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Veröffentlicht am 18.01.2017

spannender Küstenkrimi

Küstenmorde
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Das Buch beginnt mit der Schilderung eines Mordes. Ein Mann, der kopfüber am Quermarkenfeuer auf Amrum aufgehängt wurde, erleidet einen qualvollen Tod. Als die Ermittler seine Frau benachrichtigen wollen ...

Das Buch beginnt mit der Schilderung eines Mordes. Ein Mann, der kopfüber am Quermarkenfeuer auf Amrum aufgehängt wurde, erleidet einen qualvollen Tod. Als die Ermittler seine Frau benachrichtigen wollen finden sie diese in ihrem Haus brutal hingerichtet. Ein Doppelmord und das auf der beschaulichen Insel Amrum? Wer hat die Klabundes so gehasst? Zeitgleich wird in Dänemark eine pensionierte Lehrerin ganz perfide ermordet. Gibt es einen Zusammenhang mit den Amrumer Morden?

Kommissar John Benthien und sein Team tappen lange Zeit im Dunkeln, denn da die Klabundes nicht beliebt waren gibt es viele mögliche Täter. Die Spuren verlaufen des öfteren im Sande, obwohl die Alibis überwiegend nicht standhalten und die Verdächtigen sich in Widersprüche verwickeln.

Ich fand den Krimi sehr spannend. Gut, ein wenig brutal waren die Morde schon, das hätte ich nicht so detailliert miterleben müssen, was Ambros Klabunde passiert ist. Und ein wenig hat es mich auch gestört, dass anfangs immer neue Personen eingeführt werden, von denen dann aber seitenlang nichts wieder zu lesen war. Im weiteren Handlungsverlauf verdichten sich die Erzählstränge jedoch. Klar ist auch bei einem Ermittlerkrimi, dass es zwischendurch längere Passagen gibt, in denen man lediglich an der Ermittlungsarbeit als Beobachter teilnimmt und nicht ständig aufregendes passiert. Ich fand alles in allem aber die Handlung raffiniert aufgebaut. Bis zum Schluss weiß man nicht wer der Täter ist, auch wenn man zwischendurch erahnen kann, warum das ganze passiert. Der Schreibstil hat mir ebenfalls gut gefallen, so wie auch die Charaktere des Ermittlerteams. Die Autorin kann durchaus mit anderen bekannten Küstenkrimi-Autoren mithalten und weitere Bücher aus der Reihe werde ich gern lesen!

Veröffentlicht am 18.01.2017

ganz unterhaltsam

Die Rache der Hurenkönigin
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Frankfurt, im Jahre 1522 zur Zeit der Herbstmesse. Ursel Zimmer, die Hurenkönigin, ist noch immer mit ihrem Geliebten Bernhard Wanebach zusammen und führt ein geruhsames Leben. Sie beabsichtigt, eine Kriminalchronik ...

Frankfurt, im Jahre 1522 zur Zeit der Herbstmesse. Ursel Zimmer, die Hurenkönigin, ist noch immer mit ihrem Geliebten Bernhard Wanebach zusammen und führt ein geruhsames Leben. Sie beabsichtigt, eine Kriminalchronik zu verfassen. Es ist aber auch eine Zeit, in der sich die Fronten zwischen Lutheranern und Altgläubigen verhärtet haben. Es werden die Ehefrauen von Anhängern des Lutheranischen Glaubens brutal ermordet und als Mater Dolorosa hergerichtet. Als auch Isolde, Bernhards Nichte, ermordet wird, und dass, obwohl sie schwanger ist, ist die Hurenkönigin wieder einmal als Ermittlerin gefordert, denn man verdächtigt anscheinend einen Falschen…

