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Veröffentlicht am 03.06.2020

Käsiger Lesespaß

Käsablanca
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Beschreibung

Lava Rougette erzählt ihren Freundinnen bei einem Mädelsabend von ihren Beziehungsproblemen. Als sie auf einer Online-Partnerbörse auf das Gewinnspiel des Käseunternehmens Cheezy Livin‘ stoßen, ...

Beschreibung

Lava Rougette erzählt ihren Freundinnen bei einem Mädelsabend von ihren Beziehungsproblemen. Als sie auf einer Online-Partnerbörse auf das Gewinnspiel des Käseunternehmens Cheezy Livin‘ stoßen, das verspricht jemanden in die »Leerdamnis« zu schicken, treffen sie zusammen den Entschluss, Floyd dort anzumelden. Eigentlich wollte Lava ihrem Freund damit lediglich einen Denkzettel verpassen, da ahnte sie noch nicht, dass Floyd von der Firma gekidnapped und in einen übergroßen Parmesan-Käselaib verschleppt werden würde, aus dem er sich seinen Weg freikämpfen muss.

Während sich Floyd auf der Suche nach einem Ausgang aus dem Käse vor eine Horde mordlustiger Frauen in Acht nehmen muss, befindet sich Lava Rougette auf einem ganz besonderen Käse-Trip und erlebt eine wilde Zeit unter den käseabhängigen Cheezern.

Meine Meinung

Stefan Goebels bizarres Fantasy-Werk »Käsablanca« musste ich alleine schon aufgrund des Titels, meiner Vorliebe zu Essen mit gaaaaanz viel Käse und meinem Hang zu schrägen Geschichten einfach lesen.

Der zweite Roman des deutschen Autors ist genau die richtige Lektüre zum Gehirn abschalten, Popcorn holen und Kopfkino anwerfen. Die Geschichte über Lava Rougette, die ihrem Freund Floyd, eine Lektion erteilen möchte und ihn dadurch eher unbeabsichtigt in die Hände des psychopathischen Käsekonzern-Mogul Friedrich Schnitzler treibt, kommt schnell in Fahrt und verwandelt sich zusehends in ein dystopisches Action-Abenteuer, bei dem es durch Spannung gepaart mit Käse und Wortspielereien zu keiner Langeweile kommt.

Als Setting dient der neu entstandene Firmensitz des Cheezy Livin’ Konzerns, der durch den Verkauf eines Parmesans ohne Kalorien, zu einem der erfolgreichsten Unternehmen wuchs. Konzernleiter Friedrich Schnitzler scheint das gar nicht gut zu bekommen, den die dadurch gewonnene Macht und das Geld nutzt er für die Umsetzung seiner verrückten Vorhaben wie z. B. einen riesengroßen Parmesankäselaib als neue Zentrale zu erbauen und darin einen cheezigen Freizeitpark zu eröffnen. Als er Lava Rougettes E-Mail bezüglich ihres Freundes erhält, erklärt er den Vorgang zur Chefsache und lässt Floyd in den gigantischen Käse sperren, wo er sich gefährlichen Herausforderungen stellen muss, Schimmelpriestern begegnet und sich schließlich als Gratinator an der Seite der tapferen Kämpferin Lola Parmagicula beweist.

Zur gleichen Zeit plagt Lava Rougette ein schlechtes Gewissen und die Angst um ihren Freund, so dass sie sich auf den Weg zum Cheezy Livin’ Firmengelände macht. Lava ist nicht die einzige, die zur Eröffnung des riesigen Käselaibs angereist kommt und schließt sich einigen Käsesüchtigen auf ihrem psychedelischen Trip durch zu viel Parmesankäse an. Der Cheezy Livin’ Käse schmeckt nämlich nicht nur hervorragend, sondern wirkt auf die Konsumenten wie eine berauschende Droge.

»Käsablanca« erinnert durch die überdramatisierte Storyline und die schräge Kreativität Stefan Goebels an einen Splatter Film und liefert damit genau die richtige Unterhaltung, um sich eine kurze Auszeit zu schaffen, in der alles nicht so bierernst genommen wird. Zudem macht es einen Heidenspaß zu entdecken, welch fürchterliche Schicksale der Autor für seine Charaktere erdacht hat (Schadenfreude ist doch manchmal die beste Freude).

Fazit

Die käsig-schräge Geschichte sorgt mit Splatter-Horror, Kreativität und Wortwitz für jede Menge Fun!

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Veröffentlicht am 03.06.2020

Überzeugt mit den hochklassigen Illustrationen Bermejos

Batman: Damned
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Im Abschlussband der »Batman Damned« Reihe von Brian Azzarello und Lee Bermejo aus der Sparte »DC Black Label« wird nun endlich aufgedeckt, ob Batman seinen Erzfeind, den Joker tatsächlich auf dem Gewissen ...

Im Abschlussband der »Batman Damned« Reihe von Brian Azzarello und Lee Bermejo aus der Sparte »DC Black Label« wird nun endlich aufgedeckt, ob Batman seinen Erzfeind, den Joker tatsächlich auf dem Gewissen hat. Die Geschichte beginnt für Batman in einem Sarg, tief unter der Erde.

Nur durch die Hilfe eines baumartigen Monsters gelingt es dem dunklen Ritter aus seinem Grab emporzusteigen, wo er auf Constantine trifft und es sogleich zu einem actionreichen Kampf mit einem lebendigen steinernen Engel kommt. Dieses Intermezzo ist aber noch nicht alles, denn um der Wahrheit auf den Grund zu gehen muss der Fledermaus-Detektiv tief in seine Vergangenheit dringen, wo sich dunkle Magie mit dem schrecklichen Schicksal seiner Eltern vereint und er schließlich um seine Seele kämpfen muss.

Zur Auflösung des Falles trägt Batman allerdings nicht wirklich etwas bei, er wird durch eine unsichtbare Hand durch die temporeiche Handlung getrieben, bei der man durch einen Mix aus Gegenwart und Vergangenheit in einem tranceartigen Zustand neben dem Helden her wandelt.

Die pompösen Zeichnungen von Lee Bermejo sind der wahre Star dieser mystischen Comic-Reihe, alleine deshalb lohnt es sich schon, einen Blick in diese edlen Hardcover-Ausgaben zu werfen.

Fazit

Der finale »Batman Damned« Band kann mit den hochklassigen Illustrationen Bermejos überzeugen. Die Handlungsführung von Azzarello hätte allerdings etwas mehr Substanz und vertragen können.

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Veröffentlicht am 03.06.2020

Ein Comic der durch klare Linien und seine Botschaft besticht.

Die Arche Neo. Band 1
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In »Die Arche Neo – Tod den Rindviechern!« widmet sich der französische Szenarist Stéphane Betbeder auf leichtfüßige, humorvolle und dennoch treffsichere Art und Weise der Tierhaltung, ihren schrecklichen ...

In »Die Arche Neo – Tod den Rindviechern!« widmet sich der französische Szenarist Stéphane Betbeder auf leichtfüßige, humorvolle und dennoch treffsichere Art und Weise der Tierhaltung, ihren schrecklichen Auswüchsen und packt das Leid, dass wir Menschen Tieren zufügen in eine Geschichte ein, die berührt und das Zeug zum Wachrütteln hat.

Schon die ersten Seiten wecken mit ihren herzlichen Skizzierungen ein starkes Gefühl für das kleine Schweinchen Neo, für welches als es zu groß und unansehnlich wird, keinen Platz in der schimmernden Welt der Stars mehr gibt, und es schließlich auf einen Bauernhof landet. Zunächst hat Neo auch hier ein angenehmes Leben unter Tierfreunden, doch das ändert sich schlagartig als der Hof von der Polizei geräumt wird.

Gemeinsam mit einer Milchkuh, einem Hahn und einem Schaf gelingt Neo die Flucht in allerletzter Minute. Auf ihrem gemeinsamen Weg lernt man die einzelnen Tiere näher kennen und erfährt etwas über ihre Leiden, die sie als Auswirkung von der wirtschaftlichen Haltung durch den Menschen zu (er)tragen haben. Das Ganze geschieht auf eine ebenso nüchterne wie auch beängstigende Art und Weise, die tief unter die Haut geht.

Die träumerische Szenerie vom Beginn wechselt mit ihrer erwärmenden Atmosphäre immer mehr hin zu der kalten und brutalen Seite des (Tier)Geschäfts und zeigt auf, welchen Tribut die Tiere für uns Menschen zahlen. Künstler Paul Frichet setzt bei seiner Illustration auf klare Linien und kräftige Farben, die der Geschichte den passenden Nachdruck verleihen – egal ob bei der traumhaften Vorstellung eines privilegierten Schweinelebens oder bei der Gegenüberstellung mit den nackten Tatsachen auf dem sagenumwobenen und von jedem Tier gefürchteten Ort namens »Schlachthof«.

Fazit

Ein wunderbarer Comic und Plädoyer für mehr Nachhaltigkeit bei der Tierhaltung.

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Veröffentlicht am 03.06.2020

Für Comic-Freunde und Mythologie-Liebhaber

Mythen der Antike: Die Ilias (Graphic Novel)
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Der Splitter Verlag hat sich seit Oktober 2019 einer Reihe um die »Mythen der Antike« angenommen, in der der ehemalige französische Bildungsminister Luc Ferry in Zusammenarbeit mit Clotilde Bruneau Szenarien ...

Der Splitter Verlag hat sich seit Oktober 2019 einer Reihe um die »Mythen der Antike« angenommen, in der der ehemalige französische Bildungsminister Luc Ferry in Zusammenarbeit mit Clotilde Bruneau Szenarien für Comic-Adaptionen der griechischen Mythologie erarbeiten und gemeinsam mit verschiedenen Illustrator*innen nun zu neuem Leben erweckt werden.

Der zweite in deutscher Übersetzung veröffentlichte Band trägt den Titel »Die Ilias« und erzählt die Geschichte des trojanischen Krieges, die in der Popkultur vor allen Dingen durch die Verfilmung »Troja« aus dem Jahre 2004 von Regisseur Wolfgang Petersen bekannt sein dürfte. Luc Ferry hat die komplexe mythologische Geschichte zusammen mit Clotilde Bruneau ins Comicformat gebracht. Die detaillierten und mit lebendigen Farben kolorierten Illustrationen des Künstlers Pierre Taranzano setzen die Geschichte gekonnt in Szene.

Herausragend umgesetzt finde ich das Minenspiel, welches den einzelnen Charakteren die nötigen Ecken und Kanten verleiht. Zudem gefällt mir vor allen Dingen die Darstellung von Zeus und Hera, die wirklich schön getroffen sind und zusammen ein tolles Bild ergeben. Zeus spielt in dieser Geschichte zudem eine tragende Rolle, denn er trägt mit seinen Entscheidungen und dem Versuch seine Götter unter Kontrolle zu halten einen großen Beitrag zum Verlauf und Ausgang des Krieges bei.

Die Dramaturgie der Geschichte ist unglaublich fesselnd, es gibt blutige Kämpfe zwischen den Trojanern und den Griechen, denn der trojanische Prinz Paris hat die Frau des spartanischen Königs Menelaos entführt und die Ehre der Krieger, wie die des mutigen Achill, stehen auf dem Spiel und werden zu Figuren auf dem Spielfeld der mächtigen Götter, die ihre ganz eigenen Ziele verfolgen.

Action gepaart mit Strategie, heroischen Persönlichkeiten und vor allen Dingen die Darstellung der Beziehung unter den griechischen Göttern machen diese Geschichte zu einem besonders interessanten Lesespaß. Die Panels entfalten im Zusammenspiel mit großen einseitigen und auch doppelseitigen Illustrationen eine tolle Atmosphäre, die die Magie dieses Epos zur Geltung bringt.

In »Die Ilias« tummeln sich zahlreiche Charaktere auf der Spielfläche, um einen guten Überblick zu behalten, liest man den Comic am besten gleich an einem Stück. Vielleicht wäre hier auch eine Art Auflistung der wichtigsten Persönlichkeiten zu Beginn anhand einer »Dramatis Personae« mit kleinen Abbildungen zum jeweiligen Charakter eine gute Lösung gewesen.

Der Geschichte lässt sich in den übersichtlich angeordneten Panels einfach folgen. Zudem handelt es sich bei der Erzählung um einen in sich abgeschlossenen Band, daher ist »Die Ilias« auch Comic Neulingen zu empfehlen, die sich für die griechische Mythologie interessieren.

Im Anhang kann man schließlich noch tiefer in die Mythologie eintauchen, denn auch in diesem Band wurden wieder zahlreiche Hintergrundinformationen zur Geschichte zusammengetragen, die mit Abbildungen von historischen Ölgemälden sowie einiger Marmorbüsten unterfüttert werden.

Im Oktober 2019 erschien mit dem Titel »Daedalus & Ikarus« der erste Band aus der Reihe »Mythen der Antike«. Weitere Ausgaben sind mit Erscheinungsterminen im Februar 2020 »Jason und das Goldene Vlies«, im Mai 2020 »Ödipus«, im Juli 2020 »Midas« und im September 2020 »Perseus und Medusa« geplant. Die Originalreihe, für die 30 Bände geplant sind, trägt im französischen den Titel »La Sagesse des mythes« und nahm bereits im Jahre 2016 ihren Lauf.

Fazit

Die komplexe Geschichte des trojanischen Krieges in bunten Bildern erleben – das ist etwas für Comicfreunde und Liebhaber der Mythologie gleichermaßen.

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Veröffentlicht am 03.06.2020

Ein magischer Comic-Klassiker in neuem Gewand

Die Bücher der Magie
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Die Neuinterpretation von Neil Gamains Comic-Klassiker »Die Bücher der Magie« aus dem Sandman Universum erinnert durch das Cover sehr stark an J. K. Rowlings Fantasy-Buch-Reihe um den jungen Zauberer Harry ...

Die Neuinterpretation von Neil Gamains Comic-Klassiker »Die Bücher der Magie« aus dem Sandman Universum erinnert durch das Cover sehr stark an J. K. Rowlings Fantasy-Buch-Reihe um den jungen Zauberer Harry Potter – doch tatsächlich handelt es sich bei Neil Gaimans Story um eine Geschichte, die bereits 1990 entstand und nun von der renomierten Fantasy-Autorin Kat Howard neu erzählt wird. Dennoch gibt es einige Parallelen zwischen den beiden Reihen: der Hauptakteuer ist ein Junge mit magischen Fähigkeiten, es kommt eine Eule vor und eine tierliebe Obdachlose, die eine Ähnlichkeit mit dem Wildhüter Hagrid erkennen lässt, hat ein offenes Ohr für den Helden der Geschichte.


In »Die Bücher der Magie« geht es jedoch deutlich blutiger zu, Gedärme werden frei gelegt und Kämpfe ausgefochten. Unser Hauptprotagonist Tim Hunter lebt bei seinem Vater, der sich wenig für seinen Sohn aber umso mehr für das TV-Programm interessiert, seine Mutter wird vermisst und so muss er alleine mit seinen magischen Fähigkeiten klarkommen. Zur Seite steht ihm seine Lehrerin sowie leere Bücher, die ihm erst ihre Lehre enthüllen sobald er dafür bereit ist.

Die Autorin Kat Howard führt die Leser*innen gekonnt durch die Handlung, die in diesem ersten Band zum größten Teil aus der Auseinandersetzung mit den agierenden Persönlichkeiten besteht und mit einem Ausflug in die abgefahrene Traumwelt besticht. Jedoch bleiben recht viele Fragen offen, sodass ich mich schon sehr auf die Fortsetzung dieser Comic-Klassiker-Reihe freue!

Die Zeichnungen von Tom Fowler haben mir zumeist gut gefallen, doch an manchen Stellen fand ich die fast schon karikaturistische Darstellung der Personen etwas überzogen, was dem recht düsteren Setting/Plot in meinen Augen nicht sonderlich gut steht. Zwischen den einzelnen Erzählungsabschnitten gibt es immer wieder realistische Coverillustrationen zu sehen, die immer ein optisches Highlight darstellten und mich fast wünschen liesen, dass der ganze Comic in diesem Stil abgebildet worden wäre.

Fazit

Ein magischer Comic-Klassiker in neuem Gewand, auf dessen Fortsetzung ich mich bereits sehr freue!

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