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Veröffentlicht am 24.08.2020

Eine schöne Liebesgeschichte mit einigen humorvollen Höhepunkten

Truly
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Ava Reed hat ein ganz besonderes Gespür für Gefühle und innere Konflikte. So hat sie mich bereits mit einigen Büchern absolut überzeugen können und zu Tränen gerührt. "Truly" ist ihr neuster Roman und ...

Ava Reed hat ein ganz besonderes Gespür für Gefühle und innere Konflikte. So hat sie mich bereits mit einigen Büchern absolut überzeugen können und zu Tränen gerührt. "Truly" ist ihr neuster Roman und der erste Band der In-Love-Trilogie. Wieder hat sie einen berührenden Roman vorgelegt, der mir schöne Lesestunden bereitet hat.

Die Autorin:
Ava Reed ist eine wahre Buchliebhaberin. Ohne eine gute Lektüre verlässt sie nicht das Haus. Mit der Zeit entdeckte sie das Schreiben für sich und teilt ihre Gedanken auf ihrem Blog. Beruflich ist sie in einem Verlag tätig. Weitere Jugendbücher: "Alles. Nichts. Und ganz viel dazwischen", "Die Stille meiner Worte", "Wir fliegen, wenn wir fallen" und "Ashes and Souls" (Dilogie).

Inhalt:
„Kein Job, keine Wohnung, kein Geld – so kommt Andie nach Seattle. Hier will sie sich ihren Traum erfüllen und endlich zusammen mit ihrer besten Freundin an der Harbor Hill University studieren. Während Andie darum kämpft, das Chaos in ihrem Leben in den Griff zu bekommen, trifft sie auf Cooper, der sie mit seiner schweigsamen Art gleichermaßen anzieht wie verwirrt. Und obwohl Andie genug Sorgen hat, lässt er sie einfach nicht los. Sie will wissen, wer Cooper wirklich ist. Aber sie merkt schnell, dass manche Geheimnisse tiefere Wunden hinterlassen als andere …“ (Klappentext)

Kritik und Fazit:
Das Cover des Buches ist hübsch anzusehen und auch die Prägung ermöglicht eine schöne Haptik. Ansonsten sagt es aber nicht viel über das Buch und dessen Inhalt aus. Vielmehr reiht es sich sehr in das Genre der New-Adult Romane des LYX Verlags ein. Da haben mir die Cover ihrer Romane aus dem Ueberreuter und Loewe Verlag deutlich mehr zugesagt. Ein wenig verschwimmen die Cover der Liebesromane aus dem LYX Verlag irgend wie zu einem Einheitsbrei. Ich mag es lieber, wenn das Cover bereits etwas über das Buch verrät. So habe ich zu diesem Buch aufgrund der Autorin gegriffen, nicht weil mich das Cover angezogen hätte.

Ava Reeds Schreibstil kommt wieder wunderbar zur Geltung, sie schreibt so gefühlvoll und authentisch, dass der Leser sofort in die Geschichte gesogen wird und man das Buch kaum zur Seite legen kann. Die Geschichte wird sowohl aus Andies, als auch aus Coopers Sicht erzählt. Gepaart mit den vielen wundervollen Charakteren findet hier eine schöne Geschichte ihren Weg in die Welt. Vor allem die Nebenprotagonisten June und Mason sind mir unheimlich sympathisch gewesen und ich bin schon ganz gespannt sie in Madly wiedertreffen zu können und einen Einblick in ihre Gedanken erhaschen zu dürfen.

Alles in allem legt die Autorin hier wieder eine solide, gefühlvolle und schöne Liebesgeschichte vor. Allerdings reicht sie mir nicht ganz an ihre Bücher "Alles. Nichts. Und ganz viel dazwischen", "Die Stille meiner Worte" und "Wir fliegen, wenn wir fallen" heran. Was aber auch daran liegt, dass die Messlatte echt hoch hängt. Dennoch fiel es mir manchmal etwas schwer, mich in Andie hineinzuversetzen. Vor allem ihre Flucht zurück nach Hause erschien mir zu dramatisch, wo sie doch eigentlich inzwischen ganz gut in ihrem Leben Fuß gefasst hatte. Hin und wieder waren mir ein paar Handlungspunkte auch etwas zu klischeehaft und ich hätte wohl gerne noch mehr aus Coopers Sicht erfahren. So waren mir die Gefühle der Protagonisten zwar klar und meist auch nachvollziehbar, aber ich konnte nicht ganz so sehr in den Gefühlsstrudel eintauchen, wie ich es sonst bei Ava Reed gewohnt bin.

