Cover-Bild Kostbare Tage
Band 4 der Reihe "Ein Holt Roman"
(5)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
10,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Diogenes
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 27.05.2020
  • ISBN: 9783257610116
Kent Haruf

Kostbare Tage

pociao (Übersetzer), Roberto de Hollanda (Übersetzer)

Es ist der letzte Sommer für Dad Lewis am Rand der Kleinstadt Holt – die er nie verließ, im Gegensatz zu seinen Kindern. Aber was wäre Holt ohne neue Geschichten? Die kleine Alice zieht im Nachbarhaus bei ihrer Großmutter ein, und der neue Reverend Lyle hat nicht nur mit den eigenwilligen Anwohnern zu kämpfen.

Weitere Formate

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.07.2020

Mit jedem Menschen stirbt ein Stück Welt

0

"Wie leicht wird der Gedanke, zu sterben, wenn alle vorangehen, die man liebt." (Arthur Stahl)
Dad Lewis Tage sind gezählt, der Krebs ist inzwischen so weit fortgeschritten, sodass er nur noch wenige Tage ...

"Wie leicht wird der Gedanke, zu sterben, wenn alle vorangehen, die man liebt." (Arthur Stahl)
Dad Lewis Tage sind gezählt, der Krebs ist inzwischen so weit fortgeschritten, sodass er nur noch wenige Tage hat. Seine Frau Mary betreut ihn so gut es geht, bis sie selbst erschöpft zusammenbricht. Dad hat die Kleinstadt Holt nie verlassen, fast sein ganzes Leben hat er seine Eisenwarenhandlung geführt. Während Tochter Lorraine die letzten Tage sich um ihre Eltern kümmert, haben alle seit Jahren nichts mehr von ihrem Bruder Frank gehört. Doch es gibt durchaus auch neue Gesichter in Holt. Nach dem Tod ihrer Mutter lebt die kleine Alice nun bei ihrer Großmutter und Dads Nachbarin. Reverend Lyle und seine Familie sind ebenfalls neu in der Kirchengemeinde. Jedoch sie werden nicht von allen Anwohnern herzlich aufgenommen. Zum Glück bringt der Sommer außer Leid und Tod auch noch ein wenig Wärme, Spaß, Freude und Hoffnung nach Holt. Doch für Dad wird es ein innehalten, um ein letztes Mal seine Leben Revue zu passieren.

Meine Meinung:
Ich war mir erst gar nicht so sicher, ob ich bei dieser Leserunde mitmachen soll, doch im Nachhinein bin ich sehr froh darüber. Der Schreibstil ist äußerst warmherzig, emotional und bildhaft in Episoden geschrieben. "Kostbare Tage" spielt irgendwann nach 9/11, da dieses Attentat erwähnt wird. Und da der Autor selbst 2014 nach schwerer Krankheit verstarb, hat er sicher einen Teil seiner eigenen Erfahrungen in diesem Buch niedergeschrieben. In verschiedenen Episoden erlebe ich einige Anwohner der Kleinstadt Holt, ihre Nöte, Kummer und Sorgen, jedoch durchaus auch schöne Tage. Doch in der Hauptsache geht es um den Sterbeprozess von Dad Lewis. Der Autor zeigt in diesem Buch ein bisschen die eigene Verletzlichkeit und Situationen auf, die im Laufe eines Lebens passieren können. Er zeigt mir die verletzte Seele von Lorraine, die ihre Tochter bei einem Autounfall verlor. Alice, die nicht nur mit dem Tod ihrer Mutter klarkommen muss, sondern die sich jetzt in einer ganz neuen Umgebung zurechtfinden muss. Alene nach einer Liebesaffäre mit einem verheirateten Mann und den Folgen, lebt sie nun zurückgezogen bei ihrer alten Mutter Willa. Außer den täglichen Ritualen haben die beiden kaum Abwechslung. Da tut es ganz gut, dass sie sich ein wenig um Alice und Mary kümmern können. Sehr berührt hat mich jedoch Dads Rückblenden in sein Leben, besonders emotional wird das Sterben von Dad geschildert, sodass dies sicherlich für die Leser nicht immer einfach ist. Traurig ist die kühle Haltung gegenüber seinem Sohn Frank, der deshalb seiner Familie den Rücken zukehrt. Wie gerne würde er jetzt alles ungeschehen machen, um ihn noch einmal sehen zu dürfen. Ein letztes Mal, versucht er alles zu regeln, was noch zu regeln geht. Was habe ich oft Tränen in den Augen, wenn ich die respektvollen, einfühlsamen Worte von Kent Haruf hier lese! Ich muss sagen, das ist schon ganz großes Kino, was der Autor uns hier zu Papier bringt. Ich fühle mich als, säße ich mitten im Zimmer um Dad beim Sterben zusehen. Dabei beschönigt er nichts in diesem Prozess, im Gegenteil für mich fühlt es sich an, als wenn die Seele so langsam aus dem Menschen entweicht. Zwischendrin darf ich allerdings noch ein paar schöne Szenen erleben, die ich mir sehr gut bildlich vorstellen konnte. Doch Themen wie Glaube, Homosexualität, Vergebung, Schuld und Hoffnung spielen ebenfalls eine große Rolle in diesem Buch. Am Ende bleibe ich zwar ein wenig traurig zurück, jedoch blicke durchaus versöhnt und hoffnungsvoll in die Zukunft dieser Menschen. Denn selbst wenn man sich vor dem Tod vielleicht nicht mit allen persönlich versöhnen kann, so bietet uns der Autor hier eine ganz besondere Lösung. Für mich ist dieses mein besonderes Jahreshighlight, dem ich gerne mehr als 5 von 5 Sterne geben würde.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.06.2020

