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Veröffentlicht am 04.06.2020

Sardische Liebe - Geschichte, Mythen und Legenden

Die sardische Hochzeit
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Das Buch „Die sardische Hochzeit“ versetzt den Leser nach Sardinien im Jahr 1922. Dort, genauso wie in ganz Italien, herrschen unruhige Zeiten. Die Menschen haben sich noch nicht vom Leid und Strapazen ...

Das Buch „Die sardische Hochzeit“ versetzt den Leser nach Sardinien im Jahr 1922. Dort, genauso wie in ganz Italien, herrschen unruhige Zeiten. Die Menschen haben sich noch nicht vom Leid und Strapazen des Ersten Weltkrieges erholt, da brodelt es wieder. Mussolini will an die Macht und findet viele Anhänger. Die Schwarzhemden erobern italienisches Leben. Auch Sardinien ist betroffen.

Im Oktober 1922 sollte die traditionelle sardische Hochzeit von Gioia und Gavino stattfinden. Damit würde die ewige Feindschaft zwischen beiden Familien begraben sein. Doch dann erscheint auf dem Gutshof ein Fremder, der aus Ligurien vor Faschisten fliehen musste. Leo Lanteri bleibt auf Sardinien unter dem Vorwand eine seltene Olivensorte zu finden. Er und Gioia fühlen sich sofort zueinander hingezogen. Doch man darf die sardische Vindicau (ital. Vendetta) nicht vergessen.


Der Roman ist viel mehr als eine wunderschöne Liebesgeschichte. Die zwei jungen Menschen, die sich auf den ersten Blick ineinander verlieben, sind sehr starke, sympathische Charaktere. Besonders das Schicksal von Leo bewegt und berührt das Herz des Lesers. Dier Erinnerungen an die Kriegsjahre und Isonzo-Kämpfe verfolgen Leo immer noch. Er leidet sehr darunter. In Sassari/Sardinien begegnet er einigen alten Kameraden. Manche von ihnen sollte man in dieser Zeit besser meiden.

Die Autorin konnte die unruhige, bedrohliche Atmosphäre der Zwanzigerjahre perfekt in ihrem Buch wiedergeben. Manche Protagonisten folgen den neuen Anführern, aktiv unterstützen den herankommenden Umsturz. Diese Personen wollen um jeden Preis an die Macht; sie gehen auf ihre Widersacher los, attackieren, schlagen und scheuen sogar vor Mord nicht.

Auch sardische Legenden und Mythen fehlen in diesem Roman nicht. Sie stehen am Anfang jedes Kapitels und sorgen für eine magische, rätselhafte Atmosphäre. Gekonnt hat die Autorin die alten Legenden und Traditionen mit ihrer Geschichte verwoben; sie bestimmen und/oder beeinflussen das Leben mehrerer Protagonisten.

Ich habe den Roman mit großem Interesse gelesen. Die Geschichte hat mir Sardinien nähergebracht und den Blick auf die Menschen dort und ihre Kultur verschafft.

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Veröffentlicht am 01.06.2020

ITADAKIMASU

Kochen wie in Japan
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Das Cover des Buches fällt sofort ins Auge und lädt zum Reinschauen ein. Gleich auf den ersten Seiten heißt die Autorin Kaoru Iriyama den Leser herzlich Willkommen, erzählt kurz über die Prinzipien der ...

Das Cover des Buches fällt sofort ins Auge und lädt zum Reinschauen ein. Gleich auf den ersten Seiten heißt die Autorin Kaoru Iriyama den Leser herzlich Willkommen, erzählt kurz über die Prinzipien der traditionellen japanischen Küche und stellt sich dem Leser vor.
Noch ein Paar Seiten über die japanischen Gepflogenheiten rund um das Essen und kurze Liste mit Top 5 -Zutaten und dann geht es los…
Es folgen viele köstlichen Rezepten in folgende Gruppen aufgeteilt:
- Suppen und Nudeln – als Grundlage dient hier oft die Dashisuppe, die man entweder selbst zubereitet oder Instant kaufen kann
- Reisgerichte – zum Beispiel Reis mit Spargel und Ei (es klingt heimisch, wird aber auf japanische Art und Weise zubereitet)
- Hauptspeisen, wie zum Beispiel Teriyaki-Lachs, Gegrillter Fisch nach Yuan-Art, Fischpäckchen mit Pilzen und Ponzu-Sauce oder Huhn und Tofu Gerichte
- Beilagen und Salate, die in kleinen Portionen zu den anderen Speisen serviert werden
- Bento – Lunch to go: zum Beispiel Japanischer Kartoffelsalat,
- Hotpot und Streetfood -zum Beispiel Sukuyaki (Udon-Nudeln mit Tofu und buntem Gemüsevielfalt)
- Süsses, wie zum Beispiel Mochi-Eis
Die Rezepte sind verständlich geschrieben und übersichtlich in einzelne Arbeitsschritte gegliedert. Die Autorin gibt auch viele Tipps, damit man alles richtig macht. Schnell wurde es klar, dass sie eine erfahrene Köchin, eine Kennerin der japanischen Küche, geschrieben hat. Bei allen Rezepten gibt es neben der Zutatenliste und Zubereitungszeit auch genaue Angaben der Nährwerte, wie: kcal, Eiweiß, Fett, Kohlenhydrate pro Portion. Jedes Rezept schmückt ein wunderschönes Foto des Gerichts.
Viele bunte Fotografien ergänzen dieses interessante Kochbuch mit japanischen Köstlichkeiten und gewähren Einblicke in die Traditionen der japanischen Küche.
Die Vielfalt der Gerichte und die verständlichen Rezepte animieren zum Nachkochen. Es bleibt nur allen, die es versuchen, Itadakimasu zu wünschen. Guten Appetit!

