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Veröffentlicht am 10.06.2020

Was das Leben mit uns macht

flüchtig
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Herwig und Maria sind seit vielen Jahren verheiratet. Es ist gekommen wie so häufig. Die Liebe hat sich verflüchtigt und der Alltag bestimmt das gemeinsame Leben. Während Maria wie verrückt ihrem Sport ...

Herwig und Maria sind seit vielen Jahren verheiratet. Es ist gekommen wie so häufig. Die Liebe hat sich verflüchtigt und der Alltag bestimmt das gemeinsame Leben. Während Maria wie verrückt ihrem Sport nachgeht, sucht Herwig bei seiner Geliebten das, was er bei Maria vermisst. Glücklich sind sie beide nicht mit ihrem gemeinsamen Leben. Dann geschieht etwas und Maria will, dass Herwig sein Leben frei gestalten kann. Sie verschwindet eines Tages einfach mit Herwigs Volvo, nachdem sie ihren Job gekündigt hat. Herwig aber stellt fest, dass ihm Maria doch nicht so gleichgültig ist, auch wenn es zunächst das Auto ist, das er schmerzlich vermisst.
Dem Autor ist es gut gelungen, die Entwicklung von Herwig und Maria aufzuzeigen. Wir erfahren, wie sie aufgewachsen sind, sich kennen und lieben lernten und wie dann das wahre Leben die Träume und Wünsche einfach verflüchtigte.
Der poetische Schreibstil hat mir sehr gefallen und die Charaktere sind gut gezeichnet. Da aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt wird, kann der Leser alles gut nachvollziehen und doch fehlten mir manchmal noch tiefere Einblicke in das Gefühlsleben. Dabei konnte ich mich eher in Herwig als in Maria hineinversetzen. Es gibt auch eine Reihe von Nebencharakteren, die alle eine eigene Persönlichkeit und ihre eigene Geschichte haben.
Die Musik und Melodien spielen dabei eine große Rolle in dieser Geschichte.
Es ist eine schöne ruhige Geschichte, die mich aber nicht wirklich fesseln konnte.

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Veröffentlicht am 09.06.2020

Spannender Auftakt einer neuen Reihe

Bornholmer Schatten
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Ich habe schon einige Bücher der Autorin Katharina Peters gelesen und war auch auf diese Reihe gespannt. „Bornholmer Schatten“ ist der Auftaktband der Reihe „Fluchtort Bornholm“.
Die junge Kommissarin ...

Ich habe schon einige Bücher der Autorin Katharina Peters gelesen und war auch auf diese Reihe gespannt. „Bornholmer Schatten“ ist der Auftaktband der Reihe „Fluchtort Bornholm“.
Die junge Kommissarin Sarah Pirohl ist ehrgeizig, doch dann geht bei ihrem ersten Fall in Rostock alles schief. Ein Mädchen wurde ermordet und der Hauptverdächtige begeht in seine Zelle Selbstmord. Es gibt einen weiteren Mord und die Methode ist die gleiche. Sie hatte also den Falschen erwischt. Da Sarah mit ihrem Fehler hadert, zieht sie sich nach Bornholm zurück. Sie will überlegen, wie es mit ihr weitergehen soll. Dann gibt es eine weitern tote Frau und die wird auf Bornholm gefunden. Es gibt Hinweise, dass es Verbindungen zu Sarah gibt. Daher beginnt sie nachzuforschen.
Das Buch lässt sich sehr flüssig lesen. Auch die Örtlichkeiten sind wieder sehr atmosphärisch beschrieben.
Die Charaktere sind gut und authentisch dargestellt. Besonders Sarah Pirohl gefällt mir ganz gut. Es nagt an ihr, dass ihr solch ein Fehler bei den Ermittlungen unterlaufen ist. Sie zweifelt an sich selbst und überlegt sogar, ob sie die richtige Berufswahl getroffen hat. Doch dann beginnt sie nachzuforschen. Dabei hat sie Unterstützung von Freunden, zu der auch Kriminalpsychologin Hannah Jakob zählt, aber ihr Gegner ist sehr gefährlich. Was hat die Anwaltskanzlei ihres Vaters mit der ganzen Sache zu tun? Sarah muss also aufpassen, wem sie vertrauen kann.
Immer wieder gibt es Wendungen, welche die Spannung hochhalten und dafür sorgen, dass man nichts vorhersehen kann.
Ein packender und spannender Bornholm-Krimi.