"Truly" ist ein schöner New-Adult Liebesroman, der sich vor allem mit den Themen Verlust und Schuld beschäftigt. Ich hatte schöne Lesemomente, musste sehr häufig herzhaft lachen aber auch die eine oder andere Träne vergießen. Ich freue mich schon auf der zweiten Teil der Trilogie und bin ganz gespannt, was es mit Junes Komplexen genau auf sich hat und was Mason verbirgt. Bis dahin heißt es, sich noch etwa 5 Wochen zu gedulden.

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Veröffentlicht am 20.07.2020

Ein starkes Mädchen ohne Wurzeln sucht ihren Platz im Leben.

Louisianas Weg nach Hause
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Die Geschichte um "Louisianas Weg nach Hause" von Kate DiCamillo ist einfach und unaufgeregt, dabei aber auch sehr tiefgründig. Die auftretenden Charaktere und auch die Gedankenweise des Mädchens sind ...

Die Geschichte um "Louisianas Weg nach Hause" von Kate DiCamillo ist einfach und unaufgeregt, dabei aber auch sehr tiefgründig. Die auftretenden Charaktere und auch die Gedankenweise des Mädchens sind hin und wieder etwas skurril, geben der Geschichte aber eine besondere Dynamik. Die Autorin legt hier ein stilles Büchlein vor, welches eine Tiefe hat, die sich erst im Lauf der Geschichte entfaltet.

Die Autorin:
Kate DiCamillo (geboren 1964) wuchs in Florida auf und studierte englische Literatur. Inzwischen ist sie freie Autorin und lebt in Minneapolis / Minnesota. Den internationalen Durchbruch erlangte sie mit ihren Kinderbüchern Winn-Dixie und Kentucky Star . Auch ihr Roman Despereaux – Von einem der auszog, das Fürchten zu verlernen war sehr erfolgreich und wurde zudem verfilmt. Sie erhielt außerdem zwei Mal die Newbery Medal. Louisianas Weg nach Hause ist nach Little Miss Florida der zweite Teil der gleichnamigen Reihe. Little Miss Florida erschien bereits 2016 und wurde nun neu aufgelegt.

Inhalt:
„Louisiana Elefante wird mitten in der Nacht von ihrer Granny geweckt und muss alles zurücklassen, was ihr lieb ist: ihre beste Freundinnen Raymie und Beverly, ihren Kater und ihren Hund. Bei einer Rast in irgendeiner Kleinstadt verschwindet Granny plötzlich. Alles, was sie Louisiana zurücklässt, ist ein Brief. Zum Glück gibt es noch Burke Allen, den Jungen mit der Krähe auf der Schulter, und seine verrückte Familie. Vielleicht kann dieser Abschied doch der Anfang von etwas Gutem werden…!“ (Klappentext)

Kritik und Fazit:
Das Cover zeigt Louisiana im Profil. Die hat einen aufmerksamen und gleichzeitig verträumten Blick. Ihr Mund wirkt streng verschlossen. In ihrem Haar sitzt eine kleine Haarspange mit einem Hasen drauf. Der Hintergrund ist in einem frischen Blau gehalten. Schon hier lässt sich erahnen, dass wir viel aus dem Seelenleben der Protagonistin erfahren werden, denn sie scheint ein aufmerksamer und alles beobachtender Mensch zu sein, dem nichts entgeht.

Der Schreibstil ist sehr einfach gehalten und passt zu dem jungen Mädchen, welches ihre Geschichte zu Papier bringt. Ein wenig skurril ist sie, das Mädchen und die Geschichte. Louisiana hat nur ihre Granny, sonst keine weiteren Familienmitglieder und so stand Granny immer im Mittelpunkt von allem und hat ihre Weisheiten an Louisiane weitergegeben, welche diese nie in Frage gestellt hat. Erst als Louisiana von ihrer Granny verlassen wird, beginnt sie zu hinterfragen, was ihre Großmutter ihr alles so mitgeteilt hat.

Während ihrer Reise mit der Großmutter trifft das Mädchen auf einige eher unsympathische Menschen, wie die Sprechstundenhilfe beim Zahnarzt, die eine Notfallbehandlung ablehnen will oder die Besitzerin des kleinen, aber übersauberen Hotels, die keine Almosen verteilen will. Erst in Burke Allen findet Louisiana einen Freund, der ihr zur Seite steht, zu Essen gibt und helfen will. So landet Louisiana irgend wann am Esstisch jener Familie, die gar nicht so verrückt ist, wie es im Klappentext Erwähnung findet. Vielmehr sind sie hilfsbereit, mitfühlend und überaus aufmerksam.

