War einfach nicht meins
Der Junge, der das Universum verschlangAustralien in den 1980er: Eli Bell und sein Bruder Gus, der seit Jahren nicht mehr spricht, leben bei ihrer drogensüchtigen Mutter und dem dealenden Stiefvater. Babysitter ist ein Mann, der Jahre im Gefängnis ...
Australien in den 1980er: Eli Bell und sein Bruder Gus, der seit Jahren nicht mehr spricht, leben bei ihrer drogensüchtigen Mutter und dem dealenden Stiefvater. Babysitter ist ein Mann, der Jahre im Gefängnis verbrachte und seine Weisheiten an die Jungs weitergibt. Die Jungen wachsen mitten in dem Milieu auf und das bleibt nicht ohne Folgen…
Das Buch hat es mir nicht leicht gemacht. Zu Beginn war ich total gespannt, was denn noch so alles kommen wird, dann gab es eine lange Phase, in der ich einfach so gar keine Lust hatte weiterzulesen und mich regelrecht zwingen musste. Das lag an den ganzen „Besonderheiten“ und Absonderlichkeiten. Es war mir manchmal dadurch einfach zu sehr konstruiert (okay, sogar ziemlich oft) und ich mochte zwar Eli irgendwie, aber greifen konnte ich ihn dennoch nicht. Dennoch habe ich weitergelesen, einfach in der Hoffnung, dass sich noch etwas tut. Es wurde dann auch wieder besser, je älter Eli wurde – richtig überzeugt und begeistert war ich jedoch nie. Er erzählt die Geschichte, wird älter, verliert das Kind in sich aber nie. Einerseits ganz nett, aber andererseits hätte ich einfach ein bisschen mehr Entwicklung erwartet, auch und trotz gewisser Traumata. Der Schreibstil als solcher ist an sich in Ordnung, die Zeichnung der Charaktere weitgehend gelungen, aber die Aktionen, die teilweise auf den Leser warten waren mir einfach zu übertrieben. Ich will gar nicht behaupten, dass all das absolut unmöglich ist, aber hier war es einfach drüber. Durch Streichungen und Kürzungen wäre hier sicher manches für mich ansprechender geworden. So werden manchmal Sachen aufgebauscht, die auf mich wirkten, als solle ein möglichst dickes Buch am Ende rauskommen. Hätte das Buch sich auf die wesentlichen Bestandteile bezogen, dann hätte ich wahrscheinlich deutlich besser bewertet, aber der Autor schreibt mir einfach zu bunt…und dass, obwohl die Stimmung im Buch fast nur düster und deprimierend ist. Dieser Kontrast könnte ja was für sich haben, bei mir hat das aber nicht funktioniert. Zartbesaitete Leser sollten vielleicht eher Abstand nehmen, denn so manches ist einfach nur
sehr brutal und dass Kinder mit im Spiel sind, macht es noch schwieriger.
Leider hat mich das Buch auch kaum zum Nachdenken angeregt, obwohl ich im Vorfeld erwartet hatte, dass die Frage: „Wird aus Bösem Gutes entstehen können?“ und ähnliches mich beschäftigen würden. Ich hingegen bin einfach nur froh, dass ich dieses Buch ohne Querlesen, Überspringen oder sonstige Tricks „geschafft“ habe. Man merkt – es war einfach nicht mein Buch.