Dieser historische Roman hat mir sehr gut gefallen. Die Sprache ist einfach. Die Geschichte wird flüssig und unterhaltsam geschrieben. Ich habe auch den Eindruck, dass Ursula Neeb sehr gut recherchiert hat. Das Buch hat mir ebenso gut gefallen wie die Vorgängerromane. Den Titel fand ich zwar nicht so ganz passend, von einer Rache der Hurenkönigin war da nichts zu lesen. Und leider war es für mich auch schnell klar, wer der Mörder in Wirklichkeit ist, das tat aber dem Lesevergnügen keinen Abbruch. Nach dem Epilog vermute ich, das war das letzte Buch der Reihe, was ich schade finde, ich hoffe, es wird doch noch weitere Romane um Ursel Zimmer geben

Veröffentlicht am 18.01.2017

Neues von der Wanderhure

Die List der Wanderhure
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Das Waldkloster von Isabelle de Melancourt wird von den Ordensrittern des Hammerkreuzes unter Führung des Ritter Gordeanus überfallen. Die Ritter sind Isabelles Familiengeheimnis auf der Spur. Einer ihrer ...

Das Waldkloster von Isabelle de Melancourt wird von den Ordensrittern des Hammerkreuzes unter Führung des Ritter Gordeanus überfallen. Die Ritter sind Isabelles Familiengeheimnis auf der Spur. Einer ihrer Vorfahren soll den heiligen Gral mitgebracht und irgendwo versteckt haben. Eine der Nonnen, Justina, kann fliehen. Sie trifft unterwegs auf ihren Verlobten, ihren Onkel, der sie abholen wollte vom Kloster, um Justinas Erbe zu beanspruchen. Justina wird auch noch von Gordeanus Leuten verfolgt. Sie begegnet aber außerdem Marie und Michel, die ihr das Leben retten und sich ihrer annehmen. Gemeinsam macht die Gruppe sich auf, das Kloster und die Äbtissin zu befreien, während Gordeanus mit einem Teil seiner Truppe schon auf der Suche nach dem Gral ist. Nach dem heiligen Gral ergibt sich dann eine aufregende Schnitzeljagd. Gibt es den Gral wirklich und wer löst das Rätsel als erster?

Das Buch spielt zu einer Zeit, wo Trudi, die Tochter der Wanderhure, noch klein ist und Michel Adler noch lebt. Diese Abweichung in der Chronologie störte mich überhaupt nicht, denn ich freute mich, wieder einmal von Michel und Marie lesen zu können. Wie immer hat das Autoren-Duo die Handlung spannend und unterhaltsam geschrieben. Mir war zu keiner Zeit langweilig und ich habe das Buch sehr gern und fast in einem Zuge gelesen. Oftmals sind Fortsetzungen nur ein lauwarmer Aufguss, das ist hier definitiv nicht der Fall. Ich fand auch diesen Band um Marie Adler wieder sehr gelungen. Die Autoren schreiben sehr bildhaft, so dass ich mich immer durch das laufende "Kopfkino" in die Handlung gut hineinversetzen kann. Das einzige, was mich bei diesem "Kopfkino" ein wenig störte, wofür das Autoren-Duo aber gar nichts kann, ist, dass ich nun keine eigene Vorstellung von Marie und Michel mehr habe, sondern wegen der Verfilmung immer Alexandra Neldel vor mir sehe. Da hatte mir meine "Besetzung" früher besser gefallen...

Veröffentlicht am 18.01.2017

brutal, aber spannend

Rattenfänger
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Menschen verschwinden und tauchen grausig inszeniert tot wieder auf, und das an Feiertagen. So z.B. ein Obdachloser am Weihnachtstag in einem Weihnachtsmannkostüm, lebendig eingemauert in einen Kamin. ...