Nicht alle Fragen werden in diesem Roman beantwortet. Außerdem sind manche Szenen (wie zum Beispiel beim Zahnarzt) etwas übertrieben und gar martialisch geschildert. Aber es geht eben nicht darum, die Geschichte der Großmutter zu erklären, sondern vielmehr um Louisiana, die ihren Weg gehen und eine wichtige Entscheidung treffen muss.

"Louisianas Weg nach Hause" liest sich unheimlich schnell, hat wenige spannende Elemente, ist dabei aber dennoch nicht langweilig. Lange Zeit fragt man sich, wo diese Geschichte hinführen wird und wird dabei in das Leben dieses starken und auch stillen Mädchens geführt, welches den Weg der eigenen Selbstfindung geht und am Ende ihren Platz in der Welt findet.

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Veröffentlicht am 20.07.2020

Eine behutsam geschriebenes Liebesgeschichte mit einigen tiefgängigen Themen.

Das Leben ist auch nur eine Wolke
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"Das Leben ist auch nur eine Wolke" wurde mir durch eine Lovelybooks Leserunde zur Verfügung gestellt. Es sind einige vielschichtige, emotionale Themen in eine schöne Liebesgeschichte verpackt. Mir hat ...

"Das Leben ist auch nur eine Wolke" wurde mir durch eine Lovelybooks Leserunde zur Verfügung gestellt. Es sind einige vielschichtige, emotionale Themen in eine schöne Liebesgeschichte verpackt. Mir hat die Lektüre Freude bereitet und ich war sehr gerührt.

Die Autorin:
Kristina Moninger (geboren 1985) machte zunächst eine kaufmännische Ausbildung, bevor sie ein Studium zur Übersetzerin absolvierte. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren Kindern auf dem Land und ist als Autorin und Übersetzerin (Englisch - Deutsch) tätig.

Inhalt:
"Dalia weiß, dass Glück nur geborgt ist. Deshalb hält sie gut fest, was das Leben ihr gelassen hat. Als sich ihr Freund von ihr trennt, steht sie vor den Scherben ihres sorgsam zusammengekitteten Lebensgerüsts. Gut, dass es Max gibt, eine flüchtige Bekanntschaft, der nun vor ihrer Tür steht und sich als Mitbewohner bewirbt. Aus der Zweckgemeinschaft der beiden wird Freundschaft ... und mehr. Doch während sich Dalia mit Max' Hilfe von ihren Ängsten löst und ihn viel zu tief in ihr Herz lässt, hütet er ein folgenschweres Geheimnis." (Klappentext)

Kritik und Fazit:
Dalia ist ein zutiefst verletzter Mensch. Stück für Stück lüftetn sich die geheimnisse um ihre Vergangenheit. Langsam lernt sie endlich ihre Ängste zu bewältigen und wieder richtig am Leben teilzunehmen. das gelingt ihr nur, durch die Hilfe von Max, der sie wachrüttelt und ihr immer wieder ganz offen und deutlich sagt, das er von ihrem Verhalten hält.

Die Stimmung wird immer wieder sehr gut eingefangen und auch die Charaktere sind sympathisch und vor allem authentisch. Es gibt immer wieder ganz wundervolle Szenen, die zeigen, wie nahe sich Dalia und Max bereits stehen, doch es dauert eine Weile, bis beide sich ihre Gefühle eingestehen können. Außerdem stehen einige Probleme zwischen den beiden, die es schwer machen, offen miteinander umzugehen.

Ich hätte gerne noch mehr von Max erfahren. Er ist ein so toller Charakter, bleibt aber leider etwas unscharf, da sich fast alles um Dalias Probleme dreht.

Danke für diese zauberhafte Lektüre mit vielen wichtigen Themen, wie Tod Verlust, Schuld, Trauer, Kinderwunsch, Vater sein, Mutter sein und die Bewältigung von Schicksalsschlägen.
Besonders gefallen hat mir, dass am Ende nicht zu viel in Wohlgefallen aufgelöst wird. Es gibt ein happy End, soviel sei verraten, aber das Leben hält eben auch einige Schwierigkeiten parat, die sich nicht immer alle beheben lassen, mit denen man aber lernen muss, zu leben.

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Veröffentlicht am 29.06.2020

Ein gesellschaftskritisches Bilderbuch über Zusammenhalt und Toleranz

Es ist Platz für alle
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Wer meinem Blog schon etwas länger folgt, der hat sicherlich bemerkt, dass mir Bilder- und Kinderbücher mit gesellschaftsrelevanten Themen immer sehr am Herzen liegen. Mainstream kann jeder, aber ein Kinderbuch ...

