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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.01.2017

auf der Suche nach El Dorado

Das Tal der goldenen Flüsse
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Dieses Buch ist der 2. Band der „Amber-Saga“. Den ersten Band „Im Land der sieben Schwestern“ hatte ich nicht gelesen und konnte mich dennoch gut in die Handlung einfinden. Es ist also m.E. nicht notwendig, ...

Dieses Buch ist der 2. Band der „Amber-Saga“. Den ersten Band „Im Land der sieben Schwestern“ hatte ich nicht gelesen und konnte mich dennoch gut in die Handlung einfinden. Es ist also m.E. nicht notwendig, das erste Buch der Saga gelesen zu haben.
Amber und Rhys leben inzwischen glücklich verheiratet in England. Doch Rhys ist ruhelos und möchte unbedingt an den Amazonas reisen, um Beweise für eine frühere Hochkultur zu finden. Er findet nach einigen Wirren tatsächlich einen Finanzier für die Expedition, auf die ihn Amber, die die Erinnerungen an einen Schicksalsschlag hinter sich lassen möchte, begleitet. In Brasilien erleben beide viele Abenteuer und tauchen ein in eine andere Lebensweise. Natürlich dürfen auch die „Bösewichte“ in diesem Buch nicht fehlen. Es gibt dazu viele Landschaftsbeschreibungen, die ich aber gar nicht ermüdend fand, da sie sehr gut geschrieben waren und man sich die Szenerie dadurch sehr gut vorstellen konnte. Ein wenig klischéhaft war einiges dennoch, aber insgesamt fand ich das Buch unterhaltsam. Der flüssige Schreibstil läßt sich gut lesen. Gelegentlich war es mir das eine oder andere ein wenig zu detailliert dargestellt, man kann dann ja die Absätze etwas überfliegen. Es war interessant, von den indianischen Ureinwohnern zu lesen und ihre Bräuche und ihren Glauben, das war mir doch relativ neu. Für Leser, die gern historische Romane in der Kulisse fremder Länder lesen, gepaart mit einer Liebesgeschichte (Love & Landscape), ist das Buch eine runde Sache.

Veröffentlicht am 18.01.2017

Carnifex

Vergeltung
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Hannah Jacob ist Sonderermittlerin und Kriminalpsychologin beim BKA. Hauptsächlich befasst sie sich mit verschwundenen Frauen und Kindern. Immer wenn die lokale Polizei nicht weiter kommt, wird sie um ...

Hannah Jacob ist Sonderermittlerin und Kriminalpsychologin beim BKA. Hauptsächlich befasst sie sich mit verschwundenen Frauen und Kindern. Immer wenn die lokale Polizei nicht weiter kommt, wird sie um Hilfe gebeten. Ihr neuer Fall spielt in Berlin. Ein junger, nassforscher Kommissar bittet sie um Hilfe. Ein Anwalt mit Schwerpunkt Familienrecht ist verschwunden. Offenbar hatte dieser oft im Rotlichtmilieu zu tun. Der junge Kollege, Mark Springer, möchte nicht nur den Anwalt finden, sondern auch einer Kietzgröße das Handwerk legen. Anwalt Bleichert hatte aber nicht nurMandanten im Rotlichtmilieu, sondern auch Eltern, die ihre Kinder offenbar misshandelten, wurden von ihm vertreten. Dann wird ein junges Mädchen tot aufgefunden und der Fall entwickelt eine vielschichtige Eigendynamik.

Mir hat auch dieser Band um Hannah Jacob sehr gut gefallen. Vor allem die Vielschichtigkeit. Immer wenn man glaubt, ein Puzzleteilchen gefunden zu haben, tauchen wieder größere Rätsel auf. Und wer ist der Schattenmann, der immer in Hannahs Nähe ist und verdeckt in das Geschehen eingreift? Ist er gut oder böse? Man ist die ganze Zeit beschäftigt, dem Rätsel auf die Spur zu kommen. Und bis fast zum Schluss wird auch nicht klar, wer die Morde begangen hat, wenn auch das Bekennerschreiben mit dem Wort Carnifex auf das Warum hinweist. Es gibt eine ganze Reihe von Toten, aber dennoch wirkt die Handlung angenehm unblutig und ist trotzdem spannend. Ich hätte fünf Sterne vergeben, wenn das Ende nicht so offen gewesen wäre. Da blieben für mich Fragen übrig und die Autorin ließ mich mit einem „Hä? War das alles“ zurück. Vielleicht sollen die offenen Punkte in einem nächsten Band beantwortet werden oder gar nicht oder ich habe irgendwas Wichtiges verpasst. Keine Ahnung, mir hat das jedenfalls nicht gut gefallen.

Veröffentlicht am 18.01.2017

das Programm

Identity
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Charlotte Alton hat viele Gesichter. Unter ihrem richtigen Namen ist sie knallharte Geschäftsfrau und Mitglied der höheren Gesellschaft, unter dem Pseudonym Karla z.B. gibt sie Menschen eine neue Identität, ...

Charlotte Alton hat viele Gesichter. Unter ihrem richtigen Namen ist sie knallharte Geschäftsfrau und Mitglied der höheren Gesellschaft, unter dem Pseudonym Karla z.B. gibt sie Menschen eine neue Identität, hackt sich in alle möglichen Systeme, handelt mit Informationen etc. Ihr neuer Auftrag soll den Auftragskiller Simon Johannsen in „das Programm“ einschleusen, wo er einen Auftrag zu erledigen hat. Das Programm ist ein Experiment, ein Hochsicherheits-Gefängniskomplex, in dem die Bewohner in heruntergekommenen Behausungen eines ehemaligen Stadtbereiches leben, aber mehr Bewegungsfreiheit haben. Ein düsterer Ort, bedrückend und vor allem fest in der Hand von Quillan, der mit Johannsen noch eine Abrechnung offen hat. Vor acht Jahren ging ein Job von Johannsen schief. Karla besorgte Johannsen eine neue Identität und fühlt sich seit dem zu ihm hingezogen. Daher ist sie alarmiert, hält sie den neuen Job doch für ein Himmelfahrtskommando. Wer ist die Zielperson? Wer hat den Auftrag erteilt? Den Klienten kennt sie nicht. Karla fängt an zu recherchieren und merkt immer mehr, dass irgendetwas nicht stimmt.

Das Buch war sehr spannend. Es war aber auch ziemlich brutal und ist nichts für schwache Nerven, denn im „Programm“ spielen sich teilweise unmenschliche Szenen ab. Die Story ist intelligent aufgebaut und zieht den Leser immer tiefer in den Bann. Was mich z.B. wunderte ist, dass ich für einen Auftragskiller Sympathien empfand. Es war verwirrend, super spannend, abstoßend und schockierend und man konnte doch nicht „wegsehen“. Das Buch war keine leichte Kost, aber ich habe mich gut unterhalten gefühlt. Auf weitere Bände der Reihe bin ich gespannt.

Veröffentlicht am 18.01.2017

spannender Krimi

Verletzung
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Kommissarin Toni Stieglitz hat ein großes Problem. Sie ist vor ihrem Exfreund Mike, der ebenfalls Polizist ist, geflohen, nachdem er sie geschlagen hatte. Seine Kollegen haben natürlich nichts unternommen, ...

Kommissarin Toni Stieglitz hat ein großes Problem. Sie ist vor ihrem Exfreund Mike, der ebenfalls Polizist ist, geflohen, nachdem er sie geschlagen hatte. Seine Kollegen haben natürlich nichts unternommen, außer einem jungen Kollegen, der wenigstens ein 10-tägiges Annäherungsverbot verhängt hat. Diese Zeit hat Toni genutzt, um unterzutauchen. Sie lebt nun in einer kleinen Pension, von Angst zerfressen, dass Mike sie findet. Doch sie muss raus, eine weibliche Leiche wurde gefunden, drapiert wie eine Puppe. Und es bleibt nicht bei der einen Frau…

Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Sehr eindringlich beschreibt die Autorin Tonis Situation. Ihre Angst, dass Mike sie findet, wird zum Greifen nah geschildert. Gleich zu Anfang zieht die Autorin den Leser in den Bann der Geschehnisse. Der Schreibstil ist gut zu lesen, flüssig, bildhaft, auch hin und wieder recht humorig. Genau mein Geschmack. Die Charaktere sind glaubhaft geschildert, jedoch kam mir das im Klappentext erwähnte „zur Wehr setzen“ von Toni ein wenig zu kurz und auch sehr spät, das konnte ich nicht so recht nachvollziehen. Okay, vielleicht ist die Scham, wenn man erlebt hat, was Toni erlebte, wirklich sehr groß, zumal, wenn man eigentlich eine taffe Kommissarin sein will, die sich in der Männerwelt behauptet. Die Tatmotivation des Serienmörders fand ich auch ein wenig seltsam, aber es gibt ja auch in Wirklichkeit ganz schön kaputte Typen mit den eigenartigsten „Triggern“ für ihre eventuellen kriminellen Handlungen. Man muss ja auch nicht immer alles hinterfragen. Ich hab mich jedenfalls gut unterhalten gefühlt und würde von der Autorin gern noch weitere Romane lesen.

Veröffentlicht am 18.01.2017

was für ein Schlamassel

Schweig für immer
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Cynthia hat vor vielen Jahren in einer Nacht ihre Familie verloren. Sie wachte morgens auf und keiner war mehr da. Vor sieben Jahren versuchte sie zu ergründen, was damals passierte. Diese Story wird in ...

Cynthia hat vor vielen Jahren in einer Nacht ihre Familie verloren. Sie wachte morgens auf und keiner war mehr da. Vor sieben Jahren versuchte sie zu ergründen, was damals passierte. Diese Story wird in „ohne ein Wort“ erzählt. Ihre Tochter Grace ist nun 14 und hat unter dem Trauma ihrer Mutter zu leiden, da Cynthia sie mit ihrer übertriebenen Sorge einengt. Nach einem heftigen Streit zwischen den beiden zieht Cynthia erst mal aus, um ein größeres Zerwürfnis zu verhindern. Grace nutzt es aus, dass sie nicht mehr unter ständiger Beobachtung ist und begibt sich in schlechte Gesellschaft. Ihr Freund Stuart überredet sie zu einem Einbruch, wo die Dinge außer Kontrolle geraten. Da war noch wer im Haus…

Ich habe bisher alle Bücher des Autors gelesen, auch „ohne ein Wort“. Das liegt aber schon eine Weile zurück, so dass ich mich nicht mehr daran erinnern konnte. Das machte aber auch nichts, wird das Wichtigste doch hier noch einmal erwähnt. Man kann das Buch also auch lesen, ohne das Vorgängerbuch zu kennen. Ich fand dieses Buch spannend und unterhaltsam, wenn auch zwischenzeitlich etwas verwirrend. Da kommen in einigen Kapiteln Personen zu Wort, die sich über irgendeine verschwundene Sache unterhalten, wo man sich fragt, wie das mit den Vorkommnissen zusammenhängt. Und auch, wer diese Leute sind. Aber gegen Ende wird das alles zufriedenstellend aufgelöst. Es gibt wie immer viele Wendungen und spannende Passagen und man denkt: „Gott, was für ein Schlamassel“. Und auch, wenn mir die handelnden Personen nicht alle sympathisch und die Verbrecher ein wenig zu viele waren, hab ich das Buch doch gern gelesen.