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Veröffentlicht am 03.06.2020

Blut ist dicker als Wasser ...

Der Sunday Lunch Club
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Es geht um Anna. Anna, geschieden von Sam, vierzig Jahre, hätte nun wirklich mit allem nur nicht damit gerechnet. Schwanger und dann auch noch von einem kleinen aber feinen Fehltritt mit einem Mann, der ...

Es geht um Anna. Anna, geschieden von Sam, vierzig Jahre, hätte nun wirklich mit allem nur nicht damit gerechnet. Schwanger und dann auch noch von einem kleinen aber feinen Fehltritt mit einem Mann, der fast ihr Sohn sein könnte. Kein Wunder, dass Dylan, so heißt der junge Adonis, damit auch restlos überfordert ist. Doch ihre Familie steht hinter hier. In dieser eklektischen Großfamilie hilft man sich nämlich gegenseitig. Immer gut gemeint, wenn es auch manchmal nicht so rüber kommt …

Ah, ich sehe, ihr hegt die gleichen Gedanken … hier steckt Stoff für eine Miniserie im Fernsehen drin. Ich muss gestehen, ich hatte beim Hören oft das Gefühl mitten in „Friends“ oder „Modern Family“ zu stecken. Dafür eignet sich der Sunday Lunch Club nämlich hervorragend. Um es als ganzes Buch am Stück zu genießen, wurde mir einfach zu viele Klischees auf einmal bedient. Da war von der ledigen Mutter über das schwule Pärchen, das adoptierte Baby, den Transgender und die betagte weise Oma wirklich alles vertreten. Grundsätzlich nicht schlecht aber für mich von allem ein wenig zu viel. Man sollte wirklich mal über eine Verfilmung nachdenken. Sehr gut gefallen haben mir übrigens die jeweiligen Menüpläne der Sonntagstreffen. Da wäre ich gerne das ein oder andere Mal dabei gewesen. Die machten Lust auf mehr!

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Veröffentlicht am 28.05.2020

Wenn auch viel interessant ist, ist manchmal weniger mehr ...

Riemenschneider
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Ich hatte mich sehr auf das Werken und Wirken sowie das Leben von Tilmann Riemenschneider gefreut und wurde auch zu Anfang nicht enttäuscht. Mit viel Gespür und Gefühl für die damalige Zeit schafft der ...

Ich hatte mich sehr auf das Werken und Wirken sowie das Leben von Tilmann Riemenschneider gefreut und wurde auch zu Anfang nicht enttäuscht. Mit viel Gespür und Gefühl für die damalige Zeit schafft der Autor spielend dem Leser genau dieses Gefühl zu vermitteln. Mit viel Liebe zum Detail lässt er ihn teilhaben am Leben im Mittelalter. Doch dann beginnt er meiner Meinung nach sich ein wenig zu verzetteln. Zu viele Schauplätze sollen in diesem Buch Platz finden, zu viele Personen Gehör. Er schweift ab vom eigentlichen Thema und verliert sich in endlosen Fehden, Affären und Intrigen, reist mit dem Leser nach Italien und quer durch Deutschland und verliert den Anschluss an die eigentliche Geschichte. Schade, aber nach guten zwei Dritteln hatte ich keine Lust mehr und habe abgebrochen. Es war mir einfach zu mühselig geworden.

Witzig finde ich aber, dass der Autor und der Hauptprotagonist den gleichen Vornamen tragen … ob ihn das dazu bewogen hat, den Künstler als Romanfigur zu wählen?

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Veröffentlicht am 30.04.2020

Echte Spannung geht anders ...

Solange du atmest
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„Solange du atmest“ ist das 24. Buch der bekannten Autorin Joy Fielding. Einige der Vorgängerbücher habe ich gelesen und gehört und war eigentlich immer begeistert von der Spannung, die sie es stets schaffte ...

„Solange du atmest“ ist das 24. Buch der bekannten Autorin Joy Fielding. Einige der Vorgängerbücher habe ich gelesen und gehört und war eigentlich immer begeistert von der Spannung, die sie es stets schaffte aufzubauen. Mit diesem Buch gestaltete es sich leider ein wenig unspektakulärer.

Robin und Melanie, die beiden des im Koma liegenden Mannes, der zusammen mit seiner zweiten Frau Tara und deren Stieftochter Opfer eines brutalen Überfalls wurde, versuchen gemeinsam den oder die Täter an dieser grausamen Tat ausfindig zu machen. Das Verhältnis der beiden Schwestern ist seit Jahren angespannt, lediglich diese unliebsame Begebenheit scheint die Beiden ein wenig näher zueinander zu bringen. Auch der lokale Scheriff nimmt die Ermittlungen auf doch alle Spuren scheinen ins Leere zu laufen bis es schließlich doch zu zwei Verhaftungen kommt. Doch haben sie die echten Täter eingesperrt?

Wäre es nicht für die geniale Sprecherin Petra Schmidt-Schaller gewesen, die der Geschichte doch noch eine besondere Note verleiht, hätte ich vielleicht abgebrochen. So aber habe ich das Ende abgewartet und wurde am Schluss doch noch ein wenig überrascht. Das hat aber nicht gereicht, das Ruder rumzureißen, leider …

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Veröffentlicht am 30.04.2020

Geheimnisumwobene schwarze Kaninchen ...

