Guter Auftakt!
Mit „Die Meisterin – Der Beginn“ legt Markus Heitz den ersten Band einer neuen Trilogie vor.
Im Mittelpunkt dieser fantastischen Geschichte steht die unsterbliche Heilerin Geneve Cornelius. Sie entstammt ...
Mit „Die Meisterin – Der Beginn“ legt Markus Heitz den ersten Band einer neuen Trilogie vor.
Im Mittelpunkt dieser fantastischen Geschichte steht die unsterbliche Heilerin Geneve Cornelius. Sie entstammt einer alten Scharfrichter-Dynastie, hat diesen Beruf des Henkers jedoch nie ausgeübt. Sie hat sich von jeher den Personen gewidmet, die nach den peinlichen Befragungen - Verhörungen und Folterungen im Mittelalter - zur Erzwingung von Geständnissen schwere Verletzungen erlitten hatten. Diese hatte sie gepflegt, damit sie bei weiteren Befragungen wieder dabei sein konnten. In der Gegenwart ist sie eine Heilerin und betreibt in Leipzig eine entsprechende Praxis. Aber nicht nur Menschen suchen sie auf, sondern auch Wesen aus der Anderswelt. Sie ist eine mutige und prinzipientreue Frau. Nachdem ihr Bruder geköpft wurde, scheint ein jahrhunderter alter Familienzwist zwischen der Familie Cornelius und den Bugattis wieder aufzuleben. Bei der Aufklärung dieses Falles hilft ihr ausgerechnet der Vatikanpolizist Allessandro Bugatti. Dieser beteiligt sich nicht an der Fehde und hilft ihr in brenzligen Situationen. Die Schauplätze wechseln sich ab. Es gibt Szenen in Leipzig, London oder New Orleans. Stück für Stück klärt sich das Verbrechen auf. Dies ist alles sehr gut und spannend erzählt. Neben diesem Handlungsstrang in der Gegenwart, entführt Markus Heitz den Leser aber auch in die Vergangenheit. Dort erfahren wir, wie es zu dieser Fehde der beiden Familien gekommen ist. Auch diese Zeitebene wird sehr detailliert und atmosphärisch dicht erzählt.
Beide Zeitebenen werden geschickt verbunden. Dazu bedient sich Markus Heitz eines Kniffs. Er lässt die beiden Geschichten durch die Mutter Catharina Cornelius erzählen, so dass man abwechselnd fließend von einer zur nächsten Ebene gelangt. Doch dabei bleibt es nicht. Die Mutter gibt hier sehr interessante Einblicke in die Geschichte der Scharfrichter oder Henker und nennt uns einige bedeutende Henker aus der Vergangenheit bis hin zur Gegenwart. Dazu kommen die gesellschaftlichen Komponenten. Welche Stellung hatte man als Henker, was hat man verdient, wie liefen Verhörungen oder Hinrichtungen ab und wie hat sich das Henkerswesen entwickelt? Das wird in diesen Zwischenphasen erläutert, wenn auch so manches Mal ein wenig zu viel des Guten.
Nicht zuletzt kommen - wie sollte es bei Markus Heitz anders sein – natürlich Wesen aus der Anderswelt vor wie Vampire, Hexen, Werwölfe, Gestaltwandler oder andere Dämonen. Und so hat dieses Buch dann auch einen entsprechenden Genremix aus Fantasy, Historisches und Thriller.
Noch zu erwähnen bleibt, dass bereits in 2018 eine entsprechende Hörspielreihe vorausgegangen ist.
Insgesamt ein gelungener Auftakt dieser Reihe, dem ich 4 von 5 Sterne vergebe.