert, empfehle es daher sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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