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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.01.2017

der schwächste Band bisher

Die Toten, die niemand vermisst
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Ich hatte mich auf einen weiteren Band der Reihe um Sebastian Bergmann gefreut, bin aber doch ein wenig enttäuscht! Den egoistischen, unausstehlichen Profiler Bergmann mit seiner direkten und teilweise ...

Ich hatte mich auf einen weiteren Band der Reihe um Sebastian Bergmann gefreut, bin aber doch ein wenig enttäuscht! Den egoistischen, unausstehlichen Profiler Bergmann mit seiner direkten und teilweise brüskierenden Art hatte ich aus den Vorgängerromanen geradezu "lieben" gelernt, aber in diesem Buch kommt er ganz anders und meiner Meinung nach äußerst flach rüber. Die Handlung dreht sich sehr um das Verhältnis zu seiner Tochter Vanja. Sebastian versucht es auf ungewohnt nette Art, was mir zu langweilig war. Natürlich zieht er auch hier ganz egoistisch ein paar Fäden, aber Spannung kam für mich dabei keine auf. Seine vielzitierten Frauengeschichten kommen auch in diesem Buch nicht zu kurz, langweilen aber eher. Auch die aufzuklärenden Mordfälle waren ziemlich langweilig für meinen Geschmack, die Beschreibung der Ermittlungen teilweise sehr langatmig. Was mich geärgert hat ist dass einiges offen gelassen wurde, wohl für den nächsten Band. Ich hätte gern in diesem Buch schon erfahren, wie Vanja reagiert, nachdem sie ein paar Dinge erfahren hat. Und der Cliffhänger ganz zum Schluß läßt auch auf einen Nachfolgeroman schließen. Nachdem die Handlung streckenweise einige Längen hatte, fand ich so einen "hoppla-hopp-und-fertig" Schluß unbefriedigend.

Veröffentlicht am 18.01.2017

Reitmeyers erster Fall

Der eiserne Sommer
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1914: Der österreich-ungarische Thronfolger wird in Sarajewo erschossen und löst damit den ersten Weltkrieg aus. Zur selben Zeit wird in München das 100-jährige Bestehen des königlichen Leibregiments gefeiert. ...

1914: Der österreich-ungarische Thronfolger wird in Sarajewo erschossen und löst damit den ersten Weltkrieg aus. Zur selben Zeit wird in München das 100-jährige Bestehen des königlichen Leibregiments gefeiert. Und es geschehen Morde. Kommissar („Kommissär“) Sebastian Reitmeyer nimmt mit seinem Team die Ermittlungen auf. Je weiter er aber ermittelt, desto mehr dringt er ein in Bereiche, in die die Polizei nicht eindringen darf, allen voran das Militär. Reitmeyer watet bei den Mordermittlungen in einem Sumpf aus Homosexualität, Erpressung, Pornografie, Schulden und angeordneter Vertuschung. Bei der angespannten politischen Lage darf das deutsche Militär nicht in ein schlechtes Licht gerückt werden. Homosexualität ist außerdem wegen des §175 eine Straftat. Und gegen das Militär darf per Gesetz zudem nicht vorgegangen werden. Reitmeyer wird vom Polizeipräsidenten dazu angehalten, zwar zu ermitteln, da die Presse das erwartet, anderseits muss versucht werden, neben den Militärs auch die höheren gesellschaftlichen Kreise, die in die Angelegenheit involviert sind, zu schützen. Ein echter Drahtseilakt für Reitmeyer. Zwischendurch wird aus Tagebuchaufzeichnungen eines Offiziers zitiert, man erfährt erst spät, was es damit auf sich hat.

