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Veröffentlicht am 03.06.2020

Spannende Mischung aus Science-Fiction und Dystopie

Die Rebellion von Laterre
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Beschreibung

Als sich die Menschen vor über 500 Jahren auf dem Planeten Laterre ansiedelten versprach der Neuanfang ihnen Hoffnung, doch nun verhungern die Armen auf den dreckigen Straßen der Elendsviertel ...

Beschreibung

Als sich die Menschen vor über 500 Jahren auf dem Planeten Laterre ansiedelten versprach der Neuanfang ihnen Hoffnung, doch nun verhungern die Armen auf den dreckigen Straßen der Elendsviertel während die herrschende Elite des monarchischen Staatsapperates alles daran setzt die Kontrolle zu behalten.

Während die Situation aus den Fugen zu geraten droht und die Rebellen auf eine Revolution hinarbeiten, versucht das diebische Mädchen Chatine, welches sich als Straßenjunge ausgibt, genügend Geld für die Flucht von Laterre zu sparen, dabei kreuzt sich ihr Weg mit dem des angehenden Offiziers Marcellus, dessen Großvater eine mächtige Position begleitet und der durch den Tod seines Vaters, der des Verrats bezichtigt wurde, in eine schwierige Lage gerät. Das geheimnisvolle Mädchen Alouette, die in einer verborgenen Zufluchtsstätte aufgewachsen ist, wagt sich zum ersten Mal an die Oberfläche und ahnt dabei nicht, dass sie das Schicksal mit Chatine und Marcellus zusammenführen wird.

Meine Meinung

Die Autorinnen Jessica Brody und Joanne Rendell haben zusammen den mitreißenden Science-Fiction Roman »Die Rebellion von Laterre« geschrieben, der sich durch seinen utopischen Handlungsrahmen auszeichnet und als moderne Adaption des französischen Klassikers »Les Misérables« von Victor Hugo gehandelt wird. Diesen Klassiker habe ich allerdings noch nicht glesen, lediglich die Filmfassung von 1998 mit Liam Neeson und der Musical-Film mit Hugh Jackman von 2012 sind mir bekannt, daher konnte ich auf jeden Fall einige Parallen erkennen.

Das utopische Weltbild des Lebens auf dem Planeten Laterre ist durch die Hierarchie des monarchischen Staates geprägt. Der Patriarche und seine Matrone residieren in der extra eingerichteten Biokuppel Ledôme im Grand Palais, das gleichzeitig auch das teuerste Gebäude im ganzen Système Divin ist, damit ist die Monarchenfamilie die Spitze des ersten États. Die Mitglieder des zweiten États bilden sich aus wichtigen Persönlichkeiten der Regierung, zu ihnen zählt auch der angehende Offizier Marcellus Bonnefaçon und sein mächtiger Großvater. Der Großteil der Bevölkerung, die Arbeiter auf dessen Säulen die Gesellschaft aufbaut, gehört dem dritten État an, sie leben in ärmlichen Verhältnissen und arbeiten sich für wenig Geld und die Hoffnung auf den Gewinn bei der Himmelfahrtslotterie fast zu Tode.

Chatine stammt aus einer Familie voller Diebe und so schlägt sie sich verkleidet als Junge durch die verwahrloste Gegend der Frets während ihre Schwester brav ihrer zugeteilten Arbeit in einer Textilfabrik nachgeht und sich durch ihre ehrliche Arbeit die Chance auf eine Auffahrt in den zweiten État durch die Lotterie ersehnt. Im Kontrast dazu stiehlt sich Chatine unter ihrem männlichen Deckmantel als Théo das nötige Geld zusammen, um sich ihren Traum, die Flucht auf einen anderen Planeten, erfüllen zu können

Als Marie, die Tochter des Monarchenpaares ermordet wird, lässt dies die Grundfeste der Regierung ins Wanken geraten. Die Angst der herrschenden Elite wird durch die erneute Formation einer Rebellion geschürt, daher sehen sie sich dazu veranlasst, die Himmelsfahrtslotterie einzustellen. Diese Entscheidung liefert der hart arbeitenden Bevölkerung den Funken, der die ersten Aufstände entfacht.