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Veröffentlicht am 09.06.2020

Eine interessante Geschichte

Brüder
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Mick und Gabriel wurden im gleichen Jahr geboren und haben denselben Vater, der ihnen die Hautfarbe mitgegeben hat. Aber sie wissen nicht voneinander. Mick ist in Ostberlin geboren und zog dann mit seiner ...

Mick und Gabriel wurden im gleichen Jahr geboren und haben denselben Vater, der ihnen die Hautfarbe mitgegeben hat. Aber sie wissen nicht voneinander. Mick ist in Ostberlin geboren und zog dann mit seiner Mutter in den Westen. Er hat eine Beziehung zu Delia, fühlt sich aber eher nicht gebunden. Seine Welt sind die Clubs das Partyleben. Doch damit kommt der Unstete nicht immer durch, seine Freundin hat andere Erwartungen und verlässt ihn.
Gabriel ist in Leipzig geboren und wächst bei seinen Großeltern auf. Er war ehrgeizig und zielstrebig und wurde ein erfolgreicher Architekt und hat Familie. Dazu doziert er an der Uni. Doch eine recht banale Sache lässt sein bisheriges Leben zusammenbrechen.
Dazwischen erfahren wir auch einiges von dem Vater der beiden. Idris stammt aus dem Senegal und studiert mit Stipendium in der DDR Medizin. Er lernt die Mütter seiner Söhne kennen, hat aber auch keine Beziehung zu ihnen. Dann geht er zurück in sein Heimatland und praktiziert dort als Zahnarzt. Ein besuch in Deutschland bringt Erinnerungen hoch.
Ein Vater und zwei so unterschiedliche Söhne…
Immer wieder stellt man sich die Frage „Was macht uns zu dem Menschen, der wir sind?“ Ist es das, was von Geburt an in uns steckt? Oder ist es unsere Erziehung und unser Umfeld?
Mick und Gabriel wachsen ohne ihren Vater auf. Vermissen sie ihn jemals? Die Protagonisten sind lebendig und authentisch beschrieben und ich habe viel über sie erfahren, sympathisch wurde mir keiner von ihnen.
Es ist eine vielschichtige und komplexe Familiengeschichte, die auch die Zeitgeschichte mit betrachtet.

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Veröffentlicht am 02.06.2020

Das wilde Leben

City of Girls
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Vivien Morris ist in einem privilegierten Elternhaus auf dem Land großgeworden. Sie geht zur Uni, hält aber nicht so viel vom Studieren und fliegt nach einem Jahr raus. Die Eltern sind anderweitig beschäftigt ...

Vivien Morris ist in einem privilegierten Elternhaus auf dem Land großgeworden. Sie geht zur Uni, hält aber nicht so viel vom Studieren und fliegt nach einem Jahr raus. Die Eltern sind anderweitig beschäftigt und schicken sie daher zu ihrer Tante nach New York. Ihre Tante Peg betreibt doch ein Varietétheater für die einfachen Leute. Vivien taucht gleich in diese schillernde Welt ein und fühlt sich in New York wohl. Weil sie Talent fürs Nähen hat, wird sie Kostümbildnerin am Theater. Doch dann gibt es einen Skandal, der sie kurzfristig zu ihren Eltern zurückbringt. Doch schon bald holt Peg sie nach New York zurück. Nach dem Krieg gründete Vivien mit ihrer besten Freundin Marjorie ein Schneideratelier für Brautkleider. Daneben genießt sie das wilde Leben in Manhattan.
Dies ist mein erstes Buch von Elizabeth Gilbert und sie konnte mich mit ihrem ganz besonderen Schreibstil packen. Vivien erzählt als 93-jährige einer Angela aus ihrem Leben. Wir erfahren aber nicht nur ihren Lebensweg, sondern auch viel über die Ereignisse, die in jener Zeit das Leben geprägt haben, wie der Börsencrash und der Krieg.
Vivien ist keine Frau, die sich in irgendeine Schublade stecken lässt. Sie genießt das Leben und will unabhängig sein. Dabei geht es aber nicht nur wild und schillernd zu, es gibt auch tragische Momente. Auch wenn mir ihre Art nicht immer zusagte, so ist sie mir dennoch sympathisch. Es war schön, zu erleben wie sie sich im Laufe ihres Lebens entwickelt hat. Es braucht seine Zeit, bis die ihren Weg gefunden hat und zu einer erfolgreichen Frau geworden ist. Auch ihre Tante Peg und die vielen anderen Frauen sind interessante Charaktere.
Die Geschichte hat mir gut gefallen, auch wenn sie ein wenig mehr Tiefgang vertragen hätte. Dennoch ist dieser Roman lesenswert.