Die Erzählweise dieses Kriminalromans ist der damaligen Zeit angepasst und trägt auch dem Schauplatz München Rechnung, aber es wird nur dezent bayrisch gesprochen, so dass auch Nordlichter alles verstehen können. Der 1. Weltkrieg spielt wider Erwarten eine untergeordnete Rolle und dient eher dem politischen Rahmen der Geschichte. Ich tat ich mich mit diesem Krimi unerwartet schwer. Zwar hat die Autorin ein relativ gutes Zeitgefühl kurz Ausbruch des ersten Weltkriegs vermittelt, aber der Funke sprang irgendwie nicht über. Ich fand die Handlung leider ein wenig langatmig. Die Person des Kommissars Reitmeyer fand ich darüber hinaus recht flach. Kein Kommissar mit Ecken und Kanten, sondern für meinen Geschmack ein eher langweiliger Charakter. Da hat mir die Figur des Polizeiazubis Rattler sehr viel besser gefallen. Das Handlungsumfeld in der Homosexuellen-Szene hat mir auch nicht gut gefallen. Das ging aus dem Klappentext leider nicht hervor. Die Ermittlungen verliefen überaus schleppend, klar, bei den Steinen, die Reitmeyer in den Weg gelegt wurden. Aber ich habe nach dem Klappentext immer auf einen „Knallepeng“ gewartet, es kam da aber nichts. Auch weiß der Leser schon vor den Ermittlern, wer der Täter ist und wird nicht mit einem „Aha“-Erlebnis überrascht. Die Ermittlungen ziehen sich allerdings dann noch etliche Seiten weiter hin, so dass man schon zum Ende des Buches schielt. Mit Autoren wie z.B. Volker Kutscher (sorry, dass ich mit dessen Büchern einen Vergleich gezogen habe, war für mich aber irgendwie naheliegend) kann die Autorin leider bisher nicht mithalten. Dieser erste Band konnte mich nicht überzeugen, auch Fortsetzungen zu lesen.

Veröffentlicht am 18.01.2017

hätte spannender sein können

Die Kunst zu sterben
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Ingegerd Clausen kann es nicht lassen. Seit sie einen Schlüssel zu der Wohnung ihrer Tochter Kamille und deren Mann Lorenz hat, schaut sie immer wieder in Abwesenheit ihrer Tochter heimlich in Kamilles ...

Ingegerd Clausen kann es nicht lassen. Seit sie einen Schlüssel zu der Wohnung ihrer Tochter Kamille und deren Mann Lorenz hat, schaut sie immer wieder in Abwesenheit ihrer Tochter heimlich in Kamilles Wohnung. Kamille ist Künstlerin und ihre Skulpturen finden so gar nicht ein Wohlgefallen im Auge ihrer strengen Mutter, die lange Jahre Literaturkritikerin war. Ein neuerlicher heimlicher Besuch wird Ingegerd zum Verhängnis. Sie wird ermordet und das Atelier von Kamille völlig verwüstet. Die Polizei tappt im Dunkeln. Kommissar Flemming Torp bleibt nichts anderes übrig, als sich an seinen Freund, den“ kahlköpfigen Detektiv“ Dan Sommerdahl zu wenden. Seit längerem hat er Funkstille mit Dan gehalten, da dieser sich in der Vergangenheit zu sehr in Flemmings Fälle eingemischt hatte. Nun hat er aber einen Verdacht gegen Kamille und leider keine Beweise. Dan soll sie auf einer Insel im Auge behalten, wo Dan und Kamille Teilnehmer eines neuen TV-Spiels „Mörderjagd“ sind. Dan ist froh, seinen Freund zurück zu haben und macht sich mit den anderen Kandidaten auf die Reise zur Seufzerinsel.

Eigentlich haben mir die Krimis um den „kahlköpfigen Detektiv“ bisher gut gefallen. Sie sind angenehm unblutig und handwerklich gut gemachte Ermittlerkrimis, wo man bis zum Schluss meist nicht weiß, wer der Mörder ist und warum. Auch die Charaktere mit einem Schuss Bissigkeit gefallen mir gut. Leider hatte diese Story nach einem gelungenen Anfang so ihre Längen. Der Teil auf der Insel erinnerte an „Big Brother“ und die Vorstellung der ganzen Kandidaten mit Zimmer einrichten und persönlichen Hintergründen und Regieproblemen waren mir zu langweilig. So dauerte es denn leider eine Weile, bis die Spannung wieder aufgebaut wurde. Auch hier weiß man bis zum Ende nicht, warum was geschah, was mir wiederum gut gefallen hat, ebenso wie der flüssige, schnörkellose Schreibstil der Autorin. Doch es gibt spannendere Krimis, daher kann ich im Vergleich dazu nur 3 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 18.01.2017

ich denke also bin ich?