Black Rabbit Hall - Eine Familie. Ein Geheimnis. Ein Sommer, der alles verändert. -
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Dieser Roman folgt einem derzeit beliebten Schema. Man nehme ein altes Anwesen, eine neugierige junge Frau und ein gut gehütetes Geheimnis. Et voilà … man bekommt ein Familiengeschichte mit hoffentlich ...

Dieser Roman folgt einem derzeit beliebten Schema. Man nehme ein altes Anwesen, eine neugierige junge Frau und ein gut gehütetes Geheimnis. Et voilà … man bekommt ein Familiengeschichte mit hoffentlich spannenden Einlagen. So weit so gut. Genau in diese Form hat sich auch der Roman „Black Rabbit Hall“ gepresst. Der Roman spielt im schönen Cornwall in England. Lorna hat sich für ihre bevorstehende Hochzeit in die in die Jahre gekommene einsame Villa verliebt. Gemeinsam mit ihrem Verlobten Jon begibt sie sich auf Besichtigungstour. Der zweite Erzählstrang entführt den Hörer in die 60er Jahre, als die Welt noch in Ordnung schien und die Familie gemeinsam mit ihren vier Kindern – zwei Jungen und zwei Mädchen – in Black Rabbit Hall wunderbare Zeiten verbrachte. Ja, bis dann das große Unglück geschah und nichts mehr so sein sollte, wie es einst war. Doch welche Rolle spielt dabei die alte vornehme Dame, die heute das Anwesen bewohnt?

Die Autorin Eve Chase zieht bei ihrem Roman wirklich alle Register und verarbeitet aufregende Elemente darin, die einen als Hörer immer wieder in den Bann ziehen. Doch irgendwie kommt die Geschichte ein wenig konstruiert und abgedroschen daher. Zu viele ähnliche Stories überfluten inzwischen den Buchmarkt und der wirkliche Knalleffekt blieb aus. Die Geschichte hat mich morgens beim Laufen begleitet und sich dafür hervorragend geeignet. Lange nachhallen wird das Gehörte aber kaum. Man kann, man muss aber nicht.

Wundervoll vorgetragen wurde das Hörbuch jedoch von Anna Thalbach. Sie gehört nicht umsonst zu meinen Lieblingsvorleserinnen sondern auch - genau wie ihre Mutter - zu meinen Lieblingscharakterschauspielerinnen.

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Veröffentlicht am 16.04.2020

Hier wird dem Hörer einiges an Geduld und Ausdauer abverlangt ...

Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert
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Dieses Hörbuch bekam aus meinem Bekanntenkreis viele Vorschusslorbeeren. Mit entsprechend hoher Erwartung machte ich mich dann auch ans Werk. Das über 20 Stunden lange Hörbuch kann getrost als solches ...

Dieses Hörbuch bekam aus meinem Bekanntenkreis viele Vorschusslorbeeren. Mit entsprechend hoher Erwartung machte ich mich dann auch ans Werk. Das über 20 Stunden lange Hörbuch kann getrost als solches bezeichnet werden.

Es geht in dem Roman des schweizerischen Autors Joël Dicker in erster Linie um den jungen Schriftsteller Marcus Goldman und den inzwischen inhaftierten Autor Harry Quebert, der vor 30 Jahren seinen Erfolg feiern durfte und um den es in der Zwischenzeit still geworden war. Ein neuer Schreiberfolg wollte sich weder über die Jahre bei ihm noch gegenwärtig bei seinem ehemaligen Schüler Goldman einstellen. Nun, des Mordes an der jungen Nola Kellergan bezichtigt, gibt es nur einen Menschen, der von Queberts Unschuld überzeugt ist, Marcus Goldman aus New York. Dieser fängt an, eigene Ermittlungen anzustellen und deckt ein Geheimnis ums andere auf. Auf einmal scheint nichts mehr so zu sein, wie es anfangs schien … könnten diese Ermittlungen Goldman so ganz nebenbei auch einen neuen Bucherfolg bescheren?

An sich ist das ja durchaus Material für einen spannenden Roman, doch in meinen Augen hat Dicker alles ein wenig übertrieben. Viel zu lang müssen wir uns als Zuhörer anhören, dass Quebert in Goldmans Augen unschuldig ist. Viel zu lang schießen alle anderen Beteiligten dagegen. Als man schließlich als Hörer kurz vor dem Wachkoma steht, kommt endlich Bewegung in den Fall. Die Ereignisse überschlagen sich und es präsentieren sich mehr als ein möglicher Täter. Man hat als Hörer direkt Mühe hinterher zu stolpern. Trotz der sehr angenehmen Vortragsweise durch den Schauspieler und Hörbuchsprecher Torben Kessler konnte das Hörbuch meine Erwartungen leider nicht ganz erfüllen. Vielleicht hätte hier ausnahmsweise mal eine gekürzte Version gut getan.

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