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Veröffentlicht am 21.02.2021

Großartiger Serienauftakt

Falcon Peak – Wächter der Lüfte (Falcon Peak 1)
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„Falcon Peak – Wächter der Lüfte“ ist der Auftaktroman der Falcon Peak Reihe von Heiko Wolz. Der erste Band erscheint Anfang Märt im arsEdition Verlag. Es wird damit geworben, dass das Buch Mädchen und ...

„Falcon Peak – Wächter der Lüfte“ ist der Auftaktroman der Falcon Peak Reihe von Heiko Wolz. Der erste Band erscheint Anfang Märt im arsEdition Verlag. Es wird damit geworben, dass das Buch Mädchen und Jungen ebenso begeistert wie Erwachsene – und damit wird nicht zu viel versprochen.

Worum geht es?
Kendrick kehrt mit 13 Jahren mit seinem Vater in sein Elternhaus zurück – wobei „Haus“ ziemlich untertrieben ist, da es sich um eine Burg handelt, die mittlerweile vollständig zu einer Schule umgebaut wurde. Viele Jahre nach dem Tod von Kendricks Mutter entschloss sich der Vater, als Schulleiter zurückzukehren um die schlechten Geschäftszahlen wieder aufzubessern.
An dieser Schule gehen seltsame Dinge vor sich – und, als hätte Kendrick nicht schon ausreichend Probleme mit den Jungs in seinem Jahrgang, begeistern ihn sowohl die bildhübsche Ivy wie auch Sienna. Die Lehrerinnen Ms Bocksworth und Ms Heart machen ihm das Leben auch nicht leichter – bis Kendrick einem Geheimnis auf die Spur kommt, dessen Teil auch er ist.

Meine Meinung
Fantasybücher werden meist für Mädchen geschrieben, ganz besonders, wenn sie im Schulsetting spielen. Diesmal hat der Autor einen Protagonisten gewählt – der sich meiner Meinung nach für 13 Jahre schon extrem erwachsen verhält, was jedoch auch am englischen Privatschulsystem, seiner Lebenssituation und der Androhung, auf ein Internat geschickt zu werden, wenn er sein Verhalten nicht im Griff hat oder keine entsprechenden Leistungen bringt.
Auch die anderen Schüler*innen verhalten sich, meiner Meinung nach, eher wie 15 bis 17. Was mich außerdem verwundert hat ist, dass moderne Kommunikationstechnologien so gar keine Rolle spielen, weshalb auch nicht ganz klar ist, zu welchem Zeitpunkt das Buch spielt. Dass der Protagonist, wie auch seine Mitschüler, hauptsächlich einen Computer zu Recherchezwecken verwendet und offenbar niemand ein Smartphone mit sich herumträgt, ist mir erst im Laufe der Geschichte bewusst geworden und passt nicht ganz zur Lebensrealität der Jugendlichen heute.
Das muss jedoch bei einem Fantasyroman auch überhaupt nicht der Fall sein, gibt es hier doch spannendere Orte, wie zum Beispiel die geheime Abteilung der Bibliothek oder die atemberaubende Landschaft, von der die Schule umgeben ist.
Ich finde sowohl die Unterrichtsgestaltung wahnsinnig spannend wie auch die Familiengeschichte des Protagonisten, die nach und nach aufgerollt wird.
Ich konnte das Buch nicht zur Seite legen, denn durch die für ein Jugendbuch typischen vielen direkten Reden konnte ich schnell einen guten Draht zu den einzelnen Charakteren finden. Meine Identifikationsfigur in diesem Buch ist Ms Heart, da ich mich der Rolle der Lehrerin wesentlich näher fühle als jener der Mitschülerinnen. Frischen Wind in eine Schule zu bringen entspricht auch meiner Auffassung von zeitgemäßer Ausbildung.
Ivy finde ich beeindruckend und Sienna sympathisch, so, dass ich gut nachvollziehen kann, dass Kendrick beide Mädchen toll findet. Und in Ms. Bocksworth findet er eine Lehrerin, die schon seine Eltern ausgebildet hat.
Das Cover passt hervorragend zur Geschichte – das wird auch aus dem Verlauf der Handlung klar. Ich bin schon gespannt auf den nächsten Titel der Serie und den Fortgang der Geschichte, auch, wenn die Handlung in Band 1 in sich weitgehend abgeschlossen ist.

Fazit: Das Buch hat mich sofort in seinen Bann gezogen und nicht mehr losgelassen. Ich lese auf jeden Fall beim zweiten Band weiter, wenn dieser erscheint. Eines meiner absoluten Jugendfantasybücher.