Wer meinem Blog schon etwas länger folgt, der hat sicherlich bemerkt, dass mir Bilder- und Kinderbücher mit gesellschaftsrelevanten Themen immer sehr am Herzen liegen. Mainstream kann jeder, aber ein Kinderbuch mit wertvollen Themen ist da schon anspruchsvoller. So war ich erfreut, als mir der Carl-Auer Verlag das Buch "Es ist Platz für alle" von Anahita Teymorian zugeschickt hat. Denn hier geht es um das gemeinschaftliche Miteinander und Toleranz untereinander.

Die Autorin:
Anahita Teymorian lebt mit ihrer Familie in Teheran im Iran. Ihre Bücher sind auf der ganze Welt bekannt und ihre Arbeiten wurden bereits international auf vielen Ausstellungen gezeigt.
"Es ist Platz für alle" entstand aus einem Impuls heraus, als die Autorin eines Tages vor ihrem mit Spielsachen, Büchern und Geschirr bedeckten Tisch saß und im Fernsehen mitbekam, wie oft sich Menschen streiten und wie wenig die meisten mit dem zufrieden sind, was sie haben.

Inhalt:
„Wie immer zeigten die Nachrichten Menschen, die um ein Stück Land, um ein Stück Planeten kämpften. (…) Der Tisch war voller Spielzeug, Bücher und schmutziger Teller, aber erstaunlicherweise fand auch mein Brot noch Platz darauf. Ich fing an, mit dem Fernseher zu streiten. (…) „Warum hört ihr nicht auf? Warum seid ihr nie glücklich? Hört auf, gierig zu sein! Versucht es wenigstens einmal. Vertraut mir! Es ist Platz für euch alle. Seht euch den Himmel an, seht euch das Meer an, seht euch den Dschungel an. Nein, seht euch einfach nur meinen Tisch an!“ Dann ging ich in mein Zimmer und schrieb alles auf Papier. So begann die Geschichte Es ist Platz für alle.“ (Klappentext)

Kritik und Fazit:
Ich muss sagen, das Cover ist schon recht speziell und ich hätte in einer Buchhandlung wohl nicht zu dem Buch gegriffen. Umso besser, das der Verlag mir von sich aus ein Exemplar dieses Bilderbuches zugeschickt hat, denn sonst wäre mir dieses Buch mit der so wichtigen Botschaft wohl durch die Lappen gegangen.
Wir sehen hier eine Familie: Mutter, Vater und Kind. Sie beugen sich über- und zueinander, die Eltern haben dabei unheimlich lange Arme, doch irgend wie scheint alles seinen benötigten Platz zu finden. Etwas skurril mutet das Bild schon an, und auch die Illustrationen im Buch stehen dem in nichts nach.

Auf jeder Doppelseite sehen wir dann ein großflächiges, farbenfrohes Bild, welches eine Szenen im Leben des Kindes und später auch allgemein eine Szene aus der Welt darstellt. Dazu finden sich wenige kurze Sätze, die veranschaulichen, dass alles auf der Welt seinen Platz hat und genau richtig ist, so wie es eben ist. Das man sich keine Sorgen darum machen muss, selbst keinen Platz zu finden, denn überall findet sich ein passendes Fleckchen.

So folgen wir also dem ich-Erzähler vom Mutterleib über die Zeit als Kleinkind, bis hin ins Erwachsenenalter, und was der Mensch dort alles entdeckt: die vielen Vögel auf der Wäscheleine, die unzähligen Bücher in der Bücherei, die Vielfältigkeit des Meeres und die riesigen Tiere des Dschungels. Alles findet seinen sicheren Platz dort, wieso fällt es den Menschen also so schwer, sich mit dem zufrieden zu geben, was sie haben? Wieso kämpfen sie auf ihren Reisen um einen Platz? Wieso streiten sie sich in ihrem Job? Warum werden in ihren Kämpfen bedrohliche Fahrzeuge eingesetzt, nur um den eigenen Willen durchzusetzen, mehr Land zu bekommen? All das ist völlig unnötig, denn die Natur lehrt uns, es ist Platz für alle da, wenn man sich eben mit dem zufrieden gibt, was man tatsächlich zum Leben braucht.

"Es ist Platz für alle" ist ein unheimlich wertvolles Bilderbuch für Kinder wie auch Erwachsene. Der Stil der Illustrationen mag Geschmacksache sein, meinen Geschmack trifft er nicht wirklich. Doch die Botschaft der Autorin ist es, die dieses Buch so wichtig macht. Es schadet nicht, wenn wir alle uns immer wieder mal vor Augen führen, wie gut wir es doch haben. Dass man nicht immer nach etwas Größerem oder Besseren streben muss, wenn man mit dem, was man hat auch glücklich ist. Vor allem ist es doch die gemeinsame Zeit, die das Leben lebenswert macht und nicht der Besitz eines einzelnen.