Menschen verschwinden und tauchen grausig inszeniert tot wieder auf, und das an Feiertagen. So z.B. ein Obdachloser am Weihnachtstag in einem Weihnachtsmannkostüm, lebendig eingemauert in einen Kamin. Mark Heckenburg, genannt Heck, Detektive im Dezernat für Serienverbrechen, versucht mit seinem Team zu dem Mörder auf die Spur zu kommen. Auch wenn recht schnell der Zusammenhang zu heidnischen Feiertagen hergestellt werden kann, tappt Heck lange Zeit im Dunkeln. Ihm rinnt die Zeit davon…
Der Titel „Rattenfänger“ erschließt sich einem erst zum Schluss und erscheint mir auch dann nur mit viel gutem Willen zu passen. Der Originaltitel lautet „Sacrifice“, also Opfer und trifft es viel besser. Die Handlung ist gewohnt actiongeladen. Heck ist ein "Haudrauf"-Detektive, der oft übers Ziel hinausschießt, wenn es dem Ermittlungserfolg dient. So ist die Handlung denn u.a. mit chaotischen Verfolgungsjagden gespickt, die eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Heck nutzt auch schon mal eine Rasenwalze, um Hindernisse buchstäblich niederzuwalzen. Aber er erkennt Zusammenhänge, die sonst niemand sieht und führt sie Ermittlungen zu einem schlüssigen Ende. Die weibliche Partnerin von Heck aus dem ersten Band, Lauren, spielt hier leider nicht mit, was ich schade finde. Sie waren eigentlich ein gutes Team...
Der Schreibstil ist flüssig. Der Autor beschreibt aber alles sehr detailreich und für meinen Geschmack auch hin und wieder ein wenig zu dialoglastig, das war für mich ein wenig ermüdend. Der Zustand der aufgefundenen Opfer ist sehr detailliert beschrieben, die Morde sehr perfide und grausam, so dass dieses Buch nichts für Zartbesaitete ist. Die Spannung kam trotz der vielen Morde für mich erst in der zweiten Hälfte, da hat der Autor eine Schippe drauf gelegt und mich doch noch gepackt. Ich denke, dass das Buch bei Lesern, die es gerne mit etwas mehr Action haben und mit der Brutalität von Serienkillern und grausamen Details zurechtkommen, gut ankommen wird. Ich selbst habe es gern ein wenig softer. Und auch wenn ich mir auch kaum vorstellen kann, dass der Autor in seinem nächsten Buch die in diesem Band begangenen Grausamkeiten noch toppen kann, denke ich, es ist für mich an der Zeit aus dieser Thriller-Serie auszusteigen. Auch wenn hier für mich alles ein bisschen "too much" war, vergebe ich 4 Sterne, denn anderen wird es wohl trotzdem gefallen.

Veröffentlicht am 18.01.2017

lebendiger Geschichtsunterricht

Der Jahrhundertsturm (Jahrhundertsturm-Serie 1)
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Dieser Roman spielt in der Zeit von 1840 - 1871 an verschiedenen Schauplätzen in Deutschland und Frankreich. Wirtschaftlicher Aufschwung, wissenschaftliche Entdeckungen und politischer Umbruch haben diese ...

Dieser Roman spielt in der Zeit von 1840 - 1871 an verschiedenen Schauplätzen in Deutschland und Frankreich. Wirtschaftlicher Aufschwung, wissenschaftliche Entdeckungen und politischer Umbruch haben diese Zeit stark geprägt.
Protagonisten sind Louise, Alvin und Paul, die miteinander eine Dreicksbeziehung haben und deren Freundschaft einigen Belastungen ausgesetzt ist. Alvin ist der zweite Sohn eines Gutsbesitzers und wird von seinem Vater zugunsten seines Bruders enterbt. Da er keine Zukunftsaussichten hat, geht er zum Militär. Paul will Eisenbahningenieur werden, aber durch eigenes Verschulden scheitern diese Pläne zunächst. Louise ist eine Halbwaise, die in Armut geriet und durch ihre erste Liebe in den Widerstand gegen die französische Aristokratie verwickelt wird und um ihr Leben fürchten muss. Die Schicksale dieser drei Protagonisten hat der Autor in einem wie immer anschaulichen Schreibstil mit einer spannenden Handlung verknüpft. Mich hat diese Saga schon von Beginn an in den Sog gezogen. Man hat als Leser Teil an historischen Ereignissen und trifft auch auf bekannte Namen, wie z.B. Otto von Bismarck. Auf die politischen Diskussionen und Militärbesprechungen hätte ich verzichten können, aber das gehörte ja auch dazu. Mir hat der Roman insgesamt gut gefallen.