Brody und Rendell erzählen die Geschichte gleich aus mehreren Perspektiven, so dass man die unterschiedlichen Hauptcharaktere Marcellus, Chatine und Aloutte und deren Sorgen, Hoffnungen und Ängste während des Handlungsverlaufes immer besser kennen lernt. Ihr Erzählstil polarisiert dabei vor allen Dingen durch die Vermischung der Wörter mit einem französischen Akzent, die aber auch ohne Sprachkenntnisse für die Leser*innen verständlich sind.

Dem Autorinnenduo ist es gelungen, mich von der ersten bis zur letzten Seite mit ihrer geschickt gesponnenen Geschichte an die Seiten zu fesseln. Die Mischung aus Weltraumsetting, der hierarchischen Gesellschaftsstruktur, die jede Menge Raum für Spionage, Intrigen und Machtspiele lässt, und die authentischen Charaktere ergeben ein dynamisches und gut funktionierendes Gesamtkonstrukt ab. Die Spannung ergibt sich dabei vor allen Dingen durch Geheimnisse die sich um Alouette Taureau, die Rebellen und die Rolle von Marcellus Vater bei dem Ganzen, ranken.

Dieser gelungene Reihenauftakt macht auf jeden Fall Lust auf mehr, wobei ich es wünschenswert fände, wenn sich im nächsten Teil der Reihe noch ein paar überraschende Wendungen ergeben würden. Ich bin auf jeden Fall gespannt, was sich Brody und Rendell für ihre Figuren und ihre Welt in der Galaxis noch einfallen lassen werden.

Fazit

Absolut spannende Mischung aus Science-Fiction und Dystopie, die mit Spionage und Verrat sowie mit besonders interessante Akteuren garantiert für mitreißende Unterhaltung sorgt.

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Veröffentlicht am 03.06.2020

Tolles Weltraum-Setting

Die Krone der Sterne (Comic). Band 1 (von 3)
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Kai Meyers Space-Opera Trilogie um »Die Krone der Sterne«, erschienen bei Fischer TOR, hat bereits Bestseller-Status erreicht und nun ist auch schon der erste Band der dreiteiligen Comic-Adaption des ersten ...

Kai Meyers Space-Opera Trilogie um »Die Krone der Sterne«, erschienen bei Fischer TOR, hat bereits Bestseller-Status erreicht und nun ist auch schon der erste Band der dreiteiligen Comic-Adaption des ersten Trilogie-Buches »Die Krone der Sterne – Nachtwärts« in Zusammenarbeit mit Autor Yann Krehl und Illustrator Ralf Schlüter im Splitter Verlag erschienen.

Auf die Romanvorlage hatte ich bereits ein Auge geworfen, doch meinen Einstieg habe ich nun zuerst mit der Comicversion gewagt und bin mir nun sicher, dass die Bücher unbedingt in mein Regal einziehen müssen, um von mir gelesen zu werden. Das galaktische Abenteuer entführt in eine magische Welt voller Hexen, Maschinen, Raumschiffen und mutigen Held*innen. Das Setting erinnert dabei an die wohl berühmteste Space-Opera »Star Wars« und dennoch ist Kai Meyer ein ganz eigenes zauberhaftes Werk gelungen, in das man eintauchen kann, und die Welt um sich herum dabei vergisst.

Der erste Comic führt in die komplexe Welt ein, die von einem Hexenorden und ihrem Glauben beherrscht wird, dabei lernen wir die Baroness Iniza Talantis kennen, welche dazu auserwählt wurde, der Gottkaiserin als Braut geopfert zu werden, wie vor ihr unzählige andere Mädchen. Niemand weiß was mit den Bräuten geschehen ist, denn keine von ihnen ist jemals zurückgekehrt. Iniza ist eine taffe junge Frau, die ihr Schicksal selbst in die Hand nimmt, und der mit der Unterstützung ihres Geliebten Glanis und der Hilfe des Kopfgeldjägers Kranis und der Alleshändlerin Shara Bitterstern die Flucht gelingt.