Testament
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Überall auf der Welt gibt es unerklärliche Phänomene. Halluzinationen? Flashbacks der Zeit? Menschen begehen Selbstmord, vorher sagen sie noch: „Wir werden“. Alles passiert zu einer Zeit, wo Forscher ein ...

Überall auf der Welt gibt es unerklärliche Phänomene. Halluzinationen? Flashbacks der Zeit? Menschen begehen Selbstmord, vorher sagen sie noch: „Wir werden“. Alles passiert zu einer Zeit, wo Forscher ein künstliches Bewusstsein erschaffen haben und mehrere Einrichtungen auf der Welt sich mit virtueller Realität beschäftigen. Der Psychologe Dr. John Macbeth versucht, dem Phänomen auf die Spur zu kommen. Auch er ist an der Forschungsarbeit, ein künstliches Bewusstsein zu erschaffen, beteiligt….
Das Buch ist keine leichte Kost. Es war leider für mich als „Otto Normalverbraucher“ schwer zu verstehen. Vielleicht ist dieses daher auch die erste Rezension, obwohl das Buch schon 3 Monate auf dem Markt ist. Auf der Suche nach Erklärungen für die Phänomene z.B. unterhalten sich Psychologen und Physiker über sehr wissenschaftliche Themen, wie Quantenphysik, Singularität usw. Zwar habe ich schon mal von Begriffen wie Schrödingers Katze gehört, aber so richtig nicht verstanden. Ich blieb als Leser daher außen vor. Es wimmelt in dem Buch von wissenschaftlichen Fachausdrücken aus Physik und Psychiatrie und ich muss den Hut ziehen, dass der Autor bei der Thematik den roten Faden behalten hat und eine schlüssige Auflösung bringen konnte. Das Buch las sich also nicht flüssig und ich habe es oft beiseite gelegt. Den Titel des Romans kann ich mir auch nicht so recht erklären. Im Original „Biblical“, also biblisch.. Naja, vielleicht passender als „Testament“, aber auch sehr weit her geholt. 3 Sterne noch, weil es mich stellenweise zum Nachdenken angeregt hat.

Veröffentlicht am 18.01.2017

nicht so spannend wie die Vorgängerkrimis

Eisheide
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Anfang Dezember: Kommissar Benjamin Rehder erscheint nicht zur Arbeit. Und das, nachdem er mit seiner Mitarbeiterin Katharina einen angenehmen Abend verbracht hatte, an dem sie sich ein wenig näher gekommen ...

Anfang Dezember: Kommissar Benjamin Rehder erscheint nicht zur Arbeit. Und das, nachdem er mit seiner Mitarbeiterin Katharina einen angenehmen Abend verbracht hatte, an dem sie sich ein wenig näher gekommen waren. Ein Kater? Oder warum meldet er sich per SMS krank? Aber auch die nächsten Tage gibt es keine Nachricht von ihm. Katharina und Bens Bruder Bene sind beunruhigt. Da erhält Katharina plötzlich Nachrichten zugespielt von jemandem, der sich Rumpelstilzchen nennt. Täglich soll sie ein Rätsel lösen. Schafft sie das nicht, würde Ben bestraft werden'

Ich hatte die ersten beiden Krimis des Autorenduos sehr gern gelesen und fand sie sehr spannend. Leider hat mich dieser Band dagegen enttäuscht. Der Schreibstil ist zwar noch immer gut zu lesen, aber spannend fand ich die Handlung überhaupt nicht, auch wenn auf dem Weg zur Auflösung einige falsche Fährten gelegt wurden. Es zog sich einfach nur endlos mit dieser Rätselraterei und das Wer und Warum schließlich fand ich konstruiert und unglaubwürdig, da fiel den Autorinnen offenbar kein besseres Szenario mehr ein. Einzig das Lokalkolorit hat mir gut gefallen, aber mehr als 3 Sterne kann ich hier beim besten Willen nicht vergeben. Trotzdem würde ich dem nächsten Band noch eine Chance geben, da mir die Protagonisten sehr sympathisch sind. Vielleicht legt man dann wieder eine Schippe drauf.