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Veröffentlicht am 17.02.2021

Identifikationsfigur

Heimweh nach uns
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„Heimweh nach uns“ von Helen Schreiber ist im Februar 2021 als Taschenbuch und eBook im FeuerWerke Verlag erschienen. Das wunderschön gestaltete Cover mit Sternenhimmel, Schirmakazien und einer Frau am ...

„Heimweh nach uns“ von Helen Schreiber ist im Februar 2021 als Taschenbuch und eBook im FeuerWerke Verlag erschienen. Das wunderschön gestaltete Cover mit Sternenhimmel, Schirmakazien und einer Frau am See, die Richtung Himmel blickt, hat mich sofort angesprochen.

Worum geht es?
Lena ist seit über zwei Jahrzehnten mit Malte zusammen, sie haben zwei jüngere Kinder. Lena arbeitet weiterhin und hat sich entschieden, wie Malte, zusätzlich zum Familienglück Karriere zu machen. Überlastung ist ein Dauerzustand, und auch der Körper meldet Alarmzeichen. Schwester Judith, Yogaehrerin, überredet Lena, Einzelstunden beim befreundeten Yogalehrer Reik zu nehmen – bei dem sie sich sofort wohlfühlt, vielleicht ein bisschen zu sehr.

Meine Meinung
Als ebenfalls Vollzeit berufstätige Mutter kann ich die Mehrfachbelastung, die Lena empfindet, sehr gut nachvollziehen. Lena jammert nicht, jedoch merkt man ihr die Überforderung an, auch durch die Ungeduld und die Fehler im Alltag. Ebenso sympathisch und nachvollziehbar finde ich es, dass sich die Protagonistin immer wieder hinterfragt. Ihre Kinder sind toll – aber vielleicht schon zu eigenständig, der Job klasse – aber vielleicht ein bisschen zu fordernd, das Mietshaus toll – aber vielleicht ein bisschen zu beengt.
Auch die Weigerung, Yoga auszuprobieren, kann ich sehr gut nachvollziehen, wo ich selbst eher der Actiongeladene Typ bin. Bei einem Lehrer wie Reik könnte es mir auch Freude machen. Reik ist meine Lieblingsfigur im Roman, weil er es auf eine unaufdringliche Art und Weise schafft, authentisch zu erscheinen, ohne zu klischeebehaftet zu wirken. Die Dialoge zwischen Lena und ihm sind mir gut im Gedächtnis geblieben.
Malte ist sicher auch ein toller Mann, erscheint für mich jedoch im Verlauf des Romans etwas zu flach, weshalb ich nicht den Eindruck hatte, mich gut in ihn hineinversetzen zu können.
Judith ist für mich ein wandelndes Klischee, was sie jedoch nicht weniger sympathisch macht und auch nicht unglaubwürdig, da ich selbst Frauen vom Typ Judith kenne. Ebenso finde ich die Eltern von Lena sehr nett, auch, wenn sie im Hintergrund bleiben und einem daher nur wenige Informationen zur Verfügung stehen. Vielleicht ändert sich das in einem Folgeband, denn auch andere Yogis, neben Reik, finde ich als Charaktere interessant und könnte mir dieses Buch auch als Reihenauftakt oder Band eins einer Dilogie gut vorstellen.
Der Schreibstil ist leicht zu lesen und mit zahlreichen direkten Reden gefüllt, so dass die Leserin sehr schnell einen Einblick in die Gedankenwelt der unterschiedlichen Figuren erhält. Ihre Art zu sprechen passt jeweils gut zu deren Persönlichkeit, so dass ich oft das Gefühl hatte, in Lenas Leben ein bisschen Mäuschen zu spielen.
Großartig gelungen finde ich auch die Kinder als Figuren im Buch. Die beiden sind sehr detailliert ausgearbeitete Figuren, was auch verständlich ist, weil sie der Lebensmittelpunkt der Mutter in diesem Alter sind. Einige der Aussagen könnten ebenso von meinem Kind stammen, wodurch ich die beiden schnell liebgewonnen habe.
Für mich war dieses Buch ein tollerJahresauftakt und die Entdeckung einer Autorin, deren Schreibstil mir sehr gut gefällt. Als Essenz nehme ich mir aus dem Buch mit, auch mein eigenes Leben zu entschleunigen, was mir deutlich besser gelingen wird, wenn ich es schaffe, Hilfe aus meinem Umfeld besser anzunehmen. Etwas, was die Protagonistin vor mir gelernt hat und was ihr sichtlich gut bekommt.