Die traumhaften Bilder von Ralf Schlüter lassen das geniale Setting des Weltraumabenteuers lebendig werden und durch die galaktische blaue Farbgebung bekommt die Geschichte die passende Atmosphäre. Lediglich der Strafplanet der Minengilde Nurdenmark ist in ein warmes orange-gelbes und orange-rotes Licht eingetaucht. Besonders beeindruckend sind die detaillierten Illustrationen der Weltraumkathedrale der Hexen und das wunderschöne Raumschiff von Shara Bitterstern, die einen schönen Ausgleich zu den actionreichen Panels bieten und einen gerne Innehalten lassen, um die ganze Schönheit zu bestaunen.

Kaum in die ferne Welt hineingeträumt endet das spacige Comicerlebnis leider auch schon. Es gibt noch ein Interview mit Kai Meyer im Bonusmaterial zu lesen, ansonsten bleibt zu hoffen, dass der nächste Comic nicht lange auf sich warten lässt.

Fazit:

Das tolle Weltraum-Setting und die Konstellation der Charaktere weckt die Leselust und man möchte am liebsten gleich noch viel tiefer in die Geschichte eintauchen.

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Veröffentlicht am 03.06.2020

Eine umwerfende Fortsetzung

The Umbrella Academy 3
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Die Superhelden-Adoptiv-Familie von Sir Reginald Hargreeves kehrt zurück und obwohl die außergewöhnlichen Individuen mit ihren abgefahrenen Gaben zerstritten sind, rauft sich die »Umbrella Academy« in ...

Die Superhelden-Adoptiv-Familie von Sir Reginald Hargreeves kehrt zurück und obwohl die außergewöhnlichen Individuen mit ihren abgefahrenen Gaben zerstritten sind, rauft sich die »Umbrella Academy« in einem neuen Abenteuer mit dem Namen »Hotel Oblivion« wieder zusammen, als alle Feinde der Superhelden aus ihrem Gefängnis, dem titelgebenden Hotel Oblivion ausbrechen.

Die Geschichte entfaltet sich durch die einzelne Betrachtung der polarisierenden Charaktere erst nach und nach, denn Gerard Way räumt der Story zahlreiche Handlungsfäden ein, denen man wie gebannt folgt, fasziniert und ungläubig gegenüber der sprühenden Kreativität des Schöpfers, um schließlich den Verbindungsprozess zu bestaunen, der ein anziehendes Comicabenteuer hervorbringt.

Erneut in das Universum von Gerard Ways Superhelden eintauchen zu können und noch mehr Facetten der skurrilen Familie geboten zu bekommen, hat mir wahnsinnig viel Freude bereitet. Die Geschichte über die begabten Waisenkinder lebt vor allen Dingen von den Charakterzeichnungen, die durch ihre Zerbrechlichkeit und Einzigartigkeit glänzen. Aber auch die Gegner der Umbrella Academy bestechen durch den unglaublichen Ideenreichtum des »My Chemical Romance« Musikers und den lebendigen Illustrationen des talentierten Künstlers Gabriel Bá.

Das dritte Comic-Album der »Umbrella Academy« wartet mit den gewohnt kantigen Zeichnungen von Gabriel Bá und seinen actionreichen wie auch kunstvoll gestalteten Panels in düsteren Farben, die in einen violetten Schimmer getaucht worden sind, auf. Die Story verfügt über alle Zutaten, die ein guter Comic benötigt und wäre auch ein voller Erfolg auf ganzer Linie, wenn die einzelnen Handlungsfäden etwas enger zueinander gelegen hätten. Doch durch die gewagte Struktur schließt sich erst kurz vor dem Finale das Gewebe aus losen Fäden zusammen, was zwar für Spannung sorgt aber auch eine große Aufmerksamkeit der Leser*innen erfordert und den Blick auf die recht simple Grundzüge der Geschichte lenkt. Der Abschluss überrascht mit einem kühnen Cliffhanger, der mich jetzt schon auf die nächsten Abenteuer der Academy hinfiebern lässt.

Fazit:

Eine umwerfende Fortsetzung der Umbrella Academy, die einen staunen lässt wie Alice gegenüber den Kuriositäten des Wunderlandes.

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Veröffentlicht am 08.01.2020

Irrwitzig und urkomische Geschichten

Der Tannenbaum des Todes
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Meine Meinung

Für Bestsellerautor Markus Heitz heißt es seit zehn Jahren in der Weihnachtszeit »Böser die Glocken«, einem Zusammenschluss mit einem Gastronomen zu einer Abendveranstaltung mit gutem Essen ...

