Die Kritiker haben - leider - Recht gehabt.
"V is for virgin" ist das neue Buch von Autorin Kelly Oram - die bis dato mit ihrem Buch Cinder & Ella durch die Decke gegangen ist und als Top Favoritin für eine neue Bücherreihe galt.
Nach diversen ...
"V is for virgin" ist das neue Buch von Autorin Kelly Oram - die bis dato mit ihrem Buch Cinder & Ella durch die Decke gegangen ist und als Top Favoritin für eine neue Bücherreihe galt.
Nach diversen Kritiken und schlechten Rezensionen habe ich mich nicht abschrecken lassen, sondern im Gegenteil: Meine Neugierde wurde geweckt und so ging ich voller Hoffnung an dieses Buch ran.
Es geht um die 17-Jährige Valerie Jensen, die sehr überraschend von ihrem Freund verlassen wird, als dieser herausfindet, dass Valerie Jungfrau ist - und bis zur Ehe bleiben möchte. Valerie - auch im Laufe des Buches nur noch Virgin Val genannt - macht ihrem Ärger über dessen Verhalten Luft und verkündet laut in der Schulcafeteria, dass sie nicht schlecht im Bett sei (so wie ihr Ex-Freund es rumerzählt), sondern dass mit dem Sex bis zur Ehe warten möchte - im Gegensatz zu der neuen Freundin ihres Ex, die von ihr als Schlampe beschimpft wird. Die ganze Aktion wird von Mitschülern gefilmt und ins Internet gestellt - und plötzlich kennt jeder Virgin Val, die daraufhin eine eigene Schmuckkollektion erstelt, die für Enthaltsamkeit wirbt.
Sie lernt Bandmitglied und Rockstar Kyle kennen, der es sich zur Aufgabe macht, sie zu entjungern und scheinbar nichts unversucht lässt.
Tja, wo soll ich anfangen?
Vielleicht einmal damit, dass ich die ganze Geschichte furchtbar unrealstisch fand - ich glaube nicht, dass eine Jungfräulichkeit mit 17 Jahren ein Grund für das Erlangen internationaler Berühmtheit ist. Dann noch Kyle, der als angeblicher A-Promi seelenruhig durch die Gegend spaziert und Val mehrmals massiv auf die Nerven geht - meiner Meinung kann man hier defintiv schon von Belästigung sprechen. Ich habe selten einen Progonisten so unsympathsich gefunden.
Auch Valeries Eltern spielten kaum eine Rolle - hey, meine Tochter ist berühmt und es müssen Menschenmassen aus dem Weg geräumt werden, aber macht ja nichts, ich bleibe entspannt zu Hause und gebe ihr alle paar Tage mal einen Ratschlag.
Die Geschichte kommt mir eher so vor wie eine Fanfiktion von einem jungen Fan geschrieben, der sich so gar keine Gedanken über einen Bezug zur Realität macht - und leider wurde das zum Ende hin nur noch schlimmer.
Die angebliche Anziehung zwischen Val und Kyle habe ich gar nicht nachempfingen können - Kyle kam in dem Buch tatsächlich verhältnismäßig selten vor - und wenn, dann war er dermaßen unverschämt, dass Val regelrecht vor ihm flieht.
Ganz kleiner Spoiler alert: Val hat außerdem in ca. 70% des Buches einen festen Freund, der Gott sei Dank nicht Kyle heißt - was die angebliche Liebe zwischen ihnen noch seltsamer macht.
Auch die Nebencharaktere waren gewöhnigsbedürftig, beispielsweise ihre beste Freundin Cara, die ich bis zum Schluss nicht einschätzen konnte, da auch sie derhaft sprunghaft war, dass ich nicht mehr mitgekommen bin.
Es gibt definitiv einen Stern für das Cover und die Aufmachung des Buches - hier habe ich nichts zu bemängeln.
Ebenfalls konnte die Autorin ein bisschen was durch ihren Schreibstil retten - der war wirklich gut und ließ einen das Buch trotz allem sehr schnell und flüssig lesen. Einen weiteren halben Stern gibt es für die Grundidee, die ich tatsächlich nicht so schlecht finde - die Umsetzung dafür umso mehr.
Sehr, sehr schade. Ich hatte gehofft, dass die ganzen schlechten Rezensionen für mich nicht nachvollziehbar sind, aber das sind sie leider voll und ganz. Auch der Epilog hat mich nicht überzeugt und wirklich nicht neugierig auf den zweiten Band gemacht - mal schauen, ob dieser überhaupt den Weg in mein Regal finden wird.