Tiefgründige und ergreifende Geschichte
Wer fliegen will, muss schwimmen lernenInhalt:
Der 17-jährige Henry hat keinerlei Erfahrungen in Sachen Liebe. Wenn seine beiden Freunde mit Liebesproblemen zu kämpfen hatten, konnte er sie nie wirklich verstehen. Doch dann kommt eine neues ...
Inhalt:
Der 17-jährige Henry hat keinerlei Erfahrungen in Sachen Liebe. Wenn seine beiden Freunde mit Liebesproblemen zu kämpfen hatten, konnte er sie nie wirklich verstehen. Doch dann kommt eine neues Mädchen an die Schule, in viel zu weiten Jungsklamotten, mit ungekämmten Haaren und einem hinkenden Bein wirkt Grace Town nicht gerade wie der ideale Liebespartner und schon gar nicht so, wie Henry sich seine erste große Liebe immer vorgestellt hat.
Und trotzdem muss Henry seither immer an sie denken. Aber es ist gar nicht so einfach, Grace kennen zu lernen, denn sie scheint in Gedanken immer weit weg zu sein...
Meine Meinung:
Wer fliegen will, muss schwimmen lernen hat mich gleich angesprochen. Den Titel, vor allem zusammen mit dem Cover, finde ich sehr tiefgründig. Der Klappentext von dem Buch klang für mich von Anfang an spannend, aber nicht so, dass ich dachte: "Das musst du jetzt unbedingt lesen!" Trotzdem habe ich mich an die Geschichte heran gewagt und bin im Nachhinein sehr froh darüber!
Die Geschichte ist aus der Sicht von Herny geschrieben. Als Leser bekommt man Einblicke in das Familiengeschehen und in Ausschnitte aus seiner Vergangenheit. Er wird als relativ "normaler" Jugendlicher beschrieben, der sich gerne mit Gott und der Welt befasst, aber auch einfach mal etwas anstellt. Kurz: er ist die ideale Identifikationsfigur für zahlreiche Jugendliche. Mir war er auf jeden Fall sehr sympathisch und ich konnte mich gut in ihn hinein versetzen. Ebenso gut finde ich auch seine Schwester und seine Freundin Lola. Die Eltern waren mir persönlich etwas suspekt, aber hey, die Menschen sind verschieden.
Die zentralen Punkte in Herny´s Leben sind Freunde, Schule und natürlich die Liebe - doch das erst, seit er Grace getroffen hat. Es ist der typische und vielleicht klischeehafte Fall von Liebe auf dem ersten Blick, was allerdings glaubwürdig und emotional echt dem Leser vermittelt wird.
Der Schreibstil ist entsprechend der Protagonisten frisch, flüssig und in Jugendsprache (aber nicht zu extrem). Es passt auf jeden Fall wunderbar! Man bekommt einen guten Einblick in Henrys Gedanken und Gefühle und ich habe mich mit ihm gefreut und gelitten. Ich finde es etwas ungewöhnlich, mal eine Liebesgeschichte aus der Sicht eines Jungen zu lesen, aber es ist wirklich etwas für´s Herz!
Meiner Meinung nach hat die Autorin einen guten Blick fürs Detail, bedeutet, sie beschreibt interessante Dinge sehr anschaulich, aber nicht so, dass sie abschweift und man überhaupt nicht mehr weiß, worum es geht.
Auf jeden Fall war es keine 08/15 Geschichte, sodass man es nicht sofort vergisst bzw. vergessen kann. Es werden hoch aktuelle Themen angesprochen, die eigentlich für jeden - mehr oder weniger - eine Rolle spielen. Das Buch ist also nicht bloß eine Lektüre zur Unterhaltung, sondern regt auch zum Nachdenken an. Die Geschichte erweckt beim Leser Gefühle, unterhält und stellt tiefgründige Fragen - all das schafft längst nicht jedes Buch!
Das Lesen war ein echtes Erlebnis, ich wollte immer wissen wie es weiter geht und gleichzeitig hatte ich an manchen Stellen das Bedürfnis kurz inne zuhalten und selbst nachzudenken. Ich würde mir sehr wünschen, dass dies mehrere Bücher schaffen! Ich konnte die Entwicklung der Charaktere mitverfolgen und gleichzeitig verstehen, so als wäre ich selbst auch daran beteiligt.
Fazit:Es ist ein absolut lesenswertes und tiefgründiges Buch, das mich vollkommen überrascht und meine Erwartungen übertroffen hat. Demzufolge kann ich es auch nur empfehlen. Geeignet ab etwa 14 Jahren.