Meine Meinung

Für Bestsellerautor Markus Heitz heißt es seit zehn Jahren in der Weihnachtszeit »Böser die Glocken«, einem Zusammenschluss mit einem Gastronomen zu einer Abendveranstaltung mit gutem Essen und etwas anderen Geschichten zur besinnlichen Adventszeit. In der seiner Anthologie »Der Tannenbaum des Todes« sind nun über vierundzwanzig dieser skurrilen und schwarzhumorigen Kurzgeschichten und Gedichte versammelt, um die Leserherzen mit abgefahrenen Weihnachtsstorys zu erheitern. Als kleine Bonuszugabe gibt es im Anschluss Menüvorschläge aus den vergangenen Veranstaltungen, die für eine tolle Inspirationsquelle für ein festliches Menü dienlich sind.

Die heitz’schen Erzählungen und Gedichte eigenen sich wunderbar als Lese-Adventskalender, ich würde sogar dazu raten die bissigen Geschichten nicht alle auf einmal zu vernaschen, sondern sich die einzelnen Episoden lieber etwas einzuteilen, um länger von den verrückten wie kreativen Einfällen zehren zu können. Mit den Geschichten lässt sich der übertriebene Weihnachtsstress mit dem Mantel der Vergessenheit einhüllen und sorgt durch bitterböse und überzogen ironische Betrachtungen für köstliche Lacher.

Jede Erzählung ist etwas anders gestrickt und so kommt es natürlich, dass man wie in einer Pralinenschachtel seine Lieblinge findet, aber auch mal eine Story-Praline dabei sein kann, die einem nicht gar so exquisit mundet. Mich persönlich haben die Geschichten, unter denen sich zwischen all dem Klamauk auch kritische gesellschaftliche Betrachtungen finden lassen und es sich auf menschliche Abgründe blicken lässt, allesamt auf ihre Art gut unterhalten. Sicherlich haben die vielen Lacher für ein paar hübsche Lachfältchen mehr gesorgt.

Von einer ausufernden Weihnachtsfeier im Betrieb über einen türkischen Mitbürger der sich gerne integrieren möchte und bei den Sitten und Gebräuchen der Winterräumarbeit sein Bestes gibt, um dabei dennoch kläglich zu scheitern, bis hin zum idyllischen familiären Weihnachtsessen, bei dem die Familie es doch nur aufs Erbe abgesehen hat. Natürlich erfährt man aber auch, was es mit dem Tannenbaum des Todes auf sich hat.

Dieses Buch gefällt sicherlich nicht nur Weihnachtsmuffel und Besinnlichkeitsverweigerern, sondern auch allen die das Treiben um das Fest der Liebe nicht ganz so bierernst nehmen. Zu den kuriosen Erzählungen und Gedichten gibt es von Ingo Römling viele kleine schwarz-weiß Illustrationen.

Fazit

Irrwitzig und urkomische Geschichten, bei denen Markus Heitz so manche Auswüchse des Weihnachtsfestes gekonnt auf die Schippe nimmt.

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Veröffentlicht am 08.01.2020

Nicht ganz so ausgewogen wie der erste Band

Die Schwestern von Mitford Manor – Gefährliches Spiel
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Beschreibung

Pamela, die zweitälteste der Mitford Schwestern, wird 18 Jahre alt und um dieses Ereignis gebührend zu feiern, lädt Nancy die illustre Runde ihrer Freunde nach Mitford Manor ein. Die Geburtstagsfeier ...

Beschreibung

Pamela, die zweitälteste der Mitford Schwestern, wird 18 Jahre alt und um dieses Ereignis gebührend zu feiern, lädt Nancy die illustre Runde ihrer Freunde nach Mitford Manor ein. Die Geburtstagsfeier endet jedoch mit einem schrecklichen Todesfall, als Adrian vom Kirchturm des Anwesens stürzt und das Dienstmädchen Dulcie sogleich als Täterin ausgemacht wird. Das Kindermädchen der Mitfords, Louisa Cannon, glaubt jedoch felsenfest an die Unschuld von Dulcie und ermittelt auf eigene Faust in der Sache.