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Veröffentlicht am 20.05.2020

Angst und Faustschläge statt Liebe

Das wirkliche Leben
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Ein namenloses Mädchen erzählt über das Leben ihrer Familie, die eigentlich alles andere als normal ist. Der Vater verbringt seine Freizeit vor dem Fernseher, trinkt regelmäßig Whisky und ist ein leidenschaftlicher ...

Ein namenloses Mädchen erzählt über das Leben ihrer Familie, die eigentlich alles andere als normal ist. Der Vater verbringt seine Freizeit vor dem Fernseher, trinkt regelmäßig Whisky und ist ein leidenschaftlicher Jäger. Ein Zimmer im Haus ist nur mit seinen Jagdtrophäen vollgestopft. Die Mutter ist eine unscheinbare Frau, die sich um das Haus kümmert und schreckliche Angst vor ihrem jähzornigen Mann hat. Das Mädchen liebt über alles ihren vier Jahre jüngeren Bruder Gilles mit seinem Milchzahnlächeln. Eines Abends passiert ein schrecklicher Unfall, der das Leben der ganzen Familie verändert.

Diese Geschichte, die zuerst ein bisschen langweilig klingt, wird von Seite zur Seite spannender, die geschilderten Ereignisse wirken immer bedrohlicher. Das Mädchen, trotz ihres zarten Alters, ist eine aufmerksame Beobachterin und eine scharfsinnige Erzählerin. Sie findet deutliche, scharfe Worte um das Verhalten ihrer Eltern zu kritisieren.
So nennt sie ihren Vater einen Koloss, dessen Hände „den Kopf eines Kükens leicht abschlagen konnten“ (Zitat Seite 9). Ihre Mutter ist für sie „eine Amöbe“, die in ständiger Furcht vor ihrem Mann lebt und nur für das Zubereiten von Mahlzeiten zuständig ist.
Mit dem Fortschreiten der Geschichte merkt man, dass diese Kritik gerechtfertigt ist. Es wurde aber auch offensichtlich, dass vor allem das heranwachsende Mädchen ein normales Zuhause vermisst, die Elternliebe, Zuwendung, Wärme und Herzlichkeit.
Als der Vater eines Tages „mein Schatz“ zu ihr sagt, erzählt sie: „Ich hatte das Gefühl, mein Herz würde gleich explodieren.“… „Die beiden kleinen Wörter schwirrten wie Glühwürmchen in meinen Ohren und flogen von dort hinunter in meine Brust, wo sie mehrere Tage lang leuchteten.“ (Zitat Seite 42)
Nach dem schrecklichen Unfall verfällt Gilles zuerst in eine Art Schockstarre. Dann beginnt er alle Tiere in der Gegend zu quälen und gerät dabei immer mehr unter den Einfluss des Vaters. Diese Ereignisse und die Worte der Geschichtenerzählerin Monica: »Es gibt Leute, die verdüstern euch den Himmel, stehlen euer Lachen oder setzen sich mit ihrem ganzen Gewicht auf eure Schultern, um euch am Fliegen zu hindern. Von solchen Menschen haltet euch bloß fern.“ (Zitat Seite 16) rütteln das Mädchen wach.
Als sie selbst dann von dem Vater zur Beute erklärt wurde, erkennt sie, dass sie zwar die Zeit nicht mehr zurückdrehen, dafür aber die Zukunft verändern kann.
„Das wirkliche Leben“ ist eine bewegende Geschichte über das scheinbar glückliche Leben, das in Wirklichkeit aber nur von Gewalt, Machtausübung, Dominanz, Furcht und Schrecken bestimmt ist. Die Bilder dieses grausamen Lebens sind erschütternd, manche Szenen sind kaum zu ertragen.
Diese dramatische Geschichte - packend geschrieben, hoch emotional, voller ausdruckstarken Bildern, die oft sprachlos machen - hat mich total in ihren Bann gezogen. Denn die Autorin weiß, wie man die Herzen der Menschen erreichen kann: „Geschichten sind dazu da, alles hineinzupacken, was uns Angst macht. Denn so können wir uns sicher sein, dass es nicht im wirklichen Leben passiert.«
Dem kann man nichts mehr hinzufügen!
Meine Empfehlung: das Buch unbedingt lesen!

