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Veröffentlicht am 20.07.2020

Feiere das Leben - mal laut und mal ganz leise

Auf das Leben!
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„Auf das Leben! – Die großen und kleinen Meilensteine des Lebens feiern“ so Titel und Untertitel des Buches von Tina Tschage aus dem Verlag adeo.

Das Buch bietet viele Ideen, die verschiedenen Stationen ...

„Auf das Leben! – Die großen und kleinen Meilensteine des Lebens feiern“ so Titel und Untertitel des Buches von Tina Tschage aus dem Verlag adeo.

Das Buch bietet viele Ideen, die verschiedenen Stationen auf dem Lebensweg zu feiern. Feiern – das hört sich zunächst mal fröhlich an, doch es gibt auch Feiern zu traurigen Anlässen, die hier ihren Raum finden.

Direkt nach dem Vorwort wird das Leben mit einer Achterbahnfahrt verglichen und am Beispiel eines EKG sieht man, dass die Kurve im Leben eines Menschen nicht immer nur hoch hinaus geht und von Glücksgefühlen bestimmt ist, sondern es gibt Schwankungen und manchmal geht es auch tief runter und die Traurigkeit hat ihre Zeit. Zu all den Anlässen gibt es Angebote, wie man die Tage feiern kann.

Es ist inhaltlich nicht das Buch, das ich erwartet hatte, denn es ist weit mehr und ich wurde mit vielen positiven Überraschungen belohnt.

Was mir gut gefallen hat:

das Buch selbst, Hardcover, quadratisch, tolles Layout mit vielen Illustrationen liebevoll gestaltet,
Zitate bekannter Persönlichkeiten und wunderbare Tipps sowie Buchempfehlungen, passend zu den Anlässen,
Erzählende mit persönlichen Geschichten „Aus der Erfahrungsschatzkiste“,
die Übersicht der Gedenk- und Jahrestage mit der Möglichkeit, auf einer Extraseite die eigenen besonderen Gedenk- und Feiertage einzutragen,
die religiösen Feste im Jahresverlauf mit vielen interessanten Informationen.

Nina Tschage ist Theologin, die sich mit diesem Buch an Menschen aller Glaubensrichtungen, aber auch an nicht religiöse Menschen richtet. Die Herzenswärme, mit der es geschrieben wurde, ist spürbar.

„Umarme das Leben mit allem, was es dir bietet“, empfiehlt Nina Tschage aus eigener Überzeugung.

Das Buch, das wie eine kleine Schatzkiste ist, empfehle ich aus vollem Herzen sehr gern weiter. Bei mir wird es einen Platz in greifbarer Nähe bekommen, denn es ist ein Buch nicht nur zum Einmallesen.

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Veröffentlicht am 05.07.2020

Abends der Mai

Mai
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„Mai“ – von Karel Hynek Mácha, einem tschechischen Dichter der Romantik des 19. Jahrhunderts. Romantisches Liebesepos lautmalerisch übersetzt von Ondřej Cikán. Erschienen im Ketos Verlag. Tschechisch ...

„Mai“ – von Karel Hynek Mácha, einem tschechischen Dichter der Romantik des 19. Jahrhunderts. Romantisches Liebesepos lautmalerisch übersetzt von Ondřej Cikán. Erschienen im Ketos Verlag. Tschechisch / Deutsch. Illustrationen von Antonín Šilar.



Buchbeschreibung: „Ein Räuberhauptmann wird hingerichtet, weil er die Verführung seiner Geliebten gerächt hat. In eindrucksvollen Bildern verabschiedet er sich von der Erde…“
Wer jetzt glaubt, dass es sich um eine düstere, vielleicht sogar grausame Geschichte handelt, der hat sich geirrt. „Mai“ hält tatsächlich das, was das Cover verspricht, nämlich eine romantische Geschichte – zwar voller Enttäuschungen, Verletztheit, Trauer, aber auch voller Sehnsucht, Hoffnung und Schönheit.



„Es war spät Abend – erster Mai –

Abends der Mai war Liebeszeit.

Das Täubchen ruft zur Lieb herbei,

Der Föhrenhain duftete weit.“

Das sind die ersten Zeilen, und traurig-romantisch geht es weiter. Ich lese von der seufzenden, stillen Rose, von Bäumen, die sich umschlungen halten, von einem Mädchen, das bei rosenrotem Abendlicht weit über den See schaut. Es ist Jarmila, die vergeblich auf ihren geliebten Wilhelm wartet.

Die klangvollen Worte lassen mich die Natur in all ihrer Schönheit mit deutlichen Bildern vor Augen erkennen. Ich lese Teile des Gedichtes immer wieder, mal leise und mal laut – immer langsam, damit ich mich ganz hineinfallen lassen kann, zum Beispiel „in das Moos, das von Liebe flüstert“.