Meine Meinung

Jessica Fellowes historische Krimi-Reihe um die Mitford-Schwestern geht mit »Gefährliches Spiel« in die zweite Runde. Wie auch schon im ersten Buchband verknüpft die Autorin historische Persönlichkeiten mit einer fiktionalen Geschichte und entführt uns dieses Mal in die glamouröse Welt der »Roaring Twenties«. Mitten im Geschehen Nancy, die älteste der Mitford Schwestern, welche Umgang mit einem illustren Freundeskreis pflegt und ihre jüngere sowie ruhigere Schwester Pamela in diese Gesellschaft einführt.

Während sich die Autorin im ersten Band der Reihe Nancy Mitford gewidmet hat, soll nun ihre drei Jahre jüngere Schwester Pamela in den Mittelpunkt gerückt werden. Dies ist der Autorin jedoch in meinen Augen nicht wirklich hundertprozentig geglückt, denn alleine durch Pamelas zurückhaltende Persönlichkeit wird ein guter Teil der Geschichte von der selbstbewussten Nancy dominiert. Außerdem kommt hinzu, dass auch wieder das Kindermädchen Louisa Cannon mit ihrer neugierigen Schnüfflernase eine tragende Rolle für den Handlungsverlauf beigemessen bekommt.

Besonders gut gelungen ist Jessica Fellowes aber wieder der Spagat zwischen Kriminalroman und Gesellschaftsroman, denn dieses Mal stechen die Standesunterschiede zwischen den Mitford-Schwestern und ihrem begünstigten Leben voller Müßiggang und Vergnügungen im Vergleich zu dem Leben der Dienerschaft und der arbeitenden Bevölkerung, wie z. B. den jungen Polizisten Guy Sullivan und Mary Moon, äußerst kontrastreich heraus. Dank dieser Seite wird die Geschichte sicherlich auch Fans der Serie »Downton Abbey« gefallen. Der mysteriöse Sturz in den Tod gleich zu Beginn der Geschichte sorgt für eine Brise Spannung und durch die Verdächtigung des Dienstmädchens Dulcie, wird sogleich Louisas ausgeprägter Gerechtigkeitssinn wachgerufen. Zusammen mit dem jungen Polizisten Guy beweist Louisa erneut ihr Talent in Sachen Verbrechensaufklärung. Jedoch muss ich sagen, dass sich der Fall dieses Mal als nicht ganz so ausgewogen und rund wie beim ersten Buch herausstellte.

Für ein gutes Verständnis gegenüber den agierenden Hauptprotagonisten ist es auf jeden Fall ratsam zuerst den ersten Band der Reihe »Die Schwestern von Mitford Manor – Unter Verdacht« zur Hand zu nehmen, denn es kommen nun einige neue Charaktere aufs Spielfeld, die es näher kennenzulernen gilt. Der Freundeskreis von Nancy Mitford besteht aus interessanten Individuen, welche perfekt in die goldenen Zwanziger Jahre passen und durch den passenden Hintergrund von Jazzbars erweckt Jessica Fellowes diese turbulente Zeit mit neuem Leben.

Neben dem wilden Partyleben der »Bright Young Things« bekommt man auch noch eine ganz andere Seite Londons präsentiert, nämlich die Kreise der Berufsverbrecherin Alice Diamond und ihrer Frauengruppe, die anstatt in Armut zu leben sich für ein Leben wider des Gesetztes entschieden haben. Sie waren für ihre Diebstähle und ihre extravagante Kleidung bekannt und man konnte sie meist beim ausgelassenen Feiern antreffen. Für dieses freizügige Leben nahmen die Diebinnen lange Freiheitsstrafen in Kauf, nur um der Armut entkommen zu können.

Mich konnte Jessica Fellowes mit ihrem kriminalistischen Roman, der vor allen Dingen durch die gesellschaftlichen Betrachtungen überzeugt, gut unterhalten. Trotzdem muss ich sagen, dass mir der erste Band als Gesamtpaket abgerundeter vorkam und im Ganzen betrachtet einfach mehr zusagte. Ich freue mich aber jetzt schon auf das nächste Abenteuer, denn vor allen Dingen Louisa und Guy habe ich mittlerweile sehr in mein Herz geschlossen.

Fazit

Nicht so ausgewogen wie der erste Band, dennoch hat mich die Mischung aus Krimi und Gesellschaftsroman gut unterhalten.

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