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Veröffentlicht am 03.06.2020

Ein spannender Debütroman mit zu plötzlichem Ende

Die Überlieferung der Welt
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"Die Überlieferung der Zeit" von Selin Visne entstand während eines Schreib-Wettbewerbs. Der Autorin gelingt es, eine ganz neue Fantasy-Welt zu kreieren. Sie erschuf ein Werk mit viel Magie, tollen Dialogen ...

"Die Überlieferung der Zeit" von Selin Visne entstand während eines Schreib-Wettbewerbs. Der Autorin gelingt es, eine ganz neue Fantasy-Welt zu kreieren. Sie erschuf ein Werk mit viel Magie, tollen Dialogen sowie starken schlagfertigen Charakteren.

Die Autorin:
Selin Visne (geboren 2001) schreibt bereits seit vielen Jahren. Ihr erster Roman entstand, als sie dreizehn Jahre alt war. 2018 gewann sie mit dem Roman "Die Überlieferung der Welt" den dtv-Schreibwettbewerb auf der Onlineplattform Sweek. Selin Visne ist Studentin.

Inhalt:
„Seit dem Tod ihres Vaters hält Laelia sich und ihren kleinen Bruder als Taschendiebin mehr schlecht als recht über Wasser. Bis Nero, der Herr der kriminellen Unterwelt, auf sie aufmerksam wird und ihr eine deutliche Warnung schickt. Hadrian ist als Neros Hand scheinbar am Ziel seiner Träume, aber will er ihm auch den letzten Teil seiner Seele verkaufen? Als Hadrian sich gegen Nero wendet, müssen er und Laelia aus ihrer Heimat fliehen. Die Vision des Sehers schickt sie und vier widerwillige Gefährten auf eine gefährliche Reise. Doch jeder von ihnen hat etwas zu verbergen und mächtige Feinde wollen um jeden Preis verhindern, dass sich ihre wahre Bestimmung erfüllt …“ (Klappentext)

Kritik und Fazit:
Das Cover des Buches ist verspielt und düster zugleich. Man erahnt einen schimmernden Wald, oder auch ein Gebirge im Hintergrund, davor eine schwarze Festung, die auf einer Anhöhe zu stehen scheint. Das alles wird umrankt von goldenen Blättern und Perlenschnüren.

Der Einstieg in das Buch fiel mir zunächst durch die Masse an Informationen etwas schwer. Vielleicht wäre hier eine Art Vorgeschichte oder Einleitung hilfreich gewesen. Denn was sich genau zwischen den Göttern und den Menschen mit all der Magie abgespielt hat, konnte ich bis zuletzt nicht gänzlich durchblicken.

Der Story an sich, mit ihren vielen Protagonisten kann man dann aber sehr gut folgen. Laelia und Hadrian schloss ich sofort ins Herz und ich mochte ihren regelmäßigen verbalen Schlagabtausch unheimlich gerne. Zwischen den beiden entstanden so viele tolle Dialoge und es herrschte eine außergewöhnlich Dynamik. Sie nahmen auch den Hauptteil der Erzählperspektive ein. Nur zwischendurch tauchen hin und wieder die anderen vier (bzw. eigentlich drei, denn Divan der Seher bleibt bis zum Ende geheimnisvoll und ohne direkten Einblick) Teilnehmer des Abenteuers aus: Bacary, Merla und zuletzt Vena. Alle erzählen ihre eigene Geschichte, die dazu führt, dass sie sich der stetig wachsenden Gruppe an Menschen mit magischen Kräften anschließen.

Die Story endet dann leider zu abrupt, der Ausgang wird mehr angedeutet, als tatsächlich beschrieben. Außerdem ist nicht klar, wie das Leben der sechs Akteure weiter gehen wird. Nicht alle Gefahren sind beseitigt, nicht alle Fragen beantwortet. Es wirkt fast, als sollte noch ein Folgeband kommen, wozu ich aber nichts finden konnte. Vielleicht fehlte am Ende durch den Wettbewerb auch einfach die Zeit, um alles gänzlich aufzulösen. So wirkt das Buch leider etwas unfertig.

Ich habe "Die Überlieferung der Welt" sehr gerne gelesen und wurde besonders von Laelia und Hadrian mitgerissen. Leider hat mich das Ende ziemlich unbefriedigt zurück gelassen, was sehr schade ist, da der Schreibstil der noch so jungen Autorin außergewöhnlich gut ist. Also, bitte her mit einem zweiten Band!

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