Abschiede

0

Dieser Roman von Kent Haruf hat mich sehr bewegt und mitgenommen.
Wie leben wir, wenn wir wissen, dass unsere Zeit bald gekommen ist?

Der Protagonist Dad Lewis verlebt seinen letzten Sommer. Mit neuen ...

Dieser Roman von Kent Haruf hat mich sehr bewegt und mitgenommen.
Wie leben wir, wenn wir wissen, dass unsere Zeit bald gekommen ist?

Der Protagonist Dad Lewis verlebt seinen letzten Sommer. Mit neuen und mit alten Gesichtern und Geschichten.

Für mich war es das erste Buch von Haruf und um das kleine Städtchen Holt. Doch definitiv nicht das Letzte. Ich habe mitgelitten und gehofft. Ich hatte immer das Gefühl direkt dabei zu sein und musste ab und zu kurz durchatmen. Der Abschied, der hier beschrieben wird ist traurig, aber dennoch nicht furchtbar. Man hofft so sehr, dass sein Sohn gefunden wird und Dad Abschied nehmen kann. Gleichzeitig ist man mit den anderen Schicksalen der Stadt beschäftigt.

Es werden definitiv einige Emotionen hochkommen. Ich zumindest konnte sie nicht unterdrücken. Doch genau das ist es, was ein gutes Buch für mich ausmacht. Es nimmt einen mit – egal ob positiv gestimmt oder wie hier auch mal etwas traurig.

Ich jedenfalls werde mir nun noch mehr von Haruf ansehen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.05.2020

Der letzte Sommer

0



Kostbare Tage ist der dritte Roman, den ich von dem amerikanischen Schriftsteller Kent Haruf gelesen habe.
Seine Romane spielen alle in der fiktiven Kleinstadt Holt.
In diesem Roman werden viele Themen ...



Kostbare Tage ist der dritte Roman, den ich von dem amerikanischen Schriftsteller Kent Haruf gelesen habe.
Seine Romane spielen alle in der fiktiven Kleinstadt Holt.
In diesem Roman werden viele Themen angesprochen. Als erstes ist es der letzte Sommer des Dad Lewis, der an Krebs erkrankt ist. Seine Frau ist für ihn da, aber sie erleidet einen Schwächeanfall.
Seine Nachbarin hat ihre Enkeltochter aufgenommen, deren Mutter gestorben ist.

Dann ist da noch Reverend Lyle, der bei den Bewohnern aneckt, weil er zu den Benachteiligten hält und darüber predigt.

Kent Haruf besticht mit seiner ruhigen berührenden Sprache. So wie er die Stimmung in der Kleinstadt zeigt, kann man das gut nachvollziehen.
Diese Geschichte hat mich wieder total gefesselt.