Fazit: Eine schöne Liebesgeschichte (oder zwei), eingebettet in der Lebenswelt berufstätiger Mütter.

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Veröffentlicht am 05.06.2020

Toller Abschluss

Stoneheart 2: Befreites Feuer
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Bei „Stoneheart: Befreites Feuer“ handelt es sich um den zweiten Band der Stoneheart Dilogie, die bereits vollständig erschienen ist. Die beiden Bücher sind sowohl einzeln wie auch als Bundle als E-Book ...

Bei „Stoneheart: Befreites Feuer“ handelt es sich um den zweiten Band der Stoneheart Dilogie, die bereits vollständig erschienen ist. Die beiden Bücher sind sowohl einzeln wie auch als Bundle als E-Book only erhältlich. Bitte diese Buchkritik nicht lesen, wenn du Band 1 nicht kennst. Spoilergefahr!

Worum geht es?
Es handelt sich um den zweiten Band der Stoneherat-Dilogie. Der erste Band soll unbedingt zuerst gelesen werden, da die Handlung aufbauend ist. Die Handlung des zweiten Bandes schließt nahtlos beim ersten Band an – weshalb ich auch keine Inhaltsangabe schreibe. Lass dich überraschen und nicht spoilern – es wäre schade.

Meine Meinung
Wer hätte mit dem Ende von Band 1 gerechnet? Ich jedenfalls nicht. Dass sich Cressa und Drayce schon mal begegnet sind, habe ich vermutet. Was genau hinter dem Opferritus der Jungfrauen steckt, hätte ich nicht mal erahnen können. Mit den weiteren Handlungen aus Band 2 macht das jedoch total Sinn. Dass sich Cressa bemüht, mit Drayce zusammenzuarbeiten, hat mir gut gefallen, ein bisschen erwartet habe ich das natürlich auch. Vor allem, wo nach und nach klar wird, was ihr Beitrag zu den Geschehnissen war.
Die besitzergreifende Art von Drayce kommt sehr gut durch, ebenso die Standhaftigkeit von Ez, der erst nach und nach dämmert, was für ein großes Geschenk Drayce ihr mit der Herzschuppe gemacht hat.
Seine Rückkehr in die alte Heimat kommt nicht überraschend, jedoch hätte ich auch nicht vermutet, wie verwoben die Geschichte ist und welchen Grund sein damaliger Weggang hatte.
Das Ende hat mich total überzeugt, auch, wenn ich es in dieser Form nicht erwartet hätte. Ich finde es sehr schade, dass die Dilogie damit abgeschlossen ist und würde gerne noch weitere Bücher über die Dracheninsel lesen – es gebe ja noch genügend Jungfrauen und männliche Jungdrachen, deren Geschichte erzählt werden könnte. Und auch für Cressa wäre ja jetzt eine Alterative denkbar. Ich blicke also hoffnungsvoll in die Zukunft, dass die Autorin diese fantastische Welt noch einmal (oder mehrmals aufgreift).

Fazit: Die bisher besten Drachenbücher, die ich als Vampirfan bisher gelesen habe. Ich möchte mehr!

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Veröffentlicht am 05.06.2020

Toller Fantasyroman in einer patriachalen Welt

Stoneheart 1: Geraubte Flamme
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Bei „Stoneheart: Geraubte Flamme“ handelt es sich um den ersten Band der Stoneheart Dilogie, die bereits vollständig erschienen ist. Die beiden Bücher sind sowohl einzeln wie auch als Bundle als E-Book ...

Bei „Stoneheart: Geraubte Flamme“ handelt es sich um den ersten Band der Stoneheart Dilogie, die bereits vollständig erschienen ist. Die beiden Bücher sind sowohl einzeln wie auch als Bundle als E-Book only erhältlich.

Worum geht es?
Ezlain lebt, zusammen mit ihrer Sklavin Cressa, bei ihrer wohlhabenden Tante und soll demnächst verheiratet werden. Auf der fiktiven Insel herrscht eine männerdominierte Kriegergesellschaft, wo Frauen dem Mann zu Diensten sein sollen und eine eigene Meinung nicht geduldet wird. Für Freigeist Ezlain Grund genug, mit ihrer Sklavin gemeinsam zu fliehen – und zwar als Männer getarnt auf einem Segelboot. Der Schwindel fällt jedoch auf, und Ezlain wird ins Meer geworfen, überlebt wie durch ein Wunder und trifft auf einer Insel einen rätselhaften Fremden – mit dem sie sich gemeinsam auf die Suche nach ihrer besten Freundin macht.