Ich weiß nicht, ob es an den unterschiedlichen Versmaßen liegt, aber wenn ich das Buch zur Seite lege, dann sind manchmal nur einzelne Worte hängen geblieben, aber ich spüre dem Gelesenen nach und habe eine Melodie im Kopf – als wäre es ein Gesang.

Interessant finde ich, dass „Mai“ zur Pflichtlektüre in Tschechiens Schulen gehört. Dass sich Verliebte am Denkmal Máchas treffen und dort den „Mai“ zitieren, stelle ich mir großartig vor.

Ich bin wirklich beeindruckt davon, wie es dem Autor Karel Hynek Mácha und dem großartigen Übersetzer Ondřej Cikán gelungen ist, mit diesem Werk meine Gefühle durcheinanderwirbeln zu lassen. Dafür verdienen beide meine ganze Hochachtung.

Bücher, die im Verlag KETOS erscheinen, verfügen über einen ausführlichen Anhang – so auch dieses. Neben dem Nachwort des Übersetzers gibt es umfangreiche Informationen zum Leben und Wirken Máchas, ganz speziell zu „Mai“ und vieles mehr.

Ich habe mich mit diesem Buch auf ein neues Terrain gewagt und möchte mit meiner Empfehlung von Herzen gern meine Begeisterung weitergeben.

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Veröffentlicht am 09.06.2020

Es bleibt nur noch ein Sommer

Kostbare Tage
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Dad Lewis wohnt mit seiner Frau am Rande der kleinen Stadt Holt. Obwohl es ein fiktiver Ort ist – in dem übrigens alle Bücher des Autors Kent Haruf spielen – wirkt er durch die bildhafte Beschreibung sehr ...

Dad Lewis wohnt mit seiner Frau am Rande der kleinen Stadt Holt. Obwohl es ein fiktiver Ort ist – in dem übrigens alle Bücher des Autors Kent Haruf spielen – wirkt er durch die bildhafte Beschreibung sehr realistisch.
Nach einem Arztbesuch weiß Dad Lewis, dass dies sein letzter Sommer sein wird. Er und seine Frau Mary sind seit mehr als fünfzig Jahren zusammen und sie will alles dafür tun, ihm in der letzten Lebensphase so gut wie möglich zur Seite zu stehen. Mary und Dad haben zwei Kinder, die beide außerhalb wohnen. Seine Tochter Lorraine kommt nach Hause, damit sie ihre Eltern in dieser schweren Zeit unterstützen kann. Mit seinem Sohn Frank hat er sich vor vielen Jahren entzweit und lange haben sie nichts mehr voneinander gehört.
Zu den Nachbarn haben die Lewis‘ ein gutes Verhältnis und der Zusammenhalt ist sehr stark, wie an kleinen Episoden zu spüren ist.
Wenn ich versuche, mich in Dads Lage hineinzuversetzen, dann stelle ich mir vor, in vielen Dingen ähnlich handeln zu wollen, wie er es getan hat. Es sind Erlebnisse aus der Vergangenheit, die jetzt wieder wichtig für ihn werden, berufliche Dinge, die er noch geregelt wissen will – und natürlich die Hoffnung darauf, Frank noch einmal zu sehen.
Der Schreibstil ist sehr eindrucksvoll, aufwühlend und herzbewegend. Haruf ist es gelungen, die ganzen Gefühle der Menschen in seine Worte zu legen – wie zum Beispiel Marys Liebe zu ihrem Mann mit diesem Satz: „Sie beugte sich vor, küsste ihn aufs Haar, legte einen Arm um seine Schultern und hielt seine altersfleckige Hand zärtlich an ihre Wange.“ Manchmal dachte ich, ich müsste „ganz vorsichtig“ lesen, um ja nichts zu zerbrechen und um die Gefühle nicht zu zerstören.
Ein großartiges Buch, das ich sehr gern weiterempfehle.

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Veröffentlicht am 05.06.2020

Liebe im Alter verboten?

Unsere Seelen bei Nacht
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„Unsere Seelen bei Nacht“ ist der letzte Roman des im Jahre 2014 verstorbenen amerikanischen Schriftstellers Kent Haruf, erschienen bei Diogenes und er spielt – wie alle seine sechs Romane – in der fiktiven ...