Veröffentlicht am 02.06.2020

Der letzte Sommer

0

"Kostbare Tage" ist ein erneuter bewegender und emotionaler Roman des verstorbenen amerikanischen Autors Kent Haruf aus dem Diogenes Verlag.

Die Handlung spielt in der fiktiven Kleinstadt Holt und erzählt ...

"Kostbare Tage" ist ein erneuter bewegender und emotionaler Roman des verstorbenen amerikanischen Autors Kent Haruf aus dem Diogenes Verlag.

Die Handlung spielt in der fiktiven Kleinstadt Holt und erzählt von dem Mann Dad Lewis, dessen Leben sich dem Ende neigt. In diesem Sommer kümmern sich seine Frau und seine Tochter Lorraine um ihn und begleiten ihn an seinen letzten Tagen. Sein Sohn Frank hingegen hat jeglichen Kontakt abgebrochen.

Die Kleinstadt Holt ist der Mittelpunkt des Geschehens. Familie, Freunde und neue Gesichter kommen und gehen. Einige Charaktere sind aus den Vorgängern bekannt, andere wiederum noch völlig fremd. So erlebt unter anderem der örtliche Priester eine Abneigung für sein kontroverses Handeln. Außerdem zieht in das Nachbarhaus von Dad Lewis die kleine Alice ein.

Die Geschichte greift wieder beeindruckend das Thema Leben und Tod auf. In einem Augenblick erlebt man den gebrechlichen Dad Lewis, der dem Tod durch die Krebsdiagnose ganz nahe steht. In der nächsten Szene lernt man die kleine Alice kennen, dessen Leben gefühlt erst begonnen hat. Es sind nachdenkliche, bewegende und emotionale Momente, die Kent Haruf ohne viel Dramatik zur Geltung bringt. Zudem holt Dad Lewis die Vergangenheit auf, was man als Leser gebannt verfolgt. Kent Haruf -Leser werden es wiedererkennen, denn auch in diesem Roman wird bewusst auf die Anführungszeichen verzichtet. Somit verschwimmt die wörtliche Rede mit der Erzählung, was ganz beeindruckend gelungen ist.


Kent Haruf behält in diesem Roman seine sehr ruhige Sprache und seinen authentischen Schreibstil bei. Er wählt den kleinen Ort Holt, der mir bereits bekannt ist. In dem beschaulichen Ort zeigt er eine gesamte Bewohnerschaft auf, die facettenreicher nicht sein könnte. In jedem seiner Bücher setzt Haruf an einer anderen Stelle des Ortes an und bringt tiefgründige Erlebnisse zum Vorschein.

Ein Roman, der interessant nachdenkliche Themen anspricht. Viele der Charaktere besitzen authentische und tiefgründige Geschichten, dennoch ist mir nicht jeder auf Anhieb sympathisch gewesen. An den Erzählstil von Kent Haruf kommt dennoch nichts heran!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
Veröffentlicht am 07.06.2020

sehr enttäuschend

0

Ich habe letztes Jahr den Autoren für mich entdeckt und mit Begeisterunf " unsere Seelen bei Nacht" gelesen. Es war ein ganz leichtes und bezauberndes Buch. Schlicht aber berührend. Umso mehr ...

Ich habe letztes Jahr den Autoren für mich entdeckt und mit Begeisterunf " unsere Seelen bei Nacht" gelesen. Es war ein ganz leichtes und bezauberndes Buch. Schlicht aber berührend. Umso mehr habe ich mich nun auf das neuste Werk von Kent Haruf gefreut und auch noch Glück gehabt und es gleich gewonnen. Die Begeisterung war groß bis ich die ersten Kapitel gelesen habe. Es sind einfach zu viele Personen und es findet nur eine Aneinanderreihung von Gesprächen und Handlungen statt. Etwas aufregendes passiert nicht wirklich. Die Stimmung ist trist. Was natürlich auch dem Thema enstpricht. Ich konnte mit den Protagonisten nicht warm werden. Sehr schade. Ein Buch habe ich noch von ihm lesebreit liegen. Ich hoffe "Plainsong" kann mich mehr überzeugen

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere