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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.06.2020

Spannender Provence-Krimi

Dunkles Lavandou (Ein-Leon-Ritter-Krimi 6)
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Eine junge Frau stürzt von einer Brücke auf die Autobahn. Die Polizei geht von Selbstmord aus, doch Rechtsmediziner Dr. Leon Ritter stellt fest, dass das Opfer schon vor dem Sturz tot war. An ...

Eine junge Frau stürzt von einer Brücke auf die Autobahn. Die Polizei geht von Selbstmord aus, doch Rechtsmediziner Dr. Leon Ritter stellt fest, dass das Opfer schon vor dem Sturz tot war. An der Leiche entdeckt er Verletzungen, die auf tagelange Folter und eine rituelle Tötung hindeuten. Während Leon und seine Lebensgefährtin, Capitaine Isabelle Morell, Ermittlungen anstellen, zeigt der Polizeichef wenig Interesse an dem Fall. Dies ändert sich schlagartig, als die Tochter des Kultusministers verschwindet ...

"Dunkles Lavandou" ist der sechste Fall für Leon Ritter. Die einzelnen Bände sind in sich abgeschlossen, sodass man die Reihenfolge nicht zwingend einhalten muss. Das Privatleben der Protagonisten entwickelt sich aber natürlich von Band zu Band weiter.

Der Fall verläuft spannend. Ich bin bis zum Schluss im Dunkeln getappt. Immer wieder gibt es Kapitel, die aus der Sicht der Opfer erzählt werden, sodass ich mit ihnen um ihr Leben gebangt habe. Im Kontrast zu den schauerlichen Geschehnissen stehen die Schilderungen der provenzalischen Landschaft und der südfranzösischen Lebensart. Interessant fand ich es wieder - wie in den Vorgängerbänden - Leon Ritter bei der Arbeit als Rechtsmediziner über die Schulter zu blicken.

Fazit: Ein spannender Provence-Krimi mit Rechtsmediziner Dr. Leon Ritter, viereinhalb Sterne.

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Veröffentlicht am 03.06.2020

Gelungen

Provenzalischer Stolz
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"Provenzalischer Stolz" ist der siebte Band der Reihe. Die Fälle sind alle in sich abgeschlossen, sodass man die Vorgänger nicht unbedingt kennen muss. Das Privatleben der Figuren entwickelt sich aber ...

"Provenzalischer Stolz" ist der siebte Band der Reihe. Die Fälle sind alle in sich abgeschlossen, sodass man die Vorgänger nicht unbedingt kennen muss. Das Privatleben der Figuren entwickelt sich aber natürlich über die ganze Reihe hinweg weiter.

Am Anfang zeigt sich Pierre Durand von seiner menschlichen Seite. Nachdem der Bürgermeister ihn unfairerweise vom Dienst suspendiert hat, versinkt Pierre in Lethargie. Er weiß nicht, was er mit seiner Zukunft anfangen soll, wo er seinen Beruf doch so sehr geliebt hat. Ausgerechnet jetzt möchte seine Freundin Charlotte eine Familie gründen. Auch die Dorfbewohner scheinen nicht mehr hinter ihrem Ex-Polizeichef zu stehen. Da kommt ihm das Angebot, ein Hausboot zu überführen, gerade recht. Doch kaum angekommen, stößt er auf einen jungen Mann, der sich in einer der Kajüten versteckt hat. Der verstörte Louis ist in einen Mordfall verwickelt. Schon macht Pierre wieder, was er am liebsten tut: Ermitteln. Im Laufe seiner Nachforschungen stößt er auf bedrohliche Kettenbriefe und trifft eine alte Freundin wieder, die eine "gitane" ist. Er holt allerlei Informationen über religiöse Themen und über die unterschiedlichen Strömungen der "gitanes" ein. Letzteres fand ich interessant. Die Diskussionen über die Bedeutung des Kettenbriefs und die Auslegung der Bibel waren mir allerdings etwas zu weitschweifig. Die Auflösung des Kriminalfalls war aber wieder supertoll. Gut gefallen hat mir auch, dass es einen Rezeptanhang zu den leckeren Gerichten gibt, die im Buch vorkommen.

Fazit: Ein Provence-Krimi, der im Rhônedelta und im Umfeld der "gitanes" spielt, viereinhalb Sterne.

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Veröffentlicht am 21.05.2020

Gelungener Sylt-Krimi mit Mamma Carlotta

Zugvögel
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Mamma Carlotta macht wieder Urlaub bei ihrem Schwiegersohn und dessen Familie auf Sylt. Bei einem Besuch im Varieté-Theater erkennt sie einen Mann wieder, der ihrer Cousine Violetta vor vielen Jahren das ...

Mamma Carlotta macht wieder Urlaub bei ihrem Schwiegersohn und dessen Familie auf Sylt. Bei einem Besuch im Varieté-Theater erkennt sie einen Mann wieder, der ihrer Cousine Violetta vor vielen Jahren das Herz gebrochen hat. Sogleich ruft sie ihre Cousine an, die sich sofort auf den Weg nach Sylt macht. Dabei hat Mamma Carlotta eigentlich keine Zeit, sich um die anstrengende Violetta zu kümmern, denn die Charity-Lady Flora Engelbeck ist auf der Insel und organisiert Handarbeitstreffen. Mamma Carlotta strickt einen Schal für den guten Zweck und stößt dabei auf allerlei seltsame Verbindungen zu der Mordserie, die ihr Schwiegersohn, Hauptkommissar Erik Wolf, gerade bearbeitet ...

"Zugvögel" ist der 14. Band der Sylt-Krimis mit Mamma Carlotta. Die Fälle sind in sich abgeschlossen, sodass man die anderen Bücher nicht unbedingt gelesen haben muss. Aber die Nebenhandlungen rund um die Familie Wolf entwickeln sich natürlich von Band zu Band weiter.

Während des ganzen Buches war ich mir nie sicher, wie sich der Fall weiterentwickeln wird und wie alles zusammenhängt. Am Ende passt alles wunderbar zusammen. Erik und seine Kollegen klären die Mordserie mit überraschendem Ausgang auf und die einzelnen Handlungsstränge fügen sich zusammen.

Sehr gut hat mir auch das Wiedersehen mit Mamma Carlotta und den anderen aus den Vorgängerbänden vertrauten Personen gefallen. Der Erzählstil ist gewohnt erfrischend und wenn die italienische Lebensart auf die friesische Mentalität trifft, sorgt dies für einige lustige Situationen. Mamma Carlotta möchte doch so gerne ihren Schwiegersohn unterstützen und gleichzeitig ihre liebgewonnenen Bekannten vor seinen Ermittlungen schützen ...

Im Anhang gibt es wie gewohnt die Rezepte zu den Gerichten, die Mamma Carlotta im Buch kocht. Einige davon werde ich demnächst ausprobieren.

Fazit: Ein weiterer gelungener Sylt-Krimi mit Mamma Carlotta, viereinhalb Sterne.

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Veröffentlicht am 25.08.2019

Auf positive Weise verworrener Krimi

Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle
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Auf dem abgeschiedenen Landsitz Blackheath wird auf einem Ball Evelyn Hardcastle, die Tochter des Hauses, ermordet. Aiden Bishop bekommt von einem geheimnisvollen Mann im Pestdoktor-Kostüm den Befehl, ...

Auf dem abgeschiedenen Landsitz Blackheath wird auf einem Ball Evelyn Hardcastle, die Tochter des Hauses, ermordet. Aiden Bishop bekommt von einem geheimnisvollen Mann im Pestdoktor-Kostüm den Befehl, den Mord aufzuklären. Dazu wacht er eine Woche lang jeden Tag im Körper eines anderen Gastes auf. Erst wenn er am letzten Abend den Namen des Mörders nennen kann, darf er Blackheath verlassen.

Am Anfang habe ich mich schwer getan, in die Geschichte hineinzufinden. Doch nach ca. 100 Seiten, als Aiden zum ersten Mal den Wirt wechselt, hat das Buch begonnen, mich zu faszinieren. Danach war ich begeistert davon, den Tag immer wieder aus einer neue Perspektive zu erleben. Jeder Wirt erlebt andere Dinge, sodass dauernd neue Fragen, Vermutungen und Antworten entstehen. Ich habe immer wieder darüber gestaunt, wie der Autor es geschafft hat, bei so vielen parallel stattfindenden Ereignissen nicht den Faden zu verlieren.

Das Setting des Krimis auf einem englischen Landsitz und auch die Auflösung erinnern an Agatha Christie. Ungewöhnlich wird dieser Krimi jedoch dadurch, dass der Ermittler in die Körper mehrerer Personen schlüpft und den Mord und die vorangegangenen Ereignisse selbst aus verschiedenen Perspektiven erlebt, anstatt nur von Zeugen davon erzählt zu bekommen.

Fazit: Ein sehr gelungener Krimi, der den Ermittler denselben Tag des Mordes immer wieder aus einer anderen Perspektive erleben lässt, wodurch ein dichter Handlungsteppich entsteht, viereinhalb Sterne.

Veröffentlicht am 10.06.2019

Kurzweiliger Krimi

N oder M?
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Während des Zweiten Weltkriegs suchen Tommy und Tuppence Beresford, ein Ehepaar mittleren Alters, nach einem Job, um sich für Großbritannien nützlich zu machen. Endlich bekommt Tommy eine Stelle angeboten. ...

Während des Zweiten Weltkriegs suchen Tommy und Tuppence Beresford, ein Ehepaar mittleren Alters, nach einem Job, um sich für Großbritannien nützlich zu machen. Endlich bekommt Tommy eine Stelle angeboten. Vordergründig soll er in Schottland langweilige Büroarbeit verrichten. Doch tatsächlich soll er unter falschem Namen in einer Pension an der Südküste Spione überführen, die für die Nazis arbeiten. Als Tommy dort ankommt, erwartet ihn seine Frau Tuppence. Sie hat sich nicht täuschen lassen. Das ungewöhnliche Ehepaar macht sich als Mr. Meadows und Mrs. Blankensop unter den Gästen der scheinbar harmlosen Pension auf die Suche nach den Verrätern.

Ich habe schon viele Bücher von Agatha Christie gelesen, v.a. mit Hercule Poirot und Miss Marple. Dieses war mein erstes mit Tommy und Tuppence. Viele Elemente sind typisch Christie, z.B. die scheinbar harmlosen Vorfälle, die erst ganz am Ende einen Sinn ergeben. Da in diesem Buch jedoch kein Mörder, sondern ein Spion gejagt wird, wird weniger geredet und mehr gehandelt und die Protagonisten geraten in brenzlige Situationen.

An einigen Stellen musste ich schmunzeln, z.B. darüber wie Tommy und Tuppence ihre Rollen auslegen und was sie unternehmen, um den anderen Gästen Fallen zu stellen. Die Auflösung war für mich überraschend und schlüssig.

Fazit: Ein kurzweiliger Krimi, in dem ein Ehepaar während des Zweiten Weltkriegs Spione aufspürt, 4,5 Sterne.