„Unsere Seelen bei Nacht“ ist der letzte Roman des im Jahre 2014 verstorbenen amerikanischen Schriftstellers Kent Haruf, erschienen bei Diogenes und er spielt – wie alle seine sechs Romane – in der fiktiven Stadt Holt in Colorado.
„Ganz schön mutig!“ Das waren nach nicht viel mehr als zwei gelesenen Seiten meine bewundernden Gedanken. Ich rede von Addie Moore, der 70-jährigen Witwe, die eines Tages den Entschluss gefasst hat, ihren langjährigen Nachbarn Louis Waters, zu fragen, ob er sich vorstellen könnte, ab und zu die Nacht bei ihr zu verbringen. Der überraschte Louis ist schnell einverstanden und steht am Abend mit Zahnbürste und Schlafanzug in einer Papiertüte vor Addies Tür, genau gesagt, vor der Hintertür – wegen der Nachbarn. Addie ist das Gerede der Nachbarn egal, sie ist da etwas selbstbewusster. Doch es sind nicht nur die Leute, die sich das Maul zerreißen…
Dabei ist es einfach nur schön, wie einfühlsam Kent Haruf erzählt, dass Addie und Louis bald regelmäßig die Nächte miteinander verbringen. Dabei geht es ihnen nicht um Sex, sondern einzig darum, nicht allein zu sein. Im Laufe der Zeit erzählen sie sich fast alles aus ihrem Leben und lassen den Leser teilhaben an ihren Gefühlen.
Der Schreibstil ist so aufwühlend und emotionsgeladen, dass ich vollkommen ergriffen bin. Fassungslos haben mich die Reaktionen gemacht, die sogar aus den eigenen Familien kamen, herzbewegend war alles, was Louis, Addie und ihr Enkel Jamie miteinander erlebt haben.
Welche Liebe Haruf in seine Worte legt, zeigt eines von vielen wunderschönen Zitaten: „In Addies Schlafzimmer streckte er die Hand aus dem Fenster und fing den Regen auf, der vom Giebel tropfte. Dann legte er sich neben Addie und berührte mit der feuchten Hand ihre Wange.“
Ein wunderschönes Buch, das ich von Herzen gern weiterempfehle!

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Veröffentlicht am 02.06.2020

Gesucht und gefunden

Der Preis der Rache
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„Der Preis der Rache“ ist erschienen im KNAUR Verlag und bildet den Auftakt einer Cold-Case-Serie von Mathias Berg.

Im Jahr 2003 trifft die junge forensische Psychologin Lupe Svensson beim LKA Düsseldorf ...

„Der Preis der Rache“ ist erschienen im KNAUR Verlag und bildet den Auftakt einer Cold-Case-Serie von Mathias Berg.

Im Jahr 2003 trifft die junge forensische Psychologin Lupe Svensson beim LKA Düsseldorf auf den etwa 60-jährigen Ermittler Otto Hagedorn, der auf den ersten Blick ein komischer Kauz zu sein scheint, er wirkt kratzbürstig und unnahbar.

Dadurch bekomme ich den Eindruck, dass er Lupe, die als Praktikantin arbeitet, nur mit nebensächlichen Arbeiten betrauen will. Doch Lupe wird sofort von ihm mit einbezogen in die Ermittlungen in einem brisanten Mordfall. Bei Abrissarbeiten einer alten Tankstelle wird eine Leiche entdeckt, der ein Fuß fehlt. Ist die Tote das vierte Opfer einer Mordserie, die bereits vor 28 Jahren verübt und nie aufgeklärt wurde? Schon 1975 war Otto der zuständige Ermittler und ihm liegt natürlich daran, den Fall endlich geklärt zu den Akten legen zu können.

Mathias Berg ist es gelungen, mich von Anfang an zu packen. Mit dem Prolog sind Gänsehaut und stockender Atem zur Stelle. Überhaupt ist Langeweile in diesem Buch ein Fremdwort.

Mir haben die detaillierten Beschreibungen der Protagonisten sehr gut gefallen. Dadurch habe ich mich in Lupes neuem Kollegenkreis gleich heimisch gefühlt. Mir gefällt die Person Lupe sehr gut – obwohl sie sich so manches Mal etwas ungewöhnlich zeigt, doch dafür gibt es Gründe. Ich finde es toll, dass sie sich auch nicht scheut, sich in Dienstbesprechungen einzubringen und ihre Meinung zu sagen.

Schon bald habe ich das Gefühl, dass Lupe und Otto ein tolles Team werden und sich gesucht und gefunden haben. Das gefällt mir vor allem deswegen, weil ich es liebe, wenn Jung und Alt gut zusammenarbeiten.

Ein locker-leichter Schreibstil lässt mich nur so durch die Seiten fliegen. Dazu trägt nicht nur die fesselnde Spannung bei, sondern auch das Gefühl, der Lösung ganz nah zu sein, um dann doch feststellen zu müssen, auf die falsche Fährte geführt worden zu sein.

Beschreiben kann ich ihn nicht, aber ich liebe den besonderen Humor des Autors, der an vielen Stellen mitschwingt und mich mehr als einmal zum Lachen bringt.

Dieses Buch ist für mich der erste Kriminalroman, der neben Humor und Spannung teilweise so berührend ist, dass er mich wirklich auch zum Heulen gebracht hat.

Mögt Ihr das, was ich zu dem Buch geschrieben habe?

Dann holt Euch das Buch und fangt an zu lesen! Meine Empfehlung habt Ihr!

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