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Veröffentlicht am 31.05.2020

Nicht nur Sonnenschein auf Norderney

Die Tote in der Sommerfrische
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Auf Norderney treffen sich 1912 die Reichen und Schönen. Aber auch die junge Viktoria Berg will die Sommerfrische genießen bevor sie ihre Stelle als Lehrerin antritt, und auch den Journalisten Christian ...

Auf Norderney treffen sich 1912 die Reichen und Schönen. Aber auch die junge Viktoria Berg will die Sommerfrische genießen bevor sie ihre Stelle als Lehrerin antritt, und auch den Journalisten Christian Hinrichs hat es nach Norderney verschlagen, denn er soll eine Reportage über die Sommergäste schreiben. Doch die Idylle wird jäh gestört, als eine junge Frau aus dem Wasser tot im Wasser treibt. Während der Inselpolizist gleich von Selbstmord ausgeht, haben Viktoria und Christian ihre Zweifel. Gemeinsam wollen sie der Sache auf den Grund gehen und stoßen dabei auf die dunklen Geheimnisse der Gesellschaft.
Dieser Krimi lässt sich wirklich locker leicht lesen. Die Seebad-Atmosphäre ist wundervoll dargestellt und wir lernen Menschen mit Standesdünkeln und Menschen, die schwer für ihren Lebensunterhalt arbeiten müssen, kennen.
Alle Charaktere sind individuell und authentisch beschrieben. Christian hat gleich einen Verdacht und Viktoria hat die tote Henny, die in ihrem Hotel Zimmermädchen war, von früher gekannt, daher ermitteln diese sehr unterschiedlichen Hobbydetektive gemeinsam. Viktoria ist für diese Zeit eine sehr emanzipierte Frau, die genau weiß, was sie will. Christian hat ein schlechtes Gewissen und nutzt seinen Auftrag, um von der Bildfläche zu verschwinden.
Bei den Ermittlungen gibt es immer neue Wendungen und eigentlich könnte jeder der Gäste hinter dem Mord stecken, denn alle haben sie scheinbar etwas zu verbergen. Da sind die mit Standesdünkeln behaftete Baroness von Balow mit ihrer freiheitsliebenden Tochter Clara, die verlobt ist, und Claras Tante Elsie von Czarnecki. Severin von Seyfarth ist ein zwielichtiger Adliger und ein Frauenheld, der ständig mit dem nervösen Dr. Moritz Feuser zusammen ist. Aber auch bei Kommerzienrat Gustloff und seiner Ehefrau Louise gibt es Unstimmigkeiten.
Ich habe mich gerne in diese andere Zeit entführen lassen und wollte mit Viktoria und Christian aufklären, warum die arme Henny sterben musste. Obwohl ich einiges geahnt habe, ist es mir bis zum Schluss nicht geglückt, den Mörder und sein Motiv herauszufinden.
Es ist ein unterhaltsamer und spannender Krimi, der Lust auf weitere Fälle mit dem sympathischen Ermittlerpaar macht.

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