Meine Meinung
Ezlain ist ein starker Charakter, der im Buch eine große Entwicklung durchmacht. Ihre behütete Naivität merkt man ihr in vielen Situationen an, sie wirkt jedoch nicht aufgesetzt sondern total authentisch. Sie bietet für moderne Frauen und Mädchen in unserer Gesellschaft eine gute Identifikationsfigur, hält sie doch wichtige Werte wie Freundschaft hoch und geht aktiv gegen Unterdrückung vor, anstatt wegzusehen oder sich gar daran zu beteiligen.
Ich konnte mir die fiktive Welt und die Charaktere sehr gut vorstellen, das Kopfkino ist bei mir schon am Beginn des Buches angesprungen, die Seiten sind beim Lesen nur so dahingeflogen.
Der geheimnisvolle Fremde war jetzt für mich nicht so geheimnisvoll, war mir doch recht schnell klar, um welche Art es sich handelt. Auch er spielt seine Rolle wunderbar und authentisch, auch wenn im ersten Band noch einige Handlungsmotive im Verborgenen bleiben, so ergibt sich doch ein stimmiges Gesamtbild, ohne, dass einem alle Hintergründe bewusst sind.
Das Ende des ersten Bandes war für mich überraschend und ein riesiger Cliffhanger, so dass ich froh war, gleich im zweiten Band weiterlesen zu können.
Die Dilogie sollte daher unbedingt in der richtigen Reihenfolge gelesen werden, auch, wenn die Rahmenhandlung des ersten Bandes abgeschlossen ist und sich für den zweiten Band neue Probleme mit einem neuen Handlungstwist aufgetan haben.

Fazit: Ein großartiger Fantasyroman, in dem die Protagonistin ihre beste Freundin sucht und sich dabei selbst besser kennenlernt.

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Veröffentlicht am 01.05.2020

Das Glück ist ein steinzeitlicher "Babyelefant"

Aufgetaut
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In Österreich läuft derzeit die Werbung, dass man einen Meter Abstand halten soll – das ist so viel, wie ein Babyelefant lang ist. Für die Protagonistin aus dem neuen Buch von David Safier ist das kein ...

In Österreich läuft derzeit die Werbung, dass man einen Meter Abstand halten soll – das ist so viel, wie ein Babyelefant lang ist. Für die Protagonistin aus dem neuen Buch von David Safier ist das kein Problem – hat sie doch ein Babymammut treu an ihrer Seite. „Aufgetaut“ ist 2020 im Kindler Verlag als Klappbroschur erschienen. Dieses Buch war auf meiner Wunschliste und ich war entsprechend gespannt darauf

Worum geht es?
Und wieder werden zwei Schicksale miteinander verknüpft – eigentlich mehrere – diesmal wieder über den zeitlichen Horizont hinweg. Steinzeitfrau Urga hat eine unfreiwillige Konservierung überstanden und wird lebendig in unserer Zeit wieder aufgetaut. Felix ist glückloser Start-Up-Unternehmer, der mit seiner Tochter, die sich dem Umweltschutz verschrieben hat und äußerst Klug und schlagfertig ist, auf einer Kreuzfahrt befindet, weil er auf dem Schiff Vorträge hält, um irgendwie seinen Lebensunterhalt zu finanzieren. Nachdem er mit der Mutter seiner Tochter getrennt lebt, kommen die beiden so auf ungestörte Zeit zu zweit. Bis Urga und das Babymammut auftauchen.

Meinung zum Buch
Von der Handlung möchte ich nicht zu viel vorwegnehmen, notwendig finde ich es aber, zu erwähnen, dass die aktuelle Start-Up-Idee von Felix eine Glücksapp ist. Dafür findet er gerade bei Urga viel Inspiration, denn sein neues Projekt ist es, sie über alle Sprachgrenzen und Zeitgrenzen hinweg glücklich zu machen.
In der gesamten Handlung ergeben sich Irrungen und Wirrungen – und wichtige Charaktere aus dem früheren Leben von Felix tauchen dabei auf.
Viele der Figuren machen eine große Wandlung durch, was das Buch so lesenswert macht. Wer Bücher von David Safier bereits kennt, schätzt seine unverwechselbaren Charaktere, die stets sehr authentisch rüber kommen.
In diesem Buch ist mein Lieblingscharakter Felix Tochter, ich habe immer das Gefühl, sie durch das Buch sprechen hören zu können.

Fazit: Wieder ein gelungenes Buch aus der Feder (oder dem PC) von David Safier. Es hat mir gefallen, mit Felix, Urga und den anderen nach dem Glück zu suchen.

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