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Veröffentlicht am 18.01.2017

spannende Unterhaltung

Tochter des Drachenbaums
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Die Handlung dieses Romans spielt auf zwei Zeitebenen. Zum einen in der Gegenwart um Romy. Sie arbeitet als Ärztin in einer medizinischen Forschungseinrichtung. Ihre beste Freundin Thea ist schwer krank, ...

Die Handlung dieses Romans spielt auf zwei Zeitebenen. Zum einen in der Gegenwart um Romy. Sie arbeitet als Ärztin in einer medizinischen Forschungseinrichtung. Ihre beste Freundin Thea ist schwer krank, sie wird bald sterben. Um den Kopf frei zu bekommen, begibt sich Romy auf eine Klettertour. Unerwartet stürzt sie ab. Während ihrer Bewusstlosigkeit hat sie eine Vision von einer uralten Höhle und steinzeitlich angezogenen Frauen, die ein Ritual durchführen. Romy erwacht verwirrt in einer Höhle, völlig unversehrt. Ihre Vision lässt sie aber nicht los und als sie in einem Reisebüro einen Baum abgebildet sieht, der dem aus ihrer Vision gleicht, macht sie sich mit ihrer Freundin Thea auf den Weg nach La Palma, wo solche Bäume wachsen. Diese Reise wird sehr gefahrvoll.

In der Vergangenheit geht es um Iriomé. Eine junge Priesterin der Ureinwohner auf La Palma. Sie muss Ende des 15. Jahrhunderts gegen die spanischen Invasoren den größten Schatz der Guanchen bewahren: Amakuna, das Herz der Insel. Auch sie hat viele Gefahren zu überstehen.

Beide Frauen sind durch den heilkräftigen Pilz Amakuna magisch über alle Zeitgrenzen hinaus miteinander verbunden. Das Schicksal scheint sich zu wiederholen. Wem können beide trauen? Finden sie die große Liebe?

Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Mit dem flüssigen und bildhaften Schreibstil konnte ich mir die Orte des Geschehens sehr gut vorstellen und das Kopfkino lief. Am liebsten würde ich selbst nach La Palma reisen. Die Spannung kam auch nicht zu kurz. Das Buch hatte viele packende Elemente. Ich freue mich, dass die Autorin schon an einer Fortsetzung arbeitet.

Veröffentlicht am 18.01.2017

Abgründig, aber spannend

Nebelkind
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Hans Juhlén, Mitarbeiter des Amtes für Migration, wird ermordet in seinem Haus aufgefunden. Gefundene Handabdrücke und Aufnahmen eines Überwachungsvideos weisen auf ein Kind als Täter hin. Aber auch Juhléns ...

Hans Juhlén, Mitarbeiter des Amtes für Migration, wird ermordet in seinem Haus aufgefunden. Gefundene Handabdrücke und Aufnahmen eines Überwachungsvideos weisen auf ein Kind als Täter hin. Aber auch Juhléns Ehefrau wird verdächtigt, hat sie doch regelmäßig 40000 Kronen vom gemeinsamen Konto abgehoben. Kriminalobermeisterin Mia Bolander und Kommissar Henrik Levin ermitteln. Auch die Staatsanwältin Jana Berzelius wird mit dem Fall beauftragt. Kurz darauf wird ein neunjähriger Junge erschossen aufgefunden. Es ist der Junge vom Überwachungsvideo. Im Nacken hat er den Namen eines griechischen Todesgottes eingeritzt. Jana ist schockiert, denn auch sie trägt den Namen einer Todesgöttin im Nacken. An ihre Kindheit kann sie sich nicht erinnern, aber verstörende und gewalttätige Albträume plagen sie seit Jahren. Sie muss unbedingt herausfinden, was es mit dem Jungen auf sich hat'.

