Eine schicksalhafte und fesselnde Geschichte
Die Erleuchtung der WeltDer historische Roman "Die Erleuchtung der Welt" wurde von der Autorin Biggi Rist unter dem Pseudonym Johanna von Wild geschrieben. Die Autorin ist mir bereits durch ihre spannenden Kriminalromane bekannt, ...
Der historische Roman "Die Erleuchtung der Welt" wurde von der Autorin Biggi Rist unter dem Pseudonym Johanna von Wild geschrieben. Die Autorin ist mir bereits durch ihre spannenden Kriminalromane bekannt, aber auch mit diesem Roman hat sie mich absolut überzeugen können.
Heidelberg 1427: Der Vater von Helena hat hohe Schulden und schafft es nicht seinen Kindern eine gute Zukunft zu schenken. Um seine Schulden abzubezahlen, bietet er dem Winzer Cuntz seine Tochter Helena als Magd an. Auf dem Weingut wird Helenas Leben mit schrecklichen Dingen erschwert und es bleibt ihr nur die Flucht. Helenas Schicksal ist auf ihrer Seite und erschafft ihr den Platz als engste Vertraute der Prinzessin Mechthild von der Pfalz. Doch ihre Vergangenheit bleibt nicht zurück und Helena wird auf eine harte Probe gestellt.
Das historische Debüt ist durch die interessanten Informationen, die unterschiedlichen Charakteren und die fesselnde Geschichte der Autorin gelungen. Das Buch hat mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt. Die Autorin hat einen angenehmen und flüssigen Schreibstil, sodass man den Roman kaum aus der Hand legen mag.
Als Leser erlebt von Beginn an verschiedene Perspektiven der Charaktere und kann sich schnell hineinfinden. Die Geschichte beinhaltet recht viele Personen, was aber dank des Personenverzeichnis und der detailreichen und bildhaften Beschreibung keineswegs anstrengend ist. Im Gegenteil man hat sie alle vor Augen.
Besonders Helenas Situation als Hauptprotagonistin hat mir sehr gefallen. Ihre liebenswerte Art bekommt man nach wenigen Seiten zu spüren. Ihre Gefühle und Gedanken kann man nachvollziehen. Neben Ängsten und Sorgen erfährt sie Liebe, Hass, Freundschaft und Armut bzw. Reichtum. Während der Handlung geschehen ihre gute, aber auch schlechte Dinge, die mich als Leser in den Bann ziehen und meine Emotionen wecken. Sie ist für damalige Zeit eine starke und selbstbewusste Frau, die mit den Jahren an Reife gewinnt.
Die historischen Hintergründe sind der Autorin grandios gelungen. Sie bringt eine Menge Wissen in die Handlung, wodurch ich als Leser einiges dazulernen konnte. Die Spannung steigt dadurch ebenfalls. Die Szenen im 15. Jahrhundert werden bildhaft geschildert. Auch die Städte wirken auf mich realistisch. Die verschiedenen Stände, die Besitztümer und der kirchliche Hintergrund sind immer wieder Teil des Geschehens.
Neben den historischen Momenten rückt auch die Liebesgeschichte von Helena ins Licht. Die Auf und Abs haben für zusätzliche Abwechslung gesorgt und mich gut unterhalten. Helenas Situation ist durch ihren nichtadeligen Stand nicht einfach, was ebenfalls zeitgetreu ins Geschehen eingebaut wird. Bis zum Schluss hat mich das Buch begeistern und packen können.