Mehr erwartet als bekommen
Dark CharmNachdem mich das Cover und vor allem der Klappentext zu "Dark Charm" direkt angesprochen haben, wurde ich sehr neugierig auf das Buch, denn Geschichten über Hexen, Vampire etc kenne ich genug, jedoch war ...
Nachdem mich das Cover und vor allem der Klappentext zu "Dark Charm" direkt angesprochen haben, wurde ich sehr neugierig auf das Buch, denn Geschichten über Hexen, Vampire etc kenne ich genug, jedoch war mir eine Story über Voodoo neu und daher musste ich dieses Buch einfach lesen.
Wir begleiten Jude, ein junges Mädchen, welches in einer Welt für sich und ihren hilfebedürftigen Vater ums Überleben kämpft. Sie leben in der untersten aller Kasten in New Orleans und werden von den Adligen der Stadt nur das Lumpenpack genannt. Zusammen mit ihrer Trompete versucht sie sich und ihren Vater von Woche zu Woche zu retten. Durch einen Zufall jedoch wird ihr Leben auf den Kopf gestellt und sie muss plötzlich herausfinden, wer die Voodoo-Queen der Stadt - Ivory - umgebracht hat.
Sehr viel erfahren haben wir über Jude aber leider nicht. Sie liebt ihre Trompete und vor allem ihre Gummistiefel, hat früh ihre Mutter verloren und vor einiger Zeit auch ihren Bruder, jedoch war es das schon so ziemlich, weshalb ich beim gesamten Buch kaum eine Bindung zu ihr aufbauen konnte, was ich sehr schade fand. Jude hat definitiv ihren eigenen Kopf und versucht den so gut es geht auch durchzusetzen, jedoch ist das nicht immer so leicht, vor allem mit der "Belohnung", die Ivory ihr verspricht, wenn sie ihr hilft. Dass Jude jedoch so oder so nicht wirklich eine Wahl hat merkt sie auch sehr schnell, denn Ivory war nicht ohne Grund die Voodoo-Queen der Stadt. Auch nach ihrem Tod verfügt sie über ungeahnt mächtige Kräfte und lässt Jude das auch immer wieder spüren.
So richtig kann ich leider nicht sagen, wie ich das Buch fand. Auf der einen Seite haben mir das Setting die Story unglaublich gut gefallen, da es definitiv mal etwas Anderes und Neues war. Aber mir hat leider irgendwas beim Lesen gefehlt. Was sich für mich positiv auf das Buch ausgewirkt hätte wäre gewesen, wenn die Geschichte aus der Ich-Perspektive von Jude erzählt worden wäre, denn dann hätte man als Leser wohl einiges mehr verstanden und vielleicht auch eine Bindung zu Jude aufbauen können - das ist aber vielleicht einfach nur Geschmackssache.
Der Schreibstil selbst ist gut, man kam schnell durch die Seiten und konnte die Geschichte flüssig lesen. Teilweise jedoch war die Geschichte auf der einen Seite sehr sprunghaft, auf der anderen Seite jedoch hat Alex Bell gewisse Dinge so ausführlich beschrieben, dass sich die Geschichte etwas gezogen hat. Das Ende kam für mich leider auch nicht sonderlich überraschend, man hat schon vorher geahnt, in welche Richtung sich die Geschichte entwickeln wird. Jedoch lässt auch dieses Raum für Spekulation, denn auch wenn ich nicht weiß, was hier noch geplant ist, wirkt es so, als wäre die Erzählung noch nicht vorbei und wir können Jude noch ein weiteres Mal auf ihren gefährlichen Abenteuern begleiten.
Eine gute Idee mit leider doch noch Luft nach oben. Vielleicht überzeugt es einige andere Leser, ich bin leider nicht so begeistert wie ich es mir für diese Geschichte gewünscht hätte.