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Veröffentlicht am 16.05.2020

Nancy Wake - die Geheimagentin mit Herz

Die Spionin
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Bei ihrer Arbeit als Journalistin kann Nancy Wake den Beginn des 2. Weltkrieges und die Gräueltaten der Nazis in Berlin hautnah miterleben. Zurück in Frankreich entschließt sie sich für den Kampf gegen ...

Bei ihrer Arbeit als Journalistin kann Nancy Wake den Beginn des 2. Weltkrieges und die Gräueltaten der Nazis in Berlin hautnah miterleben. Zurück in Frankreich entschließt sie sich für den Kampf gegen die deutschen Besatzer und unterstützt die französische Resistance. Schnell wurde sie zu einer geheimnisvollen, von den Deutschen gefürchteten Kämpferin.
Als ihr Mann, ein wohlhabender französischer Unternehmer, von Gestapo verhaftet wurde, muss Nancy fliehen. Sie wurde in England zur Geheimagentin ausgebildet und nach Frankreich zurückgeschickt. Dort sollte sie die Führung der Partisanengruppen übernehmen und Vorbereitungen für die Landung der Alliierten unterstützen.

„Die Spionin“ ist ein Roman, der an einer wahren Geschichte berührt. Die Protagonistin Nancy Wake, wurde tatsächlich in England ausgebildet und als hervorragende Agentin zum Kampf mit den Partisanen in den Wäldern der Auvergne geschickt.
Schon bei der Ausbildung und auch später im rauen Partisanenleben musste sie als Frau besonders große Hürden überwinden und ihr Können stets beweisen. Um den Deutschen zu schaden und die Verbrechen der Nazis zu rächen, scheute Nancy keinen Kampf und kein Risiko. Trotz aller Umstände hat sie ihren geliebten Mann nicht vergessen und hoffte immer auf ein Wiedersehen mit ihm.
Über all das schreibt das Autorenduo ausführlich und sehr spannend in ihrem Buch. Ich fühlte mich zeitlich in das besetze Land versetzt, konnte das Leid der Bevölkerung nachvollziehen, mit den Protagonisten mitfühlen, lieben, weinen, mitfiebern. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen und musste immer weiterlesen.
Obwohl über diese Zeit schon so viel geschrieben und erzählt wurde, konnte ich in diesem Roman über mehrere mir noch unbekannte und hochinteressante Ereignisse lesen. Imogen Kealey hat mit viel Einfühlungsvermögen über das Leben der mutigen Heldin der jüngeren Geschichte und ihr Engagement im Kampf gegen Nazis geschrieben. Diese fesselnde Geschichte muss man unbedingt lesen!!!

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Veröffentlicht am 23.04.2020

Gefährliche Geschwisterliebe

Zara und Zoë - Tödliche Zwillinge
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Zara von Hardenberg, die beste Profilerin von Europol und ihre Schwester Zoë, eine gefürchtete Killerin der korsischen Mafia, sind Zwillinge. Sie sehen gleich aus, aber vom Charakter her sind sie sehr ...

Zara von Hardenberg, die beste Profilerin von Europol und ihre Schwester Zoë, eine gefürchtete Killerin der korsischen Mafia, sind Zwillinge. Sie sehen gleich aus, aber vom Charakter her sind sie sehr unterschiedlich.
Beide gehen in ihrer Arbeit auf, obwohl ihre Ziele, ebenso wie die Arbeitsmethoden und Vorgehensweise total unterschiedlich sind.
Als Europol einen drohenden Terroranschlag in Europa verhindern will, bittet Zara ihre Schwester um Hilfe. Denn sie ahnt, dass man diese Aufgabe ohne Regeln zu brechen nicht bewältigen kann.


Auch in dem zweiten Band mit den ungleichen Zwillingsschwestern ist die rechtschaffene Zara auf die Hilfe ihrer kriminellen Schwester angewiesen. Und kein Mensch darf über den Rollentausch erfahren, nicht mal die engsten Mitarbeiter von Zara, nicht mal der Mafia-Boss von Zoe.
Unglaublich spannend ist die nächste Geschichte mit den tödlichen Zwillingen. Ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen, musste immer weiterlesen. Die kurzen temporeichen Kapitel im lebendigen, prägnanten Schreibstil verfasst, verleiten gerade dazu.
Der Roman thematisiert unter anderen auch die hochaktuellen Themen, wie Fluchtlinge, Terror, Korruption, kriminelle Machenschaften.
Von großem Vorteil ist es, wenn man das erste Buch aus dieser Reihe gelesen hat. Denn in dem Band „Tödliche Zwillinge“ trifft man viele bekannten Protagonisten wieder. Auch die Familiengeschichte der Zwillingsschwester kann man so besser nachvollziehen.
Dieser Thriller mit rasanten kinoreifen Aktionen hat mir nicht nur spannenden Lesestunden beschert. Er hat mich in Gedanken nach Frankreich und Italien versetzt, Sehnsucht nach unbeschwerten Urlaubstagen, nach Stränden und Meer, nach Dolce Vita erweckt hat.

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