nicht so spannend wie erhofft
Sarahs und Angus Tochter Lydia stirbt bei einem Sturz vom Balkon. 13 Monate später behauptet ihre absolut identische Zwillingsschwester Kirstie, sie sei Lydia, Kirstie sei gestorben und sie wolle fortan ...
Sarahs und Angus Tochter Lydia stirbt bei einem Sturz vom Balkon. 13 Monate später behauptet ihre absolut identische Zwillingsschwester Kirstie, sie sei Lydia, Kirstie sei gestorben und sie wolle fortan Lydia genannt werden. Die Familie hat einiges durchgemacht. Angus hat seine Arbeit verloren. Die Familie zieht auf eine ererbte einsame Hebriden-Insel, in der Hoffnung, dort zur Ruhe zu kommen. Kirstie wird immer mehr zum Problemfall. Sie verhält sich wie Lydia und in der neuen Schule rastet Kirstie plötzlich aus. Die anderen Kinder meiden sie. War es tatsächlich Kirstie und nicht Lydia, die gestorben ist?
Leider war ich von diesem Psychothriller enttäuscht. Nach der Werbung des Verlages „wenn Sie denken GONE GIRL war gut, wird Sie dieses Buch umhauen“ hab ich sehr viel mehr Spannung erwartet. Die Grundidee war gut, aber leider für mich zu langweilig umgesetzt. Klar zu erwarten war zwar, dass im Raum steht, welches Kind nun gestorben ist. Aber das ging mir doch viel zu lange hin und her. Episch breit wurden die Gedanken der Mutter dargestellt, die psychischen Probleme von Kirstie/Lydia, und auch die Wut des Vaters, die er aus irgendwelchen Gründen auf seine Frau hegt. Das „warum“ blieb lange offen, aber dieses Offenhalten trug trotzdem nicht so recht zur Spannung bei. Dazu dann etliche zwar poetische und aber auch endlos lange Landschaftsbeschreibungen. Gut, manche mögen das, ich fand es des Guten zu viel. Einige weniger hätten auch zur Atmosphärenbeschreibung gereicht. Und ab Mitte des Buches weiß der Leser denn endgültig, welches Kind starb. Die Fortführung des Verwirrspiels darüber hinaus fand ich ermüdend und die schwachen Versuche, mit einem Hauch Mystery zu punkten, konnten mir nur ein Gähnen entlocken. Der Schluss war zwar stimmig, aber hat auch nichts mehr rausreißen können. Bei diesem Buch also den Vergleich mit „Gone Girl“ zu ziehen halte ich für unangebracht. Umgehauen hat mich das Buch ganz und gar nicht.