Ich fand das Buch sehr spannend, war gleich in die Handlung eingesogen. Das Ermittlerteam war nicht wie sonst üblich dargestellt: Mia Bolander: stets schlecht gelaunt, agressiv, chronisch pleite und mit einem intensiven Hass auf die Staatsanwältin, die in ihren Augen alles hat, was Mia nicht hat. Henrik Levin: Familienvater, eher ein blasser Charakter und unter der Fuchtel seiner Frau stehend. Jana Berzelius: etwas unterkühlt, hat traumatisches durchgemacht und muss sich den Dämonen ihrer Vergangenheit stellen. Ich wurde mit keinem der Charaktere so recht warm und vor allem Mia war ziemlich unsympathisch. Der Schreibstil ist ausdrucksstark und flüssig zu lesen, es wird auf Details geachtet und ich war immer nah am Geschehen. In eingeschobenen Kapiteln wird in Rückblenden aus der Sicht eines kleinen Mädchens erzählt. Es war für mich keine Überraschung, dass sich die Vermutung, die ich bereits auf den ersten 100 Seiten hatte, am Ende voll und ganz bestätigte. Man war als Leser recht früh dem Ganzen ein wenig voraus. Aber das tat der Spannung keinen Abbruch.
Es ist eine fiktive Geschichte, das musste ich mir immer wieder ins Gedächtnis rufen beim Lesen, aber der Teil mit den illegalen Migranten könnte im Prinzip wahr sein, was ich erschütternd und beängstigend fand. Ich habe das Buch sehr schnell durchgelesen, da ich wissen wollte, wie die Verwicklungen sich auflösen. Am Ende bleibt durchaus Raum für eine Fortsetzung, die ich auch gern lesen würde. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt.

Veröffentlicht am 18.01.2017

spielt vor dem ersten Band! Nichts für schwache Nerven

Herzsammler (Ein Fabian-Risk-Krimi 2)
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Der schwedische Justizminister ist verschwunden. Fabian Risk wird von seinem Chef beauftragt, inoffiziell zu ermitteln, da eigentlich die Säpo den Fall bearbeitet, der Justizminister aber ein persönlicher ...

Der schwedische Justizminister ist verschwunden. Fabian Risk wird von seinem Chef beauftragt, inoffiziell zu ermitteln, da eigentlich die Säpo den Fall bearbeitet, der Justizminister aber ein persönlicher Freund ist. Fabian Risk findet den Justizminister, aber leider kommt er zu spät. Dem Opfer wurde ein Organ entnommen und es bleibt nicht bei dem einen Toten. Parallel dazu wird in Dänemark nach einem Serienmörder gefahndet. Die Gemeinsamkeiten der Fälle bleiben lange unerkannt. 'Zwei Länder, zwei Fälle, ein Täter''

Ich fand den Einstieg in die Story recht verwirrend. Zum einen beginnt die Handlung mit einem Brief, der nach über einem Jahr seinen Empfänger auf verschlungenen Wegen erreicht. Wie hängt das Jahre später mit dem verschwundenen Justizminister zusammen? Viele verschiedene Handlungsstränge und viele eingeführte Personen werfen Fragen auf, so dass sich das Knäuel des roten Fadens erst relativ spät entwirrt. Auch der Wechsel zwischen den dänischen und schwedischen Fällen irritierte mich eine Weile, bis man wusste, wer wo zu wem gehörte.
Was mich aber am allermeisten verwirrte ist, dass die Geschehnisse dieses Thrillers vor dem ersten Buch des Autors spielen! Warum das? Ich konnte mich noch gut an 'und morgen Du' erinnern und blickte zunächst gar nicht durch, bis ich das realisiert hatte.
Dennoch hat die Handlung einen starken Sog. Der Titel (den ich im Nachhinein als nicht recht passend empfinde) lässt bereits darauf schließen, dass das Buch nichts ist für nervenschwache Leser. Ich war also vorbereitet. Aber die detaillierte Beschreibung der Taten war mir an einigen Stellen doch zu blutrünstig und perfide. Vom ersten Band her hatte ich auch einiges an brutalen Szenen erwartet, doch der Autor hat dieses Mal noch einen drauf gesetzt. Aufgrund der Spannung war es für mich aber wie bei einem Verkehrsunfall: grausam, man will nicht hinschauen, tut es aber doch! Trotz aller verwirrenden Elemente ist die Handlung super spannend und logisch aufgebaut. Am Ende wird klar, wie die vielen losen Fäden zusammenhängen und alles wird aufgelöst. Respekt, wie der Autor den Durchblick behalten hat. Und gut, dass er seine Phantasien nur durch Schreiben auslebt.
Fazit: ein super spannender Thriller für nervenstarke Leser. Wer den ersten Band noch nicht gelesen hat, sollte das auch nicht vor diesem Band tun.

Veröffentlicht am 18.01.2017

empfehlenswert

Die Spur des Ultramarins
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Der Maler Jan van Eyck hat einen Auftrag übernommen. Für eine einflussreiche Genter Familie soll er ein Altarbildnis fertigen. Seiner Maria möchte er einen Mantel mit einem himmlischen Blau geben. Dafür ...

Der Maler Jan van Eyck hat einen Auftrag übernommen. Für eine einflussreiche Genter Familie soll er ein Altarbildnis fertigen. Seiner Maria möchte er einen Mantel mit einem himmlischen Blau geben. Dafür benötigt er das seltene und teure Ultramarin, dass man irgendwo im Osten finden und das nur in einem geheimnisvollen Verfahren aus dem Stein ausgewaschen werden kann. Die Kaufmannsfamilie schickt ihren Neffen Adrian Borluut auf die Suche nach dem Ultramarin. In Esslingen leben Catharina und ihr Vater Christoph Appenteker. Wie der Name schon sagt ist Christoph Apotheker, Catharina darf bei ihm arbeiten, was nicht allzu üblich ist. Schon steht da auch ein Bewerber um ihre Hand. Wirklich um ihre Hand? Oder will er nur durch sie Stadtapotheker werden? Catharinas Vater ist auch ein Alchimist. Das Angebot von Adrian Borluut, ihn finanziell die Suche nach dem Ultramarin zu ermöglichen und auch in den Handel damit zu investieren, beschwingt Christoph, der sich nur allzu gern wieder einmal auf Reisen macht, ausgestattet mit einer Vollmacht für Adrians Vermögen. Und dann hört man nichts mehr von ihm. Was ist mit Adrians Geld? Wie kann Catharina der Heirat mit dem unsympathischen Weckmann entgehen? Beide machen sich auf die Suche…

Mir hat auch dieser Roman der Autorin sehr gut gefallen. Die abenteuerliche Reise wurde nie langweilig geschildert. Immer wieder gab es unerwartete Wendungen, die den Spannungsbogen hoch hielten. Dazu eine schöne Liebesgeschichte, sympathische Protagonisten (bis auf den Bösewicht natürlich, der ja auch nicht fehlen durfte), und auch etwas Wissenserweiterung z.B. über den Ultramarin… Also einfach alles drin, was ein guter Roman haben sollte. Für Fans historischer Romane sehr zu empfehlen.

Veröffentlicht am 18.01.2017

fesselnd von der ersten bis zur letzten Seite

Die Beutelschneiderin
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„Babetutchen“, so nennt die junge Cressi ihr väterlicher Freund Utz. Er hatte sie seinerzeit gefunden und großgezogen, nachdem ihre Mutter, eine Hure, sie auf einem Misthaufen abgelegt hatte. Seit dem ...

„Babetutchen“, so nennt die junge Cressi ihr väterlicher Freund Utz. Er hatte sie seinerzeit gefunden und großgezogen, nachdem ihre Mutter, eine Hure, sie auf einem Misthaufen abgelegt hatte. Seit dem halten beide zusammen wie Pech und Schwefel und schlagen dich mit diversen Gaunereien durch. Ein Einbruch in den Keller eines reichen Kaufmanns geht jedoch gründlich schief. Die Häscher sind hinter Cressi her. Auf ihrer Flucht läuft sie einem jungen Gutsbesitzer in die Arme, eine Begegnung, die Cressis ganzes weiteres Leben umkrempeln wird…
Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich konnte es nicht aus der Hand legen.
Der Schreibstil liest sich flüssig und angenehm, die Geschichte ist gut recherchiert und in sich stimmig, die Figuren machen Spaß Man kann sich als Leser alles sehr bildhaft vorstellen und fühlt sich fast als ein Teil der Geschichte. Die Figur der Cressi Nabholz war sehr gut dargestellt, mit einem interessant mitzuerlebenden Wandel von einer kindlich naiven kratzbürstigen Straßengöre zu einer zupackenden, warmherzigen, liebenden Frau. Ich habe viel mit ihr mitgelitten und gefiebert, was auch dadurch kam, dass die Autorin uns oft an Cressis Gedanken teilhaben läßt.
Mit überraschenden Wendungen hält die Autorin die Spannung durchweg aufrecht und man liest noch ein Kapitel und noch eins und noch eins… Am Ende war ich traurig, dass ich das Buch durchgelesen hatte. Ich kann es wärmstens empfehlen, es ist alles drin, was ein guter historischer Roman haben sollte.